«Oscars 2010»

  • Goldene Himbeere 2010


    Kurz vor dem „Oscar“: Verleihung der „Goldenen Himbeere“ Sandra Bullock als schlechteste Schauspielerin „ausgezeichnet“


    Das Gegenteil von „Oscar“? Die „Goldene Himbeere“! Sie wird jedes Jahr für die schlechteste Schauspiel-Leistung verliehen. Auch dieses Jahr wurden am Samstagabend in Los Angeles berühmte Hollywood-Stars mit der „Auszeichnung“ bedacht. And the winner is: Sandra Bullock (45)!


    Die schöne Schauspielerin („Speed“) mit den deutschen Wurzeln ist zwar für ihre Darbietung in „The Blind Side“ als beste Hauptdarstellerin für den diesjährigen Oscar nominiert. Aber für ihre Rolle in „Verrückt nach Steve“ gibt's keine Lorbeeren – sondern die „Goldene Himbeere“ als „Schlechteste Hauptdarstellerin“. Ihr Filmpartner Bradley Cooper und sie wurden zudem zum schlechtesten Leinwand-Paar gekürt.


    Bullock nahm den Preis mit Humor entgegen – und mit einer ungewöhnlichen Aktion: Der Kino-Star verteilte DVDs seines Kino-Flops an die Anwesenden. „Ich komme nächstes Jahr wieder, wenn ihr versprecht, den Film zu gucken und wirklich zu überlegen, ob das die schlechtestes Darbietung des Jahres war“, sagte der Kino-Star. „Und wenn sie das nicht ist, werde ich die Himbeere wieder zurückgeben.“


    Seit Halle Berrys Auftritt 2005 (sie wurde damals für „Catwoman“ gescholten) war es das erste Mal, dass wieder einer der Gekürten die Auszeichnung persönlich entgegen nahm.


    Beim 30-jährigen Jubiläum der Verleihung mussten sich außerdem Paris Hilton (29, „Liebe auf den zweiten Blick“) und Eddie Murphy (49, „Showtime“) für ihre Leistungen in mehreren Filmen als schlechteste Schauspieler des Jahrzehnts ehren lassen ...


    Weitere „Preisträger“:


    • Schlechtester Film „Transformers 2 – Die Rache“


    • Schlechtester Film der der Dekade: „Battlefield Earth – Kampf um die Erde“


    • Schlechteste männliche Darsteller: Die Band „Jonas Brothers“ für eine Konzert-DVD


    • Schlechteste Nebendarstellerin: Sienna Miller in „G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra“


    • Schlechtester Nebendarsteller: Billy Ray Cyrus in „Hannah Montana“



    Quelle: BILD.de

  • Oscar für Waltz - "The Hurt Locker" triumphiert


    Schauspieler Christoph Waltz hat bei der Oscar-Verleihung seine Siegesserie fortgesetzt: Der Österreicher erhielt die erste bei der diesjährigen Verleihung vergebene Trophäe, die Auszeichnung in der Kategorie "bester Nebendarsteller". Waltz wurde für seine Rolle als SS-Oberst in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" geehrt. "Dies ist ein Über-Bingo", sagte der sichtlich gerührte Waltz mit tränenerstickter Stimme. "Ich werde mich niemals genug bedanken können. Aber ich kann damit jetzt beginnen."


    Der 53-jährige Österreicher setzte sich gegen Matt Damon, Woody Harrelson, Christopher Plummer und Stanley Tucci durch. Waltz war für diese Rolle bereits beim Filmfestival von Cannes und mit einem Golden Globe ausgezeichnet worden.


    "The Hurt Locker" schlägt "Avatar"


    Für die Sensation des Abends sorgte Kathryn Bigelow: Als erste Frau erhielt sie den Regie-Oscar für "The Hurt Locker". Die kleine Independent-Produktion wurde zudem als bester Film ausgezeichnet und stach somit in beiden Königskategorien den Hollywood-Blockbuster "Avatar" von Bigelows Ex-Mann James Cameron aus. Das Rennen zwischen beiden Streifen hätte ungleicher nicht sein können: Der 3-D-Science-Fiction-Film "Avatar" kostetet 500 Millionen Dollar und spielte 2,5 Milliarden Dollar ein - er ist der erfolgreichste Film aller Zeiten. "The Hurt Locker", ein Drama über einen Bombenentschärfer im Irak, kostete hingegen "nur" 15 Millionen Dollar und war kommerziell kein großer Erfolg. Insgesamt gewann er sechs Oscars, "Avatar" kam auf drei Trophäen. Beide Filme waren neun Mal nominiert.


    Nach der Himbeere den Oscar


    Beste Hauptdarstellerin wurde Sandra Bullock. Die 45-Jährige würdigte einzeln ihre Konkurrentinnen - darunter Helen Mirren und Meryl Streep - und bedankte sich unter vielen Tränen der Rührung. Bullock bekam den Oscar für die Darstellung einer Mutter aus der Oberschicht, die einen obdachlosen, schwarzen Jungen in ihrer Familie aufnimmt und ihn zum Football-Profi macht. Erst am Abend zuvor hatte sie den Schmähpreis "Goldene Himbeere" als schlechteste Schauspielerin für ihre Darstellung als aufdringliche Verliebte in der Komödie "Verrückt nach Steve" erhalten.


    Auszeichnung für das "Chamäleon" Hollywoods


    Bei der fünften Nominierung klappte es endlich auch für Jeff Bridges - und wieder einmal war es die Rolle eines Außenseiters, die ihm Ruhm und Ehre einbrachte: Der 60-Jährige erhielt den begehrten Preis für seine Rolle eines abgehalfterten Country-Sängers in dem Film "Crazy Heart". Bridges gilt als einer der wandlungsfähigtsten Schauspieler. Er war überwältigt und bedankte sich überschwänglich - erst bei seinen Eltern, dann bei seiner Familie und natürlich bei dem Filmteam.


    Die Schauspielerin Mo'Nique wurde als beste Nebendarstellerin für die Darstellung einer gewalttätigen Mutter in dem Sozialdrama "Precious" ausgezeichnet. Zuvor war "Precious"-Autor Geoffrey Fletcher bereits für das beste adaptierte Drehbuch geehrt worden.


    Als bester Animationsfilm wurde "Oben" ausgezeichnet. Bester Filmsong war nach Ansicht der Jury "The Weary Kind" aus dem Country-Music-Film "Crazy Heart". Den Oscar für die beste Maske erhielt "Star Trek".


    "Das weiße Band" geht zwei Mal leer aus


    Die deutsche ARD-Koproduktion "Das weiße Band" erhielt keine Auszeichnung. Das Drama des österreichischen Regisseurs Michael Haneke, das mit dem Golden Globe und dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet wurde, war in den Kategorien "beste Kamera" und "bester ausländischer Film" nominiert.


    82. Oscar-Gala in Los Angeles: Die Preisträger auf einen Blick


    Bester Film: "The Hurt Locker", Produktion Kathryn Bigelow, Mark Boal, Nicolas Chartier, Greg Shapiro


    Hauptdarstellerin: Sandra Bullock, "The Blind Side"


    Hauptdarsteller: Jeff Bridges, "Crazy Heart"


    Nebendarstellerin: Mo'Nique, "Precious"


    Nebendarsteller: Christoph Waltz, "Inglourious Basterds"


    Regie: Kathryn Bigelow, "The Hurt Locker"


    Nicht-englischsprachiger Film: "El Secreto de Sus Ojos", Argentinien


    Adaptiertes Drehbuch: Geoffrey Fletcher, "Precious" nach dem Roman "Push" von Sapphire


    Original-Drehbuch: Mark Boal, "The Hurt Locker"


    Kamera: Mauro Fiore, "Avatar"

    Schnitt:
    Bob Murawski und Chris Innis, "The Hurt Locker"


    Ausstattung: Rick Carter, Robert Stromberg und Kim Sinclair, "Avatar"


    Kostümdesign: Sandy Powell, "The Young Victoria"


    Ton: Paul N.J. Ottosson und Ray Beckett, "The Hurt Locker"


    Ton-Schnitt: Paul N.J. Ottosson, "The Hurt Locker"


    Maske: Barney Burman, Mindy Hall und Joel Harlow, "Star Trek"


    Spezial-Effekte: Joe Letteri, Stephen Rosenbaum and Andrew R. Jones, "Avatar"


    Original-Filmmusik: Michael Giacchino, "Up"


    Original-Song: Ryan Bringham und T Bone Burnett, "The Weary Kind" aus "Crazy Heart"


    Kurzfilm: Joachim Back und Tivi Magnusson, "The New Tenants"


    Animationsfilm: Pete Docter, "Up"


    Animations-Kurzfilm: Nicolas Schmerkin, "Logorama"


    Dokumentarfilm: Louis Psihoyos und Fisher Stevens, "The Cove"


    Kurz-Dokumentarfilm: Roger Ross Williams und Elinor Burkett, "Music by Prudence"



    Quelle: tagesschau.de