WrestlingCorner-Interview mit Jester

Veröffentlicht am 15. Juli 2016 um 18:00 Uhr von WrestlingCorner in der Kategorie: Europa-News, Intern, Interviews.

WrestlingCorner.de führte ein Interview mit dem cOw-Wrestler Jester, der einer der aufstrebenden jungen Wrestler in Deutschland ist. In diesem Interview sprach der Highflyer der cOw mit uns darüber, wie er zum Wrestling kam, mit wem er schon alles trainieren konnte, für welche Liga er demnächst in den Ring steigen wird und wie es mit dem Wrestling in Deutschland bestellt ist. 

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WrestlingCorner.de: Hallo Jester, erst einmal ein Dankeschön an dich, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast.

Jester: „Hallo Martin, kein Problem, immer gerne!“

WrestlingCorner.de: Dann legen wir auch gleich mal los mit der Frage aller Fragen: Wie kam es dazu, dass du dich für das Wrestling begeistern konntest und wer waren dabei deine Vorbilder und sind aktuell deine Vorbilder?

Jester: „Das ist eine sehr lange Geschichte. Ich versuche Dir die Kurzversion zu erzählen. Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen, da haben mein Bruder und ich bei meinem Opa übernachtet und durften noch etwas Fernsehen. Als wir so spät am Abend durch die Kanäle schalteten, entdeckten wir die WWF – ich glaube es war damals DSF oder Eurosport, wo WWF lief. Wir waren noch im Kindergarten bzw. Grundschulalter und waren fasziniert davon, wie diese starken Männer durch die Luft geflogen sind. Wir dachten uns nur „Wie geht das nur?“. Damals liefen noch mehrere Folgen hintereinander und wir haben so gestaunt, wie noch nie zuvor. Und so habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Wrestling gesehen.“

WrestlingCorner.de: Verfolgst du auch das aktuelle Geschehen in der WWE und wie findest du das dortige Produkt?

Jester: „Ich verfolge regelmäßig WWE und auch dort hole ich mir natürlich Inspiration, schließlich sind das die Top-Stars des Wrestlings. Was das Produkt betrifft, bin ich jedoch gespaltener Meinung. Manchmal finde ich es sehr unterhaltend, ein anderes Mal eher schleppend. Das kommt immer ganz drauf an, was gerade so passiert und aktuell ist.“

WrestlingCorner.de: Du bist für deine 26 Jahre noch gar nicht so lange als Wrestler aktiv. Vor knapp zwei Jahren hast du bei der cOw (Championship Of Wrestling) deine In-Ring Karriere begonnen. Wie war es für dich, das erste Mal als aktiver Wrestler im Ring zu stehen?

Jester: „Das ist richtig, es sind ziemlich genau zwei Jahre. Es war sehr aufregend. Alles war neu. Zum ersten Mal war ich bei einer Live Wrestling Show, die nichts mit WWE zu tun hatte. Ich hatte sehr viel Spaß bei meinem ersten Kampf und ich denke das Publikum auch. Es war ein sensationelles Gefühl – so, wie es immer ist, wenn man die Ehre hat, in einem Ring stehen zu dürfen.“

WrestlingCorner.de: Die cOw ist eine aufstrebende Liga. Vor knapp zwei Jahren hatte sie noch den Ruf, eine Backyard-Liga zu sein. In den letzten Monaten wurde dort aber sehr gute Arbeit geleistet und ihr konntet große Namen aus der deutschen und auch europäischen Wrestling-Szene verpflichten. Wie schätzt du die Lage und den immer höher werdenden Bekanntheitsgrad der cOw ein? Bist du stolz darauf, ein Teil dieser aufstrebenden Liga zu sein?

Jester: „Die „Backyard-Vorwürfe“ – so nenne ich sie jetzt mal – kamen hier und da immer mal wieder. Natürlich kratzt das irgendwo an einem, jedoch ist es normal, dass man nicht von heute auf morgen den Status erlangt, den man gerne hätte. Wir lernen mit jeder Show, mit jedem Seminar, mit jeder Kleinigkeit immer ein wenig dazu und versuchen das in der Zukunft besser zu machen. Es ist mir eine Ehre mit den großen Namen dieser Szene den Locker Room zu teilen. Crazy Sexy Mike sagt immer „Wenn du denkst du bist jemand, dann hast du aufgehört jemand zu werden“. Wir wollen uns natürlich auf nichts ausruhen, sondern immer weiter nach vorne! Und ja, ich bin sogar sehr stolz, bei diesem Projekt sowohl aktiv als auch viel hinter den Kulissen mitzuwirken und zu sehen, wie wir uns stetig verbessern, manchmal mehr, manchmal eben weniger.“

WrestlingCorner.de: Ihr trainiert in Birkenfeld/Nahe einmal pro Woche. Reicht das denn aus, oder ist da in der Zukunft auch mehr geplant?

Jester: „Ich sage es mal so: Man kann nie genug Training haben, soviel steht fest. Wie die Zukunft aussieht, weiß ich noch gar nicht, jedoch ist so Einiges in Planung. Ihr werdet auf jeden Fall auf dem Laufenden gehalten!“

WrestlingCorner.de: Du hattest bereits Trainings-Seminare mit bekannten Größen wie dem ehemaligen TNA X-Division Champion Doug Williams, dem GWF-Veteran Crazy Sexy Mike, die europäische Legende Joe E. Legend, Michael Kovac, Murat Bosporus, Murat Kaan etc. Wie waren diese Seminare im Gegensatz zu eurem wöchentlichen Training?

Jester: „Die Seminare sind in jedem Fall immer sehr lehrreich, da diese Veteranen Dinge sehen, die wir als Rookies noch nicht so wahrnehmen können. Quasi Feinheiten, an denen es noch liegt, oder eben auch mehr. Es ist mehr Theorie im Gegensatz zu unserem Training, da wir dieses zum „Verinnerlichen“ der gelernten Dinge nutzen können.“

WrestlingCorner.de: Haben dir die Seminare sehr weiter geholfen?

Jester: „Ja, sehr sogar. Ich wurde auf viele Dinge aufmerksam, die ich vorher gar nicht unbedingt vor Augen hatte.“

WrestlingCorner.de: Nun habe ich ganz aktuell gehört, dass du bzw. ihr von der cOw von wXw-Wrestler und Trainer Kim Ray nach den wXw Academy Standards einige Male trainiert werden sollt. Gab es schon ein solches Training und wie war der Unterschied zu eurem Training?

Jester: „Es gab schon ein Training und die nächsten beiden sind schon festgelegt. Es war unglaublich viel Input, was uns vermittelt wurde. Kim Ray ist ein großartiger Trainer und hat uns ebenfalls viele spezifische Dinge gezeigt, die einen Kampf mit wenig Aufwand enorm aufwerten können, wenn man sie beachtet. Um eben genau diese Dinge stetig zu verinnerlichen und zu verfeinern, braucht es mehr, wie nur ein Training. Das sagte er uns auch und ich bin da zu 100% bei ihm!“

WrestlingCorner.de: Du bist ja mehr als Highflyer unterwegs und haust auch gerne mal eine Swanton Bomb raus, welcher ja auch der Finisher von TNA-Superstar Jeff Hardy ist. Wie lange hat es in etwa gedauert, bis du diesen Move auch wirklich beherrscht hast?

Jester: „Ich formuliere es mal so: Ich kann diesen Move sicher ausführen, sodass keine ernsthaften Verletzungen für mich und vor allem meinem Gegner entstehen. Jedoch bin ich der Meinung, dass ich diese Aktion noch etwas verfeinern kann, denn sie soll natürlich auch gut aussehen. Geübt habe ich diesen Move mehrmals auf einem Sandsack, damit ich ein Gefühl dafür entwickeln kann, denn nicht immer liegt der Gegner optimal. Aber es war schon ein schweres Stück Arbeit.“

WrestlingCorner.de: Also ich muss sagen, für mich sieht der Move wirklich top bei dir aus. Aber nun mal etwas anderes: Wie kam es zu deiner Namensänderung, denn du warst ja zuerst als Joker aktiv und nun als Jester. Welchen Grund hatte der neue Name?

Jester: „Ich habe mich von mehreren Faktoren inspirieren lassen. Von unzähligen um ehrlich zu sein, die ich alle gar nicht aufzählen könnte. Ich bin sehr detailverliebt, was man hoffentlich auch merkt.  Da ich ein großer Fan der Dark Knight-Trilogie bin, waren natürlich die Filmfiguren ebenfalls ein wesentlicher Faktor dabei. So kam ich auf den Namen Joker. Ich wollte das Ass im Ärmel sein. Das Problem hierbei war, dass ich etwas Eigenes kreieren wollte und auch musste, also konnte ich nicht „Der Joker“ sein, diesen Lohn trägt jemand anders. Ich trage mit jeder Sekunde den Joker in mir, aber nicht im Namen, sondern im Herzen!“

WrestlingCorner.de: Bei den Events der cOw sind ja auch immer Trainer, Wrestler etc. von den größeren deutschen Ligen wie z.B. der GWF aus Berlin anwesend. Gab es da für dich schon mal ein Angebot von einer anderen Liga, die dich gerne booken wollte, oder gar unter Vertrag nehmen würde?

Jester: „Es gab sogar schon mehrere Bookings, die mich sehr ehren. Dazu zähle ich z. B. die DWA (Deutsche Wrestling Allianz), bei der ich gegen meinen guten Freund Medi kämpfen durfte. Ich habe dort sehr viel mitgenommen und viele tolle Leute kennengelernt. Ein aktuelles Beispiel ist mein Booking bei der neuen mysteriösen Liga UCW (Underground Championship Wrestling), auf das ich mich sehr freue. Auch hier fühle ich mich sehr geehrt ein Teil dieser Liga sein zu dürfen.“

WrestlingCorner.de: Da wünsche ich dir zum Start bei Underground Championship Wrestling (UCW) schon mal jetzt viel Spaß und hoffe, dass sich diese Liga etablieren kann. Andere Frage: Warst du schon mal bei der wXw Academy im Training? Gibt es da in der Zukunft Pläne und würdest du, wenn die wXw dich unter Vertrag nehmen würde, solch ein Angebot annehmen?

Jester: „Ich habe die Academy schon von innen gesehen, jedoch nicht im Rahmen eines Trainings. Jedoch haben wir angeboten bekommen, jederzeit dort an einem Training teilnehmen zu dürfen. Viele von uns – mich mit eingeschlossen – haben großes Interesse an diesem Angebot und werden das in Zukunft auch in Angriff nehmen. Zu der Vertragssache kann ich leider nichts genaues sagen, da ich nicht informiert bin, was die vertraglichen Inhalte sind. Sollte es mal dazu kommen, werdet Ihr es natürlich erfahren.“

WrestlingCorner.de: Wie schätzt du allgemein die aktuelle Lage des Wrestlings in Deutschland ein? Gibt es einen neuen Boom, jetzt wo die wXw und auch die GWF auch immer mehr Stars nach Deutschland holen können und es bald auch das Network der wXw geben wird. Wird es mit der cOw weiter voran gehen?

Jester: „Wrestling ist in Deutschland meiner Meinung eher schwer durchzusetzen, jedoch habe ich den Glauben, dass Wrestling in Deutschland stark am „Boomen“ ist und es definitiv weiter wächst. Wir wollen, wie schon gesagt, keinen Stillstand, sondern immer weiter nach vorne gehen, lernen und uns entwickeln. Unser guter Alex Wonder leistet auch alles Erdenkliche, um die Show professioneller zu gestalten und uns die bestmögliche Entwicklung zu gewährleisten!“

WrestlingCorner.de: Das war es nun auch schon wieder von mir. Zum Schluss kannst du unseren Lesern gerne noch sagen, warum sie sich einen Event der cOw oder auch einen Event einer anderen deutschen Wrestling-Liga mal anschauen sollten.

Jester: „Ihr Lieben, Wrestling lohnt sich immer! Man bekommt Unterhaltung, eine Live-Performance, viele tolle Gimmicks und die unterschiedlichsten Kampftypen zu sehen. Außerdem – und das ist der wichtigste Punkt – fördert ihr damit die Wrestlingszene! Und ohne Euch geht es nun mal einfach nicht!“

WrestlingCorner.de: Danke nochmal für deine Zeit. Für deine Zukunft im Seilgeviert wünsche ich dir noch viel Erfolg und alles Gute.

Jester: „Vielen Dank Martin. Es war mir eine Ehre und hat mich sehr gefreut.“

Das Interview führte Martin Mahony für WrestlingCorner.de und der Facebook Wrestling-Gruppe „WWE & Pro Wrestling Inside“

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