Versuchter Amoklauf: 16-Jährige gesteht!

  • Versuchter Amoklauf: 16-Jährige gesteht


    Probleme zu Hause und in der Schule waren ihr Grund - eine 16 Jahre alte Schülerin steht seit Dienstag in Bonn wegen eines versuchten Amoklaufs vor Gericht.


    Die Angeklagte legte gleich zum Auftakt des Prozesses vor dem Bonner Landgericht ein umfassendes Geständnis ab.


    Der Prozess begann unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Gewaltspiele am Computer, wie sie bei Tätern in anderen Schulamokfällen aufgefallen waren, spielten bei der Angeklagten keine Rolle, sagte ein Gerichtssprecher.


    Die Anklage wirft der Schülerin versuchten Mord, Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags sowie Verstoß gegen das Waffengesetz vor. Sie war bei der Tatvorbereitung auf der Schultoilette ihres Gymnasiums in Sankt Augustin von einer Mitschülerin überrascht worden.


    Damit ihr Amokplan nicht aufflog, hatte sie nach Überzeugung der Anklage die 17 Jahre alte Mitschülerin töten wollen. Mit einem Schwert habe sie auf die Mitschülerin eingestochen und diese dabei an Armen und Händen schwer verletzt. Der 17-Jährigen gelang es dennoch, einen Lehrer zu alarmieren. Sie gilt als wichtigste Zeugin.


    Persönliche Schwierigkeiten in der Schule und zu Hause gelten nach Darstellung der Staatsanwaltschaft als Hauptmotiv für die geplante Tat. Anders als Täter in anderen Amokfällen war die Einser-Schülerin aber nicht besessen von Gewaltspielen am Computer.


    Laut Staatsanwaltschaft hatte die 16-Jährige die Tat gut vorbereitet, als sie am 11. Mai etwa eine Stunde nach Schulbeginn am Albert-Einstein-Gymnasium auftauchte. "Ihr Tatplan sah vor, zunächst einen Lehrer mittels eines mitgeführten Kurzschwertes niederzustechen und ihm die Schlüssel für die Klassenräume zu entwenden. Danach wollte sie Klassenzimmer durch selbst gebaute Molotow-Cocktails in Brand setzen und die Türen von außen verschließen."


    Nach der Begegnung mit der Mitschülerin in der Schultoilette und einem missglückten Selbsttötungsversuch floh die 16-Jährige. Am Abend stellte sie sich im Kölner Hauptbahnhof der Polizei.


    Für den Prozess sind acht Verhandlungstage angesetzt. Das Gericht hat 26 Zeugen geladen. Es sollen auch zwei psychiatrische Gutachter gehört werden, die Auskunft zur Schuldfähigkeit geben sollen.



    Quelle: dnews.de