Sportschau erst um 22 Uhr - Premiere will Exklusivität
Die ARD-Sportschau mit Berichten über die Fußball-Bundesliga soll nach dem Willen des Bezahlfernseh-Anbieters Premiere samstags künftig erst um 22 Uhr beginnen. "Für diese Exklusivität würden wir auch entsprechend mehr bezahlen", bekräftigte Vorstandschef Michael Börnicke in einem Interview der "Bild"-Zeitung. Die Ausschreibung für die Fernsehübertragungsrechte ab der Saison 2009/10 wird noch von einer Überprüfung durch das Kartellamt verzögert. "Wir werden uns im Bieterverfahren durchsetzen - genau wie bei der Champions League", sagte der Premiere-Chef.
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hatte kürzlich zwei Modelle für die Gestaltung des Bundesliga-Spielplans vorgestellt, von denen eines eine Bundesliga samstags um 22 Uhr vorsieht, dafür aber regelmäßige Liveübertragungen und sonntags eine frühe frei empfangbare Sendung, das andere die gewohnte Sportschau um 18.30 Uhr.
Zehn Millionen Abonnenten als Ziel
Börnickes Vorgänger Georg Kofler hatte bei der letzten Rechtevergabe auf ein Modell mit einer späten Sportschau gesetzt und war dem Rivalen Arena unterlegen, der dem Kabelnetzbetreiber Unitymedia gehört und 220 Millionen Euro pro Spielzeit geboten hatte. Er zeigt inzwischen allerdings ein von Premiere produziertes Programm.
Der seit vergangenem Sommer amtierende Börnicke hatte sich zuletzt in der Sportschau-Frage kompromissbereiter gezeigt als Kofler. Bundesliga-Fußball ist eines der großen Zugpferde von Premiere. "Unser Ziel heißt Wachstum. Wir sehen ein Potenzial von zehn Millionen Abonnenten", sagte Börnicke. Zuletzt hat Premiere allerdings Kunden verloren, Ende März waren es noch 4,24 Millionen.
Quelle: n-tv.de