Hulk Hogan im Sport Bild Interview über seine verdienten Millionen, wie das Geld verschwand und warum viele seiner Ex-Kollegen tot sind

  • In der Sport Bild Ausgabe Nr. 6 des Jahres 2012 führte Steven Jörgensen ein Interview mit Hulk Hogan.


    Sport Bild: Mister Hogan, sie feiern in diesem Jahr 35-jähriges Wrestling-Jubiläum. Was treibt sie noch an?


    Hulk Hogan (58 ): Ich weiß, es klingt vielleicht itschig: Es gab eine Zeit, wo ich alles verloren hatte. Und am Ende waren das Einzige, was mir blieb. Wrestling und meine Fans. 2007 ließ sich meine Frau scheiden, ich verlor meine Familie. Die Freunde von denen ich dachte, dass sie mir nahe stehen, verschwanden. Mein Sohn landete im Gefängnis. Finanziell ging es bergab. Man hört oft Geschichten von Millionären, die alles verlieren. Glauben sie mir: Das passiert wirklich.


    Wie kam es dazu?

    Auslöser waren meine Scheidung und ein Zivilrechtsstreit. Sie verklagten mich auf 60 Millionen Dollar (Hogans Sohn Nick war 2007 schuld an einem Autounfall, bei dem ein Mann schwer verletzt wurde. Hogan wurde verklagt; d. Red.).


    Haben sie einmal zusammenrechnet, wie viel sie in ihrer gesamten Karriere verdient haben?

    Durch Fernseheinnahmen über 400 verschiedene Produktlizenzen und Fanartikel mit meinem Namen habe ich in den 80ern drei Jahre in Folge über eine Milliarde Dollar Umsatz generiert. Ich habe bestimmt ein paar hundert Millionen Dollar verdient.


    Für viele Sportfans ist Wrestling nur eine Show. Ist es ein Sport?

    Einige der Wrestler gehören aus meiner Sicht zu den besten Athleten der Welt. Es gibt Sportler, die zum Wrestling kamen, die vorher Footballer, Basketballer oder Eishockey-Spieler waren. Nicht viele Menschen können es im Wrestling schaffen. Da wird auf die Probe gestellt, wie hart man ist und wie viel Mut und Herz man hat.


    Was beinhaltet das?

    Jeder muss lernen, auch verletzt zu arbeiten. Im Football ist es so: Wenn du dir dein Handgelenk brichst, machst du Pause. Die Wrestler kämpfen selbst dann weiter, mit einem Verband oder Gips.


    Welche Verletzungen haben sie sich über die Jahre zugezogen?

    Gleich am ersten Tag wurde mir mein Bein gebrochen. Im Ring ist schon viel passiert: Verschiedene Muskelrisse, gebrochene Knochen, Zähne wurden ausgeschlagen, die Nase gebrochen. Ich bekam einen Tritt ins Gesicht, durch den ich jetzt auf dem linken Auge blind bin. Ich hatte Zahnabdrücke in meinen Fingern, weil mich Gegner bissen. Wegen Wrestling habe ich ein künstliches Knie und eine künstliche Hüfte. Außerdem hatte ich bereits acht Rückenoperationen.


    Im American Football sind Schmerzmittel weit verbreitet. Wie sieht das im Wrestling aus?

    In den 80ern wurden sie viel genommen. Die Ärzte schrieben dir einfach ein Rezept aus. Inzwischen haben alle ihre Lehren daraus gezogen. Die Leute achten mehr auf ihre Gesundheit. Die Wrestling-Ligen haben nun Regeln zum Schutz der Wrestler.


    2008 kam der Film The Wrestler ins Kino, in dem Mickey Rourke einen heruntergekommenen Kämpfer spielt. Was hielten sie davon?

    Ich fand ihn gut. Das Drehbuch wurde mir dreimal angeboten. Es las sich gut, aber ich wusste: Wenn ich die Hauptrolle übernehmen würde, würden die Leute den Film als Witz sehen. Nach dem Motto: Ein Wrestler spielt einen Wrestler, und Hulk Hogan ist kein guter Schauspieler.


    Wie realitätsnah ist der Film?

    Unter den Tausenden von Wrestlern, die ich kenne, gibt es nur ein, zwei die so abgestürzt sind wie die Figur im Film. Einer davon ist Scott Hall (früher bei WCW und WWE aktiv; d. Red.). Die meisten anderen, die bei Veranstaltungen in Highschool-Turnhallen kämpfen, bekommen dafür 2000, 3000 Dollar. Denen geht es ganz gut.


    Zahlreiche Wrestling-Stars aus den 80ern sind verstorben. Viele davon kamen, bevor sie 50 Jahre alt wurden, durch Drogen oder Herzattacken ums Leben. Wie sehr vermissen sie ihre alten Mitstreiter?

    Es ist schwer für mich. Von den 140, 150 Wrestlern, die in den letzten Jahren verstorben sind, kannte ich fast alle persönlich. Zum Beispiel flog ich 1993 mit Kerry von Erich (Ex-WWE-Star; d. Red.) von Japan nach Dallas zurück. Er sagte mir, dass er sich niemals umbringen würde, weil er seine kleine Tochter Lacey habe. Doch dann wurde er wegen Rezeptbetrugs angeklagt und hat sich erschossen.


    Warum starben so viele Wrestler?

    Viele sind einfach nicht mit dem Leben nach der Wrestling-Karriere klargekommen. Sie wussten nicht, wie sie das Rampenlicht ausschalten und dann einfach sie selbst sind. Ich weiß, wie ich die Wrestling-Klamotten ausziehe und einfach Terry bin.


    An welchen Wrestler denken sie am meisten zurück?

    Am schwersten für mich ist wohl der Tod von "Macho Man" Randy Savage. Wir waren so gute Freunde, doch irgendwann hatten wir einen schlimmen Streit. Kurz vor seinem Tod hatten wir uns endlich ausgesprochen. Und dann: Rums! Herzattacke. Das war hart. Ich habe daheim in meinem Fitnessraum Fotos von vielen alten Mitstreitern. Und leider sind viele tot.



    (Quelle: Sport Bild)
    (Credits: wrestlingcorner.de)

  • Sehr kurzes Interview, aber doch recht interessant. Danke fürs abtippen, TCA!

    [align=center]Steiner's Wrestling Tour 2014
    01.02.2014 TNA Maximum Impact VI London
    26.04.2014 wXw Superstars of Wrestling Oberhausen
    03.05.2014 GWP Focus on Optimum II Roth
    12.07.2014 GSW Power Game Marburg
    06.09.2014 NEW SnakePit Erlangen
    27.09.2014 WFW Night of Pride Waldkraiburg
    18.10.2014 wXw Slammania II Mannheim
    25.10.2014 SOW American Catch Wrestling IV Odelzhausen
    22.11.2014 wXw 14th Anniversary Tour Hamburg

  • Ich dachte auch,dass das Interview länger ausfällt und insgesamt bin ich etwas enttäuscht...
    Hier lernt man einen vernünftigereren Hogan kennen als sonst im Business (jetzt ausgenommen als Mark).

  • Dafür dass es das erste Interview im Bereich Wrestling seitens der Sport Bild ist und das Wrestling allgemein in Deutschland ja sehr kritisch gesehen wird, finde ich, dass man hier einen guten Einstieg gefunden hat. Ich bin auch der Meinung, dass sich die Sport Bild mehr um das Wrestling kümmern sollte, denn wenn sie das machen würden, würden wir sicherlich noch bessere und spannendere Interviews zu lesen kriegen.