WrestlingCorner-Interview mit Lucky Kid

Veröffentlicht am 6. Oktober 2016 um 13:48 Uhr von WrestlingCorner in der Kategorie: Europa-News, Intern, Interviews.

Nachdem WrestlingCorner.de bereits schon im Dezember 2015 das Vergnügen hatte, mit Lucky Kid zu sprechen, folgt hier nun das zweite Interview mit dem jungen Mann aus der GWF. In diesem Interview spricht er über seinen letzten Japan-Aufenthalt im Kaientai Dojo vom ehemaligen WWE Cruiserweight Champion Taka Michinoku und über seine Zukunftspläne sowohl in der GWF als auch international.

WrestlingCorner.de: Erstmal will ich mich bedanken, dass du dir die Zeit nimmst, uns schon zum zweiten Mal einige Fragen zu beantworten. Das ist nicht selbstverständlich und eine große Ehre für uns. Fangen wir gleich an.

Lucky Kid: „Sehr gerne, ich freue mich drauf.“

WrestlingCorner.de: Seit deinem letzten Interview mit uns ist viel in deiner Karriere passiert. Du hattest deinen dritten Japan-Aufenthalt, die Young Lions wurden erste Tag Team Champions der jungen und aufstrebenden deutschen Promotion cOw und ihr konntet euch bereits zum dritten Mal die GWF Tag Team Titel sichern. Das waren turbulente Monate für dich – aber fangen wir mit Japan an. Wie war dein zweiter Besuch im Kaientai Dojo und dein dritter Japan-Aufenthalt insgesamt? Worauf lagen die Trainingsschwerpunkte? Welche Erfahrungen konntest du sammeln?

Lucky Kid: „Jeder Besuch in Japan ist ein neues Erlebnis für mich. Es ist grandios. Es wird viel Wert auf Kondition, Beweglichkeit, Basics und Fighting Spirit gelegt. Fighting Spirit ist ein wichtiger Bestandteil des japanischen Trainings. Selbst wenn du nicht mehr kannst – nach 400 Squats sollte man zeigen, dass man es weiterhin versucht, Herz für den Sport zeigen! Ich hatte die Möglichkeit, bei meinem letzten Aufenthalt öfter mit Taka Michinoku zu teamen, der mir natürlich unendliche Tipps und Tricks verraten hat. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Aufenthalt.“

WrestlingCorner.de: Was sind die wesentlichen Unterschiede der Kampfstile in Europa und Japan? Welcher gefällt dir besser?

Lucky Kid: „Wir in Europa arbeiten viel mit Technik, wobei die Japaner lieber gerne drauf hauen, anstatt sich clever aus dem Griff zu lösen. Ich mag beides und denke, eine Mischung aus beiden macht es aus.“

WrestlingCorner.de: Am 04. Juni 2016 konnten du und dein Tag Team Partner Tarkan Aslan die GWF Tag Team Titel von Chaos und Körperverletzung (Cem Kaplan & Koray) wieder zurückgewinnen. Ihr seid damit zum dritten Mal GWF Tag Team Champions. Was bedeutet es für dich, Gold in der Promotion zu halten, bei der du mit 14 Jahren dein Training begonnen hast und die dich ausgebildet hat?

Lucky Kid: „Es war ein langer Weg wieder zurück zu den Titeln. Tarkan und ich könnten nicht stolzer sein. Dafür arbeiten wir extrem hart. Die GWF hat uns zu denen gemacht, die wir heute sind und genau das möchten wir zurück geben und die GWF so erfolgreich wie möglich machen.“

WrestlingCorner.de: Am 02. Juli 2016, bei cOw Saar-Wars, konnten du und Tarkan, die erstmals vergebenen cOw Tag Team Titel gegen NOE gewinnen. Ist es für dich eine besondere Art der Wertschätzung, wenn eine neue Promotion euch das Vertrauen schenkt, um deren Gold zu kämpfen und dieses auch gewinnen zu dürfen?

Lucky Kid: „Wir sind dankbar für jede Möglichkeit, die wir bekommen. Allerdings tun wir auch extrem viel dafür, damit wir in dieser Position stehen können.“

WrestlingCorner.de: Bei cow Payday am 10. September 2016 habt ihr die Titel gegen NOE in einem zweifelhaften Finish verloren. Macht ihr direkt wieder Jagd auf die Belts, oder habt ihr einen anderen Titel, egal in welcher Promotion, im Visier?

Lucky Kid: „Wir sind Löwen, wir sind nur am Jagen. Klar werden wir uns wieder auf die Jagd um die cOw Tag Team Titel begeben. Wir gehen auch international auf die Jagd. Am Ende des Jahres kommen ein paar Länder auf unsere Liste, und vielleicht auch der eine oder andere neue Tag Team Titel.“

WrestlingCorner.de: Die Young Lions haben mittlerweile ein hohes Ansehen in Europa und egal wo ihr auftaucht, ihr werdet frenetisch bejubelt. Du und dein Partner seid einfach ein eingespieltes Team und ihr wisst genau, wie der andere im Seilgeviert tickt. Wie sehen aber eigentlich deine Pläne als Singles Wrestler aus? Bist du generell lieber im Tag-Team unterwegs oder möchtest du in nächster Zeit Jagd auf einen Einzeltitel machen, wie z. B. den GWF Berlin Championship Titel, der momentan von Matt Cross gehalten wird?

Lucky Kid: „Tarkan und ich sind gerade erfolgreich und es läuft alles gut wie es ist. Natürlich reizt es mich auch, den GWF Berlin Titel zu halten. Man weiß nie wohin dich deine Karriere hinbringt, deswegen sag ich niemals nie.“

WrestlingCorner.de: Du bist ein agiler, technisch sehr versierter Wrestler, ein Light- bzw Cruiserweight. Bei RAW wurde die Cruiserweight-Division wieder eingeführt, nachdem das erste Cruiserweight-Classic Tournament abgehalten wurde. Mit Da Mack war ein Deutscher vertreten und mit Brian Kendrick eines deiner Vorbilder und ein ehemaliger Gegner von dir. Wie bewertest du, dass die WWE nun mehr verstärkt auf diesen Typ Wrestler setzt und nicht mehr nur auf die „Big Guys“, wie es teilweise in der Vergangenheit der Fall war?

Lucky Kid: „Ich finde es super, wie viel Wert die Cruiserweights jetzt in der WWE haben. Da Mack hat gezeigt, dass auf jeden Fall mit Deutschland zu rechnen ist. Die ganzen Jungs der Division zeigen, dass sie es auch drauf haben – das sogar teilweise besser als die „Big Guys“. Siehe AJ Styles, Finn Bálor oder auch TJ Perkins.“

WrestlingCorner.de: Siehst du dadurch eine erhöhte Chance, eines Tages für den Marktführer WWE wrestlen zu können? Immerhin bist du ein Veteran was deine In-Ring-Erfahrung (9 Jahre) angeht, aber mit 23 Jahren immer noch blutjung, mit einer langen sportlichen Zukunft. Muss die WWE das Ziel sein, für so ein „Gesamtpaket“ wie dich?

Lucky Kid: „Die Türen für die WWE sind offen. Das höchste Ziel ist die WWE für mich. Allerdings würde mich ein NJPW-Vertrag auch extrem reizen. Ich bin noch jung und die Türen stehen überall offen – mal sehen wohin mich mein Weg bringen wird.“

WrestlingCorner.de: Ist man mit 26 Jahren zu alt, um mit dem Wrestling anzufangen ? Welche Ratschläge kannst du jemandem geben, der mit dem Gedanken spielt, sich in einer Wrestlingschule anzumelden?

Lucky Kid: „Definitiv nicht. Mit 26 stehst du mitten im Leben. Wenn du Herz für den Sport zeigst und ehrgeizig bist, ist kein Alter zu spät. Man sollte das machen, worauf man Lust hat und sich von niemandem einreden lassen, dass man zu alt oder zu schwach ist. Wenn jemand wirklich Wrestler sein möchte, muss der- oder diejenige immer dran bleiben, niemals aufgeben, egal wie hart es erscheint. Zeigst du den Willen für den Sport nicht, macht es dich sofort platt.“

WrestlingCorner.de: Du hast uns in deinem letzten Interview erzählt, wie du mit 14 Jahren in der GWF-Schule angefangen hast, obwohl man eigentlich erst mit 16 Jahren mittrainieren darf. Meine letzte Frage bezieht sich in diesem Zusammenhang auf deinen Ringnamen „Lucky Kid“. Lucky Kid, weil du es damals trotz deines Alters irgendwie geschafft hast mitzumachen oder woher kommt dieser Name?

Lucky Kid: „Ich bin damals beim Training böse auf meinen Nacken gefallen. Ich bin aber sofort wieder aufgestanden und mir ging es gut. Wegen meines Alter und der glücklichen Situation kamen meine Trainer auf die Idee, mich Lucky Kid zu nennen.“

WrestlingCorner.de: Vielen Dank für deine Zeit und viel Erfolg weiterhin.

Lucky Kid: „Nichts zu danken, immer wieder gerne.“

Das Interview führte Simon Quist für WrestlingCorner.de und die Facebook Wrestling-Gruppe „WWE & Pro Wrestling Inside“.

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