Simon Diamond spricht über HardCORE Justice, TNA & ECW!

  • Kurz nachdem der ECW Revival PPV Hardcore Justice TNA Agent Simon Diamond zu einem unverhofften Kurz-Comeback verholfen hatte, gab der ehemalige Anführer der Diamonds in the Rough ein Interview zu diesem Thema.


    Zunächst sei er etwas skeptisch gewesen. Er habe sich nicht vorstellen können, dass diese Idee funktioniere. Dann habe er aber gesehen, wie viel Zeit und Leidenschaft Tommy Dreamer in das Projekt gesteckt habe und wie begeistert die beteiligten Worker wie Rhino und Raven waren, sodass ihm langsam dämmerte, dass es doch gut werden könnte. Er habe keine Angst gehabt, mit seinem Auftritt seinen Ruf zu zerstören, denn mit seiner aktiven Zeit habe er abegschlossen. Für ihn sei der ausschlaggebende Faktor die Verpflichtung von Johnny Swinger gewesen, mit dem er ein letztes Mal als Team anteten wollte. Außerdem habe ihn die Leidenschaft Dreamers überzeugt, von dem ja bekannt sei, was er für ECW empfunden habe. Dann sei er allerdings fast in Panik verfallen, als ihm klar wurde, dass er sich wieder in Form bringen müsse. Zunächst habe er auf Bier und Pizza verzichtet, es eine Woche vor der Show aber aufgegeben. Trotzdem habe er seine gewohnte Ringausrüstung getragen. Er habe nie ein T-Shirt im Ring getragen, warum solle er nun damit anfangen? Wen würde es schon interessieren, schließlich habe er ja nicht vor, wieder ein aktiver Wrestler zu werden. Nach seinem Match habe er sich dann einfach nur kaputt gefühlt.


    Aber so sei das nunmal und wer den PPV geordert habe, um großartiges Wrestling zu sehen, der habe sich etwas vorgemacht. Die Worker seien älter und schwerer geworden. In Sachen Wrestling sei es natürlich ein Rückschritt gewesen aber der Nostalgiefaktor sei auf jeden Fall da gewesen. Diamond zog einen Vergleich zu seiner anderen Leidenschaft Baseball. Er gehe regelmäßig zu den Altherrenspielen der New York Yankees, um seinen einstigen Helden Reggie Jackson zu sehen. Der sei heute zwar kleiner und glatzköpfig und nicht mehr der Spieler, der er einst war, aber es sei immer noch Reggie Jackson und das sei, was zähle. Das Six-Men Tag Team Match, in dem Diamond mit Swinger und Kid Kash angetreten war, sei einfach nur Unterhaltung gewesen, wer sich da über die Matchqualität beschwere, der habe Wahnvorstellungen.


    Das wichtigste für ihn war, dass alle Beteiligten wirklich Spaß an der Sache gehabt hätten. Es sei keine Arbeit, sondern ein Vergnügen gewesen. Die Idee zum Opener hätte Tommy Dreamer gehabt, er sei der verantwortliche Agent gewesen und alle Worker hätten ihre Ideen eingebracht. Einer der Spots in diesem Match war ein Dance Off unter Beteiligung des schwergewichtigen Big Sal E. Graziano. Die Idee dafür stammte aus alten ECW Tagen, als er etwas ähnliches für eines seiner Matches gegen Roadkill vorschlug. Mitten im Mach in der ECW Arena hätten sie das Match gestoppt und sich einen Posedown geliefert. Die Einlage habe Standing Ovations und "Hardcore, Hardcore" Chants bekommen, obwohl sie natürlich nicht weiter weg von Hardcore hätte sein können. Es sei so lächerlich gewesen, dass es schon wieder gut war und so sei etwas ähnliches auch in den comedylastigen Opener bei Hardcore Justice eingebaut worden.


    Auf die momentane Situation bei Total Nonstop Action Wrestling angesprochen, meinte Diamond, der Jay Lethal, Kazarian und Beer Money Inc. besonders lobte, dass man ein tolles Roster habe und er seinen Job für nichts in der Welt eintauschen würde und überhaupt nicht daran denke, seine aktive Karriere je wieder aufzunehmen. Simon wurde gefragt, ob er sich je hätte vorstellen können, einen derartigen Job auszufüllen, was er verneinte. Er sei nie ein Main Eventer gewesen, habe nie Geld für eine Promotion verdient. Genau das sähen viele im Business aber als Voraussetzung für einen Job als Agent. Auch hier zog er wieder Baseball als Vergleich heran. So habe der Hitting Coach der Yankees in seiner Karriere keine 30 Home Runs geschlagen, trotzdem trainiere er Hall of Famer. Das liege zum einen daran, dass er sein Wissen gut vermitteln könne und daran, dass er selbst von einem der Großen des Sports trainiert wurde. So sei es auch im Wrestling und Diamond zählte Jim Kettner, Paul Heyman, Tommy Dreamer, Vince Russo und Terry Taylor als seine Lehrmeister auf, von denen er vieles übernommen habe.


    Sein Lieblingsmoment bei Hardcore Justice sei das Ende gewesen, als alle im Ring standen und das Publikum "Fuck you Vince!" gerufen habe. Nicht, weil es gegen Vince McMahon ging, habe ihm das gefallen, sondern weil es gegen das Establishment gewesen sei und das sei auch genau das Konzept von Extreme Championship Wrestling gewesen. Man habe keine Hochglanzversion von ECW gewollt, sondern das rauhe Original. In den 90ern habe Paul Heyman die Grunge Bewegung aufgenommen, die sich vor allem im Raven Gimmick widerspiegelte, und einfach gesagt "Scheiß auf's Establishment". Diamond wurde gefragt, ob er glaube, dass ein Produkt wie ECW heute noch überlebensfähig wäre. Seiner Meinung nach, könne man so etwas heute nicht mehr im TV zeigen. Überall gäbe es Political Correctness und dauernd würden Prozesse drohen. Man müsse nur niesen, schon werde man verklagt. Daher würde es ihn sehr wundern, wenn ECW oder etwas vergleichbares heute noch existieren könne. Schließlich habe man ja auch schnell Probleme bekommen, als man bei TNN (dem Vorgänger von Spike TV) auf Sendung gegangen sei. Vielen Leuten sei gar nicht bewusst, wie viel Einfluss die Sender auf die Shows ausübten. Schließlich sei es ihr Sendeplatz und sie hätten das letzte Wort.



    Quelle: Genickbruch

  • ich kann dem voll zustimmen denn vom wrestlerischen her war der ppv vielleicht nicht so toll aber man fühlte sich einfach an die gute alte zeit erinnert und das hat dem ppv zum klassiker gemacht.ich fühlte mich die ganze zeit super unterhalten und es war endlich mal wieder ein ppv der sich gelohnt hat.