Singapur-GP: Hamilton triumphiert und entthront Rosberg
Der Krieg der Sterne in der Nacht von Singapur ist ausgeblieben. Nahezu kampflos triumphierte Lewis Hamilton beim Flutlicht-GP in der asiatischen Millionen-Metropole vor den beiden Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo.
Mit seinem siebten Saison-Sieg im 14. WM-Lauf, dem zweiten in Folge, entthronte Hamilton auch seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg als WM-Spitzenreiter. Der 29-Jährige büßte schon vor dem Start alle Siegchancen ein. Als es in die Einführungsrunde auf dem hell erleuchteten Marina Bay Street Circuit ging, blieb er in der Startaufstellung stehen. Verzweifelt drückte er sämtliche Knöpfe auf dem Lenkrad - nichts passierte. Rosberg musste aus der Boxengasse starten und 15 Runden später seinen Silberpfeil in der Boxengasse parken.
Rosbergs Probleme machten Hamilton das Leben in den Straßen von Singapur leicht. Beim Start blieb der Platz neben ihm leer, von der Pole Position übernahm er spielerisch die Führung. Dahinter kamen Vettel von Startplatz 4 und Alonso von Position 5 am besten weg. Vettel beschleunigte seinen vor ihm gestarteten Teamkollegen Ricciardo auf dem Weg zur ersten Kurve aus – Alonso versuchte auf der rechten Außenbahn, gleich beide Red Bulls zu kasssieren.
Doch der Spanier verpasste den Bremspunkt, schoss über die Randsteine hinaus und kürzte die erste Schikane ab. Um einer Strafe zu entgehen, ließ Alonso einige Meter weiter Vettel passieren. Der Plan ging auf: Obwohl sich der Ferrari-Mann auch gegenüber Ricciardo einen Vorteil verschafft hatte, sahen die Rennkommissare von einer Strafe ab – Alonso durfte Platz 3 behalten.
Während sich Hamilton an der Spitze problemlos von seinen Verfolgern absetzen konnte, gingen die Probleme beim Teamkollegen weiter. Rundenlang hing Rosberg auf dem letzten Platz hinter einem zweitklassigen Caterham fest – unter normalen Umstände eine leichte Beute für seinen Silberpfeil. Nach 15 mühsamen Runden am Ende des Feldes war das Trauerspiel für Rosberg vorbei : Nach dem ersten regulären Boxenservice und einem weiteren Austausch des Lenkrads konnte er keinen Gang mehr einlegen und musste aus seinem Auto aussteigen.
Die ersten Reifenwechsel der Top 4 in den beiden Runden zuvor hatten keinen Einfluss auf die Positionen an der Spitze. Das änderte sich erst beim zweiten Service: Nachdem Alonso schon in den Runden zuvor den Rückstand auf Vettel verkürzt hatte, legte er mit einem vorgezogenen Stopp in Runde 25 die Basis für einen Positionswechsel. Obwohl Vettel sofort reagierte und einen Umlauf später zum zweiten Service an die Box kam, verlor er seinen 2. Platz an Alonso.
Hamilton konnte sich dagegen erlauben, weitere zwei Runden auf der Strecke zu bleiben und trotzdem souverän seine Führung zu behaupten – und das, obwohl der Stopp des Briten sogar länger dauerte als der seiner Verfolger. Zur Halbzeit des Rennens war es dann so weit: Wie in bislang allen vorangegangenen Nachtrennen in Singapur kam das Safety Car zu seinem Einsatz. Auslöser war eine Kollision zwischen Sergio Perez und Sauber-Pilot Adrian Sutil, bei der sich Perez den Frontflügel seines Force India ruinierte und jede Menge Karbonschrott auf der Strecke verteilte.
Von den Top 4 nutzte jedoch nur Alonso die Safety-Car-Phase zu einem weiteren Reifenwechsel und fiel damit hinter die beiden Red-Bull-Piloten auf Platz 4 zurück. Hamilton kam noch einmal acht Runden vor Schluss zu einem dritten Stopp an die Box und fiel dadurch kurzfristig auf Platz 2 hinter Vettel zurück. Doch schon eine Runde später holte sich der Mercedes-Mann den Platz an der Spitze zurück und fuhr am Ende mit 13,5 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie.
(Quelle: sport.de)