Vettel und Schumi auf Rang 3 und 4
Die Barcelona-Serie hält: Zum zehnten Mal in Folge gewann der Fahrer, der den Großen Preis von Spanien von der Pole Position begann. Diesmal war es Mark Webber, der auf dem Circuit de Catalunya einen souveränen und ungefährdeten Start-Ziel-Sieg einfuhr. Hinter dem Red-Bull-Piloten erkämpfte sich Fernando Alonso den 2. Platz mit 24 Sekunden Rückstand. Der Lokalmatador im Ferrari holte sich sehr zur Freude der vielen spanischen Fans diesen Rang, profitierte aber vom Unfall des vor ihm liegenden Lewis Hamilton in der vorletzten Runde. Auf Position 3 folgte Sebastian Vettel (+ 27,2). Der 22-Jährige schaffte es nicht, die Dominanz seines Autos aus dem Qualifying ins Rennen zu retten und verlor nach einem nicht ganz perfekten ersten Boxenstopp und einem unplanmäßigen zweiten Stopp jeweils einen Platz. Vierter wurde Mercedes-Pilot Michael Schumacher vor Jenson Button im McLaren, allerdings mit einem gewaltigen Rückstand auf den Dritten Vettel (+ 10,8 ) und Sieger Webber (1:02,1 Minuten).
Force-India-Pilot Adrian Sutil fuhr nach einem fehlerlosen Rennen hinter Felipe Massa im Ferrari einen tollen 7. Platz nach Hause. Nico Rosberg landete im zweiten Mercedes nach einem total verkorksten Rennen auf Platz 13. Als 16. überquerte Williams-Pilot Nico Hülkenberg die Ziellinie. 18. und glücklich die schwarz-weiß karierte Fahne gesehen zu haben, war Timo Glock im Virgin.
Beim Start lief es für Vettel noch bestens. Hinter Teamkollege Webber kam Vettel sehr gut weg, wobei Vettel einen Tick besser beschleunigte. Der 'Jung-Bulle' wollte seinen Teamkollegen in der ersten Kurve attackieren, doch Webber gab nicht klein bei. Zumal Vettel auch auf die gefährlich nah gekommenen Hamilton und Alonso aufpassen musste. Hinter diesem Quartett behaupteten Button und Schumacher ihre Plätze. Der große Pechvogel des Starts war Rosberg, der von Renault-Mann Robert Kubica ins Gras gerückt wurde und daher von Startplatz 8 auf 12 zurückfiel. Von Rosbergs Pech profitierten unter anderem Hülkenberg als 11. und Sutil, der auf Rang 8 nach vorne schoss.
Wie schon im Qualifying war auch auf den ersten Runden Pole-Mann Webber der Beste, der eine schnellste Runde nach der anderen auf dem Circuit de Catalunya drehte. Vettel gab alles, um die Lücke zu Webber nicht zu groß werden zu lassen. Nach zehn Runden lag Webber 2,8 Sekunden vor seinem Teamgefährten, Schumacher bekam als Sechster schon 12,7 Sekunden aufgebrummt. Nach seinem Startdesaster kämpfte sich Rosberg auf Platz 11, hing dann jedoch hinter ?Übeltäter? Kubica fest.
In der 15. Runde kamen Schumacher und Massa als erste Fahrer an die Box. Einen Umlauf später stoppte Rosberg und das Pech des jungen Deutschen nahm seinen Lauf: Der 24-Jährige wollte gerade losfahren, als ihn die Mechaniker zurückbeorderten. Die Radmutter war nicht richtig befestigt. Rosberg verlor endlos viel Zeit und fand sich auf Rang 17 wieder. Das Rennen war praktisch gelaufen. Als er im 31. Umlauf überrundet wurde, war bei dem Mercedes-Piloten endgültig die Luft raus und er nutzte die verbleibenden Runden mehr oder weniger zu Testzwecken. In Runde 17 kamen Vettel, Alonso und Button zum Service. Als Button zurück auf die Piste bog, schien er noch nicht ganz bei der Sache zu sein, denn er ließ Schumacher durchschlüpfen, der damit Fünfter war. Der zweite McLaren-Pilot machte es besser: Hamiltons Stopp lief perfekt und er kam Zentimeter vor Vettel wieder auf die Strecke. Der Deutsche fiel auf Position drei zurück und schaffte es in den folgenden Runden nicht, den Engländer zu bedrängen.
Arg in Bedrängnis kam dagegen Schumacher. Runde um Runde griff Button an, um sich Platz 5 zurückzuholen. Doch Schumacher wehrte sich mit Kampflinie und all seiner Erfahrung erfolgreich. Nachdem sich Button jedoch zehn Runden lang vergeblich die Zähne an Schumis Mercedes ausgebissen hatte, beließ es der Titelverteidiger bei Platz 6. Nach vorne ging für Schumacher nichts mehr. Zwischen ihm und dem viertplatzieren Alonso klaffte nach 50 Runden eine Lücke von 40 Sekunden.
Positionskämpfe waren zum Endes Rennens hin Mangelware und alle schienen auf ihren Plätzen festzuhängen. Doch in Runde 55 musste Vettel zu einem unplanmäßgen zweiten Boxenaufenthalt, weil die Reifen am Red Bull kaputt waren. Der 22-Jährige hatte zuvor Probleme mit den Bremsen und leistete sich einen Ausflug ins Kiesbett. Mit frischen Reifen, aber defekter Bremse sah alles nach einem 4. Platz aus. Doch zwei Runden vor Rennende platzte an Hamiltons McLaren der linke Vorderreifen. Der Weltmeister von 2008 schlug in die Reifenstapel ein, blieb aber zum Glück unverletzt. Für Vettel bedeutete dies Schadensbegrenzung und für Schumacher das beste Resultat der Saison.
Quelle: sport.de