Survivor Series 2015 Sammelthread (Results & Report vom 22.11.2015 - S.03 / Backstage-News zu den WWE World Heavyweight Championship Titel-Geschehnissen S. 04)

  • Jim Ross in seinem neuen Blog über die WWE Survivor Series 2015 und Sheamus als WWE World Heavyweight Champion:


    Zitat

    "Not surprised that there has been a great deal of negative feedback on the WWE Survivor Series and I assumed as much no matter what WWE did with the WWE World Title at the end of the night. I always endorsed the new champion being an Authority person so I wanted a heel to win the title while looking strictly at the big picture. I got my wish and I’m fine with Sheamus being the champion, for now. Is Sheamus hot? Absolutely not. Will he work hard and represent the company in a professional manner? Absolutely. The key element is to get Sheamus hot and to do so it can’t be done with him being booked in a 50/50 manner, being a cowardly heel, and without him getting on a roll and winning big matches via hook or crook preferably be cheating and showing no remorse for his tactics or physical style."


    "In other words WWE has lots of work to do to get Sheamus in a position so that he can pass the title along at the right place, at the right time to the right person. The hotter WWE can make Sheamus the more it will mean when he loses the title. I’d be curious to see how Sheamus would progress if he were mentored by Arn Anderson, in front of or behind the camera, and adopted some of the Anderson families in ring traits."

  • Jim Ross bringts auf den Punkt.


    Heelchampions werden in der Neuzeit immer "chickenshit" gebooked. Rennen vor jedem Kampf weg, verlieren min. 50% ihrer Kämpfe. So baut man auch keine Stars, so macht man auch das Bezwingen dieses Heels nicht bedeutend. Aber selbst das "chickenshit" booken sie müllig. Der Honky Tonk Man hat seine Hall of Fame-Karriere darauf gebaut, aber selbst sowas clever-feiges kriegt man nicht hin. Ric Flair oder Eddie Guerrero haben viel ihres Rufs durch Lug und Betrug zusammengebaut (auf eine coole Art).
    Rollins oder zuvor Punk hätten nach dem Heelturn durchaus auf diese Art was machen können. Wenn ich allein daran denke, wie cool es gewesen wäre, wenn Punk vs. Undertaker ihn so zur Weißglut hätte gereizt, dass es kurz nach einer DQ-Niederlage für den UT ausgesehen hätte.


    Sheamus muss man booken wie bei seinem Face-Run: Jeden Kampf suchen, die meisten auch gewinnen. Und zwar nicht per Authority-Dekret und -Hilfe, sondern weil er ein Powerhouse und einer der besten Brawler im Business ist. Aber offensichtlich macht man das auch nicht. Er ist jetzt ein kleinkarierter Idiot, der zufällig den Gürtel hat. Anstatt sich zurückzulehnen und andere Reigns abfertigen zu lassen, gibt er sich bei RAW direkt die Blöße und schreitet selbst gegen seinen Herausforderer ein.

  • So, ich schreib mal stichwortartig meine Impressionen (oder Depressionen) von der Survivor Series auf. Seit Jahren übrigens der schwächste Big 4 PPV der WWE. Die geringe Kreativität die man in Bezug auf die traditionellen 5 vs 5 Matches aufweist...erschreckend. Da denkt man mit gebrochenem Herzen an sowas wie 2001 oder 2005 zurück.


    Positiv:
    -Undertaker & Kane zerstören die Wyatt Family ohne wenn und aber. Ein erster Schritt den vielen Mist um Taker vs Lesnar zu vergessen. Eine schöne Tribute beim Gänsehaut-Entrance. Dazu seit fast 2 Jahren das erste Mal eine gescheite Darstellung von Kane. Und als Kirsche oben drauf ein gekonnter Stop des Wyatt und des Strowman Pushs.
    -Tyler Breeze gewinnt clean gegen Dolph Ziggler und man hat meinen Tipp mit dem "Unprettier" für "Prince Pretty" tatsächlich erhört. :D Ein kleiner Mark Out Moment. Der Beauty Shot ist cool, als Main Roster Finisher aber ungenügend, Dem Match hätte man mehr Aufmerksamkeit und Zeit schenken können, aber das Ergebnis ist das wichtigste.
    -Ambrose vs Owens war ein gutes Match. Nur komisch...ewig lang ist Ambrose ein regelrechter Edeljobber, jetzt besiegt er Kevin Owens absolut sauber via Pinfall. Das Booking beider Wrestler kann ich nur schwer nachvollziehen in Sachen Logik.
    -New Day, mehr muss ich nicht sagen.
    -Charlotte vs Paige war nicht schlecht, wenn ich an dieser Stelle auch kein Tap Out Finish gebracht hätte. Paige glänzt aber, seit ihr Gimmick wieder besser inszeniert wird.


    Negativ:
    -Die Crowd war sowas von scheiße, dass alle von ihnen lebenslanges Hausverbot erhalten sollten.
    -Main Event geht ohne spektakulären Turn über die Bühne und hinterlässt so einen PPV, der im Endeffekt nur eine Raw Show mit veränderter Stage war.
    -Die 5 vs 5 Matches waren totaler Schrott. Von der Zusammensetzung, wie von der Durchführung. In der Main Show gewinnen so ziemlich die uninteressantesten Charaktere im ganzen Match, in der Pre Show wird die Ascension wieder zur Lachnummer gemacht, dazu wird bei New Day ausgerechnet das stärkste Mitglied gepinnt...richtig, richtig schlechtes Booking.
    -Shameful Thing Lobster Head casht ein und wird Champion. Hat zwar was mit diesem immer kurz vorm Ziel scheitern bei Reigns, aber Sheamus...das sind eindeutig too many limes für mich.
    -Das von Anfang bis Ende von chronischem Kreativitätsmangel geprägte Booking. Kein einziger Moment der Überraschung. Naja, negative Überraschungen wie dem Fella mit Gold um die Hüften mal ausgenommen. Und das war jetzt auch keine Meisterleistung in Sachen Schocker.


    Dass WWE keine Ahnung von Heel Booking hat ist doch bekannt. VinnieMac hat für sein Familienprogramm ein paar goldene Regeln, um ja keine schlechten Vorbilder zu produzieren: Faces sind immer mutig, Heels sind immer feige. Faces gewinnen Fights immer weil sie gut sind, Heels nur wenn sie schummeln. Und so weiter und so fort. Bei Sheamus liegt es nicht nur an sowas, dass er aktuell echt scheiße ist, aber dem Rollins Run hat das zum Beispiel brutal geschadet im Vergleich zu dem, was er hätte sein können.


    Was Roman Reigns angeht, hier müssen die Fans einfach aufhören so kindisch zu sein. Wieso wird er gehasst? Weil er den Rumble gewonnen hat und nicht Daniel Bryan. Ist genau wie bei Batista 2014. Die Fans versuchen die Shows zu hijacken und das auf eine sehr vorschulmäßige Art und Weise. Seitdem hält sich das Gerücht er sei der neue John Cena. Ich weiß ja nicht, besonders over the top empfand ich seinen Aufbau bisher nicht. Gegen die Wyatts sah er mehrfach chancenlos aus, gegen Lesnar gabs bös aufs Maul. Dafür hat er selbst mit limitierten Wrestlern wie Big Show und Bray Wyatt gute Matches bestritten. Hätte er nach den zwei Siegen beim PPV noch Sheamus in Superheldenmanier am Cash In gehindert, gut, dann hätte ich auch gesagt das ist zu viel des guten. Bisher ist das aber nur eine Sache - der einzige konsequente Main Event Push im gegenwärtigen WWE Programm. Und das zurecht. Der Typ hat "Face of the Company" Potential, wird im Ring immer besser, hat Charisma wie sonst was und seine durchwachsenen Leistungen am Mic liegen oft eher am Skript als an ihm selbst. Für kurze Bad Ass Promos mit klarer Ansage ist er gut. Sobald er zu lange labern muss oder tatsächlich den typischen WWE Face Müll à la Cena verbreiten muss, dann wird das nichts, ist aber irgendwo auch normal. Wenig Vertrauen in das McMahon Booking habe ich genau wie jeder andere, doch Reigns als Main Eventer sollte man sich nicht so übertrotzig verweigern wie es aktuell weitläufig getan wird.