Bundesliga Saison 2011/2012

  • Jubel in Düsseldorf, Trauer bei der Hertha


    Fortuna Düsseldorf ist der SpVgg Greuther Fürth und Eintracht Frankfurt in die Bundesliga gefolgt. Dem Zweitliga-Dritten genügte im Relegations-Rückspiel gegen den Bundesliga-16. Hertha BSC Berlin nach dem 2:1 im Hinspiel ein 2:2 (1:1), um nach 15 Jahren wieder ins Fußball-Oberhaus zurückzukehren. Das erste Aufeinandertreffen am Donnerstag hatten die Rheinländer im Olympiastadion Berlin 2:1 (0:1) für sich entscheiden können.


    Die Fortuna erwischte den perfekten Start. Schon nach 52 Sekunden jagte Maximilian Beister den Ball in seinem letzten Spiel für die Düsseldorfer vor der Rückkehr zum Hamburger SV mit dem ersten Torschuss des Abends aus über 20 Metern unhaltbar für Hertha-Schlussmann Thomas Kraft ins lange Eck. Ken Ilsö hatte den Angreifer der Düsseldorfer perfekt in Szene gesetzt.


    Hertha schlägt noch vor der Pause zurück


    Die Berliner übernahmen anschließend die Initiative und hatten durch Nikita Rukavytsya die erste Gelegenheit. Allerdings landete der Schuss des Australiers nach Vorarbeit von Raffael nur am Außennetz (7.). Nach rund einer Viertelstunde entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Berlins Peter Niemeyer verstolperte nach einem Eckball im Fünfmeterraum das mögliche 1:1 (13.).


    Der Ausgleich fiel in der 22. Minute ebenfalls nach einer Standardsituation. Eine weite Freistoßflanke von Ronny köpfte Änis Ben-Hatira freistehend zum 1:1 ein. Auf der Gegenseite setzte Ilsö einen Freistoß aus rund 18 Metern nur knapp neben den Kasten von Kraft (25.). Auch Thomas Bröker (32.) zielte bei einem Konter vorbei, Beister scheiterte zudem an Kraft (38.). Auf der anderen Seite hielt Ratajczak glänzend gegen Ronny (43.).


    Fortuna nutzt Überzahl aus


    Auch nach der Halbzeitpause waren die Gastgeber zunächst das wachere Team. Nach feinem Zuspiel von Andreas Lambertz kam Beister an der Strafraumgrenze frei zum Schuss, zielte aber etwas zu hoch (48.).


    In der Folge nahm aber wieder die Hertha das Heft in die Hand, schwächte sich aber nur wenig später selbst: Torschütze Ben-Hatira musste mit der Gelb-Roten Karte vom Feld (54.).


    Die Fortuna schlug aus ihrer Überzahl prompt Kapital. Nach einem Flankenlauf von Thomas Bröker köpfte der zur zweiten Hälfte eingewechselte Ranisav Jovanovic den Ball zur erneuten Düsseldorfer Führung über die Zwischenstation Innenpfosten ein (59.).


    In der Schlussphase wurde es dann aber plötzlich noch einmal spannend, nachdem Raffael nach feinem Zusammenspiel mit Adrián Ramos (85.) der Ausgleichstreffer gelang. Bei einem Konter vergab Jovanovic (90.) freistehend das dritte Düsseldorfer Tor.


    Das Spielende verzögerte sich um mehrere Minuten, nachdem Zuschauer vor Abpfiff auf den Rasen gelaufen waren.


    Quelle: dfb.de

  • Was passiert nach der Fußball-Schande von Düsseldorf?


    Seit 13.30 Uhr verhandelt das DFB-Sportgericht in Frankfurt über den Einspruch von Hertha gegen die Wertung des Relegations-Rückspiels (2:2).
    Beide Vereine haben ihre Standpunkte klar gemacht, Düsseldorf hat beantragt, Herthas Protest abzuweisen. Die Berliner fordern dagegen eine Spiel-Wiederholung oder eine Wertung der zweiten Relegations-Partien zu ihren Gunsten. Sie berufen sich auf den Tatbestand einer „Schwächung der Mannschaft durch unabwendbare äußere Einflüsse.”


    So läuft die Verhandlung:


    13.35 Uhr: Dr. Lorenz eröffnet die Verhandlung. Für Düsseldorf sind Rechtsanwalt Kletke, Finanz-Boss Jäger und Pressesprecher Niemann da. Lorenz zu den Zeugen: „Wer vor Gericht die Unwahrheit sagt, kann gesperrt werden.“


    13.41 Uhr: Hertha-Anwalt Schickhardt ergreift das Wort. Legt Herthas Sicht der Dinge dar.


    13.59 Uhr: Schickhardt sagt, der Platzsturm fand statt, als der Ball noch im Spiel war. „Die Leute liefen los, wie von der Tarantel gestochen.“


    14.02 Uhr: Düsseldorfs Rechtsvertreter Klettke hält dagegen: „Ich beziehe mich auf den Antrag, alle Einsprüche zurückzuweisen.“ Seine Begründung: „Es liegt im Ermessen des Schiedsrichters eine Partie auszusetzen oder sie abzubrechen. Es können mehrere Unterbrechungen geschehen. Es geht um die Entscheidungen des Schiedsrichters.“


    14.13 Uhr: Schiri Wolfgang Stark sagt aus.


    Seine wichtigsten Aussagen: Er sprach von einer „Hetzjagd”, vier bis fünf Berliner Profis hätten versucht, nach dem Schlusspfiff die Schiedsrichter-Kabine zu stürmen. Stark: „Der Spieler Kobiaschwili hat mit ausgestrecktem Arm, mit der Faust in meine Richtung geschlagen. Ich duckte mich kurz ab und wurde am Hinterkopf getroffen.” Hätte er sich nicht an einem Geländer festgehalten, wäre er fünf bis sechs Meter die Treppe hinuntergestürzt. Trotzdem sei er weiter attackiert worden. Christian Lell habe ihn am Arm gepackt. Beleidigungen wie „Du feige Sau!” und „Du feiges Schwein!” seien gefallen.


    Mijatovic, so Stark, habe ihn als „Wichser” bezeichnet. Der Schiedsrichter: „So bin ich noch nicht behandelt worden. Ich hatte Angst nach dem Spiel und ich war den Tränen nahe. So was habe ich in meiner Schiedsrichter-Laufbahn noch nicht erlebt.” Stark hatte die Partie am vergangenen Dienstag nach der 21-minütigen Unterbrechung erst nach dem Grünen Licht der Polizei fortgeführt, wie er aussagte. Er sei in keiner Weise unter Druck gesetzt worden, das Spiel fortzusetzen.


    Gibt wirklich das Wiederholungsspiel?


    Der Ausgang ist offen, diese Urteile sind möglich:


    â–º Die Partie wird wiederholt (möglicherweise auf neutralem Platz und ohne Zuschauer).
    â–º Es bleibt beim 2:2, Fortuna steigt also auf.
    â–º Das Spiel wird 2:0 für Hertha gewertet (nahezu ausgeschlossen).


    Wie immer das Sportgericht entscheidet (Urteil nicht vor dem späten Nachmittag erwartet): Der Verlierer wird wohl vor das DFB-Bundesgericht gehen, was die endgültige Entscheidung über Ab- und Aufstieg weiter hinausgezögert. Die Verhandlung wird Anfang nächster Woche stattfinden.
    Sicher ist: Beiden Klubs drohen Geldstrafen. Düsseldorf sogar Platzsperre und/oder Punktabzug.


    Wichtig: Heute geht es nur um Herthas Protest, über mögliche Strafen für die fünf Profis, gegen die der DFB ermittelt, wird erst nächste Woche entschieden. Betroffen sind die Berliner Kobiaschwili (soll Schiri Stark geschlagen haben), Kraft, Lell und Mijatovic sowie der Fortuna-Kapitän Lambertz, der im Siegesrausch ein Bengalo-Feuer schwenkte.
    Fest steht allerdings: Sollte es ein Wiederholungsspiel geben, wäre Herthas Ben-Hatira nach seiner Gelb-Roten Karte (nach rüdem Foul gegen Düsseldorfs Bodzek) gesperrt.


    (Quelle: bild.de/sport)

  • Sportgericht weist Hertha-Einspruch zurück


    Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat heute in Frankfurt den Einspruch von Hertha BSC Berlin gegen die Spielwertung des Bundesliga-Relegationsrückspiels als unbegründet zurückgewiesen. Damit bleibt das 2:2-Endresultat zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin vom 15. Mai 2012 bestehen.


    Hans E. Lorenz, der Vorsitzende Richter des Sportgerichts, äußerte sich nach der Entscheidung: "Der Einspruch hatte keinen Erfolg, weil kein Einspruchsgrund nachzuweisen war. Der Schiedsrichter hat jederzeit regelkonform gehandelt, und die von Hertha BSC behauptete einseitige Schwächung durch die Unterbrechung konnte nicht belegt werden."


    Berufung kann eingelegt werden


    Hertha BSC Berlin hatte seinen Einspruch unter anderem mit der Schwächung der Mannschaft aufgrund der äußeren Umstände begründet. Bereits am vergangenen Freitag hatte das Sportgericht fast sieben Stunden lang zu diesem Fall getagt und die Verhandlung anschließend unterbrochen.


    Binnen 24 Stunden kann gegen das Urteil des Sportgerichts Berufung vor dem DFB-Bundesgericht eingelegt werden. Hertha BSC hat bereits angekündigt, diesen Schritt gehen zu wollen.


    Quelle: dfb.de

  • Der Einspruch wurde völlig zurecht zurückgewiesen. So schlimm kann die Situation für die Spieler von Hertha BSC Berlin gar nicht gewesen sein, denn bei "Todesangst" würde ich garantiert nicht mehr auf das Spielfeld gehen, um dort weiterzuspielen. Ich denke, dass auch die Berufung vor dem DFB-Bundesgericht der Hertha keinen Erfolg bringen wird. Nungut, es ist die einzige Möglichkeit für Hertha, doch noch eventuell den Abstieg zu verhindern, aber mehr als ein Versuch wird es sicherlich nicht.

  • Hertha will Entscheidung des Bundesgerichts akzeptieren


    Wie der DFB am Dienstag wissen ließ, geht die Hängepartie um das Relegationsspiel zwischen Hertha BSC und Düsseldorf am Freitag in die nächste Runde. Dann verhandelt das DFB-Bundesgericht um 12.30 Uhr in diesem Fall. Hertha hatte nach dem Urteil des Sportgerichts Berufung eingelegt. Bei einem erneuten Misserfolg werden die Berliner die Sache aber auf sich beruhen lassen, wie Hertha-Anwalt Christoph Schickhardt erklärte.



    Die Leitung wird Götz Eilers (70), Vorsitzender des Bundesgerichtes und früherer Chefjustiziar des Verbandes, übernehmen. Sollte das Gericht erneut gegen die Hertha entscheiden, dürfte der Spuk vorbei sein, es wird kein Endlos-Prozess drohen. "Wir haben uns mit Hertha darauf geeinigt, die Entscheidung des DFB-Bundesgerichts zu akzeptieren. Sollte nichts Außergewöhnliches passieren, werden wir nicht vors Schiedsgericht ziehen", wird Christoph Schickhardt, der Anwalt der Berliner, in der Bild-Zeitung zitiert. In der Verhandlung vor dem Bundesgericht (ab Freitag, 12.30 Uhr) will die Hertha nun Verfahrensfehler anhand von Video-Aufzeichnungen nachweisen. Die Sequenzen waren in erster Instanz nicht als Beweismittel zugelassen worden.



    Das DFB-Sportgericht hatte am Montag den Einspruch von Hertha gegen die Wertung des Relegationsrückspiels bei Fortuna Düsseldorf (2:2) zurückgewiesen. Die Hauptstädter kündigten kurz danach durch Schickhardt Einspruch an.


    Die Verfahren gegen die Hertha-Spieler um Levan Kobiashvili, der Schiedsrichter Wolfgang Stark geschlagen haben soll, und gegen Düsseldorfs Kapitän Andreas Lambertz sowie gegen die Vereine wegen der Zuschauerausschreitungen soll nach dpa-Informationen erst nach der Entscheidung über die Spielwertung eröffnet werden.


    (Quelle:Kicker.de)