Hamilton gewinnt in Melbourne - Vettel glänzt auf dem Podium
Was für ein WM-Auftakt! Vorne strahlten die Silberpfeile, aber der heimliche Gewinner des Großen Preises von Australien war Sebastian Vettel. Der viermalige Weltmeister, der sein erstes Rennen für Ferrari bestritt, überquerte nach 58 Runden im Albert Park von Melbourne als Dritter die Ziellinie und freute sich darüber wie über einen Sieg.
Die obersten Plätze auf dem Podium gehörten aber wieder einmal den Mercedes-Fahrern. Lewis Hamilton fuhr nach 1:31:54,067 Stunden einen ungefährdeten Start- und Ziel-Sieg heraus. Nico Rosberg folgte im zweiten Silberpfeil mit nur 1,360 Sekunden Rückstand auf den Weltmeister von 2014 auf Position 2. Vettels Rückstand auf Sieger Hamilton betrug 34,523 Sekunden.
Williams-Pilot Felipe Massa, der das Rennen noch vor Vettel begonnen hatte, belegte Position 4. Auch der dritte deutsche Fahrer in der Formel 1, Nico Hülkenberg, sammelte als Siebter sechs WM-Punkte. Der Force-India-Pilot nutzte die Gunst der Stunde, denn in dem ersten Grand Prix des Jahres sahen nur elf Autos die Zielflagge.
Hervorragende Ergebnisse erzielten auch Felipe Nasr im Sauber und Carlos Sainz jr. Im Toro Rosso, die beide ihr erstes Formel-1-Rennen bestritten. Nasr wurde Fünfter und Sainz holte als Neunter zwei WM-Pünktchen. Max Verstappen, der jüngste Formel-1-Pilot aller Zeiten, lag im Toro Rosso lange auf Punktekurs, ehe ihn ein Motorschaden stoppte.
Gar nicht dabei waren Valtteri Bottas, Kevin Magnussen und Daniil Kvyat. Williams-Fahrer Bottas durfte wegen Rückenbeschwerden nicht teilnehmen. Bei McLaren-Mann Magnussen und Red-Bull-Fahrer Kvyat gaben die Autos auf dem Weg zur Startaufstellung den Geist auf.
Somit starteten nur 15 Boliden in das Auftakt-Rennen. Für das Mercedes-Duo lief schon beim Start alles glatt. Hamilton verteidigte Platz 1 vor Rosberg. Dahinter wurde es eng zwischen Massa, Vettel und Räikkönen. Besonders die Ferrari-Kollegen Vettel und Räikkönen kamen sich bedenklich nahe. Der Deutsche verteidigte Rang 4, der Finne hingegen wurde abgedrängt, berührte den Sauber von Nasr und fiel auf Rang 8 zurück. Bei der gleichen Aktion wurde Pastor Maldonado von Nasr von der Strecke geschoben: Das Aus für den Venezolaner im Lotus und gleich in der 1. Runde der erste Einsatz des Safety Cars.
Ab Runde 4 war das Rennen wieder freigegeben. Hamilton führte das Feld an vor Rosberg, Massa und Vettel. Dahinter folgten Nasr, der sich Sainz gekrallt hatte, Ricciardo und Räikkönen. Mercedes spielte fortan seine Überlegenheit aus – Hamilton und Rosberg setzen sich ab. Vettel hielt sich aber hartnäckig an Massas Heck.
Bewegung kam rein, als die ersten Boxenstopps anstanden. Aus dem Spitzen-Quartett machte Massa in Runde 22 den Anfang. Vettel drückte fortan auf die Tube. Mit Erfolg: Als der Ferrari-Star in Runde 25 nach seinem Reifen-Wechsel wieder auf die Strecke bog, lag er vor dem Williams von Massa auf Platz 3. Die Stopps der Silberpfeile waren perfekt: Hamilton (Runde 26) verteidigte Platz 1 vor Rosberg (Runde 27), der mit knapp 3 Sekunden Abstand folgte. Weitere 15 Sekunden dahinter fuhr Vettel auf Rang 3.
Diese Position gab der viermalige Weltmeister nicht mehr her. Immer wenn Massa näher zu kommen schien, war Vettel in der Lage, zuzulegen. Letztendlich raste er ungefährdet seinem ersten Podiumsplatz für Ferrari entgegen. Etwas getrübt wurde die gute Stimmung bei Ferrari durch den Ausfall von Räikkönen. Wenige Meter nach seinem 2. Stopp in Runde 42 musste der Finne sein Auto abstellen, weil das linke Hinterrad nicht richtig befestigt war. Räikkönen lag zu diesem Zeitpunkt auf Platz 5. Vettel hingegen feierte ausgelassen auf dem Podium mit Hamilton und Rosberg.
(Quelle: sport.de)