Russland-GP: Hamilton nach Sotschi-Sieg klar auf Titelkurs
Das war’s wohl für Nico Rosberg: Ein technischer Defekt beim Großen Preis von Russland hat die Titel-Träume des 30-Jährigen endgültig platzen lassen. Den Sieg in Sotschi feierte Lewis Hamilton, der damit seinen Vorsprung in der WM-Gesamtwertung vor seinem Mercedes-Stallrivalen auf 73 Punkte ausbaute.
Rosberg fiel sogar noch auf Platz 3 hinter Sebastian Vettel zurück. Denn der Ferrari-Pilot nutzte das Pech des zweiten Silberpfeil-Piloten und sicherte sich Platz 2 vor Force-India-Pilot Sergio Perez. Schon in der 7. von 53 Runden musste Rosberg seine Hoffnung auf einen möglichen Sieg in Sotschi begraben - und damit wohl auch auf eine Aufholjagd in der Weltmeisterschaft. Der 30-Jährige klagte am Funk plötzlich über Probleme mit dem Gaspedal. Wenig später überholte ihn Teamkollege Hamilton, kurz darauf auch Williams-Pilot Valtteri Bottas. Rosbergs Silberpfeil wurde immer langsamer, der Deutsche schaffte es gerade noch zurück in die Boxengasse.
"Es ist einfach unglaublich, dass mir so etwas ausgerechnet jetzt passieren muss", klagte Rosberg, der bis zum Zeitpunkt seines Ausfalls souverän das Rennen angeführt hatte. Am Start lief es besser als zuletzt. Von der Pole Position behauptete er mit großem Geschick die Spitze vor Hamilton. Vettel dagegen musste von Startplatz 4 zunächst seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen den Vortritt lassen. Der Finne schnappte sich zudem noch in Runde 1 seinen von Position 3 gestarteten Landsmann Bottas im Williams.
Für den dritten deutschen Fahrer im Feld war das Rennen schon nach wenigen Metern beendet: Nico Hülkenberg drehte sich ausgangs von Kurve 2 und kollidierte anschließend mit Sauber-Pilot Marcus Ericsson. Um die ineinander verkeilten Rennwagen sicher bergen zu können, schickte die Rennleitung das Safety Car auf die Strecke. Auch beim fliegenden Re-Start zwei Runden später behauptete sich Rosberg wieder vor Hamilton. Dahinter eroberte Bottas Platz 3 zurück.
Schnell setzten sich die beiden Silberpfeile von ihren Verfolger ab. Doch Rosberg kämpfte bereits zu diesem Zeitpunkt mit technischen Problemen. "Ich habe direkt in der Safety-Car-Phase gemerkt, dass was kaputt ist am Gaspedal. Das Pedal kam immer weiter in meine Richtung, ich musste das Bein komplett anziehen, um überhaupt vom Gas zu kommen. Dann hing es ganz fest“, gab der Mercedes-Mann später zu Protokoll. "Das ist mir in meiner gesamten Formel-1-Karriere noch nicht passiert."
Hochgeschwindigkeitsunfall von Grosjean
Fünf Runden nach dem Aus von Rosberg musste das Safety Car erneut ausrücken. Der Grund: Ein Hochgeschwindigkeitsunfall von Romain Grosjean in die Streckenbegrenzung. Bei Tempo 250 km/h verlor der Franzose die Kontrolle über seinen Lotus und schlug hart in die Streckenbegrenzung ein. Teamverantwortlichen und Zuschauern stocke der Atem, denn es dauerte lange bange Sekunden, bis Grosjean aus eigener Kraft aus seinem Boliden kletterte.
Als das Safety-Car am Ende von Runde 16 das Rennen wieder freigab, hatte Hamilton keine Mühe, in Front zu bleiben. Vettel attackierte Räikkönen, quetschte sich nach hartem Kampf noch in Umlauf 17 an seinem Teamkollegen vorbei und machte sich auf die Verfolgung von Bottas. Zehn Runden später hing der viermalige Weltmeister Bottas im Heck. Der Williams-Pilot jedoch ging einem Duell auf der Strecke aus dem Weg und bog zum Reifenwechsel in die Boxengasse ab.
Doch der Stopp kam zu früh, wie sich schnell herausstellte. Denn der Finne rutschte bis auf Platz 10 zurück und steckte im Verkehr fest. Vettel rückte auf Platz 2 vor, blieb vier Runden länger auf der Strecke und blieb auch nach seinem ersten und einzigen Boxenstopp vor Bottas. Räikkönen, der einen Umlauf später zum Reifenservice kam, schaffte es dagegen nicht ganz, an Bottas vorbei zu schlüpfen und sortierte sich wenige Meter hinter dem Williams-Fahrer wieder ins Feld ein.
(Quelle: Sport.de)