WrestlingCorner-Interview mit Hakeem Waqur

Veröffentlicht am 21. Oktober 2016 um 17:42 Uhr von WrestlingCorner in der Kategorie: Europa-News, Intern, Interviews.

WrestlingCorner.de führte erneut ein Interview mit dem „Arabian Superstar“ Hakeem Waqur. In diesem Interview erzählt er uns Neues über seinen Run bei der wXw, wo man ihn zukünftig sehen kann, und den Presse-Skandal in England mit den Rassismus-Vorwürfen.

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WrestlingCorner.de: Hallo Hakeem. Es ist immer wieder schön, mit dir zu sprechen. Und deswegen bedanke ich mich jetzt zu Beginn schon mal bei dir für unser mittlerweile drittes gemeinsames Interview zusammen. Eines hatten wir ja bereits im Dezember 2015 gemacht und dann gab es auch noch eins im Juli 2016 während eines cOw Events, welches wir auf Video aufgezeichnet hatten. Was machst du gerade ganz aktuell?

Hakeem Waqur: „Hallo Martin. Aktuell bin ich gerade ganz gut beschäftigt. Ich war bis vor kurzem Teil der wXw Shotgun Live Tour. Dann war ich in der vergangenen Woche in Italien und nun war und bin ich immer noch an diesem Wochenende bei der POW in Hannover aktiv. Dazu bin ich gerade vor allen Dingen mit der arabischen Presse beschäftigt, die es nicht schön findet, dass man mir die Sommer-Events auf den UK Camps gecancelt hatte, nachdem die Beschwerde von einem Journalisten über mein Arabisches & Muslimische Gimmick in England herauskam und zu einer internationalen Angelegenheit im Frühjahr diesen Jahres wurde. Dies hat daraus resultiert, dass die internationale Presse sich immer wieder bei mir meldet und darüber berichten möchte, was dort vorgefallen war. Ich versuche mein Bestes zu geben und ihnen zu erklären, dass es sowohl kein Problem ist als „Arab/Muslim – „Bad Guy“ aufzutreten sowie andere Athleten unterschiedlicher Herkunft das auch tun. Es gibt darin nichts rassistisches, aber die britische Presse hat aus „Nichts“ eine große Geschichte gemacht, die Teil meiner Arbeit in UK schadete!“

WrestlingCorner.de: Ja, wir hatten ja auch bei einem cOw Event ein Video-Interview dazu gemacht, und ich werde auch später darauf nochmals zurückkommen. Aber mal etwas anderes: Wie geht es dir ganz aktuell? Du hattest eine leichtere Schulterverletzung und trägst während deinen Matches auch noch Tapes an der Schulter. Ist da jetzt alles ausgeheilt?

Hakeem Waqur: „Ich hatte Ende Juli eine Schulterverletzung. Diese erforderte eine „Mini OP“ Anfang August 2016. Daraus resultierte, dass ich eine Pause von 2-3 Wochen einlegen musste. Ich hatte das durchgezogen und mich danach auf die wXw Shotgun Live Tour vorbereitet, sodass ich schnell wieder fit sein konnte. Jetzt ist wieder alles in Ordnung.

WrestlingCorner.de: Das hört man doch gerne. Aktuell sieht man dich in einer der Top-Ligen in Europa, nämlich bei der wXw, wie du es ja bereits selbst erwähnt hattest. Wie kam der Kontakt mit der wXw zustande, nachdem du von der wXw knapp ein Jahr lang nach deinem Debüt-Match gegen „Bad Bones“ John Klinger in München im Jahr 2015 nicht mehr gebookt wurdest?

Hakeem Waqur: „Den Kontakt zu wXw gab es bereits früher als du denkst. Man hat sich schon an dem Tag kennengelernt, wo POW & wXw in Hannover auf dem Schützenplatz im Jahr 2014 zusammen veranstaltet hatten. Als ich dann angekündigt hatte, dass ich ab März 2015 ein Free Agent sein werde, hat man darüber gesprochen, ob man in der Zukunft zusammen arbeiten könnte. So entstand auch das Match gegen „Bad Bones“ John Klinger im Sommer 2015 in München. Danach hatte man von einer möglichen, zukünftigen und größeren Zusammenarbeit gesprochen, und dass man sich aber davor noch besser kennen lernen und anschauen sollte. So entstand auch später die Rede von einer Beteiligung und Anwesenheit bei einer der wXw Touren. Die jetzt gerade noch laufende große wXw Shotgun Live Tour ist nun also die erste Tour, an deren Events ich teilgenommen habe. Jetzt redet man sogar darüber, die Zusammenarbeit in der Zukunft zwischen der wXw und mir zu intensivieren. Wir werden euch natürlich auf den laufenden halten, vor allem was das Jahr 2017 betrifft.“

WrestlingCorner.de: Hättest du dir aber dabei gedacht, dass die wXw sich nochmal bei dir melden würde, nachdem fast ein Jahr nichts mehr von dir in der wXw zu hören war?

Hakeem Waqur: „Wie gesagt, den Kontakt gab es bereits schon länger, aber man hat die Zeit gesucht, damit man sich nicht nur bei einem Event kennen lernt. So hatte das wXw-Office Anfang des Jahres vorgeschlagen, das ich ein Teil von der wXw Shotgun Live Tour sein werde, damit man sich gegenseitig anschauen konnte, was eine gute Idee war, denn so konnte man sich besser kennen lernen und gegenseitig anschauen, um zu sehen, wie man miteinander klar kommt.“

WrestlingCorner.de: Du bist dann bei wXw Shortcut To The Top im Juni 2016 zur wXw zurückgekehrt. Seit dem bist du vermehrt in der wXw zu sehen und wurdest nun auch offiziell auf der wXw Roster-Seite hinzugefügt. Bist du nun unter wXw Exklusiv-Vertrag oder auch weiterhin als Freelancer unterwegs, zumal du ja demnächst auch noch bei Events für die cOw, POW und auch anderen Promotions zu sehen sein wirst?

Hakeem Waqur: „Genau, der wXw Event Shortcut To The Top im Juni 2016 kam dabei auch ins Gespräch, genauso wie noch andere Daten, bei denen es leider nicht geklappt hatte, da ich gedacht hatte, dass ich im Sommer 2016 in England sein würde. Ich bin bis Ende 2016 noch ein Free Agent bzw. Freelancer. Ich denke, danach wird es zu einer größeren Zusammenarbeit mit der wXw kommen. Aber wir werden euch natürlich auf den Laufenden halten, was die Zukunft betrifft, vor allen Dingen was das Jahr 2017 betrifft. Ihr werdet meine Ankündigungen auf meinen Social Media Seiten schon sehen.“

WrestlingCorner.de: Aktuell bist du in der wXw als Handlangerer zusammen mit Alpha Female für den „Goldjungen“ Marius Van Beethoven unterwegs. Wie gefällt dir die Rolle als Helfer und Zerstörer für Marius?

Hakeem Waqur: „Marius ist mein Manager. Schauen wir mal für die Zukunft, wie sich diese Zusammenarbeit weiterentwickelt. Aber er macht dabei seine Sache sehr gut, was ich vorher nicht so gedacht hätte, da ich ihn bisher kaum kannte und ihn nur durch Fotos von der wXw und deren Videos kannte.“

WrestlingCorner.de: Vor kurzem hattest du in Chemnitz und Dresden gleich zwei mal das Vergnügen, gegen den damaligen amtierenden wXw Shotgun Champion Da Mack um den Titel in den Ring zu steigen. Beide Male hattest du den kürzeren gegen den WWE CWC Tournament-Teilnehmer gezogen. Wie war es für dich, gleich gegen einen der ganz großen Namen der wXw in den Ring zu steigen? Und wie fandest du deine beiden Matches gegen Da Mack?

Hakeem Waqur: „Ja es waren beides gute Kämpfe gegen den wXw WWE Cruiserweight Classic -Teilnehmer Da Mack. Vor allem das Match in Chemnitz war sehr spektakulär. Dieses kann man sich auch auf dem Network der wXw, nämlich wXwNOW, ansehen. Ich hatte danach auch positives Feedback vom wXw-Office bekommen. Und wie es ausschaut, hat es auch den wXw-Wrestling Fans laut deren Feedback – was man so hörte – gefallen, und sie waren auch glücklich damit. Falls man das Match verpasst haben sollte, weil man das wXw Network noch nicht hat oder hatte, dann sollte man es echt abonnieren. Denn auf dem wXw Network kann man so viel Wrestling schauen, wie man will. Es lohnt sich auf jeden Fall. Und wie gesagt, für die Zukunft ist noch so einiges geplant. Es ist noch lange nicht vorbei mit mir und der wXw.“

WrestlingCorner.de: Du warst auch zuletzt als Gast-Coach in der wXw Wrestling-Academy in Essen vor Ort und konntest dort auch die Trainingsmethoden von Headcoach Walter miterleben. Was war das für ein Erlebnis für dich und wie schätzt du das Training in der wXw Wrestling Academy ein?

Hakeem Waqur: „Vom Headcoach Walter habe ich natürlich viel gelernt, sowohl bei den Shows als auch bei den Trainingseinheiten. Man saß auch nach dem Training und auch nach den Events zusammen und hatte die Matches analysiert und ein paar Punkte erwähnt, die man weiterentwickeln könnte. Während des Trainings selbst war z. B. auch der amtierende EVOLVE Champion Timothy Thatcher anwesend. Dieser internationale erfahrene Mann gab mir dann auch so einige Tipps. Von solchen erfahrenen Stars kann man viel lernen. Ich durfte auch andere Trainingseinheiten/Methoden der wXw Academy anschauen und wie ich in einem Video bereits erwähnt hatte, ist die wXw Wrestling Academy in Essen eine Top-Möglichkeit in Deutschland/Europa in den Wrestling Sport einzusteigen, speziell für Anfänger und natürlich auch Fortgeschrittene, die dann später bei einer internationalen Wrestling Promotion die Chance bekommen können, dort aufzutreten!“

WrestlingCorner.de: Kommen wir mal zur cOw. Dort bist du am 12. November 2016 in Birkenfeld wieder im Einsatz. cOw General Manager Alex Wonder hat mir auch schon im Vorfeld verraten, dass auch du cOw Tag Team Champion bist, obwohl sich Murat Kaan und Murat AK, der als Ersatz für dich beim letzten cOw Event Payday fungierte, die Tag Team Titel von den Young Lions holen konnten. Wie wird es mit dir bei der cOw weitergehen und was sagst du zum Gewinn der Tag Team Titel?

Hakeem Waqur: „Bezüglich der Zukunft wird es die Weiterentwicklung von Hakeem Waqur geben! Das ist alles was ich euch jetzt sagen kann, aber ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten, wie ich vorhin bereits erwähnt hatte.“

WrestlingCorner.de: Wirst du auch wieder in England für All Star Wrestling antreten, nachdem du dort zuletzt von Februar bis Mitte April 2016 auf großer Tour mit denen warst?

Hakeem Waqur: „Ich hatte in den Jahren 2015 und 2016 für ASW – All Star Wrestling bei mehreren Touren in UK (England, Schottland und Wales) gearbeitet .Leider haben die Veranstalter dort – vor allem das Management von den Butlins Camps – die Entscheidung getroffen, dass jetzt nur noch britische Wrestler und ganz wenige Europäer dort arbeiten dürfen auf den Camps. Aufgrund der Beschwerde von dem angesprochenen Journalisten in der Presse über mein Gimmick und mich als arabischer Athlet und arabischer Wrestler im März in diesem Jahr. Was die Town-Shows (Städte-Shows) von All Star Wrestling betrifft, muss man mal sehen, ob sich bald wieder etwas ergibt. Aber es könnte sich auch etwas mit anderen britischen Promotions ergeben, es gibt ja so einige in Großbritannien.“

WrestlingCorner.de: Schildere doch bitte nochmal aus deiner Sicht für uns und für diejenigen, die unser gemeinsames Video nicht gesehen hatten, was da bei All Star Wrestling mit dir ablief. Du warst ja auf einmal Teil sämtlicher großen britischen Medien, aufgrund eines bei einem All Star Wrestling Events anwesenden Journalisten, der gemeint hatte, dass dein arabisches Heel-Gimmick zur heutigen Zeit ziemlich rassistisch wäre. Was kannst du unseren Lesern dazu sagen?

Hakeem Waqur: „Ich werde einfach mal versuchen alles zu schildern, was dort geschehen ist und was gerade noch passiert, da die ganze Sache im Moment noch sehr heiß ist. Im März diesen Jahres bekam ich überraschend nach einer ASW Show in Skegness, England eine Beschwerde / einen Artikel in einer lokalen Zeitung über mein Gimmick und mich als arabischer Wrestler zu lesen. Es hat sich später herausgestellt, dass der Beschwerende ein Journalist und Storyteller vom Beruf ist. Er meinte mein Auftreten so, als Araber und mit der „Islamischen Flagge“, wäre laut seiner Beschreibung rassistisch! Diese Nachricht hat sich in allen britischen und internationalen Medien wie BBC, Guardian, Mirror, Huffington Post, Daily Mail und viele mehr verbreitet, die dann noch wochenlang nicht aufgehört hatten, darüber zu berichten inklusive TV Talk Shows, Online News und Zeitungen. Das hat natürlich für Wut in der arabischen Presse und bei meinen arabischen Fans in der arabischen Welt gesorgt. Vor allem die Entscheidung später von den Veranstaltern, nur britische Wrestler und nur noch wenige Europäer zu booken, und mir somit viele Sommer-Events abzusagen, war schon ziemlich hart für mich. Ich sage, dass bei Shows in Skegness und in auch bei den anderen Shows in UK nichts falsches passiert ist. Ich habe nur mein arabisches Gimmick ganz normal herübergebracht. Es sagt doch auch keiner „Christian baddies“ über Athleten anderer Herkunft oder Nationalität, wenn die als Heel (das heißt in der bösen Rolle) auftreten und keiner mischt Religion und Politik in die Shows. Niemand sagt auch etwas, wenn Athleten in anderen Sportarten die Flaggen ihrer Länder tragen. Dann sind diese ja auch keine Rassisten. Die britische Presse hätte sich erkundigen müssen, bevor sie das Ganze auf peinlicher Art und Weise veröffentlicht hatten. Dazu möchte ich sagen, dass die britische Presse versucht hatte, den Fall dafür zu nutzen, denn ich meine die Presse dort berichtet nie über die Einmischung Großbritanniens in Angelegenheiten anderer Länder, vor allem den Nah-Ost Ländern, wie dem Irak Krieg, Lybien und Syrien. Durch diese Einmischungen sind „fail states“ entstanden, also Länder die sich nicht mehr regieren konnten aufgrund der Einmischung und Invasion von außen. Darüber berichtete die britische Presse ja auch nie, dass sie sich dort einmischten, was in den letzten Jahren zur Wut bei der großen muslimischen und arabischen Gemeinde in UK führte. Und hier nutzte diese Presse die Beschwerde über mein Gimmick, um der Welt und vor allem Muslimen und Arabern in Großbritannien zu zeigen, „wir stehen zu euch“, was Bullshit ist, da sie weder zu ihnen stehen, noch irgendetwas falsches oder rassistisches in der gesamten Show stattgefunden hatte!“

WrestlingCorner.de: Ich merke schon, das Thema bewegt dich seit Monaten noch immer ganz schön. Machen wir aber mal weiter. Wo wird man dich in den kommenden Monaten außer in der wXw noch im Ring bestaunen können?

Hakeem Waqur: „An diesem Wochenende bin ich ganz aktuell bei der POW gewesen, dazu werde ich noch bis zum Jahresende für die wXw, cOw und SWE in der Schweiz antreten. Und was nächstes Jahr angeht, werde ich natürlich alles rechtzeitig ankündigen.“

WrestlingCorner.de: Du warst ja in der letzten Woche in Italien bei der EPW (European Pro Wrestling) unterwegs. Dort hattest du unter anderem ein Tag Team Match gegen Tommy Dreamer. Wie war es für dich, gegen die ECW-Ikone im Seilgeviert zu stehen. Bei diesem Event waren mit John Morrison, Chris Sabin, Dalton Castle, Mark Haskins und auch Adrian Severe unter anderem noch viele weitere Top Leute mit am Start. Wie waren die Events für dich persönlich und wie war es, mit so vielen bekannten Leuten dabei gewesen zu sein?

Hakeem Waqur: „Ja das war der größte Event in Italien letzten Samstag bei der EPW. Das war natürlich gigantisch und es war eine große Erfahrung für mich, mit solchen internationalen Stars zu arbeiten. Ich hatte mit einem französischen Wrestler ein Tag Team Extreme Rules Match gegen Tommy Dreamer und einen italienischen Wrestler. Man hat positives Feedback bekommen, also war man happy und sehr zufrieden.“

WrestlingCorner.de: Zum Schluss kannst du unseren Lesern gerne erzählen, warum es sich lohnt, eine wXw oder generell eine Euro-Wrestling Show anzuschauen.

Hakeem Waqur: „Es sind sehr viele gute Talente zu sehen, und die einzelnen Ligen bieten sehr gute Shows an, deswegen lohnt es sich, Euro-Wrestling zu verfolgen. Dabei ist die wXw die größte Deutsche Wrestling Promotion, die international und weltweit anerkannt ist. Die wXw tourt mit ca. 70 Shows im Jahr und strahlt durch das Internet und dem eigenen Wrestling-Network wXwNOW ihre Shows Shot Gun, Shot Gun Plus und viele wXw Events usw. aus. Das Projekt wächst und das Team unterstützt sich gegenseitig, arbeitet sehr hart und bietet das Feinste an Wrestling an, egal wo man auftritt! Das kann man jedem nur weiter empfehlen.“

WrestlingCorner.de: Okay Hakeem, das war es dann auch schon wieder. Ich bedanke mich nochmal bei dir und wünsche dir für deine Zukunft alles Gute.

Hakeem Waqur: „Ich habe auch zu danken und habe mich sehr auf das Interview gefreut. Man sieht sich demnächst.“

Das Interview führte Martin Mahony für WrestlingCorner.de und die Facebook Wrestling-Gruppe „WWE & Pro Wrestling Inside“

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