Von einer meiner persönlichen Lieblingsseiten:
4 Reasons We've Stopped Trusting the Media
Zitat#2. Less News, More Opinion
Of course an awful lot of what the media does these days isn't reporting at all, but providing what they call "analysis" and what I would call "ass debris." The problem is that every day there are millions of words and hours of television to be filled, whether anything is happening or not. Which means that when there isn't news, it's got to be made. Again, this is most obvious in the political realm, where every single thing that happens, as well as, oddly, every single thing that doesn't happen, gets analyzed to death to determine what effect it might have on the election "horse race."
Es geht um mein persönliches Lieblings-Thema: Newsseiten. Der Artikel erklärt es ganz gut, warum man mit Vorsicht sowas lesen sollte, bzw. sich immer auch eigene Gedanken zu den Themen machen sollte und nicht einfach etwas für Fakt hält, nur weil es irgendwie schwarz auf weiß steht oder jemand Geld verdient mit einer News.
Es geht mir auch nicht darum, Newsseiten wie den Observer mies zu machen. Es geht mir darum, das man versteht, wie und warum er so arbeitet, wie er es tut. Viele hier im Board nehmen Meinungen von den Redakteuren dort für bare Münze und als Wahrheit an, wenn es oftmals nur eine Meinungsäusserung ist. Man kann es auch Expertenmeinung nennen, was in Ordnung ist. Aber es sind keine Fakten, es sind ausgesprochen selten wirklich fundierte oder gar recherechierte Behauptungen, sondern meist nur Bauchgefühle oder logische Schlussfolgerungen.
Fakt ist (und das ist wirklich so), das es um Geld geht. Ich hatte neulich in einem anderen Segment die Diskussion gehabt und mein Gegenüber meinte dann, das wir "gottseidank eine freie Presse hierzulande hätten". Das Problem ist, das das "frei" vor allen Dingen bedeutet, das es sich um freie Marktwirtschaft handelt. Und da geht es ums Geld und - speziell bei Print-Medien - ums Überleben. Und Geld verdient man über Auflage, diese erreicht man über Exklusiv-Berichte, Skandale und Sensationen. Die Wahrheit bleibt dabei auf der Strecke. Meistens auch Fakten, weil es die Kürze der Zeit selten bis gar nicht zulässt, das man belastbar recherchiert. Der Großteil der News heutzutage basiert auf einer Erwartungshaltung und der Erfahrung eines Redakteurs. Eine Story geht dann einen Weg und sollten sich nach kurzer Zeit Fakten ergeben, die diesen Weg quasi unmöglich machen, beginnt der Erfindungsreichtum des Redakteurs, weil er sich nicht die Blöße geben darf, das er falsch oder garnicht recherchiert hat. Und dann ist die Wahrheit tot.
Vor einiger Zeit gab es in Emden einen Mord an einem 12jährigen Mädchen. Die Zeitung machte recht fix die Daten zu einem Tatverdächtigen aus, den man vorläufig festgenommen hatte. Auf Facebook organisierte sich dann ein Lynchmob (!), der vor die Polizeiwache zog, um den mutmaßlichen Täter zu bestrafen. Keine 12 Stunden später stellte es sich als klarer Fakt heraus, das die verhaftete Person auf keinen Fall der Täter sein kann. Und um ein Haar wäre er in Deutschland, im so kühlen Norden, vom Pöbel gehängt worden. Weil die Medien den Fall aufstachelten und eine Situation befeuerten, die eben noch nicht sicher fest stand. Das ist ein Extremfall, aber die Vorgänge dazu sieht man jeden Tag, wenn man mit wirklich offenen Augen Zeitung liest oder Nachrichten sieht.
Benutzt euern Kopf, euern Verstand. Nehmt nicht alles als Wahrheit, weil es irgendwo geschrieben steht. Informiert euch aus weiteren Quellen, sprecht mit Leuten, macht euch eigene Gedanken zu den Dingen, wenn sie euch als etwas zu sensationell auffallen.
