Formel 1 Saison 2010

  • Hülkenberg schnappt Vettel die Pole weg


    Sebastian Vettel geht im Herzschlagfinale der Formel 1 von Platz 2 und damit vor allen anderen Titel-Kandidaten ins vorletzte Saisonrennen. Nur ein Pilot war im Qualfying zum Großen Preis von Brasilien schneller als der Red-Bull-Pilot: Nico Hülkenberg.


    Der deutsche Rookie raste in 1:14,470 Minuten zu einer überlegenen Bestzeit und sicherte sich in seinem 18 Grand Prix sensationell die ersten Pole Position seiner Karriere. Sensationell war auch Hülkenbergs Vorsprung: Um mehr als eine Sekunde distanzierte der 23-Jährige auf dem 4,309 km langen Berg- und Tal-Kurs in Sao Paulo seinen Landsmann Vettel und den Rest des Feldes.


    "Chapeau Nico, uns alle um eine Sekunde abzuhängen, ist unglaublich. Nico war heute einfach besser als wir alle", lobte Vettel, der auch mit Platz 2 hochzufrieden war: "Unser Auto sollte im Rennen schneller sein als der Williams. Wichtig ist ein guter Start." Denn direkt hinter Vettel lauern seine WM-Rivalen: Teamkollege Mark Webber startet als Dritter, Lewis Hamilton als Vierter und WM-Spitzenreiter Fernando Alonso als Fünfter in das Rennen am Sonntag.


    Noch-Weltmeister Jenson Button verpasste im zweiten McLaren als 11. der zweiten K.o.-Runde die Top 10 und verspielte damit wohl schon im Qualifying die letzte minimale Chance, seinen Titel doch noch zu verteidigen.


    Hülkenberg konnte dagegen sein Glück kaum fassen. "Ich kann es gar nicht glauben, dass ich das geschafft habe", freute sich der Neuling, der beste Argumente für seine längst nicht sichere Weiterbeschäftigung bei Williams lieferte. "Das ist ein ganz besonderer Moment, da fehlen einem fast die Worte. Eine sehr schöne Überraschung, mit der keiner gerechnet hat", sagte Hülkenberg. Ebenfalls zufrieden sein durfte Rekordweltmeister Michael Schumacher, der im Mercedes von Rang acht ins Rennen geht.


    Für drei deutsche Piloten endete das Qualifying dagegen enttäuschend. Insbesondere für Nico Rosberg, der als 13. im zweiten Mercedes-Silberpfeil so weit hinten startet wie noch nie in dieser Saison und einigermaßen ratlos war. "Das ist schwer zu erklären", sagte er: "Ich hatte mit dem letzten Reifensatz gar keinen Grip, war auf der Hinterachse nur am Rutschen."


    Auch Nick Heidfeld schied im Sauber als 17. im zweiten K.o.-Durchgang aus. Für Adrian Sutil war das Qualifying erstmals in dieser Saison sogar nach den ersten 20 Minuten beendet, mehr als Platz 18 war nicht drin - der schlechteste Startplatz für den Force-India-Fahrer in diesem Jahr. "Es ging einfach nichts, schon heute morgen war es sehr schwierig für mich, eine gute Runde zu fahren. Die Reifen haben es einfach nicht hergegeben", haderte Sutil, der in Sao Paulo seinen 70. Grand Prix bestreitet.


    Keine Überraschung war das vorzeitig Ausscheiden von Timo Glock im unterlegenen Virgin Racing. Immerhin durfte sich der 28-Jährige über ein kleines Erfolgserlebnis freuen: Als 19. war Glock schnellster Fahrer aller Neueinsteiger-Teams.



    Quelle: sport.de

  • Vettel wahrt seine WM-Chance


    Sebastian Vettel hat das getan, was er tun musste: Der Red-Bull-Pilot hat den Großen Preis von Brasilien gewonnen und damit seine Chance auf den Weltmeister-Titel gewahrt. Schon nach der 1. Runde übernahm Vettel die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Auf Platz zwei folgte Mark Webber im zweiten Red Bull, dem wertvolle Punkte im WM-Endspurt verloren gingen. Fernando Alonso wurde Dritter, darf sich aber dennoch wie ein Sieger fühlen. Der Ferrari-Star geht als WM-Führender mit acht Zählern Vorsprung auf Webber in das letzte Rennen in Abu Dhabi am 14. November. Vettel folgt mit 15 Punkten Rückstand auf WM-Rang drei.


    Hinter dem McLaren-Duo Lewis Hamilton (4.) und Jenson Button (5.) folgten zwei Mercedes-Piloten. Nico Rosberg wurde Sechster vor Stallgefährte Michael Schumacher. Auf Platz 8 landete Nico Hülkenberg. Obwohl der Williams-Pilot das Rennen von der Pole Position begonnen hatte, war letztendlich nicht mehr drin.



    Quelle: sport.de

  • Vettels Nerven halten: Pole Position!


    Es ist angerichtet! Sebastian Vettel hat das getan, was er tun musste: Der Red-Bull-Pilot war im Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi der Schnellste und holte sich die Pole Position. Auf Platz 2 folgte Lewis Hamilton. Der McLaren-Pilot hat nur 31 Tausendstelsekunden Rückstand auf Vettel und ist ebenfalls fest entschlossen, seine zwar sehr geringe, aber dennoch vorhandene Chance auf den Weltmeister-Titel zu nutzen. Auf dem 3. Platz landete Fernando Alonso. Damit liegt der Ferrari-Star absolut im Soll, denn wenn er diese Position ins Ziel rettet, wird er zum dritten Mal in seiner Karriere Weltmeister.


    Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Mark Webber nicht gewinnt. Und danach sieht es nach dem Qualifying nicht aus. Der Australier in Diensten von Red Bull erwischte keinen guten Tag und belegte nur den 5. Rang. Vor Webber, dem mehr als eine halbe Sekunde auf Vettel fehlten, schob sich sogar noch Jenson Button im zweiten McLaren.


    "Es war ziemlich eng. Heute haben wir alles rausgeholt, was ging", freute sich Vettel nach seiner 10. Pole Position in dieser Saison. Alonso sagte: "Das war hart für uns alle. Die Positionen haben so oft gewechselt, man wusste nie, wo man gerade liegt", so der WM-Führende. "Es wird spannend, wir müssen bis zur letzten Kurve kämpfen. Das wird ein würdiges WM-Finale", fasste McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh die Situation treffen zusammen.


    Hinter Felipe Massa im zweiten Ferrari und Williams-Fahrer Rubens Barrichello steht das Mercedes-Duo Michael Schumacher und Nico Rosberg auf den Starträngen 8 und 9. Der 41-jährige Rekord-Weltmeister lag hauchdünn um 73 Tausendstel vor seinem 25-jährigen Teamkollegen.


    Nico Hülkenberg landete nach seinem Höhenflug in Brasilien, als er überraschend die Pole Position holte, wieder auf dem Boden der Tatsachen. Der Williams-Pilot schied in Q2 aus und muss von Startplatz 15 den Großen Preis von Abu Dhabi beginnen. Zwei Landsmänner stehen unmittelbar vor Hülkenberg. Adrian Sutil stellte seinen Force India auf Startplatz 13. Für Nick Heidfeld reichte es in seinem letzten Qualifying für Sauber nur zu Position 14. Überraschend erwischte es auch Robert Kubica in Q2. Der Renault-Fahrer erreichte mit Rang 11 seine schlechteste Startposition in dieser Saison.


    Für Timo Glock war das Qualifying auf dem Yas Marina Circuit leider wieder nach den ersten 20 Minuten beendet. Der Virgin-Pilot landete auf Platz 21. Seinen Teamkollegen Lucas di Grassi und natürlich die HRT-Piloten Bruno Senna und Christian Klien hatte Glock sicher im Griff. An den beiden Lotus-Fahrern Jarno Trulli (19.) und Heikki Kovalainen (20.) kam er aber nicht wie erhofft vorbei.



    Quelle: sport.de

  • Super-Seb fliegt im letzten Rennen zum Titel


    Schon kurz nach der Ziellinie flossen bei Sebastian Vettel die Tränen. „Weltmeister! Unglaublich! Danke ich liebe euch.“ Mit gebrochener Stimme dankte er via Funk seinem Red-Bull-Team, nachdem in der Nacht von Abu Dhabi sein Traum vom Titel doch noch wahr geworden war.


    Mit einem souveränen Sieg im nervenzerreißenden Herzschlag-Finale stürmte Vettel erstmals in seiner Karriere an die Spitze der Fahrer-Wertung. Damit krönte er sich mit 23 Jahren und 134 Tagen zum jüngsten Titelträger der Formel-1-Geschichte und zum zweiten deutschen Weltmeister nach Michael Schumacher. Fernando Alonso kostete ein Taktik-Fehler seines Ferrari-Teams Platz 4, der dem Spanier zum dritten WM-Triumph gereicht hätte.


    Alonso kam nur als Siebter ins Ziel. Vettels Teamkollege Mark Webber wurde sogar nur Achter. Lewis Hamilton sicherte sich im McLaren-Mercedes Platz 2 vor seinem Stallgefährten Jenson Button. Dahinter fuhr Mercedes-Mann Nico Rosberg im letzten Saisonrennen noch einmal einen 4. Rang ein. Vor Alonso platzierten sich außerdem noch die beiden Renault-Piloten Robert Kubica und Vitali Petrov.


    Schon der Start des 19. Saison-Rennens geriet zum Thriller. Vettel kam eher mäßig in die Gänge, Hamilton versuchte gleich in der ersten Kurve innen vorbeizukommen. Während Button von Startplatz 4 Alonso bereits vor der ersten Kurve ausbeschleunigte, verteidigte Vettel energisch seine zehnte Pole in dieser Saison. Webber blieb auf Platz 5.


    Doch schon kurz darauf verursachte Michael Schumacher eine Safety-Car-Phase. Der Rekordweltmeister drehte sich nach einem Zweikampf mit seinem Mercedes-Teamkollegen Rosberg zunächst gegen die Fahrtrichtung, dann krachte Vitantonio Liuzzi mit seinem Force India frontal in den Silberpfeil. Schumacher hatte Glück im Unglück: Denn die Frontpartie von Liuzzi bohrte sich nur wenige Zentimeter neben seinen Kopf in die Airbox seines Autos.


    In Runde 6 wurde das brisante Finale, das Vettels angereiste Familie vom Hotel an der Strecke und hunderte Fans in Heppenheim beim Public Viewing gebannt verfolgten, wieder freigegeben. Hamilton machte Druck, aber Vettel zeigte sich unbeeindruckt. Der Vorsprung schmolz dennoch zwischenzeitlich auf nur noch eine Sekunde. Die vor dem Rennen befürchteten Probleme mit den weichen Reifen auf dem Wunder-Red-Bull machten sich bemerkbar. Nach einem „SOS“-Funk von Webber bekam der Australier die harte Gummimischung bereits in der 12. Runde. Der 34-Jährige reihte sich auf Rang 14 wieder ein und verlor zur Freude Ferraris viel Zeit hinter Alonso-Landsmann Jaime Alguersuari.


    „Gib dein Bestes“, funkte derweil Vettels Renningenieur. Vettel sollte so lang wie möglich auf den weichen Reifen draußen bleiben, um einen kleinen Vorsprung für den Boxenstopp rauszufahren. Das Nervenspiel entwickelte sich auch noch zum Reifenpoker. Und Alonso gehörte erstmal zu den Verlieren. Nur 4 Runden nach Webber beorderte die Ferrari-Kommandobox Alonso zum Reifenwechsel an die Box. Der Spanier blieb zwar vor Webber fiel jedoch auf Platz 12 zurück.


    Schnell war klar, dass der Scuderia mit dem frühen Stopp ein taktischer Fehler unterlaufen war. Offenbar hatten die Verantwortlichen an der Ferrari-Kommandobox übersehen, dass Alonso bei seinem Service hinter Rosberg und Petrov zurückfallen würde, die beide bereits während der Safety-Car-Phase ihren Pflichtstopp absolviert und von weichen auf harte Reifen gewechselt hatten. „Ich weiß, dass Du dein Bestes gibst, aber es ist kritisch“, funkte Alonsos Renningenieur an seinen Schützling. Der Weltmeister von 2005 und 2006 versuchte alles, kam aber einfach nicht am russischen Renault-Piloten Petrov vorbei. Der Druck auf Alonso wuchs.


    Immer wieder feuerte die Red-Bull-Box Vettel an. Den Worten ließen sie tadellose Taten folgen: Ein Boxenstopp à la carte für Vettel. Er kam vor Hamilton zurück auf den 5,554 Kilometer langen Kurs. Das Rennen entwickelte sich mit dem Einbruch der Dunkelheit noch packender als eh schon erwartet. Vettel lag zur Halbzeit im Fernduell mit Alonso weiter vorn, der im Duell mit Petrov immer wieder Probleme hatte und von der Ideallinie abkam. Hinter dem zweiten Renault-Piloten Kubica hing derweil Hamilton fest. Besorgt fragte er nach einem weiteren Boxenstopp. Der linke Vorderreifen baute ab. Beinahe unbehelligt führte unterdessen der seit dem Brasilien-Rennen schon entthronte Button. Der Brite reihte sich nach seinem Stopp dann aber auch vor Alonso ein.


    In der Red-Bull-Box fieberte Rennstallbesitzer Dietrich Mateschitz mit, der vor einer Woche schon den Konstrukteurstitel feiern durfte. Vettel klagte 12 Runden vor Schluss über Funkprobleme. „Zeigt mir alles auf der Boxentafel an, was ihr mir sagen wollt“, forderte er seine Crew auf. Bei Ferrari wuchs die schiere Verzweiflung nach dem taktischen Faux-Pas und dem russischen Rennhindernis. „Nutze Dein Talent, wir wissen doch, wie groß es ist“, flehten die Italiener. Umsonst: Während die Mechaniker in der Box Stoßgebete gen nächtlichem Himmel schickten, machte Vettel nach 55 Runden das Märchen vor der Kulisse aus 1001 Nacht wahr.



    Quelle: sport.de