Interview mit Maxi Schneider über sein WWE-Tryout

  • Maxi, Du hattest Anfang dieser Woche ein Tryout bei der WWE. Wie ist es dazu gekommen?
    Die EWP hat mich zu Robbie Brooksides Wrestling Schule in Leicester, England, vermittelt. Dort trainiere ich jetzt seit September letzten Jahres. Scheinbar war Robbie mit meinen Fortschritten ganz zufrieden und hat mich in seiner Funktion als Talentscout der WWE für ein Tryout empfohlen. Dann ging alles ganz schnell und plötzlich war ich offiziell eingeladen und stand zwei Tage in einem WWE-Ring.

    Wie hast Du Dich gefühlt, als Du die Nachricht von Deinem Tryout erhalten hast?
    Ich konnte es kaum glauben, es war überwältigend. Robbies Tipp war, mich erstmal hinzusetzen und mir einen Tee zu machen und ich glaube das war eine ganz gute Idee. Denn plötzlich wird ein großer Traum ganz real und man hat nur noch ein paar Wochen Zeit um sich vorzubereiten. Ich habe mich deshalb riesig gefreut aber war gleichzeitig natürlich auch ziemlich nervös. Schließlich bekommt man so eine Nachricht nicht alle Tage.

    Wie ist das Tryout abgelaufen? Wer hat das Tryout geleitet?
    Das Tryout selbst fand an zwei Tagen in der o2-Arena in London statt. Da dort an beiden Tagen abends RAW und SmackDown aufgezeichnet wurden, haben wir unser Training direkt vor der gigantischen Kulisse der WWE abgehalten. Allein diese Atmosphäre war schon einzigartig. Geleitet wurde das Tryout von William Regal und Robbie Brookside, aber auch der Chef der Talent Relations war die ganze Zeit am Ring, um uns zu beobachten.

    Am ersten Tag wurden vor allem unsere Kondition, aber auch die Beinarbeit, Positionierung im Ring und Athletik getestet. Dazu mussten wir diverse Drills durchlaufen, gefolgt von einer Abschlussübung, die ohne Zweifel das Härteste war, was ich jemals gemacht habe. Die Übungen haben uns alle an unsere Grenzen gebracht, manche auch darüber hinaus.

    Am zweiten Tag hatten wir alle untereinander Matches und konnten unser Können im Ring beweisen. Außerdem gab es einen Fototermin und jeder musste eine Promo halten, die vom Kamerateam der WWE aufgezeichnet wurde. Zwischendurch gab es mehrere Meetings mit verschiedenen Personen und Aktiven der WWE, die uns einzelne Bereiche der Show näher gebracht und unsere Fragen beantwortet haben. Die zwei Tage waren auf jeden Fall unglaublich anstrengend, aber gleichzeitig eine der besten Erfahrungen meines Lebens.

    Mit welchen WWE-Stars konntest Du reden?

    Ehrlich gesagt fast mit allen. Fast jeder WWE-Star, den man aus dem Fernsehen kennt, war anwesend und alle waren super freundlich. Ich habe mit Triple H, John Cena und sogar dem Undertaker gesprochen, um nur ein paar Highlights zu nennen. Es ist schon genial wenn man gerade im Cateringbereich sitzt und plötzlich The Big Show neben einem auftaucht, der noch viel größer scheint als im TV.

    Was war die herausragenste Erfahrung bzw. das bedeutendste Erlebnis bei den Tryouts?
    Es ist natürlich schwierig aus zwei Tagen voller unglaublicher Erlebnisse das Bedeutendste zu wählen, aber ich schätze mich haben vor allem die schiere Größe der Show und die tausenden, perfekt geplanten Abläufe beeindruckt. Dort ist wirklich alles “larger than life” und man kann kaum fassen wie viel Arbeit in so eine Show gesteckt wird. Aber natürlich waren auch die Treffen mit den WWE-Stars ein absolutes Highlight für mich.

    Hast Du ein konkretes Feedback von Seiten der WWE erhalten? Wie geht es weiter?
    Ich habe ein Feedback bekommen und werde mich auch in den kommenden Tagen noch einmal mit den zuständigen Personen unterhalten. Insgesamt ist die Kritik sehr positiv ausgefallen und ich bin wirklich zufrieden mit meiner Zeit in London. Natürlich kann man nie genau sagen, was letztlich dabei herauskommt, aber ich habe eine Menge guter Tipps erhalten, die ich befolgen werde. In jedem Falle habe ich, wie ich glaube, eine sehr gute Ausgangsposition für alles was mich in Zukunft erwarten wird.

    Was kannst Du anderen empfehlen, die eine Karriere in der WWE anstreben?
    Lernt die Grundlagen! William Regal hat von einem Tryout erzählt, bei dem von 70 anwesenden, teilweise namenhaften, Wrestlern, kein einziger eine vernünftige Rolle machen konnte. Es ist wichtig, eine seriöse Wrestlingschule zu finden, in der die Grundlagen des Wrestlings, aber eben auch das Verhalten im Lockerroom und die richtige Einstellung zum Business beigebracht werden.
    Mir hat auch enorm geholfen, dass die Drills vom ersten Tag des Tryouts regelmäßig sowohl in Robbie Brooksides Schule, als auch in der EWP Wrestling School in Hannover geübt werden. Außerdem wurde klar gemacht, dass der Weg zur WWE als junges Talent nur über Robbie Brookside und William Regal geht. Wer also tatsächlich Ambitionen hat, es eines Tages in die WWE zu schaffen, sollte sich überlegen, wo er diesen Kontakt herstellen kann und nach den Vorstellungen dieser Leute trainiert wird: in Deutschland ist daher zweifellos die EWP in Hannover der beste Ansprechpartner.

    Maxi, vielen Dank für das Gespräch und viel Glück für Deinen weiteren Weg!

    (Quelle: European Wrestling Promotion)

  • Sehr cool, das ist doch mal echt interessant. Vielleicht der nächste Deutsche bei der WWE? ;)

    [align=center]Steiner's Wrestling Tour 2014
    01.02.2014 TNA Maximum Impact VI London
    26.04.2014 wXw Superstars of Wrestling Oberhausen
    03.05.2014 GWP Focus on Optimum II Roth
    12.07.2014 GSW Power Game Marburg
    06.09.2014 NEW SnakePit Erlangen
    27.09.2014 WFW Night of Pride Waldkraiburg
    18.10.2014 wXw Slammania II Mannheim
    25.10.2014 SOW American Catch Wrestling IV Odelzhausen
    22.11.2014 wXw 14th Anniversary Tour Hamburg

  • Danke für das Interview. Solche echten Einblicke in die Tiefen der WWE sind Gold wert, da echt rar gesät. Auch die Details zum Training/Tryout, wo man mitbekommt, das die WWE "Safety first" sich gut auf die Fahnen geschrieben hat, finde ich toll. Gute Kondition und saubere Technik, vor allem eine einstudierte Fallschule scheinen da zurecht das wichtigste zu sein. Stimmt ja auch: Was hilft einem ein super aussehender Supertechniker, der sich jeden 3. Abend das Knie verdreht oder den Rücken prellt?


    Und das die WWE noch so relativ offene Talentsichtungen macht, finde ich auch gut. :thumbup:

  • Da hat Maxi aber mal sehr detaillierte Schilderungen gemacht, liest sich sehr toll.
    Das er bei Brookside war, wusste ich ja schon ne Weile bevor er nach England ging. Aber das daraus gleich noch ein WWE Try Out wird, hat mich echt positiv überrascht.
    Maxi ist zudem ein wirklich sehr netter und bescheidener Typ, mit dem ich mich des Öfteren mal unterhalten konnte und bisher zweimal selbst im Ring beobachtet habe.
    Er ist ein guter Athlet mit toller Ausstrahlung. Da drück ich dem Kerl doch mal alle Daumen, dass er es schafft, weitere Try Outs oder Ähnliches zu erhalten :)