WrestlingCorner-Interview mit Lucky Kid

Veröffentlicht am 26. Dezember 2015 um 12:00 Uhr von WrestlingCorner in der Kategorie: Europa-News, Intern, Interviews.

WrestlingCorner.de führte ein Interview mit einem jungen Mann aus Berlin, der in seinem jungen Alter schon sehr viel Ringerfahrung gesammelt hat. Unter anderem war er bereits zwei mal in Japan unterwegs, trat schon gegen drei ehemalige WWE Cruiserweight Champions an. Unter anderem waren Taka Michinoku, Paul London und auch Brian Kendrick seine Gegner. Hier erzählt er uns von seinen Anfängen, seiner Zeit in Japan und seinen Zukunftsplänen.

 

 

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WrestlingCorner.de: Hallo Lucky. Erst einmal ein Dankeschön von mir, dass du dir die Zeit für das gemeinsame Interview genommen hast. Dann können wir auch gleich mal loslegen.

Lucky Kid: „Hallo sehr gerne. Let´s GO.“

WrestlingCorner.de: Du bist erst 22 Jahre alt, hast aber schon eine Ring-Erfahrung von knapp 8 Jahren, denn im Sommer 2008 hattest du dein In-Ring Debüt gegen zwei andere junge Wilde von der GWF in Berlin gegeben. Nämlich gegen Cem Kaplan und Cash Money Erkan. Mit Letzterem haben wir auch vor kurzem ein Interview führen dürfen. Wie kam es dazu, dass du mit knapp 14 Jahren so früh schon dein erstes Match hattest?

Lucky Kid: „Damals war ich mit Cem Kaplan echt gut befreundet und wir hatten beide jede Woche Raw und SmackDown zusammen gesehen. Bis wir beide irgendwann beschlossen hatten, nach einer Tranings-Schule in Berlin zu suchen. Wir hatten auf einer Wrestling-Newsseite die GWF-Schule in Berlin entdeckt. Die Voraussetzung dort war allerdings, das man mindestens 16 Jahre alt sein musste um dort mittrainieren zu dürfen. Zu diesem Zeitpunkt war ich erst 14 Jahre, und Cem Kaplan 16 Jahre alt. Wir wollten das aber gemeinsam durchziehen, so das wir uns entschlossen hatten zu sagen, dass ich 16 Jahre alt bin. Durch ein Wunder hat es geklappt. Anscheinend haben die Trainer was in mir gesehen, sodass sie beschlossen hatten, mir die Möglichkeit zu geben in den Ring zu steigen.“

WrestlingCorner.de: Als du mit Cem Kaplan zusammen die WWE im TV gesehen hattest, wer waren dort deine Vorbilder?

Lucky Kid: „Meine Vorbilder waren so Leute wie Paul London, Brian Kendrick, Chris Benoit und Shawn Michaels, zu ihnen habe ich immer aufgesehen. Ich fand die Cruiserweight bzw. Light Heavyweight Division damals immer sehr stark. Das hatte mich so geflasht, das ich dies unbedingt auch selber machen wollte.“

WrestlingCorner.de: In Berlin bei der GWF hast du mit Ahmed & Mike Chaer zwei sehr erfahrene Trainer. Wie entstand der Kontakt zu den beiden, dass sie dich schon so früh, nämlich seit 2007 in deinen jungen Jahren trainierten und immer noch trainieren?

Lucky Kid: „Ich musste sie leider anlügen, worauf ich nicht stolz bin, aber ich wollte das unbedingt machen. Wie ich schon erwähnt hatte war ich damals erst 14 Jahre alt. Und nach zwei Jahren Training haben die beiden mich zufällig beim Training gefragt: „Lucky, wie alt bist du eigentlich inzwischen?“ und ich meinte halt das ich 16 Jahre alt geworden bin. Deren Reaktion war genial, sie hatten gelacht und meinten, das ich mal einer der ganz Großen werden würde. Ich hatte Herz für das Business gezeigt, das hatte die Beiden anscheinend beeindruckt.“

WrestlingCorner.de: Zuletzt warst du zusammen mit Tarkan Aslan im Tag Team als „The Young Lions“ unterwegs. Ihr hattet auch noch bis vor kurzem unter anderem die GWF Tag Team Titel knapp ein halbes Jahr gehalten. Im Oktober 2015 habt ihr dann die Titel an deinem Freund Cem Kaplan & Koray verloren. Werdet ihr demnächst wieder Jagd auf die Tag Team Titel machen?

Lucky Kid: „Wir sind Löwen und sind immer auf der Jagd. Wir werden auch nicht ruhen, bevor wir das Gold wieder um die Hüften haben. Der Ring ist unser Dschungel und Wir sind die Könige darin.“

WrestlingCorner.de: Im Tag Team zusammen mit Tarkan Aslan habt ihr als The Young Lions unter anderem eure beiden Trainer Ahmed & Mike Chaer bereits besiegt, dazu noch das wXw Top Tag Team Hot & Spicy (Da Mack & Axel Dieter Jr.). Außerdem hattet ihr unter anderem mal im Jahr 2014 ein Match gegen die beiden ehemaligen WWE Superstars Paul London & Brian Kendrick, die du ja als Teenager bewundert hattest, welches ihr allerdings verloren hattet. Wie geht es mit eurem Tag Team weiter? Wird es euch noch weiterhin geben und wie waren die Erfahrungen, mit solch bekannten Namen in den Ring zu steigen, die bereits Jahrelang im Pro Wrestling mit dabei sind und auch in der WWE einen Run hatten?

Lucky Kid: „Wir konnten einige Erfolge in Deutschland erzielen. Ich bin auch sehr stolz darauf, weil wir sehr viel Zeit und Energie für das Team investiert hatten. Auf diesem Weg hatten unsere Trainer uns auch sehr geholfen. Ohne ihre Hilfe wären wir nie so weit gekommen. Unter anderem gab es auch sehr viele hilfreiche Tipps von Paul London und Brian Kendrick. Es war uns eine Ehre gegen die beiden kämpfen zu dürfen. Man lernt einiges in solchen Matches dazu.“

WrestlingCorner.de: Mit deinen 185 und 80 kg zählst du eher zu den Leichtgewichten im Pro-Wrestling. Du bist auch eher als Techniker und auch Highflyer im Seilgeviert bekannt. Im Sommer 2011 warst du zum ersten Mal in Japan unterwegs. Dort wurdest du von Hidaka Ikuto im Dojo von ZERO1 trainiert. Wie kam es damals dazu, dass du nach Japan wolltest und du dort für ZERO1 auch in den Ring steigen durftest?

Lucky Kid: „Ich habe Japanisches Wrestling schon damals sehr Interessant gefunden. Ich wollte mich weiter entwickeln, besser als alle anderen werden, und die Trainer haben mir immer sehr viel über Japanisches Wrestling erzählt. Wesna (ehemalige Wrestlerin der GWF) war damals oft bei ZERO1, somit hatten wir den Kontakt und die Promotion war an mir interessiert. Ich habe mich dort bewiesen und habe mehrere Chancen bekommen für ZERO1 in den Ring zu steigen.“

WrestlingCorner.de: Was hat dir dein erster Aufenthalt in Japan gebracht? Bist du dadurch wrestlerisch reifer geworden, hast du neue Techniken, Moves etc. erlernen können. Wie unterscheidet sich der japanische Wrestling-Stil von dem europäischen bzw. deutschem Wrestling-Stil, den du hier z.B. aus deiner Heimatliga GWF, der DWA oder auch der wXw kennst, für die du auch bereits etliche Male in den Ring gestiegen bist?

Lucky Kid: „Ich habe nach meinem ersten Aufenthalt Wrestlerisch einen großen Sprung gemacht. Der Japanische Wrestling-Stil ist härter, die Jungs drüben benutzen viel mehr Schläge als wir in Europa. Wir sind technisch sehr stark und die Japaner arbeiten halt im Strong Style. In Japan muss man kämpfen um nicht KO zu gehen.“

WrestlingCorner.de: „Kommen wir zu deinem zweiten Aufenthalt in Japan. Du warst bis vor kurzem erneut im Land der aufgehenden Sonne. Dieses Mal vom November bis Mitte Dezember 2015 im Kaientai Dojo. Dort konntest du den ehemaligen WWE Cruiserweight Champion TAKA Michinoku kennenlernen und mit ihm zusammen trainieren. Wie kam dieser Kontakt zustande und wie findest du den technischen und etwas härteren Puroresu Stil, den die Japaner zu kämpfen pflegen?

Lucky Kid: „Der Kontakt kam durch meinen Trainer Ahmed Chaer und Blue Nikita zu stande. Die GWF hat Weltweit echt super Kontakte, dadurch können wir Wrestler sehr viel profitieren. Ich liebe diesen Stil. Ich bin ein Löwe, ich bin ein Kämpfer und gebe nicht gerne auf. Der Stil verlangt sehr viel ab und das liebe ich.“

WrestlingCorner.de: Du hattest auch ein paar Matches im Kaientai Dojo, wo du auch zusammen mit TAKA Michinoku in einem Tag Team unterwegs warst. Welche Erfahrungen konntest du diesmal sammeln?

Lucky Kid: „Bei meinem zweiten Aufenthalt ging es mir um 2 Sachen; Erfahrung sammeln und die Möglichkeit bekommen, dort zu leben und als Wrestler zu arbeiten. Ich habe wieder einen großen Sprung nach vorne gemacht. TAKA ist ein super Trainer! Wenn ihr sehen wollt, wie sehr ich mich verbessert habe, dann schaut doch am 5. und 6. Februar 2016 bei GWF´s „Global Warning“ vorbei.“

WrestlingCorner.de: Wo siehst du deine wrestlerische Zukunft? Du bist ja noch sehr jung, erst Anfang 20 und konntest dabei schon in deinen jungen Jahren viele Erfahrungen, auch international sammeln. Was würdest du machen, wenn du ein Angebot von einer der großen Ligen bekommen würdest?

Lucky Kid: „Ich sehe meine Zukunft in Japan. Ich werde ab November 2016 nicht mehr in Europa sein, und das für einen längeren Zeitraum. Ich bin Offiziell ein Teil von TAKA Michinokus Kaientai Dojo. Ich glaube auch das ich mit TAKA einen super Trainer habe. Wer weiß vielleicht sieht man mich bald bei Pro Wrestling NOAH.“

WrestlingCorner.de: Dein Kollege Cash Money Erkan konnte ja bereits im Sommer 2015 in Orlando, Florida für ein paar Tage im Performance Center bei seinem Tryout ein wenig WWE-Luft schnuppern. Wie schätzt du die Chancen von ihm für die Zukunft ein, kann er den großen Sprung den auch Axel Tischer geschafft hat, in die USA packen?

Lucky Kid: „Ich bin mir sicher, Erkan wird bald bei NXT zu sehen sein. Die WWE muss Erkan nehmen, der Junge hat einfach alles was die WWE braucht. Erkan ist ein harter Hund, der packt alles.“

WrestlingCorner.de: Wie geht es für dich jetzt im Jahr 2016 persönlich weiter? Wird man dich bis November 2016 nochmal in Deutschland sehen, bis du dann wieder nach Japan fliegst?

Lucky Kid: „Ich werde bis Anfang November 2016 noch in Deutschland sein und danach werde ich meine Karriere in Japan weiterführen.“

WrestlingCorner.de: Zum Schluss interessiert es mich noch, was deine Eltern damals dazu gesagt hatten, dass du so jung wie du damals warst, als Lucky Kid in den GWF Ring gestiegen bist? Waren sie dagegen? Und wie finden sie es heute?

Lucky Kid: „Sie waren nicht gerade sehr fröhlich darüber, das ich Wrestler werden wollte. Sie sind es immer noch nicht, aber sie wissen und sehen, dass der Sport mir am Herzen liegt. Dadurch sagen sie nicht mehr viel.“

WrestlingCorner.de: So, das war es dann auch schon von mir, ich wünsche dir für das Jahr 2016 alles Gute, viel Erfolg im Seilgeviert und noch eine hoffentlich große Karriere.

Lucky Kid: „Vielen Dank, ich wünsche allen schöne und besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. 2016 wird ein sehr interessantes Jahr. Verfolgt die GWF und die LÖWEN wir haben noch große Dinge geplant. Man sieht sich bei GLOBAL WARNING im Februar 2016.“

Das Interview führte Martin Mahony für WrestlingCorner.de und der Facebook Wrestling-Gruppe „WWE & Pro Wrestling Inside“.

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