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]Da ich momentan Ferien habe und schon länger mal wieder Lust darauf habe etwas für WrestlingCorner zu schreiben habe ich das hiermit einfach mal wieder getan. Heute wird jedoch nicht um irgendeine Konsole geschrieben sondern über ein "bald" kommenden Spiel und die Frage die es mit sich bringt. Wie weit kann ein Spiel gehen und wann sind moralische Grenzen erreicht. Möchte ich über Leben und Tod entscheiden auch wenn es nur ein Videospiel ist? Ich hoffe das geschriebene gefällt euch und vllt kommentieren sogar der ein oder andere den Text bzw. geben ihre Meinung zum Thema ab - KidRock
Rainbow 6: Patriots
Terrorosten müssen nicht immer aus dem Innland oder dem nahen Osten kommen. Ubisoft schürt die Angst der Amerikaner vor dem Feind im Innern
Die Angst vor dem Terror ist spätestens seit den Ereignissen des 11. Septembers allgegenwärtig. Dabei stellt man sich Terroristen jedoch oft als langbärtige Turbanträger mit schäbiger Kleidung vor die in ihrem Keller an Bomben basteln und in Terrorcamps ausgebildet werden. Ubisoft möchte mit Rainbow 6 jedoch einen anderen Weg gehen den hier laufen keine religiösen Fanatiker Amok sondern frustrierte Ex-Soldaten die mit der Welt, die sie beschützen sollten, nicht mehr einverstanden sind. Die US-Regierung ist nach ihrer Meinung ausgehöhlt von Gier und Korruption und es bedarf drastischer Maßnahmen dies zu ändern.
Angeführt werden die True Patriots von einem Mann namens Tredway, der nicht nur dazu bereit ist sein eigenes Leben, sondern auch das von unschuldigen Zivilisten zu riskieren um seine Ziele zu erreichen. Ihm gegenüber steht die Anti Terror Einheit Rainbow Six welche auf die neue Bedrohung mit neuen Vorgehensweisen reagiet, welche vor allem von James Wolfe dem Befehlshaber des Zulu Squads angetrieben werden, Das heißt im Klartext: Wenn das leben vieler Menschen gegenüber dem eines Einzelnen stehen sind diese zu entbehren. Und wenn es schnell gehen muss wird auch mal auf Polizisten geschossen, sollten die untrainierten Beamten einen Einsatz gefährden
Ihr müsst diesen Regeln allerdings nicht folgen und habt euren eigenen Kopf: Als Anführer eurer Einheit entscheidet ihr in Schlüsselmomenten selbst welchen Weg ihr wählt – gute und schlechte Entscheidungen sind aber keinesfalls klar ersichtlich., sondenr liegen im Auge des Betrachters. Das erinnert ein wenig an das kommende „Spec Ops: The Line“ (Das übrigens in Deutschland entwickelt wird) und „Army of Two: The 40th Day“ (Das in Deutschland indiziert wurde), genau wie die schnell ablaufenden Einsätze. Anstatt eure Missionen akribisch zu Planen und alle Eventualitäten abzuklären werden ihr oft vor neue Herausforderungen gesetzt. So müsst ihr zum Beispiel kopfüber eine Brücke hinunter rennen und nebenbei Gegner am Boden erledigen. Dabei hilft eure neue kontextsensitive Teamsteuerung die automatisch analysiert was eure Teamkollegen im Moment tun können. Aus den Vorschlägen wählt ihr dann schnell das Passende aus. Dabei hilft euch ein Scan-Modus mit dem ihr Feinde von Zivilisten unterscheidet und ihre Bewaffnung checkt
Patriots bedient sich jedoch auch noch an ganz anderer Stelle. Ein von Ubisoft veröffentlichtes Demo Video (Gibt’s am ende des Artikels zu sehen :D) zeigt Szenen und Steuerungskonzepte die verblüffend an Sonys exklusives Minispieldrama „Heavy Rain“ erinnern. OB das Spiel letztendlich diese Richtung behält ist noch unklar doch wäre dies der richtige Schritt sich von der zum größten Teil gehirnlosen Shootermasse abzuheben
Schon am Anfang der Demo unterscheidet sich Patriots von anderen Shootern den hier startet ihr nicht in Truppentransporter oder einem Schlachtfeld sondern in einem Wohnzimmer. Aus der Ego Perspektive ererlebt man wie der entspannte Haubesitzer durch die Fernsehsender schaltet und anschließend von seiner leicht bekleideten Ehefrau verführt wird. Die Idylle zerfällt in tausend Scherben als plötzlich Mitglieder der Patriots durch die Tür stürmen und das Geburtstagskind zwingen für ihn zu arbeiten. Statt einem Gewehr bekommt der Familienvater jedoch einen Zünder für eine Bombe die ihm umgelegt wurde. Und hier bekommt die Story auch schon ihren twist. Lässt der Spieler die Schultertaste los fliegt er in die Luft. Als die Terroristen im Verkehrsstau vom Rainbow 6 Team überfallen werden wechselt die Perspektive. Jetzt seit ihr der Teamleiter, seilt euch von Brückenpfeilern ab und gebt euren Kameraden Anweisungen. Schließlich trefft ihr auf den Mann aus dem Wohnzimmer der mit seiner Bombenweste eine Gefahr für die im Auto sitzenden Zivilisten darstellt. Als dann plötzlich irgendjemand per Handy den Countdown einstellt steht ihr vor dem Dilemma. Ihr wisst das der Bürger unschuldig ist, ihr wisst aber auch das das Bombenkommando zu spät ankommen wird. Da bleibt nur der harte Weg: Mit vereinten Kräften schubsen die Soldaten den um sein Leben flehenden Zivilisten von der Brücke, auf den Weg nach unten zerreißt ihn die Explosion.
Ubisoft schafft hiermit auf Anhieb woran z.B Activision mit der Flughafen-Szene aus Modern Warfare 2 gescheitert ist. Man erfährt den schrecken am eigenen Leib. Das unschuldige Opfer wirkt nicht platt und plakativ sondern geht nah, weil man eben wenige Minuten zuvor noch selbst in der Haut des Mannes steckte und weiß das er Kind und Frau allein zurück lässt der man noch selbst in die Augen geschaut hat.
Diese Mission wirft jedoch auf Fragen auf: Hatte der Spieler überhaupt eine Wahl? Nicht wirklich da das Bombenkommando erst in 3 Minuten ankommt die Bombe jedoch schon in 30 Sekunden in die Luft geht. Worin lag dann die moralische Entscheidung?
