Farfan und Gavranovic schießen Schalke ins Viertelfinale
Mit einem 3:1 (1:1) im Rückspiel gegen den FC Valencia ist der FC Schalke 04 zum zweiten Mal nach 2008 ins Viertelfinale der Champions League eingezogen. Jefferson Farfán (40. und 90.) und Mario Gavranovic mit einem "Billard-Tor" (52.) sicherten Schalke den vierten Sieg im vierten Heimspiel in der Champions League.
Ausgerechnet der ehemalige Magath-Schützling Ricardo Costa hatte die Spanier in Führung gebracht (17.). Im Hinspiel vor drei Wochen hatten die Gelsenkirchener in Valencia ein 1:1 erreicht.
Gast aus Valencia beginnt stark
Nach dem Anpfiff rüttelten auch die Gäste die Gelsenkirchener durcheinander. Nach einer Ecke überraschte Jérémy Mathieu die Schalker mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, der nur knapp am rechten Pfosten vorbeistrich (8.). Die Königsblauen antworteten mit kontrollierter Offensive und kamen durch Gavranovic zu ihrer ersten Möglichkeit, doch der Schweizer köpfte nach Flanke von José Manuel Jurado den Ball Torhüter Vicente Guaita in die Arme (14.).
Vor dem 0:1 ließ sich der Schalker Joel Matip von Mehmet Topal austanzen. Dessen Flanke verwertete ausgerechnet Ricardo Costa per Kopf. Der Portugiese hatte unter Magath beim VfL Wolfsburg gespielt. Der Bundesliga-Zehnte war sichtlich geschockt und fand keine passende Antwort. Valencia kontrollierte das Spiel weitgehend, das Tor der Spanier geriet kaum in Gefahr. Auf der Gegenseite hatte Juan Mata sogar das 0:2 auf dem Fuß (37.).
Traumfreistoß durch Jefferson Farfan
Wie aus heiterem Himmel fiel der Ausgleich: Farfán zirkelte den Ball aus 18 Metern ins Netz. Beim 2:1 war der Peruaner wieder beteiligt. Nach einer Flanke von Peer Kluge scheiterte er an Torhüter Guaita. Doch Gavranovic rutschte in den Ball, der von einem Pfosten an den anderen prallte und dann über die Linie rollte.
Kurz darauf rettete Neuer mit einer Glanzparade gegen Aritz Aduriz (58.), der allein auf ihn zusteuerte. Auch danach kamen die Spanier immer wieder gefährlich vor das Schalker Tor. Auf der Gegenseite traf Gavranovic bei zwei Kontern nur den Pfosten (81.) und anschließend die Latte (90.) und vergab damit die große Möglichkeit, vorzeitig alles klar zu machen.
Merkel und Milan scheitern an Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur hat zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte das Viertelfinale der Champions League erreicht, für den siebenmaligen Landesmeister-Champion AC Mailand war dagegen zum dritten Mal in Folge im Achtelfinale gegen einen englischen Klub Endstation.
Den Spurs, die 1963 den Europapokal der Pokalsieger sowie 1972 und 1984 den UEFA-Cup gewannen, genügte nach dem 1:0-Erfolg aus dem Hinspiel an der heimischen White Hart Lane ein 0:0, um in die Runde der letzten Acht der Königsklasse einzuziehen und weiter von einem Finale in der eigenen Stadt träumen zu dürfen. Das Endspiel findet im Londoner Wembley-Stadion statt.
Milan war allerdings vor allem in der ersten Halbzeit die aktivere Mannschaft. Ein Schuss des Brasilianers Robinho wurde von William Gallas in höchster Not von der eigenen Torlinie befördert (25.), Robinhos Landsmann Pato scheiterte sieben Minuten später in guter Position an Spurs-Torhüter Heurelho Gomes. Ab der 76. Minute kam bei den Italienern noch der deutsche Youngster Alexander Merkel zum Einsatz, der den früheren Berliner und Dortmunder Kevin-Prince Boateng ersetzte. Bei Tottenham wurde der ehemalige Hamburger Rafael van der Vaart in der 66. Minute ausgewechselt. In der 90. Minute schoss Robinho noch einmal übers Tor.
Für die Rossoneri, die zuletzt vor ihrem Champions-League-Sieg 2007 im Viertelfinale standen, setzte sich der englische Fluch fort. 2008 war Milan im Achtelfinale am FC Arsenal gescheitert, im Vorjahr nach einem Jahr Champions-League-Abstinenz an Manchester United, wo es in Old Trafford sogar eine 0:4-Schlappe gab.
Quelle: dfb.de