Olympia 2008 Sammelthread

  • ohne doping geht es wohl nicht. da ist man ja schon jeden tag erneut gespannt ob jemand positiv getestet wurde. die sportler sind auch selbst schuld. die müssen doch damit rechnen erwischt zu werden. dummheit muss eben bestraft werden.

  • Ende der Gold-Mission für deutsche Hockey-Frauen


    Auf der "Ehrenrunde" wahrten die Verliererinnen die Fassung, dann flossen Tränen. Die deutschen Damen mussten nach einem nervenaufreibenden Halbfinal-Aus bei den Olympischen Spielen gegen Gastgeber China die Hoffnung auf ein neuerliches Hockey-Wunder begraben.


    Nach der verdienten 2:3 (1:1)-Niederlage gegen die ganz in Weiß angetretenen Gastgeberinnen gab sich Trainer Michael Behrmann trotz einiger strittiger Schiedsrichter-Entscheidungen als fairer Verlierer: "Das war wie eine weiße Wand. Man muss anerkennen, dass China diesmal besser war."


    Vier Jahre nach dem umjubelten Gewinn der Goldmedaille von Athen bleibt immerhin die Aussicht auf Bronze. Gegner im Spiel um Platz drei ist nun Argentinien, das unter den Augen von Fußball-Legende Diego Armando Maradona gegen die niederländischen Auswahl mit 2:5 unterging. "Heute abend können wir uns ärgern, dann müssen wir runterkommen", meinte der sichtlich mitgenommene Behrmann. Zumal gegen Südamerikanerinnen noch etwas gutzumachen ist: In der Vorrunde verlor das deutsche Team mit 0:4.


    Selbst die Weltklasse-Leistung von Torhüterin Kristina Reynolds und die zweimalige Führung durch frühe Tore von Natascha Keller in der 4. Minute und Janine Beermann 35 Sekunden nach dem Seitenwechsel konnten die Europameisterinnen in der Partie nicht retten. "Wir haben einfach aufgehört zu spielen", sagte Spielführerin Marion Rodewald, die ihre Tränen nach dem geplatzten Gold-Traum nicht zurückhalten konnte.


    Wut und Trauer lagen dicht beieinander. "Ich bin extrem genervt", fluchte Stürmerin Maike Stöckel. "Wir müssen den Frust jetzt drei Tage aufschieben", forderte Fanny Rinne, während aus den Lautsprechern im Olympic Green Hockey Stadium denkbar unpassend der Karnevalsschlager "Viva Colonia" dröhnte. "Eine Führung in der 36. Minute ist fast so was wie ein Genickstoß für den Gegner, aber wir haben daraus kein Selbstvertrauen ziehen können", meinte Abwehrchefin Tina Bachmann.


    Lihua Gao (31.) und Yibo Ma (39.) glichen zweimal durch eine Strafecke aus. Ma, Spielführerin des Olympia-Vierten von Athen, war vor der Partie von ihrer Ein-Spiele-Sperre zur großen Überraschung der deutschen Delegation (Behrmann: "Wir wollen aber nicht am Grünen Tisch gewinnen";) freigesprochen worden. Aus dem Häuschen waren die chinesischen Fans im mit etwa 8000 Zuschauern nicht ganz gefüllten Stadion endgültig, als Yhudiao Zhao (63.) für die Entscheidung sorgte. Nach dem hohen Zuspiel, das auch als gefährliches Spiel hätte geahndet werden können, forderten die Deutschen den Videobeweis. Die Unparteiischen, die kurz zuvor einen Treffer von Anke Kühn aberkannt hatten, entschieden aber auf Tor.


    Erst danach drehten Rodewald & Co, die viel zu lange Zeit mit dem Druck schlechter zurecht kamen als die Chinesinnen, richtig auf. "Das ist ja der Hammer, dass wir dann sogar noch Möglichkeiten hatten", meinte Tina Bachmann, nachdem man "die Chinesinnen stark gemacht" habe. Natascha Keller, Rinne, Maike Stöckel und Anke Kühn mit einer Strafecke schon nach Ablauf der Spielzeit vergaben den Ausgleich, durch den es wie 2004 in die Verlängerung und möglicherweise auch ins Siebenmeterschießen gegangen wäre.


    In Griechenland hatte die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes vom Punkt noch Nerven bewahrt und den Weg zu Gold geebnet. Diesmal ist immerhin noch Bronze drin. Es wäre die vierte Medaille nach Silber 1984 und 1992 sowie Gold vor vier Jahren. "Wir müssen jetzt ganz schnell den Kopf wieder hochkriegen", forderte Stürmerin Eileen Hoffmann. "Ganz fertig ist es noch nicht, wir haben noch eine Chance aufs Treppchen", pflichtete Rinne bei.




    Süß macht guten Job - Damen-Pleite komplett


    Als Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble seinen Dienst in Peking antrat, hatte Tischtennis-Profi Christian Süß sein Tagwerk fast schon beendet.


    Mit einem 4:1-Sieg über den Ungarn Janos Jakab qualifizierte sich der Düsseldorfer als drittes Mitglied aus dem deutschen Silber-Team nach Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov für die dritte Runde. Der für den Sport zuständige Politiker kam etwas zu spät. Er sah zum Auftakt seines Olympia-Besuches nur die letzten drei Sätze. Alle endeten mit 11:8 für den 23 Jahre alten Rechtshänder. In Jiaduo Wu (Kroppach) schied die letzte DTTB-Dame aus.


    "Ich glaube, ich habe einen guten Job gemacht. Als Favorit ist es nicht so einfach", freute sich Süß.über den gelungenen Einstand in das Einzel-Turnier. Nächster Gegner ist der EM-Zweite Wladimir Samsonow aus Weißrussland. Europameister Boll, der an seinem spielfreien Tag Süß.über den Minister-Besuch informiert hatte, trifft in seiner ersten Partie an diesem Donnerstag auf den unbekannten Nordkoreaner Kim Hyok Bong. Die Nummer 101 der Weltrangliste bezwang den favorisierten Taiwanesen Chiang Peng Lung mit 4:2 Sätzen.


    Herren-Bundestrainer Richard Prause und Boll verfolgten die Begegnung im Fernsehen im olympischen Dorf. "Wir kennen Kim nicht. Die Nordkoreaner spielen wenig Turniere. Timo muss aufpassen", sagte Prause. Der EM-Dritte Ovtcharov, wie Boll für die dritte Runde gesetzt, hat es mit Adrian Crisan (Rumänien) zu tun.


    Das negative Kontrastprogramm zu den erfolgreichen Herren lieferte Jiaduo Wu. Trotz einer 9:5-Führung im letzten Satz verlor die gebürtige Chinesin gegen Li Qiangbing ( Österreich) und machte das Olympia-Debakel für die Damen komplett. "Ich habe am Ende zu hektisch gespielt und wollte unbedingt den Punkt machen", erklärte Wu, den Tränen nahe, ihren Blackout.


    "Da werden sechs Bälle gespielt, die man vorher nicht gesehen hat. Das ist für mich unerklärlich", schimpfte Jörg Bitzigeio über den Einbruch. Der Damen-Coach zog ordentlich vom Leder. "Wir haben genug Katastrophenergebnisse gespielt. Dafür kriegen wir jetzt Haue", sagte Bitzigeio. Personelle Konsequenzen für die EM im Oktober in St. Petersburg schloss er aus: "Wir haben keine besseren Spielerinnen."



    Betty Heidler trifft es hammerhart: Nur Neunte


    Aus und vorbei - bevor es überhaupt richtig angefangen hatte. Weltmeisterin Betty Heidler blieb in Peking im Käfig ihrer unerfüllten Hoffnungen gefangen.


    Zweimal donnerte die Hammerwerferin das vier Kilo schwere Gerät ins Netz, nur einmal fand es den Weg durch die sechs Meter breite Öffnung und landete bei enttäuschenden 70,06 Metern. Als Neunte nach drei Durchgängen verpasste Heidler das Finale der acht Besten und musste ihre Tasche packen. "Es ist nicht so, dass die Welt untergeht", meinte sie erstaunlich gelassen und wirkte, als hätte sie es noch gar nicht begriffen.


    In ihren Ohren steckten silberne vierblättrige Kleeblätter und auch an dem Halskettchen hing eines - doch das Glück hatte Heidler verlassen. Aber war es wirklich nur Pech? "Wenn man so schlecht reinkommt und weiß, es ist Olympia, dann spielen auch die Nerven eine Rolle", erklärte die 24-Jährige und lieferte gleich einen Widerspruch hinterher: "Vielleicht war ich einen Tick zu sicher." Ihre Aussage von den deutschen Meisterschaften ("Ich brauche einen neuen Kopf";) wollte sie jedoch nicht mehr hören und verdrehte die Augen: "Den Satz habe ich schon abgearbeitet."


    Technisch habe sie "schlecht" geworfen - wie schon häufiger in dieser Saison. "Der letzte Versuch war nicht explosiv genug. Das Aus ist nicht ganz so überraschend gekommen", räumte sie ein und setzte an zu einer Grundsatzerklärung: "Der Laie kann sich das gerne mal angucken. Die vier Drehungen sind so hoch kompliziert. Da reicht der kleinste Fehler und es funktioniert nicht mehr." Richtig rund lief es bei der Weißrussin Oksana Miankowa, die mit 76,34 Metern Olympia-Gold holte. Zweite wurde die Kubanerin Yipsi Moreno (75,20) vor der Chinesin Zhang Wenxiu (74,32).


    Als einzige Weltmeisterin im 59-köpfigen deutschen Team war Heidler angereist. Erwartungsvoll betrat sie um 18.47 Uhr den Innenraum des "Vogelnestes". "Jetzt werfe ich mit um die Medaillen", hatte sie nach ihrem souveränen Auftritt in der Qualifikation gesagt. Doch um 20.03 Uhr war ihre Olympia-Mission bereits beendet. Vor vier Jahren in Athen hatte sie sich riesig über Platz vier gefreut, jetzt verließ sie mit geröteten Wangen die Arena. Vom größten Tiefschlag ihrer Karriere wollte die deutsche Rekordhalterin nicht sprechen. "Es ist enttäuschend, aber nicht so schlimm wie in Helsinki." Bei der WM.2005 war sie bereits in der Qualifikation gescheitert.



    Bolt mit Weltrekord auch Olympiasieger über 200 m


    Doppel-Gold für "Thunder-Bolt": Jamaikas Supersprinter hat wieder zugeschlagen und in Peking den zwölf Jahre alten 200-Meter-Weltrekord von Michael Johnson geknackt.
    Als erster Läufer seit 1896 krönte Usain Bolt sein olympisches Double mit Weltrekorden auf beiden Sprintstrecken. Wie ein heranbrausendes Gewitter stürmte der schnellste Mann der Welt an allen vorbei und mit fünf Metern Vorsprung als Erster ins Ziel: 19,30 Sekunden - die 91.000 Zuschauer im Nationalstadion tobten und bejubelten den Fabelweltrekord: "Happy Birthday to you!" Schon 100 Minuten später durfte Gold-Bolt die Mitternachts-Party zu seinem 22. Geburtstag starten.


    Wie im 100-Meter-Finale zog "Thunderbolt" schon vor dem Start auf Bahn 5 wieder seine Ein-Mann-Show ab. Dann zeigte er der Konkurrenz auch auf seiner Schokoladenstrecke nur die Hacken seiner goldenen Spikes. Silber ging an Churandy Martina (Niederländische Antillen/19,82) vor Shawn Crawford (USA/19,96). Der ursprünglich als Dritter gestoppte Wallace Spearmon (USA).wurde wegen Verlassens der Bahn disqualifiziert.


    Um 2/100 Sekunden blieb der Mann aus Trelawny unter der Bestmarke des Amerikaners Johnson (19,32). "Er ist eines der größten Talente, die es jemals gab", hatte der Doppel-Olympiasieger von Atlanta 1996 zu seinem Nachfolger gesagt. Als schnellster der Saison über 200 Meter (19,67) war Bolt zu den Sommerspielen gekommen, als Olympiasieger mit x-fach gesteigertem Marktwert kann er nun zu den lukrativen Leichtathletik-Meetings in Europa reisen. Vielleicht sogar mit dreimal Gold dekoriert wie "King" Carl Lewis, der dieses Kunststück 1984 in Los Angeles als bislang Letzter vorgeführt hatte. Jamaikas Sprinter sind auch für die Staffel über 4 x 100 Meter favorisiert.


    Ein Cricket-Trainer hatte einst das Naturtalent des schnellen Usain entdeckt. Schon mit 15 Jahren und 332 Tagen wurde Bolt vor seiner Haustür in Kingston/Jamaika U18-Junioren-Weltmeister. "Niemand kann ihn stoppen", kündigte Vater Wellesley damals an. Im Jahr 2008 schon gar keiner mehr. "Catch me if you can" (Fangt mich doch, wenn ihr könnt) titelte kürzlich die Zeitung "China Daily".


    Für Deutschlands schnellsten Sprinter, Tobias Unger, ist der Fall Bolt klar. Als "Riesenverarschung" bezeichnete er den 100-Meter-Weltrekord des Jamaikaners. "Im Zwischenlauf hat sich Bolt nicht mal warmgelaufen", sagte der 29-jährige Schwabe in einem Interview der "Sport Bild". "Der kam in Badehose und Joggingschuhen, hat eine Steigerung und einen Start gemacht, seine Spikes angezogen und ist dann die 100 Meter in 9,92 Sekunden gejoggt."



    Quelle: Olympia.de


    Tippspielergebnisse WC 2010
    2. Platz WC-Gesamttippspiel
    2. Platz WC-TNA Tippspiel
    3. Platz WC-Euro- & Indytippspiel
    6. Platz WC-WWE Tippspiel

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  • Beach-Duo Walsh/May-Treanor wiederholt Olympiasieg


    Kerri Walsh und Misty May-Treanor haben beim olympischen Beachvolleyball-Turnier in Peking erneut die Goldmedaille gewonnen.


    Die Athen-Olympiasiegerinnen von 2004 und Weltmeisterinnen von 2003, 2005 und 2007 setzten sich im Finale gegen das Gastgeber-Duo Tian Jia/Wang Jie 2:0 (21:18, 21:18) durch.


    Für das amerikanische Team war es der 108. Sieg in Serie. Neben Silber ging auch Bronze an ein chinesisches Duo. Xue Chen/Zhang Xi entschieden das Spiel um Platz drei gegen Talita Antunes/Renata Martins Ribeiro aus Brasilien mit 2:0 (21:19,21:17) für sich. Die deutschen Teams Pohl/Rau und Goller/Ludwig waren im Achtelfinale ausgeschieden.




    Langstreckenschwimmer Lurz gewinnt Bronze


    Der Würzburger Thomas Lurz hat bei der Olympia- Premiere der Langstreckenschwimmer die Bronzemedaille gewonnen. "Bei Olympia kann man nur von gewonnen reden, wenn man eine Medaille holt", sagte der 28-Jährige.


    Lurz musste sich in Peking nur dem Niederländer Maarten van der Weijden und dem Briten David Davies knapp geschlagen geben. Van der Weijden siegte nach einem starken Schlussspurt in 1:51:51,6 Stunden. Der sechsfache Weltmeister Lurz konnte auf den letzten Metern dem Tempo des 27-Jährigen aus Eindhoven nicht mehr folgen und kam zwei Sekunden später ins Ziel.


    Dennoch war der Diplom-Sozialarbeiter hochzufrieden. "Ich freue mich tierisch. Es war natürlich recht knapp bis zum Ersten und Zweiten, aber ich bin überglücklich", sagte Lurz. Im Endspurt habe ihm möglicherweise die Kraft gefehlt, weil er sich zuvor mit einigen Konkurrenten heftige Positionskämpfe geliefert hatte. Zudem klagte der Würzburger über Probleme mit seiner Schwimmbrille. "Mein rechtes Glas war von Anfang bis zum Ende voll", erklärte Lurz.




    Seeger zweifelt an Konkurrenz - Kaniskina siegt


    Nachdem ihre Hoffnung auf eine gute Platzierung im Dauerregen weggeschwemmt worden war, klagte Geherin Melanie Seeger mit feuchten Augen die Konkurrenz an.


    Die Potsdamerin war nach dem 23. Platz über die olympischen 20 Kilometer angesichts der auffallend schnellen Zeiten nur noch frustriert. "Ich habe hier das unfairste Rennen meiner Karriere erlebt", sagte die 31-Jährige in Peking. Bei den Spielen von Athen 2004 war Seeger mit einer Zeit Fünfte geworden, die diesmal nur zu Platz 15 gereicht hätte.


    "Die Spitze kann Zeiten gehen, da können wir trainieren, so viel wir wollen. Ich kann es nicht fassen. Das ist einfach nur traurig", meinte Seeger. "Ich hoffe, dass die große Bombe platzt und wir unsere Chance bekommen." Olga Kaniskina aus Russland wurde überlegen Olympiasiegerin. "Die Russin kommt aus einer Trainingsgruppe, wo die Hälfte gedopt ist", bemerkte Seeger über die Weltmeisterin, die in 1:26:31 Stunden vor der Norwegerin Kjersti Platzer (1:27,07) gewann. Bronze ging an die Italienerin Elisa Rigaudo (1:27:12). Sabine Zimmer (Wattenscheid) wurde mit einem Rückstand von 3:49 Minuten 15., Seeger (Potsdam) lag 5:25 zurück und meinte frustriert: "Wir müssen überlegen: Lohnt sich das alles noch überhaupt?"


    Wenn diese Entwicklung so weiterginge, würden Medaillen künftig bei Zeiten von 1:24 Stunden vergeben. "Da habe ich absolut keine Chance. 1:27 Stunden ist das absolute Maximum, was ich erreichen kann", sagte Seeger, die weitergehende Maßnahmen im Kampf gegen Doping forderte: "So lange Doping-Kontrolleure keinen Diplomatenstatus bekommen, brauchen solche Leute gar nicht an den Start zu gehen." Dabei hat die Grundschullehrerin vor allem die Situation in Russland im Blick: "Da laufen Trainingskolleginnen der Weltmeisterin in ihrem ersten Wettkampf gleich mal 1:26 Stunden, das kann ich nie schaffen." Ähnlich hatte sich Andre Höhne nach dem Olympiasieg des Russen Wladimir Bortschin über die 20 Kilometer geäußert.


    Sabine Zimmer hatte ebenfalls mit einer Top-Ten-Platzierung geliebäugelt. "Das schlechte Wetter kam uns eigentlich entgegen. Ich habe gedacht, einige knallen am Ende noch weg", meinte sie.



    Quelle: Olympia.de


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  • Weitere Doping-Fälle im Pferdesport


    Nach der deutschen Springreiter-Equipe sind bei den Olympischen Spielen drei weitere Pferdesport-Teams von Doping- Fällen betroffen. Darunter ist der Norweger Tony Andre Hansen, bei dessen Pferd Camiro die verbotene Substanz Capsaicin gefunden wurde.


    Das teilte die Internationale Reiterliche Vereinigung FEI mit. Die Norweger könnten bei einer Bestätigung des Resultats durch die B-Probe ihre in Hongkong errittene Bronzemedaille an die Schweiz verlieren. Bei Christian Ahlmanns Pferd Cöster wurde dasselbe Mittel wie bei Hansens Camiro entdeckt. Positiv fielen zudem der Ire Denis Lynch mit Lantinus und Bernhard Alves aus Brasilien mit Chupa Chup auf. Alle vier Reiter wurden suspendiert.



    Für langfristige Erfolge:.Fördersystem vor Umbruch


    Das Fördersystem im deutschen Leistungssport steht vor einem Umbruch. Gerade kleinere und bei den Olympischen Spielen in Peking weniger erfolgreiche Sparten wünschen sich eine bessere Förderung des Nachwuchses bis hin zur Schaffung von Ausbildungsplätzen.


    Darunter sind etwa Sportarten wie Boxen, Ringen oder Rudern. Das Problem hat auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erkannt. "Wir haben im Nachwuchsbereich sehr viele hoffnungsvolle Talente, die aus unterschiedlichen Gründen nicht durchhalten", sagte Michael Vesper, DOSB-Generaldirektor und Chef de Mission der deutschen Olympia-Mannschaft. "Von daher müssen wir diese Schnittstelle, bei der die Fortsetzung einer leistungssportlichen Karriere in Sportarten, wo man nicht den Lebensunterhalt verdienen kann - und das sind die allermeisten bei Olympischen Spielen -, gegen eine Ausbildung oder einen Beruf steht, überwinden."


    "Wenn Deutschland in acht Jahren um einen Platz unter den besten zehn.Nationen bei Olympia kämpfen will, muss sich grundlegend etwas ändern", forderte der Sportdirektor und Leitende Bundestrainer der Boxer, Helmut Ranze. Er bemängelt, dass junge, talentierte Faustkämpfer wegen fehlender Perspektiven bei den Amateuren immer zeitiger ins Profilager wechseln, ohne dass vom Verband dagegen etwas getan werden kann.


    "Uns fehlen einfach die Mittel, um die Leute zu halten, aber auch, um sie mit vielen Turnieren an die internationale Spitze heranführen zu können", sagte Ranze nach dem Ausscheiden aller vier deutschen Boxer bereits in der ersten.Runde des olympischen Turniers.


    Auch die Ringerinnen haben enorme Nachwuchsprobleme. "Was soll ich denn einer Athletin sagen, die sich zwischen Ausbildung und Leistungssport entscheiden muss? Ich kann ihr die 15.000 Euro Sporthilfe für einen Olympiasieg anbieten. In anderen Ländern sind die Olympiasieger gemachte Leute", meinte Jürgen Scheibe, Frauen-Bundestrainer. Sein Kollege Jörg Helmdach von den Freistil-Ringern hat zwar derzeit keine Probleme mit jungen Leuten, schlägt aber in dieselbe Kerbe. "Auch wenn sie bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr unterkommen, so haben sie noch keine berufliche Perspektive. Hier sind ganz viele gefordert:.Elternhaus, Arbeitgeber, regionale Sponsoren", sagte Helmdach.


    Das berufliche Fortkommen nach Beendigung des Leistungssports ist heute wichtiger denn je. Andere westliche Nationen wie Italien, Frankreich oder Großbritannien haben ihre Sportförderung umgestellt und ziehen Nutzen daraus, was auch die Peking-Resultate beweisen. Auch in Deutschland werden neue Möglichkeiten gesucht, um Sport und Ausbildung zu koordinieren.


    Der Silbermedaillengewinner im Ringen, Mirco Englich, wird beispielsweise im Land Brandenburg zum Feuerwehrmann ausgebildet. Die dortige Sportfördergruppe soll erweitert werden. Der Bundestag und die Bundesregierung stockte die Sportförderstellen bei der Bundeswehr von 704 auf 824 auf. Auch die Bundespolizei steht seit langer Zeit als Träger von Sportlern und Trainern zur Verfügung, allerdings geht es für die Athleten nur selten nach Beendigung der Karriere dort weiter.


    "Das Einkommen eines Hartz-IV-Empfängers wäre auch für einen Leistungssportler nicht verkehrt. Aber an der Stelle klemmt es, die soziale Unsicherheit belastet. Es müsste mehr laufen über die Sporthilfe. Die Grundbedürfnisse müssten damit abgedeckt werden", sagte Manfred Birod, Sportdirektor des Deutschen Judo-Bundes. Und Kathrin Boron, die in Peking ihre fünfte olympische Ruder-Medaille gewann und seit Jahren von einem Geldinstitut unterstützt wird, ergänzte aus Sportler-Sicht: "Ohne die Bank als Sponsor hätte ich keine vierten und fünften Olympischen Spiele erlebt. Der Sportler muss einen gewissen Halt haben."


    Das ist auch für den DOSB ein entscheidendes Kriterium für zukünftige Erfolge deutscher Athleten. "Viele Unternehmen tun das, indem sie Sportler beschäftigen, ihnen eine Ausbildung, ihnen eine berufliche Perspektive für die Zeit nach dem Leistungssport geben und sie während ihrer Karriere freistellen", sagte Vesper. "Jeder Leistungssportler, der bei Olympischen Spielen erfolgreich ist, ist ein Gewinn für ein Unternehmen, weil er beweist, wie er auf dem Punkt hin seine Ziele umsetzen kann."


    Bishinashvili: Unkonzentriertheit kostet Bronze


    Grandios gekämpft, knapp verloren: Davyd Bichinashvili ist im letzten olympischen Ringkampf seiner Karriere unbelohnt geblieben. Statt die verdiente Bronzemedaille blieb für den 33-jährigen Freistil-Routinier nur der fünfte Platz.


    "Es war der größte Fehler meiner sportlichen Laufbahn. Daran werde ich mein ganzes Leben lang denken", sagte der tief enttäuschte Aalener Halbschwergewichtler, nachdem ihm durch eine Unachtsamkeit eine 2:0-Führung und damit die schon sicher geglaubte Bronzemedaille noch aus der Hand gerutscht war.


    Gegen den übermächtig erscheinenden Welt- und Europameister Georgi Ketojew (Russland) fehlte eine Sekunde zur Medaille. Doch die Zeit war tatsächlich abgelaufen, die siegbringende Wertung zählte nicht. "Ich hätte nie im Leben geglaubt, dass Ketojew in den verbleibenden Sekunden noch zwei Punkte gegen mich machen kann", sagte Bishinashvili zu seiner entscheidenden Unkonzentriertheit. Immerhin hatte der gebürtige Georgier zuvor auch seinen früheren Landsmann Rewazi Mindoraschwili an den Rand einer Niederlage gebracht. Der Georgier aber schaffte den Durchmarsch ins Finale und holte Gold.


    "Es ist ein bitterer fünfter Platz. Die Kämpfe waren alle sehr knapp. Da ist es von außen leicht zu sagen, in so eine Situation mit der entscheidenden Wertung gegen Davyd sollte man nicht kommen", meinte Bundestrainer Jörg Helmdach. Der untröstliche Bishinashvili ließ offen, ob er seine Karriere fortsetzen wird.


    Der zweite deutsche Starter Stefan Kehrer dagegen war im 96-kg- Limit chancenlos.
    "Seinen Kampf gegen den Türken Koc hätte er vielleicht gewinnen können, danach wären aber nur Leute gekommen, die für ihn noch eine Nummer zu groß sind", sagte Helmdach. Allerdings gelang es dem Ketscher in seinem Kampf auch nicht, sich nachhaltig in Aktion zu zeigen. Olympiasieger wurde Europameister Schirwani Muradow aus Russland, während im Superschwergewicht wie bereits in Athen der Usbeke Artur Tajmasow triumphierte.


    Überstrahlt wurde der Auftritt der deutschen Ringer in Peking von der Silbermedaille durch Mirco Englich. Der Klassikspezialist war über sich hinausgewachsen und hatte die erste Medaille im griechisch- römischen Stil seit 1996 geholt. Doch das Edelmetall überdeckte nicht alle Schwächen. Nur sieben Ringerinnen und Ringer hatten überhaupt die Qualifikation für Peking geschafft. Fast alle kamen nicht über die erste Runde hinaus. "Es zeigt sich, dass es zwischen Bundesliga, wo viele internationale Stars ringen, und Olympia feine Unterschiede gibt", resümierte Freistil-Bundestrainer Helmdach.


    Während im Freistil die Perspektiven für London 2012 gut sind, genügend talentierte junge Leute bereitstehen, gibt es bei den Klassikern und vor allem im Frauen-Ringen Nachwuchssorgen. Englichs Medaille soll helfen, wieder mehr junge Leute für das Ringen zu begeistern und ihnen den Weg in die Weltspitze zu ebnen. Diese wird weiter von den Russen beherrscht, die sechs Olympiasieger stellten. Dank seiner starken Frauen-Riege nimmt Japan Platz zwei in der Länder-Medaillenwertung ein, die insgesamt 28 Nationen umfasst.



    Dittmers Traum geplatzt - Kanuten krank


    Nach dem packenden Schlusssprint blickte Andreas Dittmer im.Regen fast ungläubig auf die Boote zu seiner Linken und wusste sofort um das Ende seines vorletzten olympischen Traumes.


    Trotz aller kraftvollen Paddelschläge hatte der 36-Jährige über die 500-Meter-Strecke zum ersten Mal in seiner fast zwei Jahrzehnte langen Bilderbuchkarriere ein Finale im.Canadier-Einer verpasst; ausgerechnet als Titelverteidiger bei seinen vierten und letzten Olympischen.Spielen. "Das trifft einen natürlich besonders", gestand der niedergeschlagene Neubrandenburger nach Rang vier im Shunyi-Park und versuchte sich für das Finale über 1000 Meter am 22. August ein wenig Mut zuzureden.


    "Es ist ein bisschen der Wurm drin, aber vielleicht kommt morgen eine Trotzreaktion", sagte der ratlose Vorzeige-Athlet, schränkte aber wieder gleich ein. "Ich erwarte keine Wunder, ich kann nicht mit einem Rennen vier Sekunden schneller fahren." Die Weltelite ist in diesen.Tagen zu weit weg für den achtmaligen Weltmeister, der zu gerne ein "olympisches Souvenir".mit nach Hause nehmen würde. Doch danach sieht es derzeit nicht aus, es fehlt trotz guter Trainingsresultate die Frische. "Das ist traurig, weil man wünscht einem Aktiven, der lange Jahre die Zuverlässigkeit war, nicht so einen Abgang", sagte Bundestrainer Reiner Kießler.


    Nach dem.Aus von Dittmer und Jonas Ems (Essen) im Kajak-Einer über 500 Meter ist der Deutsche Kanu-Verband (DKV).in zehn von zwölf olympischen.Endläufen vertreten. Weder die drohende Erkältungswelle noch der Dittmer-K.o. sollen die geplante Ausbeute von sechs bis acht Medaillen, darunter dreimal Gold, gefährden. "Alle werden sich auf sich selbst konzentrieren", versprach Kießler, räumte aber auch ein, "dass jeder in der Mannschaft sagt, Mensch Andreas hat es sonst immer gemacht." Wachsam verfolgte er die leichten.Erkältungsanzeichen im Team, auch Dittmer ("Die halbe Mannschaft hat mit Infekten zu tun") und Ems waren nicht ganz gesund unterwegs.


    Stark genug für eine reiche Medaillenausbeute ist das Team nach den guten Vorstellungen in den Vorläufen allemal. Und vielleicht schafft auch Dittmer noch sein olympisches Comeback. "Ich habe die Situation schon einmal durchgemacht, wenn auch nicht auf diese krasse Art und Weise", erinnerte der Sportsoldat. Vor vier Jahren in.Athen hatte sich Dittmer überraschend im Canadier-Einer über 1000.Meter dem Spanier David Cal geschlagen geben müssen, um dann 24 Stunden später nach "innerlichen Tränen" und mit "Wut im.Bauch" Gold über 500 Meter zu holen. "Die Situation ist deutlich schwerer als in Athen", befand Kießler. "Ob er sich über Nacht konzentrieren kann?"


    Sehr gefasst beantwortete Dittmer nach der schweren Niederlage, aus sicherer Entfernung beobachtet von seiner besorgt wirkenden.Schwester Anja, die vielen Fragen nach den.Gründen - dabei hätte er wohl am liebsten selbst Antworten darauf gehört. "Ich habe gekämpft, aber ich habe schon vor dem Rennen gemerkt, dass es nicht optimal lief", schilderte ein."trauriger" und "enttäuschter " Dittmer, der sich nicht so von der als Kind schon verspürten "Faszination Olympia" verabschieden möchte.


    Als er vor zwei.Jahren Wochen vor der WM in Szeged kurz vor seinem verletzungsbedingten Teilnahme-Verzicht stand, ging es ihm nach "etlichen Wein" und "Ausschlafen" am nächsten Tag deutlich besser; er zog seine Abmeldung zurück und wurde später mit Edelmetall belohnt..Diese Variante war einen.Tag vor dem olympischen.Finale natürlich kein Thema, aber eine wirkliche Lösung hatte Dittmer auch nicht parat. "Vielleicht einen Zaubertrank trinken oder so."



    Claudia Bokel in IOC-Athleten-Kommission gewählt


    Nach dem Coup von Peking lief Claudia Bokel wie ein aufgeregtes kleines Mädchen durchs olympische Dorf.


    Mit den drittmeisten Stimmen (1836) hat die Degenfechterin aus Tauberbischofsheim in Peking völlig überraschend für acht Jahre den Sprung in die IOC-Athleten-Kommission geschafft und Deutschlands Einfluss in der "Weltregierung des Sports" vergrößert. "Ich bin fassungslos. Das ist ein riesiger Vertrauensbeweis. Meine Chance war nur klein, aber ich gab alles. Die Arbeit hat sich gelohnt", stammelte die 34-Jährige, als erste deutsche Frau im illustren Kreis der Olympier. Am Sonntag wird sie als 23. deutsches IOC-Mitglied überhaupt in der Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) vereidigt.


    Seit 2005 ist die Mannschafts-Olympia-Zweite von Athen bereits Vorsitzende der europäischen Athleten-Kommission. Mit ihrem abgeschlossenen Chemie-Studium will sie die Stimme der Athleten im Anti-Doping-Kampf sein, "aber ganz ehrlich, genau weiß ich noch nicht, was auf mich zukommt", sagte Bokel. Nach der Rückkehr in die Heimat muss sie sich erstmal einen Job suchen. Die Fortsetzung ihrer Fecht-Karriere scheint unwahrscheinlich.


    Durch Bokels Wahlerfolg ist Deutschland im IOC durch Vizepräsident Thomas Bach und Walther Tröger, der 2009 wegen Altersbegrenzung (80) ausscheidet, wieder angemessen repräsentiert. Ex-Ruderer Roland Baar war 2004 als letzter deutscher Athlet nach vierjähriger Amtszeit ausgeschieden. Hürdenläufer Florian Schwarthoff 2004 und Rodel-Legende Georg Hackl 2006 hatten danach den Einzug nicht geschafft.
    "Claudias Wahl ist eine Anerkennung für den deutschen Sport. Ich freue mich riesig für sie", kommentierte Bach, "bei der Gründung des DOSB war sie als Athletenvertreterin bereits im Präsidium. Die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist da." Die Tauberbischofsheim-Connection zwischen dem ehemaligen Fechter Bach und der dreimaligen Olympia-Teilnehmerin hat auch bei diesem sportpolitischen Muskelspiel gegen prominente Konkurrenz bestens funktioniert.


    Immerhin hat die Weltmeisterin von 2001 Superstars wie die Belgierin Justine Henin (1502), Chinas Hürdenheld Liu Xiang (1386) oder den dänischen Hindernis-Spezialisten Wilson Kipketer (1456) hinter sich gelassen. Der südkoreanische Taekwondo-Olympiasieger Moon Dae Sung (3220), Schwimm-Olympiasieger Alexander Popow (Russland/1903) und die kubanische Volleyballerin Yumilka Ruiz (1571) werden von den 29 Bewerbern neben Bokel in die Kommission unter dem Vorsitz von Ex-200-m-Läufer Frankie Fredericks (Namibia) einrücken.


    Bokel war übernervös in den Stunden vor der Entscheidung. Nur einen Muffin und ein Bier bekam sie herunter. Als Vertreterin einer relativ kleinen Sportart schienen ihre Chancen verschwindend gering. Seit dem 28. Juli hatte sie in Chinas Hauptstadt Werbung in eigener Sache gemacht. Von morgens bis abends stand sie im Dorf, sprach Athleten an, lief teilweise sogar mit dem Degen durch die Gegend und verteilte Flyer in fünf Sprachen.
    Dafür handelte sie sich sogar eine Verwarnung durch das IOC ein, weil sie die Handzettel an unerlaubten Plätzen ausgab. "Ich war nicht so zuversichtlich", gab sie zu, "aber immer wenn ich beim Fechten defensiv war, habe ich verloren." Auch deshalb habe sie in diesem nervenzehrenden Wahlkampf eine forsche Taktik gewählt.



    Ovtcharov ohne Chance im Achtelfinale


    Tischtennis-Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov aus Düsseldorf ist im Achtelfinale des Olympia-Turniers ausgeschieden, Der Olympia-Zweite mit der Mannschaft verlor in Peking klar mit 1:4-Sätzen gegen Ko Lai Chak aus Hongkong.


    Damit verabschiedete er sich als zweiter DTTB-Spieler nach Christian Süß aus dem Einzel-Wettbewerb. Gegen den Penholderspieler aus Hongkong fand der 19 Jahre alte EM-Dritte keine Einstellung und unterlag chancenlos mit 4:11, 7:11, 4:11, 11:1, 1:11. Damit ist Europameister Timo Boll als einziger deutscher Spieler noch im Rennen um die Olympia-Medaillen.



    Beerbaum und Michaels-Beerbaum mit Abwürfen


    Ludger Beerbaum und Meredith Michaels-Beerbaum haben nur noch geringe Chancen auf eine Olympia-Medaille im Einzel- Finale der Springreiter.


    In der ersten von zwei Runden hatte Beerbaum mit All Inclusive in Hongkong ebenso einen Abwurf wie seine Schwägerin mit Shutterfly. Vor der zweiten Runde blieben hingegen zehn Paare ohne Strafpunkt.



    Quelle: Olympia.de


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  • Bajramaj beschert DFB-Frauen Olympia-Bronze


    In der Kabine flossen Bier und Sekt, doch in den Jubel-Chor über den olympischen Bronze-Hattrick mischten sich nach dem 2:0 (0:0)-Sieg der deutschen Fußball-Frauen im "kleinen" Finale gegen Japan auch kritische Stimmen.


    "Mit der Bronzemedaille können wir sehr zufrieden sein, aber über das Spiel habe ich mich maßlos geärgert. Die erste Halbzeit war grottig", befand Birgit Prinz nach der teilweise desolaten Vorstellung mit Happy End. Die Rekord- Nationalspielerin kündigte danach ihren Rücktritt in Raten an: "Ich werde mit Sicherheit keine Olympiade mehr spielen. Alles andere will ich jetzt nicht entscheiden, dafür ist das nicht der richtige Ort."


    Mit einem "Doppelpack" bewahrte Fatmire Bajramaj den Weltmeister vor einer Blamage und sorgte am Ende für glückliche Gesichter. Die Mittelfeldspielerin vom FCR Duisburg avancierte mit ihren Treffern in der 69. und 87. Minute zur umjubelten Matchwinnerin für die im gesamten Turnierverlauf wenig überzeugende DFB-Auswahl, die schon 2000 in Sydney und 2004 in Athen Bronze gewonnen hatte. "Die beiden Tore waren der Hammer und die wichtigsten in meiner Karriere. Natürlich hätte ich aber 1000 Mal lieber Gold geholt als Bronze", sagte die zweifache Torschützin.


    "Unsere erste Halbzeit war entsetzlich schwach. Deswegen mussten wir etwas tun und ich habe Bajramaj gebracht. Das war die einzige Möglichkeit, noch etwas zu gewinnen", erklärte Bundestrainerin Silvia Neid. Vor der Pause hatte sie mit versteinerter Miene den eines Weltmeisters kaum würdigen Auftritt verfolgt. Doch nach Spielende war sie genauso happy wie die Spielerinnen, die sich in den Armen lagen und im Regen von Peking über den Rasen tanzten. "Ich freue mich sehr über die Medaille. Wenn wir die nicht gewonnen hätten, wären wir eine Woche lang umsonst in China gewesen", sagte Neid.


    Stockfehler statt Spielfreude prägten vor der prächtigen Kulisse von 49.285 Zuschauern im Arbeiterstadion der Olympia-Stadt lange die Aktionen der DFB-Auswahl. Im Mittelfeld konnte Regisseurin Renate Lingor in ihrem letzten Karriere-Spiel keine Impulse geben. "Das war nicht unser Turnier. Wir haben schlecht gespielt, aber Bronze gewonnen." Im Angriff stand Prinz allein auf weiter Flur und mühte sich oft vergeblich. Erst mit der Einwechslung von Dauerreservistin Conny Pohlers für die völlig abgemeldete Sandra Smisek kam nach der Pause mehr Schwung in die Offensive.


    Die Japanerinnen kombinierten dagegen frech drauf los und erspielten sich eine Reihe guter Chancen. Nadine Angerer, deren Einsatz wegen einer leichten Zerrung in der Bauchgegend fraglich war, bewahrte die DFB-Auswahl mehrmals vor einem Rückstand. So fischte die deutsche Nummer 1 einen Schuss von Aya Miyama (21.) aus dem unteren rechten Eck und lenkte keine 60 Sekunden später einen Gewaltschuss von Yukari Kinga aus 25 Metern über die Latte. Im Anschluss an die folgende Ecke rettete Melanie Behringer gegen Miyama auf der Linie.


    Von der deutschen Mannschaft war in der Offensive eine Stunde lang nichts zu sehen. Null Torschüsse lautete die peinliche Bilanz, bis Bajramaj in der 67. Minute erstmals auf das japanische Tor zielte. Zwei Minuten später stand die 20-Jährige dann goldrichtig. Einen Kopfball von Kerstin Garefrekes parierte Japans Torfrau Miho Fukumoto, den Abpraller knallte Bajramaj aus spitzem Winkel unter die Latte ins Netz. Kurz vor Schluss krönte die Duisburgerin mit einem trockenen Flachschuss ihre Leistung und gab damit das Startsignal zur deutschen Jubel-Party. "Heute wird gefeiert, schlafen können wir im Flieger", sagte Bajramaj.



    Nur Bronze für Obergföll - Europarekord weg


    Im Regen von Peking ist nicht nur die Gold-Hoffnung von Christina Obergföll davon geschwommen, sondern auch ihr Europarekord. Doch der dritte Platz war für die Speerwerferin aus Offenburg kein kleiner Trost.


    "Ich bin echt happy, dass ich Bronze noch geschafft habe. Aber ich weiß, dass ich wesentlich mehr kann", sagte sie ein paar Minuten später und konnte schon wieder lächeln. Den großen Wurf bei Olympia landeten andere: Die Tschechin Barbora Spotakova und die Russin Maria Abakumowa kamen auf 71,42 und 70,78 Meter.


    "Bei mir war irgendwann der Stecker gezogen, und nach den 70 Metern habe ich gedacht: Oh, was geht denn hier ab?" sagte Obergföll nach der ersten Medaille für die deutschen Leichtathleten bei den Sommerspielen in Peking. "Das ist ein besonderer Tag für unser Land, weil vor 40 Jahren die russische Invasion war", freute sich Spotakova - ausgerechnet nach einem Erfolg über eine Russin.


    Wenige Stunden vor ihrem 27. Geburtstag war die zweifache Vize-Weltmeisterin Obergföll noch nicht in Festtagslaune, versicherte aber: "Heute Abend geht's ins deutsche Haus, und ich werde mit meinen Eltern und meinem Trainer feiern." Mit ihrem fünften Platz und den 64,05 Metern richtig zufrieden war hingegen Europameisterin Steffi Nerius aus Leverkusen. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen", meinte sie. "In den letzten sechs Jahren hat diese Weite immer für eine Medaille gereicht, dieses Mal nicht." Ihr Vereinskollegin Katharina Molitor durfte sich bei ihrem Olympia-Debüt über Rang acht freuen.


    Als die Werferinnen vom zweiten Durchgang an mit dem rutschigen Anlauf kämpften, hatte Obergföll ihr Pulver schon verschossen. "Es war schwer heute, ich hab's nicht ganz auf die Reihe gebracht." Dabei hatte sie in der Qualifikation noch über 67 Meter geworfen. Dann musste die Lehramtsstudentin machtlos mit ansehen, wie die 22 Jahre alte Russin Abakumowa mit 70,78 Metern ihren Europarekord von München 2007 (70,20) übertraf. Im letzten Durchgang bewies Weltmeisterin Spotakova noch einmal ihre Klasse und riss Gold mit einer weiteren Steigerung von 70,78 an sich.


    "Ich habe heute Abend meinen Europarekord verloren, deshalb war ich im ersten Moment enttäuscht." Dann besann sie sich jedoch auf das, was sie sich in den letzten Monaten immer wieder eingeredet hatte: "Freu' dich über jede Medaille!" Auf ihren ersten internationalen Titel muss Obergföll jedoch weiter warten.


    "Für Barbora freue ich mich besonders, weil sie so sympathisch ist", meinte Obergföll. Über die Leistungskurve der jungen Russin wollte sie nicht spekulieren. "Ich habe mich damals bei der WM.in Helsinki auch von 64 auf 70 Meter gesteigert. Dadurch hatten mich einige bestimmt auch auf der Liste. Deshalb mache ich so etwas nicht."



    DOSB überprüft drei deutsche Olympia-Trainer


    Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) überprüft drei deutsche Olympia-Trainer, die gegen die DOSB- Ehrenerklärung verstoßen haben sollen.


    Dem ZDF sollen Unterlagen vorliegen, nach denen die Trainer Norbert Warnatzsch (Schwimmen), Klaus Schneider und Klaus Baarck (Leichtathletik) zu DDR-Zeiten junge Sportler mit Dopingmitteln versorgt haben sollen. "Diese Fälle sind uns bekannt. Wir überprüfen diese Fälle", erklärte DOSB- Generaldirektor Michael Vesper in Peking der Deutschen Presse Agentur dpa, "die Trainer sind von ihren Verbänden zur Olympia-Nominierung vorgeschlagen worden, und uns lagen keine Hinweise auf neue Erkenntnisse in Sachen Dopingvergangenheit vor."


    Warnatzsch, Coach der Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen, soll sich laut ZDF 1977 an einem Großversuch mit dem Anabolikum Turinabol beteiligt haben, bei dem auch minderjährige Athleten gedopt worden sein sollen. Klaus Schneider, heute Betreuer der Kugelstoßerin Nadine Kleinert, soll nach den Dokumenten in den 80er-Jahren die Leichtathletin Kathrin Neimke ebenfalls mit Turinabol gedopt haben. Auch Klaus Baarck, der Bundestrainer der deutschen Siebenkämpferinnen, stehe unter dem Verdacht, an einem Doping- Programm beim SC Neubrandenburg teilgenommen zu haben.


    Baarck, Schneider und Warnatzsch durften nach Peking reisen, weil sie dem DOSB in einer Ehrenerklärung versichert hatten, "zu keinem Zeitpunkt Sportlerinnen oder Sportlern Substanzen weitergegeben, zugänglich gemacht, rezeptiert oder appliziert oder Methoden angewandt zu haben, die gegen die jeweils gültigen nationalen oder internationalen Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen haben".



    Hockey-Herren nach Siebenmeter-Krimi im Finale


    Sie rissen die Arme jubelnd nach oben, stürzten sich auf Torwart Max Weinhold und begruben den Teufelskerl nach dem Siebenmeter-Krimi von Peking unter sich.
    Ausgerechnet die ehemalige Nummer drei im deutschen Tor wurde in der dramatischen Neuauflage des Olympia-Halbfinales von Athen gegen die Niederlande zum Matchwinner.


    Nervenstark entschärfte er drei von sechs Schüssen und führte die deutschen Hockey-Herren beim 4:3 im Siebenmeterschießen ins Endspiel. Nach einem dramatischen Spielverlauf hatte es nach der Verlängerung 1:1 gestanden.


    Die Glanztaten des 1,96 großen und 99 Kilogramm schweren Hünen verleiteten seinen Teamkollegen Christopher Zeller zu Lobeshymnen: "Das ist der geilste Siebenmeter-Torhüter überhaupt. Wir wussten, er hält mindestens zwei." Weinhold selbst gab sich auch nach dem alles entscheidenden Duell gegen Taeke Taekema cool: "Ich habe ihm tief in die Augen geschaut."


    Im Finale treffen Weinhold & Co. auf Spanien, das sich im zweiten Halbfinale mit 3:2 gegen Athen-Sieger Australien durchsetzte. Unlösbar scheint diese Aufgabe nicht: Schon in der Vorrunde gelang dem DHB-Team ein 1:0-Sieg gegen die Iberer. Anders als auf die meisten anderen Ballsportarten war auf das deutsche Hockey in Peking wieder einmal Verlass.


    Schließlich kämpft auch das Damen-Team an diesem Freitag gegen Argentinien um Bronze.
    Der Krimi gegen die Niederländer mit dem Happy-End für die deutsche Mannschaft war nichts für schwache Nerven. Erst zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit erzielte Philipp Zeller das 1:1. "Ich habe immer davon geträumt, ein wichtiges Tor zu schießen", kommentierte der Verteidiger. Erst kurz zuvor waren die Holländer durch Timme Hoyng nach einer Strafecke in Führung gegangen (65.).


    Mit schelmischem Grinsen beschrieb Stürmer Carlos Nevado seinen Gemütszustand: "Einfach unfassbar. Es war vor allen Dingen deshalb ein schönes Gefühl, weil die holländischen Fans zwei Minuten vor Schluss gesungen haben: 'Schade Deutschland, alles ist vorbei'."


    Beim Führungstreffer von Hoyng war der Ball unhaltbar für Weinhold abgefälscht worden. "Ich habe mich geärgert wie Sau. Wir waren kurz davor, uns selbst zu bestrafen. Man fühlt sein Magengeschwür ein bisschen wachsen", berichtete Coach Weise. Nach dem Finaleinzug ergibt sich für ihn die Chance, als erster Hockey-Trainer sowohl mit einer Damen- als auch mit einer Herren-Mannschaft Gold zu gewinnen.


    In der Zeit vor Weise hatten die deutschen Hockey-Herren schon öfter das "Oranje"-Team vom Siebenmeter-Punkt aus bezwungen. Und nach dem 9:8.in Dublin 1995 und dem 5:4 vier Jahre später in Padua jeweils im EM-Endspiel dürfte das Trauma für die Niederländer nun komplett sein. "Wir wollten es vielleicht einen Tick mehr als die Holländer, das war das geilste Spiel überhaupt", frohlockte Mittelfeldmann Moritz Fürste.


    Der Tag hatte mit einer schlechten Nachricht für das deutsche Team begonnen: Oliver Korn musste wegen eines fiebrigen Infekts passen. Kurzfristig wurde der mit einer sogenannten P-Akkreditierung ausgestattete Gladbacher Jan-Marco Montag nachnominiert. Die DHB- Auswahl ließ sich davon aber gar nicht irritieren. Einziges Manko war lange Zeit die Schussausbeute. Auch in der dramatischen Verlängerung fehlte Benjamin Wess bei einem Pfostentreffer das nötige Glück für das mögliche Golden Goal.


    Verlass war aber jeder Zeit auf Weinhold, der lange in der von beiden Seiten spürbar mit Respekt geführten Partie wenig geprüft worden war. Beim alles entscheidenden Siebenmeterschießen überraschte der Keeper mit einer besonderen Strategie: "Die Taktik ist die, seine Taktik ständig zu ändern", verriet er. Weise hatte sich vor Olympia für Weinhold entschieden und dafür Weltmeister-Keeper Ulrich Bubolz ausgemustert und Christian Schulte nur als Ersatz mit nach China genommen. "Damit hat der Trainer intuitiv die richtige Entscheidung getroffen", befand Christopher Zeller.



    Quelle: Olympia.de


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  • IOC: Alter von Chinas Gold-Turnerinnen überprüfen


    Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat den Turn-Weltverband FIG aufgefordert, Nachforschungen zum korrekten Alter von drei Turnerinnen der chinesischen Gold-Riege anzustellen.


    "Wir haben die FIG gebeten, den Fall weiter zu untersuchen", sagte IOC-Sprecherin Giselle Davies. "Wir haben festgestellt, dass es noch Diskrepanzen gibt, und den Weltverband daher gebeten, sich der Sache anzunehmen", fügte Davies hinzu. "Es geht darum, den Fall mit angemessener Sorgfalt zu prüfen, um 100-prozentige Klarheit zu erzielen", erklärte die Sprecherin auf der IOC- Pressekonferenz in Peking.


    Die Londoner Tageszeitung "Times" hatte berichtet, dass das neuerliche IOC-Interesse auf den Nachforschungen des US-Computer-Experten Mike Walker beruhe. Dabei waren zwei chinesische Regierungs-Dokumente aufgetaucht, die belegten, dass die Turnerin He Kexin nicht, wie ihr Pass besagt, am 1. Januar 1992, sondern erst am 1..Januar 1994 geboren wurde. "Ich glaube, dass die Sache vom Weltverband erledigt wird", meinte Giselle Davies, die erläuterte, dass nochmals Geburtsurkunden und weitere Dokumente geprüft werden sollen. Bisher habe sich der chinesische Turn-Verband als "extrem hilfsbereit" erwiesen.


    Wang Wei, der Generalsekretär des Organisations-Komitees BOCOG, erwiderte, dass Nachfragen zum Alter der Turnerinnen bereits im Mai beantwortet worden seien. "Wenn es ein Problem gäbe, hätten die Turnerinnen nicht starten dürfen", ergänzte er. Zugleich unterstrich der chinesische Auswahltrainer Lu Shanzen, dass man der FIG neue Dokumente über He Kexin wie ältere Pässe und den aktuelle Ausweis übergeben habe, um letzte Zweifel auszuräumen. "Diese Dokumente müssen ausreichen, ihr Alter zu belegen. Mehr können wir nicht tun."
    FIG-Generalsekretär Andre Gueisbuehler kündigte an, dass der Weltverband am Freitag eine Erklärung abgeben werde. "Im Moment können wir nichts hinzufügen." Hingegen hatte Valeri Liukin, der Trainer und Vater von Mehrkampfsiegerin Nastia Liukin, bei der Rückkehr aus China in den USA erklärt: "Wenn sie betrogen haben, sollten sie sich schämen."


    Schon vor Wochen waren Zweifel am Alter von mindestens drei Turnerinnen Chinas aufgekommen, nachdem frühere Online- Aufzeichnungen, Meldelisten sowie auch ein Bericht der Staatsagentur Xinhua ans Tageslicht kamen, die das Alter der Goldmedaillen- Gewinnerinnen He Kexin, Jiang Yuyuan und Yang Yilin mit 14 Jahren ausweisen. Eine Turnerin muss aber laut FIG-Regularien in diesem Jahr ihr 16.Lebensjahr vollenden, um in Peking startberechtigt zu sein. Gegen das Problem der Alters-Fälschung kämpft die FIG bereits seit Anfang der 80er Jahre, als das Mindestalter von 14 auf 15 angehoben wurde, um Jugendliche vor ernsten Verletzungen zu schützen.



    Andreas Dittmer beendet internationale Karriere


    Wenige Minuten nach seinem achten Platz im Finale des Canadier-Einers über 1000 Meter hat der dreimalige Olympiasieger Andreas Dittmer sein baldiges Karriereende bekanntgegeben.


    "Ich werde noch ein, zwei Nächte darüber schlafen, aber auf der großen Bühne war es das letzte Rennen", sagte der achtmalige Weltmeister nach 17 Jahren im Hochleistungssport. "Natürlich würde man lieber mit einer Medaille abtreten", sagte der 36-Jährige. Aber der Sport habe ihm auch so viele schöne Momente geschenkt. Den Sieg in Peking sicherte sich Attila Sandor Vajda aus Ungarn vor Olympiasieger David Cal aus Spanien. Bronze holte der Kanadier Thomas Hall.



    Ihle/Hollstein gewinnen Gold im Kajak-Zweier


    Andreas Ihle und Martin Hollstein haben bei den Olympischen Spielen in Peking die Goldmedaille im Kajak-Zweier über 1000 Meter gewonnen.


    Das Kanu-Duo aus Neubrandenburg und Magdeburg siegte in Peking nach einem energischen Schlussspurt überlegen vor Kim Wraae Knudsen/René Holten Poulsen aus Dänemark und den Italienern Andrea Facchin/Antonio Scaduto. Nach dem Erfolg für den deutschen Damen-Kajak-Vierer über 500 Meter war es die zweite Goldmedaille für die deutschen Kanuten bei diesen Spielen.



    Hockey-Herren versprechen "Feuerwerk"


    Trainer Markus Weise kann Hockey-Historisches leisten, Goalgetter Florian Keller eine unglaubliche Familien-Saga fortschreiben - vor allem aber wollen die deutschen Herren mit einem Sieg über Angstgegner Spanien ihr erstes Olympia-Gold seit zwölf Jahren gewinnen.
    "Jetzt fehlt noch ein Schritt, um sich unsterblich zu machen. Und den gehen wir jetzt auch noch", versprach Deutschlands Stürmer Carlos Nevado vor dem Duell mit dem Heimatland seiner Mutter. "Wir werden ein Feuerwerk abbrennen", versprach Mittelfeldmann Moritz Fürste vor dem Traumfinale in Peking.


    Im Reich der Mitte würden bei einem Olympiasieg gleich mehrere Hockey-Märchen wahr. Stürmer Florian Keller kann nach seinem Vater Carsten (1972), Halbbruder Andreas (1992) und Schwester Natascha (2004) ebenfalls Gold mit nach Hause bringen. Großvater Erwin hatte den Olympia-Medaillenreigen der Kellers bereits 1936 mit Silber eröffnet.


    Coach Weise würde mit einem Erfolg Einzigartiges im Hockey erreichen. 2004 führte der Mannheimer die deutschen Damen in Athen auf den Olymp. "Mir geht es weniger um die Medaille als um die Leistung meiner Spieler. Und darauf bin ich ganz besonders stolz - egal, ob wir diese Medaille gewinnen oder nicht", betonte Weise, der die Herren im November 2006 nach dem Weltmeister-Titel mit dem damaligen Coach Bernhard Peters übernommen hatte und mit seinem Führungsstil bei den Spielern bestens ankommt. "Markus Weise ist eine Kapazität im Hockeysport. Er ist flexibler als es Peters war. Er lässt uns mehr Freiheiten, dennoch muss die Disziplin stimmen", sagte Niklas Meinert.


    Am Morgen nach dem Siebenmeter-Halbfinal-Krimi gegen die Niederlande mit Matchwinner Max "Magier" Weinhold im Tor standen Läufe zur Lockerung der Muskulatur auf dem Programm. Nach ein paar Besprechungen, in denen Taktik und Strategie vertieft wurden, machte sich die weiterhin bei Olympia 2008 ungeschlagene Mannschaft in Peking voller Selbstvertrauen auf den Weg zu ihrer letzten Trainingseinheit vor dem Spiel der Spiele.
    Die Spanier bangen um den Einsatz ihres Top-Stürmers Pol Amat. Der Angreifer ist angeschlagen nach dem ebenfalls nervenaufreibenden 3:2- Halbfinalsieg über Athen-Olympiasieger Australien. Zusammen mit Santiago Freixa und Eduard Tubeau bildet Amat das bärenstarke Sturm-Trio der Iberer, das die deutsche Abwehr um Kapitän Timo Weß stoppen muss.


    Wie es funktioniert, wissen die Deutschen. Beim Vorrundenduell ließen sie keinen Treffer der Iberer zu, allerdings feierten sie mit dem 1:0 im fünften Anlauf auch erst den ersten Sieg über Spanien in diesem Jahr. Wie brisant die Begegnungen meist sind, belegt ein Blick zurück: Beim WM-Halbfinale 2006 behielt die deutsche Mannschaft erst im Siebenmeterschießen die Oberhand, ein Jahr später bei der Europameisterschaft bewiesen die Iberer vom Punkt aus die besseren Nerven.



    Briten im "Goldrausch" - Lust auf 2012


    Die Olympischen Spiele von Peking lassen Großbritannien jubeln - und rätseln. Der "Goldrausch" in Chinas Hauptstadt lässt das ungläubige "Team GB" sogar vom dritten Platz in der Medaillenwertung hinter China und den USA träumen.


    Bereits drei Tage vor der Schlussfeier hatte die Gastgebernation der Spiele 2012 die Regierungsvorgabe von 41 Medaillen praktisch erfüllt. Die 18 Goldmedaillen vor dem finalen Wochenende bedeuten auf jeden Fall das beste Ergebnis seit 1908. Mit bescheidenden zehn hatte der Sportförderverband "UK Sport" vorsichtig gerechnet; nur ein Olympiasieg war es 1996 in Atlanta, als sich Großbritannien zum Gespött der Sportwelt gemacht hatte und nur auf Platz 36 der Länderwertung gelandet war.


    "Die gute Performance war wichtig, um die Nation zu inspirieren, kurz bevor wir Gastgeber werden", betonte der Geschäftsführer der Britischen Olympischen Gesellschaft (BOA), Simon Clegg. Das für "London 2012" ausgegebene Ziel vom vierten Medaillenrang scheint auf einmal gar nicht mehr so unrealistisch. Und mit Medaillengewinnern wie der Siegerin über 400 Meter, Christine Ohuruogu, die nur einen Steinwurf vom zukünftigen Olympiagelände in Ost-London aufwuchs, erhalten die Spiele an der Themse bereits jetzt ihre ersten Gesichter.


    Englands äußerst kritische Medien sind jedenfalls "very amused". Der "Daily Telegraph".schrieb von der britischen Renaissance", die "Sunday Times" beschwor die "Magie des Sports", und selbst Premierminister Gordon Brown brach vor seiner Abreise zur Schlussfeier in Euphorie aus: "Es verspricht so viel für 2012. Die ganze Nation ist vollkommen begeistert und wirklich stolz auf das, was erreicht wurde."


    Mittlerweile erhofft sich die Presse von der Olympia-Begeisterung alle möglichen positiven Effekte; vom Erfolg im Kampf gegen die Fettleibigkeit unter britischen Jugendlichen bis hin zur Stärkung des politischen Zusammenhalts des mit Blick auf Schottland gar nicht mehr so Vereinigten Königreichs.


    Möglich gemacht hat der überraschende Erfolg vor allem bei den ironisch als "Sitzsportarten" apostrophierten Radfahren, Segeln und Rudern sowie beim Schwimmen, die nationale Lotterie, die seit ihrer Gründung Mitte der 1990er Jahre 40 Prozent des Sportförderetats stellt, während 60 Prozent aus staatlichen Quellen stammen. Dank hochqualifizierten Trainern und gut ausgestatteten Sportstätten nahm Großbritannien seitdem Abschied vom talentierten, liebenswerten, aber oft unterlegenen Amateurathleten. Insgesamt flossen in den vergangenen vier Jahren 235 Millionen Pfund (296 Millionen Euro) in den olympischen Sommersport, bis 2012 soll die Summe auf 600 Millionen Pfund (756 Millionen Euro) steigen.


    Während sich London bei der Abschlussfeier in Peking unter anderem mit Fußball-Ikone David Beckham auf einem roten Doppeldeckerbus ankündigen will, überlegen die Organisatoren, wie sie an Chinas perfekt inszenierte, gigantische Sport-Show anknüpfen wollen. Am ohnehin schon aufgestockten Budget von 9,3 Milliarden Pfund (11,7 Milliarden Euro) - weniger als die Hälfte des offiziellen Peking-Etat - werde allerdings nicht gerüttelt, bekräftigte Olympia-Ministerin Tessa Jowell in Peking.


    "Wir sind nicht eingeschüchtert von dem, was wir hier gesehen haben. Ich denke nicht in Kategorien wie der, ob wir es mit Peking aufnehmen können", sagte Londons Cheforganisator Lord Sebastian Coe, "80 Prozent aller Spiele ist uniform, die übrigen 20 Prozent hängen von der Umgebung ab." London, das am Sonntag kurz "seine DNA" zeigen wolle, werde seinen eigenen Weg finden, auf langfristige Nutzbarkeit oder "Vermächtnis" und nicht zuletzt auf Atmosphäre setzen. "Ich werde hart für eine Party-Stimmung arbeiten", sagte Coe, "darum geht es am Ende bei Olympischen Spielen. Es ist eine Fest des Sports."



    Gille/Wylenzek holen Silber


    Christian Gille und Tomasz Wylenzek haben den deutschen Kanuten die dritte Medaille bei den Olympischen Spielen in Peking beschert.


    Die Athen-Olympiasieger aus Leipzig und Essen gewannen im Canadier-Zweier über 1000 Meter Silber hinter den Weißrussen Andrej Bahdanowitsch und Alexander Bahdanowitsch. Bronze ging in einem packenden Finale an das Kanu-Duo Gyorgy Kozmann und Tamas Kiss aus Ungarn. Zuvor hatten Andreas Ihle und Martin Hollstein im Kajak-Zweier über 1000 Meter und der Kajak-Vierer der Damen über 500 Meter Gold geholt.



    Bronze für deutschen Kajak-Vierer über 1000 Meter


    Der Kajak-Vierer hat dem Deutschen Kanuverband über 1000 Meter die vierte Medaille bei den Olympischen Spielen in Peking erpaddelt.


    Lutz Altepost, Geburtstagskind Norman Bröckl, Torsten Eckbrett und Björn Goldschmidt gewannen die Bronzemedaille. Der Sieg ging an Weißrussland, Silber an die Slowakei. Mit zwei Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille schlossen die deutschen Kanuten den ersten von zwei Finaltagen als beste Nation vor Weißrussland ab.



    Riesen-Zoff: Hambüchen sauer auf Sportdirektor


    Fabian Hambüchen reagiert sauer, der Sportdirektor Wolfgang Willam rudert zurück und steht mächtig unter Druck: Im Lager der Turner herrscht auch drei Tage nach Ende der Reck-Entscheidung dicke Luft.


    Grund sind Äußerungen von Willam gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), wonach sich Hambüchen bei Olympia in Peking nicht mehr in der nötigen Form befunden habe und schon vor Wochen im Trainingslager in Tokio seine Reck-Übung oft nicht durchgeturnt habe.


    "Warum er so eine Aussage trifft, ist mir völlig rätselhaft. Er wird schon sehen, dass wir künftig immer mehr unser Ding machen werden", drohte Hambüchen dem Verband mit einem künftigen Alleingang. "Im Moment habe ich ihn ganz schön gefressen", betonte Hambüchen in der ARD-Sendung "Waldi und Harry" in Peking und gab zu, im ersten Moment "geschockt" gewesen zu sein.


    Bereits beim Frühstück im Olympischen Dorf sollen die Spannungen zwischen Hambüchen senior und Willam eskaliert sein. "Ich habe ihn rüde angemacht und gefragt, ob er noch alle Tassen im Schrank hat?", sagte Wolfgang Hambüchen der "Bild"-Zeitung. "Er hat einen auf die arrogante Tour gemacht und mich angeblafft: 'Wer bist du eigentlich, der es wagen kann, mich hier so anzumachen?'", fügte Fabians Vater laut dem Blatt hinzu und ergänzte: "Der Deutsche Turner-Bund muss froh sein, dass er mit einem Team Hambüchen arbeiten darf. Wolfgang Willam ist total unten durch  der muss weg!"


    Schon vor der Kritik des Super-Turners hatte Willam seine Äußerungen relativiert. "Ich habe meine Einschätzung nicht auf das Reck, sondern seine Gesamtform bezogen. An verschiedenen Geräten hat er in Peking Zehntel liegen lassen. Am Reck aber habe ich ihm durchaus zugetraut, dass er gewinnen kann", sagte er der dpa.


    Fabian Hambüchens Manager Klaus Kärcher wollte die angespannte Situation nicht weiter anheizen. Auch Wolfgang und Fabians Onkel Bruno Hambüchen wollten sich nicht mehr öffentlich äußern. "Von uns derzeit kein Kommentar", sagte Kärcher. "Alles was zu sagen war, hat Fabian in der Fernsehsendung mitgeteilt. Über weiteres werden wir jetzt in Ruhe zu Hause beraten und dann an die Öffentlichkeit gehen", fügte Kärcher hinzu.


    Hambüchen hatte im ARD-Talk mit Waldemar Hartmann und Harald Schmidt bekräftigt, dass er sich blendend gefühlt habe. "Ich war in Superform, noch nie so gut drauf. Ich hatte die meisten Finals und damit das härteste Programm. Das habe ich durchgestanden. Psychisch und physisch war ich super drauf", erklärte der 20-jährige Wetzlarer, der am Freitag aus Peking die Heimreise nach Deutschland antrat.



    Ehrenerklärung: Bundesinnenministerium prüft Fall


    Auch das Bundesinnenministerium wird gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) den Fall der drei deutschen Olympia-Trainer prüfen, die gegen die DOSB-Ehrenerklärung verstoßen haben sollen.


    "Wir werden gemeinsam mit den Verantwortlichen im deutschen Sport Konsequenzen daraus ziehen. Wenn wir das gewusst hätten - das gilt für den deutschen Sport so sehr wie für das Bundesinnenministerium -, wären sie nicht hier - wenn es so sein sollte", sagte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble in Peking. Dem ZDF sollen Unterlagen vorliegen, nach denen die Trainer Norbert Warnatzsch (Schwimmen), Klaus Schneider und Klaus Baarck (Leichtathletik) zu DDR-Zeiten junge Sportler mit Dopingmitteln versorgt haben sollen.


    Der DOSB hat bereits eine Untersuchung angekündigt. Die unabhängige Kommission unter dem Vorsitz des ehemaligen Bundesverfassungsrichter Udo Steiner wird sich mit den Fällen beschäftigen und eine Empfehlung an den DOSB geben. Das Gremium hatte kurz vor den Spielen auch die Doping-Vordächtigungen gegen Werner Goldmann, Trainer von Diskuswerfer Robert Harting, untersucht. Goldmann blieb im Betreuer-Stab der deutschen Olympia-Mannschaft.


    DOSB-Generaldirektor Michael Vesper machte deutlich, dass die betroffenen Trainer mit Konsequenzen rechnen müssten, sollten sich die Vorwürfe bestätigen. "Sie haben die Ehrenverpflichtungserklärung unterschrieben, in der sie mit ihrer Unterschrift bestätigt haben, dass sie nicht am Doping beteiligt waren", sagte der Chef de Mission in Peking. "Sie haben auch anerkannt, dass ein Verstoß dieser Erklärung Konsequenzen nach sich ziehen kann. Unter anderem auch die Rückforderung der Entsendungskosten."


    Vesper verteidigte die Praxis der Ehrenerklärung. "Ich bin mir sicher, dass unsere Ehren- und Verpflichtungserklärung und unsere klare Linie dazu geführt haben, dass einige nicht zur Nominierung vorgeschlagen worden sind, die sonst möglicherweise vorgeschlagen wären", meinte er.



    IOC entzieht Doping-Sünderin Blonska Silber


    Der ukrainischen Siebenkämpferin Ludmilla Blonska ist ihre bei den Olympischen Spielen in Peking gewonnene Silbermedaille wegen Dopings aberkannt worden. Dies teilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit.


    Die 30-Jährige war nach dem Wettkampf positiv auf das anabole Mittel Methyltestosteron getestet worden. Hinter Olympiasiegerin Natalija Dobrinska (Ukraine) rückt Hyleas Fountain auf den Silberrang, die Russin Tatjana Tschernowa erhält nachträglich Bronze. Die beste deutsche Siebenkämpferin, Lilli Schwarzkopf (Paderborn), steht nun als Achte in der Ergebnisliste.


    Der bereits 2003 für zwei Jahre wegen Dopings gesperrten Blonska droht eine lebenslange Sperre. Das IOC behält sich zudem vor, auch Maßnahmen gegen Trainer Sergej Blonski zu ergreifen. Nach Angaben des IOC sind bei den Sommerspielen in Peking bis zum 22. August 4600 Doping-Tests vorgenommen worden. Insgesamt sind mehr als 5000 Kontrollen vorgesehen.



    Quelle: olympia.de


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  • Bundesregierung mit Olympia-Bilanz zufrieden


    Keine Begeisterung, aber doch zufrieden - so lautet die sportliche Bilanz der Bundesregierung zwei Tage vor dem Ende der Olympische Spiele in Peking.


    "Es ist eine ganz passable Bilanz", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. Insgesamt könne die deutsche Delegation mit dem Ergebnis zufrieden sein. "Es hat Überraschungen, aber auch Enttäuschungen gegeben", sagte Steg. Steg betonte, die Olympischen Spiele übten stets eine besonderen Reiz und Faszination aus. "Es ist das größte Sportspektakel der Welt." Es seien bisher begeisternde und für Gast wie Gastgeber auch erfolgreiche Spiele. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe die verschiedenen Ereignisse so weit sie konnte direkt via Fernsehen erlebt.


    Besonders gefreut habe sie sich über die beiden Goldmedaillen der Kanuten. Die Bundesregierung gehe auch davon aus, dass die olympischen Spiele Impulse für den Modernisierungsprozess in China gegeben hätten. Allerdings bleibe Doping ein relevantes Thema. Der Kampf gegen Doping werde auch in der deutschen Innenpolitik weiter eine Rolle spielen.


    Das Verteidigungsministerium wies darauf hin, dass knapp 30 Prozent der deutschen Olympia-Mannschaft aus Sportsoldaten der Bundeswehr bestehe. Sie seien mit vier Gold-, einer Silber- und 7 Bronze-Medaillen sehr erfolgreich gewesen. Der für den Sport zuständige Innenminister Wolfgang Schäuble hatte sich bereits in Peking geäußert. Er sei "halbwegs zufrieden" mit den bisherigen Leistungen.



    Schöneborn Olympiasiegerin im Modernen Fünfkampf


    Im Stil von Musketier D'Artagnan hat Lena Schöneborn die Weltelite der Modernen Fünfkämpferinnen düpiert und mit komfortablem Vorsprung Olympia-Gold gewonnen.
    Nach einer fantastischen Fecht-Gala, in der sie die Konkurrenz mit dem elektronischen Degen schockte und 28 von 35 Gefechten gewann, sowie einem souveränen Ritt mit dem chinesischen Pferd Xingxing geriet der abschließende 3000 m-Geländelauf zu einem triumphalen Schaulauf für die 22-jährige Berlinerin. Leicht und locker trabte sie vor 20.000 Zuschauern im Pekinger OSC-Stadion über die Ziellinie.


    "Das Fechten war der Grundstein. Ich hatte gutes Tempo, eine gute Spitze, es war ein irres Gefühl. Vor dem Lauf war ich mir über eine Medaille sicher. Ich wusste aber, dass die Verfolgerinnen sehr gut sind", sagte die Olympiasiegerin, die dem kleinsten deutschen Olympia-Verband das zweite Gold nach Gotthard Handrick 1936 bescherte, erleichtert. Mit insgesamt 5792 Punkten, die sie im Schießen, Fechten, Schwimmen, Reiten und Geländelauf sammelte, verwies die WM-Zweite von 2007 die Britin Heather Fell und Viktoria Tereschtschuk auf die Plätze zwei und drei. "Ich bin überglücklich. Sie hat schon öfter gut gefochten, aber das war super", meinte Bundestrainerin Kim Raisner.


    Auf der Tribüne fielen sich Vater Hans-Joachim Schöneborn und ihr Freund Martin jubelnd in die Arme. "Ich bin am Vortag angereist und sollte ihr drei Dosen Babynahrung mit Obstkompott und Haferflocken mitbringen. Eine konnte ich durchschmuggeln. Jeder Mensch hat eben einen Spleen", sagte der stolze Vater über seine Tochter. Er führte diesmal eine kleine, aber lautstarke deutsche Fan-Gemeinde an. Auf die übliche Wettkampf-Unterstützung des Familienclans mit Schwestern, Tanten und Cousinen aus dem heimatlichen Niederkassel musste "Gold- Lena" im fernen China verzichten.


    Ein zweiter Spleen, das Kaugummi kauen, half der Jeansträgerin auf dem Schießstand nicht. "Ich war hypernervös", gestand Schöneborn nach mäßigen 177 Ringen in der ersten Disziplin. "Zwei, drei Ringe mehr wären besser gewesen", meinte Raisner. Beim Fechten lief es anfangs auch schlecht. Sie startete mit einem Sieg und drei Niederlagen, darunter eine gegen ihre Teamkollegin Eva Trautmann (Darmstadt), die am Ende 29. wurde. Doch dann platzte der Knoten.


    Im Schwimmen geriet die klare Führung nicht in Gefahr. Wie auch. Mit acht Jahren begann die vielseitige Athletin ihre Sport-Karriere beim Schwimmen. Doch dann machte das Bad in Niederkassel zu (Vater Hans-Joachim: "Das ist keine Legende") und Lena wurde zum Modernen Fünfkampf abgeworben.


    Das Reiten, ein Lotteriespiel mit zugelosten Pferden, brachte die endgültige Entscheidung. Nach dem Männer-Wettbewerb am Vortag hatte es Kritik an der Qualität der Pferde gehagelt. "Wir haben mehrere Pferde ausgetauscht. Außerdem wurden die besseren Pferde für drei und nicht wie sonst üblich für zwei Ritte im Parcours ausgelost", berichtete die Technische Delegierte Hiltrud Reder (Bensheim).


    Von dieser Regeländerung profitierte auch Lena Schöneborn. Sie dirigierte Xingxing ganz souverän über die Hindernisse und konnte sich einen Abwurf leisten. Der gelungene Ritt beseitigte alle Zweifel am Olympiasieg.



    Hockey-Damen verlieren Bronze-Match


    Nach dem Schampus beim Gold-Coup von Athen flossen in Peking bei den deutschen Hockey-Damen Tränen der Enttäuschung. Statt wenigstens mit der Bronzemedaille um den Hals stehen die Siegerinnen von 2004 bei den Olympischen Spielen in China mit leeren Händen da.


    "Man merkt jetzt, dass der vierte Platz der bitterste überhaupt ist", schluchzte 2004-Olympiasiegerin Natascha Keller nach dem mit 1:3 (0:2) verlorenen "kleinen Finale" gegen Argentinien. "Diesmal kommen wir nicht als gefeierte Heldinnen nach Hause, diesmal sind wir unter ferner liefen", ärgerte sich Spielführerin Marion Rodewald.


    Es dauerte eine ganze Weile, bis die deutschen Spielerinnen überhaupt in der Lage waren, ihre Trauer und ihren Frust in Worte zu fassen. Minutenlang hatten einige auf dem Feld des Olympic Green Hockey Stadiums gekauert und versteckten ihre traurigen Gesichter hinter den Händen oder Handtüchern, die sie sich über den Kopf stülpten.


    Andere eilten zur Auswechselbank, fern der Blicke der für ein Spiel um Platz drei beschämend wenigen Zuschauer; nur etwa 2000 verfolgten die Partie. Während sich einige Argentinierinnen ihr Trikot von Fußball-Legende Diego Armando Maradona signieren ließen, wurde der Gang durch die Reporter-Zone für die deutschen Frauen zur Qual.


    Allerdings hatten sie sich die Niederlage selbst zuzuschreiben. In der Vorrunde waren sie bereits 0:4 gegen Argentinien untergegangen. Bei der Champions Trophy im Mai gab es ein 2:6. Und beim Spiel um Bronze verschliefen sie die erste Spielhälfte komplett. Claudia Burkart (11./Strafecke) und Carla Rebecchi (22.) sorgten für die Pausen-Führung der "Las Leonas". "Das war die schlechteste Halbzeit in diesem Turnier von uns. Eine Katastrophe", meinte Trainer Michael Behrmann.


    Er schöpfte noch einmal Hoffnung, als Anke Kühn in der 45. Minute den Anschlusstreffer erzielte. Noel Barrionnuevo (63.) zerstörte dann aber nach einem Konter die Träume von der vierten Medaille deutscher Hockey-Damen nach Silber 1984 und 1992 sowie dem Gold-Triumph vor vier Jahren. Zum Trotz wollen sie an diesem Samstag (14.30 Uhr) wenigstens die Herren bei ihrer "Gold-Mission" im Finale gegen Spanien von der Tribüne aus anfeuern.


    "Das Glück, das wir in Athen hatten, fehlte uns hier", klagte Abwehrchefin Tina Bachmann, die wie fünf weitere Spielerinnen schon vor vier Jahren in Athen mit dabei war. Keine konnte begreifen, dass die Mannschaft die ersten 35 Minuten wie gelähmt wirkte. Mutlos, leidenschaftslos und ideenlos agierte sie. "Es ist scheißegal, ob man 0:2 zurückliegt, man hat sich den Arsch aufzureißen", redete Tina Bachmann Klartext.


    Erst der emotionale Appell von Co-Trainer Markus Lonnes in der Pause riss die deutschen Frauen aus ihrer Lethargie. "Er hat gesagt, dass er traurig sei, uns so zu sehen und daran denke, was wir in den vergangenen zwei Jahren zusammen aufgebaut haben und dass wir es jetzt nicht auf die Reihe kriegen", erzählte Natascha Keller, ehe ihr selbst die Stimme wegblieb.


    Neben der unerklärlichen ersten Hälfte kam auch noch eine schlechte Chancenverwertung gegen die Südamerikanerinnen dazu, die auch schon in Athen Bronze geholt hatten. Die Strafecken-Ausbeute - zu Beginn des Turniers noch ein Plus - war ein weiteres dickes Minus in der Misserfolgs-Rechnung des deutschen Teams. Aus fünf Versuchen machten die Behrmann-Damen kein Tor. Argentinien schlug aus drei Ecken zweimal Kapital. "Wir brauchen jetzt alle ein paar Tage Ruhe", meinte der deutsche Coach.



    Jamaikas Sprintstaffel mit Weltrekord zum Gold


    Jamaikas Sprintstaffel hat bei den Olympischen Spielen in Peking die 4 x 100 Meter in der Weltrekordzeit von 37,10 Sekunden gewonnen. In der Besetzung Nesta Carter, Michael Frater, Usain Bolt und Asafa Powell siegte das Quartett überlegen vor Trinidad und Tobago (38,06).


    Dabei verbesserte das Team die Bestmarke der USA aus dem Jahr 1992 um 0,3 Sekunden. Bronze holte Japan (38,15). Für Bolt war es nach seinen Einzel-Siegen über 100 und 200 Meter die dritte Goldmedaille in Peking. Die deutsche Staffel kam in 38,58 Sekunden auf Platz fünf. Weltmeister USA hatte im Vorlauf den Stab verloren und war ausgeschieden.



    Quelle: Olympia.de


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  • Turmspringer Klein gescheitert - Hausding im Finale


    Weltcup-Gewinner Sascha Klein aus Aachen hat das Olympia-Finale der Turmspringer verpasst. Der Medaillen-Mitfavorit verpatzte in der Vorschlussrunde zwei seiner sechs Sprünge und kam unter den 18 Semifinalisten mit 382,85 Punkten lediglich auf den letzten Platz.


    Dagegen zog Patrick Hausding aus Berlin in Peking als Zehnter mit 453,30 Zählern in das Finale der zwölf Besten ein. Der Chinese Liang Huo (549,95) belegte vor dem Australier Matthew Mitcham (532,20) Platz eins. Weltmeister Gleb Galperin aus Russland (508,95) wurde Vierter, der erst 14 Jahre alte britische Europameister Thomas Daley (458,60) Achter.


    "Bei Sascha sah es zuletzt schon im Training nicht so rund aus. Seine Formkurve ist abgefallen", sagte Cheftrainer Lutz Buschkow über Klein. Der neunfache deutsche Meister galt nach seinem Weltcupsieg im Februar an gleicher Stelle als Anwärter auf Edelmetall. Die Spannung nach der langen Pause seit dem Synchron-Wettbewerb sei nicht abgefallen, betonte Klein. Er hatte zusammen mit Hausding Silber im Paar-Wettbewerb gewonnen. "Die Enttäuschung ist erstmal sehr hoch", sagte der EM-Zweite Klein.



    Argentinien wieder Fußball-Olympiasieger


    Argentinien ist wieder Fußball-Olympiasieger. Vier Jahre nach dem Erfolg von Athen besiegte der zweimalige Weltmeister bei den Spielen in Peking Nigeria im Finale mit 1:0 (0:0).


    Das Tor erzielte vor 89 102 Zuschauern im Nationalstadion Angel Di Maria in der 58. Spielminute. Die Argentinier, bei denen José Ernesto Sosa vom FC Bayern eingewechselt wurde, revanchierten sich damit für die 2:3-Niederlage im Olympia-Finale 1996. Mit Silber mussten sich bei den Afrikanern auch der Herthaner Solomon Okoronkwo und der nicht eingesetzte Hoffenheimer Chinedu Obasi begnügen. Die Bronzemedaille hatte sich am Vortag Brasilien durch ein 3:0 gegen Belgien gesichert.



    Start-Ziel-Sieg: Spitz holt Gold im Mountainbike


    Für Sabine Spitz ist der beschwerliche Weg über Stock und Stein zur goldenen Triumphfahrt geworden.


    Mit in die Höhe gerecktem Rad und einer deutschen Fahne überquerte die 36-jährige Mountainbikerin bei ihrem nie gefährdeten Sieg zu Fuß die Ziellinie im Laoshan Park. "Das war pure Freude. Ich hatte schon so oft zweite Plätze", sagte die Vize-Weltmeisterin, die der deutschen Olympia-Mannschaft in Peking das 15. Gold bescherte und dabei ihre Prophezeiung wahr machte.


    "Ich will Gold", hatte die Olympia-Dritte von Athen vor dem Rennen erklärt. Nach vollbrachter Mission freute sich Sabine Spitz, die die Führung nach der ersten Abfahrt im ganzen Rennen nicht mehr abgab: "Bei Olympia Gold zu gewinnen, ist das Größte. Das ist Wahnsinn." Als letzte deutsche Radsportlerin hatte Petra Roßner 1992 in Barcelona Gold geholt.


    Der Spitz-Vorgabe konnte der beste deutsche Mountainbiker Manuel Fumic (Kirchheim/Teck) nicht folgen. Er belegte im Männer-Rennen nach einem Reifen-Defekt auf der achten und letzten Runde den 11. Platz. Die Franzosen feierten Gold und Silber. Olympiasieger wurde Ex-Weltmeister Fabien Absalon (Frankreich), der ähnlich souverän wie Spitz gewann. Platz zwei ging an Jean-Christophe Peraud vor dem Schweizer Nino Schurter. "Ich habe an Bronze geschnuppert und bin sehr traurig, dass ich durch einen Platten zurückgeworfen wurde", sagte Fumic.


    Die Olympiasiegerin aus Murg-Niederhof hatte die 29 Konkurrentinnen auf dem knüppelharten 4,5-Kilometer-Kurs sechs Runden lang zu Statisten degradiert und ließ sich auch durch einen Sturz kurz vor Schluss nicht mehr aus der Bahn werfen. Die spanische Weltmeisterin Margarita Fullana stieg in der vierten Runde aus, Gunn- Rita Dahle aus Norwegen, die in Athen Gold holte, folgte ihr. Chinas Geheimfavoritin Ying Liu fuhr nur auf Rang 12.


    Nach ihrem eindrucksvollen Solo kam die unvermeidliche Frage nach Doping. Damit habe sie schon während des Rennens gerechnet, erklärte Spitz den Journalisten hinterher: "Eigentlich hätte ich auf dem Podium mit einem Schild stehen müssen: Leistung ist auch ohne Doping möglich." Damit war das Thema für sie erledigt.


    Präzise wie ein Uhrwerk drehte Sabine Spitz, die extra für Olympia noch einige Kilos abgespeckt hatte, ihre Runden. Bei der ersten Zieldurchfahrt führte sie mit 21 Sekunden, bei der zweiten schon mit 53. Früh war klar, das ihr die Verlegung des Wettkampfes um einen Tag, entgegen den Befürchtungen ihres Trainers und Ehemanns Ralf Schäuble, nichts ausmachte. Auch bei ihrem Rad hatte sie auf das Gewicht geachtet und es bis auf 7,2 Kilogramm tunen lassen.


    Die gelernte Chemie-Laborantin "wusste vorher, der schwere, kraftaufwendige Kurs ist auf mich zugeschnitten und das Klima macht mir sowieso nichts aus." Nach ihrem Triumph setzte sie noch einen politischen Akzent. "Wir sind im Dorf und auf der Strecke und kriegen nicht mit, was draußen wirklich los ist. Olympia ist für uns Athleten eine Scheinwelt - China bleibt für mich ein Land mit zwei Gesichtern. Ich habe leider keinen Einfluss auf die Vergabe der Spiele."


    Die zweite deutsche Starterin, Adelheid Morath (Freiburg), belegte den 18. Platz und wurde trotzdem mit Beifall bedacht. Die Olympia-Debütantin wollte unbedingt durchhalten und schob ihr defektes Rad auf der Felge ins Ziel. 41 Sekunden nach Spitz holte Maja Wloszczowska aus Polen Silber vor der Russin Irina Kalentjewa (+1:17 Minuten).
    Für Party bleibt Sabine Spitz einen Tag vor der Abschlussfeier nicht viel Zeit. "Das wird jetzt ganz schön hektisch, weil wir am Sonntag fliegen, aber Feiern muss natürlich sein.


    Das wird eine kurze Nacht", prophezeite Schäuble, der die heikle Sturz-Situation telefonisch aus Deutschland vom TV-Schirm geschildert bekam, weil er an einem anderen Streckenabschnitt stand. Seine Frau war mit der Pedale an einem Stein hängen geblieben, hatte aber genug Vorsprung, um nicht nervös zu werden.




    Quelle: Olympia.de


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  • Bronze für Gille/Wylenzek im Canadier-Zweier


    Christian Gille und Tomasz Wylenzek haben bei den Olympischen Spielen in Peking den deutschen Kanuten die siebte Medaille beschert.


    Einen Tag nach Silber im Canadier-Zweier über 1000 Meter gewannen die Kanuten aus Leipzig und Essen Bronze über 500 Meter. Die Chinesen Meng Guanliang und Yang Wenjun wiederholten ihren Olympiasieg von Athen 2004. Die Silbermedaille ging an die Russen Sergej Ulegin und Alexander Kostoglod.



    DLV-Cheftrainer Mallow kritisiert Innenministerium


    Leichtathletik-Cheftrainer Jürgen Mallow hat eine Verdopplung der Fördermittel für die olympische Kernsportart gefordert und zugleich das zuständige Innenministerium ungewöhnlich scharf kritisiert.


    "Irgendwann ist der Geduldsfaden gerissen, weil die so arrogant und hochnäsig mit uns umgehen. Die wollen immer mehr Medaillen, und was tun sie dafür? Nichts, nichts, nichts!", sagte der Leitende Bundestrainer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) vor Medienvertretern in Peking.


    Für das Olympia-Jahr kenne er noch nicht mal seinen Etat, meinte Mallow, für 2009 mit der WM in Berlin als Höhepunkt hofft er auf einen Betrag von fünf Millionen Euro. "Erforderlich wäre aber das Doppelte, dann könnten wir auch mehr für Nachwuchsförderung und Talentsuche tun", sagte Mallow, der nach dem unbefriedigenden Abschneiden bei den Olympischen Spielen 2004 (zweimal Silber) die Verantwortung als Chef-Bundestrainer übernommen hatte.


    Bei der WM 2007 in Osaka gab es mit sieben Medaillen einen spürbaren Aufwärtstrend. In Peking wurde bis zum Schlusswochenende nur eine Bronzemedaille durch Speerwerferin Christina Obergföll gewonnen. "Vielleicht muss man erst mal ganz unten sein, und vielleicht ist ganz gut, dass wir hier nicht so gut wie in Osaka abgeschnitten haben", sagte Mallow.


    Haupthindernisse für eine mittelfristige Förderung der Leichtathletik in Deutschland sind nach Meinung Mallows die Bürokratie und die unlogische Förder-Philosophie: Für schlechtes Abschneiden werde man bestraft, statt gegenzusteuern und die Mittel aufzustocken. Im Gegensatz zu den konkurrierenden Nationen werde der DLV durch das deutsche Sportfördersystem "massiv benachteiligt". Mallow: "In vielem sind wir da wie ein zahnloser Tiger. Unsere Hauptkonkurrenten, die Nationen auf den Plätzen vier bis zehn, werden alle erheblich besser gefördert."


    Mit Blick auf die "ab 2004 völlig unzureichende" Förderung forderte DLV-Vizepräsident Eike Emrich einen "Sondertopf", wenn man will, dass die Leichtathletik wieder auf die Beine kommt." Die Mittel 2004 zu kürzen statt sie zu erhöhen, sei "ein dramatischer Fehler" gewesen. "Man erwartet von uns viele Medaillen, stattet uns materiell aber so aus, dass einfach nicht mehr kommen kann", sagte der Soziologie-Professor aus Saarbrücken.



    Norwegens Handball-Frauen erstmals Olympiasieger


    Den Weltmeister entzaubert, Kronprinz Haakon verzückt und die Fans begeistert: Mit attraktivem Tempo-Handball und schönen Treffern sind Norwegens Frauen zu ihrem ersten Olympiasieg gestürmt.


    Im Endspiel deklassierte der Europameister in Peking nach einer zwischenzeitlichen Elf-Tore-Führung Russland mit 34:27 (18:13) und wurde Nachfolger der nicht qualifizierten Däninnen. Während der Kronprinz auf der Ehrentribüne vor Freude strahlte, rannten die Spielerinnen mit der ehemaligen Leipzigerin Else-Marthe Soerlie-Lybekk an der Spitze mit der Landesfahne durch das National Indoor Stadium.


    Im Spiel um Platz drei hatte zuvor Südkorea einen versöhnlichen Abschluss gefeiert. Im "kleinen Finale" bezwang der Olympia-Zweite von 2004 Ungarn mit 33:28 (13:15) und gewann damit seit 1988 bereits die sechste Olympia-Medaille. Südkorea hatte sein Halbfinale gegen Norwegen umstritten mit 28:29 verloren und einen anschließenden Protest gegen die Niederlage erst in der zweiten Instanz zurückgezogen. Ungarn war im Halbfinale mit 20:22 an Russland gescheitert. Die mit großen Erwartungen gestarteten deutschen Frauen waren bereits in der Vorrunde ausgeschieden.


    Norwegen drückte dem Finale von Beginn an seinen Stempel auf. Mit aggressiver Deckung und der guten Torhüterin Kristine Haraldsen als Rückhalt entnervten die Skandinavierinnen den Weltmeister, der konfus agierte immer wieder den Ball verlor. So konnten die Norwegerinnen ihr gefürchtetes Konterspiel aufziehen, überrannten die Russinnen und führten schon nach 15 Minuten mit 13:3. Allerdings gab sich der EM- Zweite noch nicht geschlagen und reduzierte den Rückstand bis zur Pause um fünf Tore.


    Doch auch in der zweiten Halbzeit konnte Russland im dritten Final-Duell beider Teams nach der EM 2006 und der WM 2007 die Norwegerinnen nicht in Bedrängnis bringen. Mit Präzision im Angriff und Dynamik in der Abwehr vergrößerten die Skandinavierinnen wieder den Vorsprung auf 30:21 (51.) und gewannen verdient Gold.



    Doping: Ukrainischer Gewichtheber positiv


    Die Olympischen Spiele in Peking haben ihren zehnten Doping-Fall. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) gab bekannt, dass der ukrainische Gewichtheber Igor Rasoronow nach seinem Wettkampf im Schwergewicht positiv auf das Steroid Nandrolon getestet wurde.


    Der Grenzwert für dieses unerlaubte Mittel war nach IOC-Angaben um ein vierfaches überschritten. Rasoronow verzichtete auf die Öffnung einer B-Probe. Er ist der erste Gewichtheber, der wegen Dopings in Peking erwischt wurde. Vor Olympia waren elf griechische und zwölf bulgarische Gewichtheber bei Doping- Kontrollen positiv getestet worden.


    Der 38-Jährige, der in Peking Platz sechs belegt hatte und in den Jahren 1995 und 1998 Zweikampf-Weltmeister war, wurde disqualifiziert und von den Spielen ausgeschlossen.
    Zuvor waren bereits die ukrainische Siebenkampf-Zweite Ljudmilla Blonska, die griechische Hürdensprinterin Fani Halkia, der nordkoreanische Schütze Kim Jong Su, die spanische Radsportlerin Isabel Moreno und die Turnerin Do Thi Ngan Thuong aus Vietnam als Dopingsünder erwischt worden. Dazu kommen die vier positiven Doping-Proben beim olympischen Springturnier.



    Nur Silber für Rauhe/Wieskötter


    Ronald Rauhe und Tim Wieskötter verpassten die erwartete Goldmedaille im Kajak-Zweier über 500 Meter und mussten sich mit Silber begnügen. Bronze gewannen Katrin Wagner- Augustin im Kajak-Einer über 500 Meter und Christian Gille/Tomasz Wylenzek im Canadier-Zweier über diese Distanz.


    "Ich fühle mich gerade etwas hilflos. Nach dieser Siegesserie muss man das erstmal verdauen", sagte Wieskötter. Sein Partner Rauhe erklärte: "Das tut im ersten Moment ganz schön weh." Nach Zielfoto- Entscheid mussten sie sich den Spaniern Saul Craviotto und Carlos Perez geschlagen geben und wurden erstmals seit ihrem dritten Platz bei Olympia 2000 in Sydney bei internationalen Titelkämpfen besiegt. Bronze ging an die Weißrussen Raman Piatruschenka und Wadsim Machnew.


    Katrin Wagner-Augustin paddelte hinter der Silbermedaillen- Gewinnerin Josefa Idem aus Italien und der ukrainischen Olympiasiegerin Inna Osypenko-Radomska ins Ziel. Am Vortag hatte die Potsdamerin mit dem Kajak-Vierer Gold über diese Distanz gewonnen. "Ich habe mich auf Platz vier gesehen, umso schöner war es dann. Ich bin superglücklich. Das ist für mich wie eine Goldene. Platz drei ist total genial", sagte die 30-Jährige.


    Im letzten Rennen verpassten Fanny Fischer und Nicole Reinhardt die achte deutsche Medaille. Die Kanutinnen aus Potsdam und Lampertheim mussten sich im Kajak-Zweier über 500 Meter mit dem vierten Platz begnügen. Gold ging an Katalin Kovacs und Natasa Janic aus Ungarn. Silber sicherten sich die Polinnen Beata Mikolajczyk/Aneta Konieczna vor Marie Delattre und Anne-Laure Viard aus Frankreich. Mit dem Kajak-Vierer hatten Fanny Fischer und Nicole Reinhardt am Vortag noch Gold über diese Distanz gewonnen.


    "Das müssen wir jetzt erst einmal verarbeiten", sagte Fanny Fischer mit tränenerstickter Stimme. "Irgendwie ist das Boot nicht ins Laufen gekommen", meinte ihre Partnerin Nicole Reinhardt.


    Insgesamt war es das schlechteste Abschneiden einer gesamtdeutschen Kanu-Mannschaft bei Olympischen Spielen. Zweimal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze lautete die Bilanz des Deutschen Kanu-Verbandes nach den letzten Finalläufen im Shunyi-Park. Vor vier Jahren in Athen erpaddelten die deutschen Athleten noch viermal Gold und dreimal Silber.



    Quelle: Olympia.de


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  • Bach lobt Peking: "Brillante Spiele für Athleten"


    Sportstätten von "absoluter Weltklasse", reibungslose Organisation, TV-Rekorde und "positive Effekte" für Chinas Zukunft: Einen Tag vor der Schlussfeier hat IOC-Vizepräsident Thomas Bach den Peking-Spielen ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt.


    "Es waren brillante Spiele für die Athleten", erklärte er in Chinas Hauptstadt, "diese Spiele werden eine Zäsur sein in der Entwicklung des Landes." Nach den kontroversen Diskussionen im Vorfeld gehe die olympische Bewegung "gestärkt aus den Spielen hervor." 85 verschiedene Nationen hätten Medaillen gewonnen, so viele wie nie zuvor. Selbst in der Menschenrechtssituation habe sich Einiges zum Guten bewegt, aber die Situation sei noch "unzureichend.".


    Auch aus deutscher Sicht zog der DOSB-Präsident ein "sehr positives Fazit". Nach dem sechsten Platz im Medaillenspiegel von Athen 2004 deute alles daraufhin, dass die deutsche Mannschaft einen Platz nach vorne rückt. "Das ist höchst erfreulich und erfolgreich. Mich haben unsere frischen Siegertypen beeindruckt, die nicht verkrampft auftreten und von Ehrgeiz zerfressen sind", sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).


    Gleichzeitig forderte er ein Umdenken in Deutschland: "Es wird hier sehr deutlich, dass so viele Ressourcen in den Leistungssport fließen wie nie zuvor". Dieser Trend der wesentlich höheren Investitionen in anderen Ländern und die "dramatisch verschärfte Konkurrenzsituation" müssten bei der Analyse der Spiele und der Zukunftsplanung berücksichtigt werden.


    Mit den Erfolgen im Anti-Doping-Kampf zeigte sich der Spitzenfunktionär des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) sehr zufrieden. Die geringe Anzahl von nur sechs positiven Dopingfällen in Peking sei mit dem "engmaschigen Netz" zu erklären, dass das IOC bei und vor den Spielen geknüpft habe. So werden es statt der angekündigten Rekordzahl von 4500 Doping-Tests am Ende mehr als 5000 sein. Alle Proben werden acht Jahre lang eingefroren. "Ich hoffe, dass der Abschreckungseffekt für die Athleten durch das Einfrieren groß genug ist", betonte Bach. Nach Rücksprache mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) glaube er nicht, dass es im Moment ein Dopingmittel gebe, "das benutzt wird und uns nicht bekannt ist".


    Die Doping-Verdächtigungen des deutschen 100-Meter-Läufers Tobias Unger am dreifachen Sprint-Olympiasieger Usain Bolt (Jamaika) wies Bach unterdessen entschieden zurück. "Jeder ist gut beraten, nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen, ohne Beweise", kritisierte der Jurist aus Tauberbischofsheim. Die Fabel-Weltrekorde von Schwimm-Star Michael Phelps (USA) und Bolt seien von Ausnahme-Athleten aufgestellt worden. "Skepsis ja, Verdacht nein", kommentierte Bach die überragenden Leistungen der beiden Top-Athleten. Die Rekordflut von bisher 42 Weltbestmarken sei auf die besondere Motivation durch Olympia zurückzuführen.


    Auch die Steigerung der weltweiten TV-Einschaltquoten und Benutzerzahlen im Internet wurden im IOC mit großer Begeisterung aufgenommen. Auf dem europäischen Fernsehmarkt habe Olympia Wachstumsraten zwischen 20 und 30 Prozent ausgelöst, so Bach. Dazu kämen enorme Zuwächse im Internet. "Die Faszination der Spiele hat sich entfaltet. Es war auf jeden Fall richtig, die Spiele an Peking zu vergeben", analysierte Bach weiter, "die Spiele haben einen positiven Effekt gebracht."



    Quelle: Olympia.de


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  • Ma Lin Olympiasieger im Tischtennis


    Der Weltranglisten-Zweite Ma Lin ist Chinas dritter Tischtennis-Olympiasieger im Herren-Einzel. Der 28-Jährige bezwang seinen Landsmann Wang Hao mit 4:1-Sätzen und gewann damit nach dem Erfolg im Team seine zweite Goldmedaille im eigenen Land.
    Vor vier Jahren war er in Athen bereits Olympiasieger im Doppel geworden. Auch die Bronzemedaille ging an China. Weltmeister Wang Liqin siegte im "kleinen Finale" mit 4:0 gegen den 42 Jahre alten Schweden Jörgen Persson.


    Zweimal saßen König Carl Gustaf von Schweden und Ehefrau Silvia auf der Tribüne im Peking University Gymnasium und drückten Persson die Daumen. Geholfen hat der königliche Beistand nicht. Der 42 Jahre alte Weltmeister von 1991, der als einziger Nicht-Chinese im olympischen Halbfinale stand, verlor zwei gutklassige Partien gegen Wang Hao (1:4) und Weltmeister Wang Liqin (0:4) und musste wie 2000 in Sydney mit dem medaillenlosen Rang vier zufrieden sein.


    Olympiasieger wurde der Chinese Ma Lin. Der Weltranglisten-Zweite gewann das Finale gegen den Weltranglisten-Ersten Wang Hao. Sichtlich bewegt drehte der 28-jährige Penholderspieler danach mit der chinesischen Fahne eine Ehrenrunde in der Halle. Für Ma Lin war es nach dem Team-Sieg das zweite Peking-Gold. Bronze ging an Wang Liqin. Auf dieses Szenario hatten sich die Organisatoren schon drei Stunden vorher bei der feierlichen Probe der Siegerehrung mit Flaggen und Nationalhymne in der fast menschenleeren Halle vorbereitet.


    Chinas Überlegenheit bei Damen und Herren war erdrückend. Die Olympia-Gastgeber erkämpften das Medaillen-Maximum mit viermal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze. "Es ist nicht gut für unseren Sport, wenn eine Nation so dominiert", sagte Adham Sharara (Kanada), Präsident des Weltverbandes ITTF. Er will verstärkt junge Spieler und vor allem Trainer aus Europa nach China in die Lehre schicken. "Die Chinesen haben zugesagt, ihre Tür nach Olympia zu öffnen."


    Den Reiz des Duells China - Europa machten die Partien von Jörgen Persson deutlich. Trotz der klaren Niederlagen gelangen dem durch eine Oberschenkelzerrung leicht gehandicapten Schweden zahlreiche fantastische Ballwechsel. Der tosende Beifall, mit dem auch die chinesischen Fans den sympathischen Persson verabschiedeten, war ein kleiner Trost.



    Quelle: Olympia.de


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  • Tiefpunkt für den DLV: Nur eine Medaille


    Nach Ariane Friedrichs Absturz ist auch die deutsche Leichtathletik am Tiefpunkt angekommen. Mit einer einzigen Bronzemedaille müssen die 60 Starter von den Olympischen Spielen aus Peking abreisen:


    Mehr als Platz drei für "Speerspitze" Christina Obergföll sprang in den 47 Entscheidungen für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) nicht heraus. Hochspringerin Friedrich hatte eine Medaille im Kopf und am Ende nichts in der Hand: Platz sieben und 1,96 Meter - eine Riesen-Enttäuschung für die 24-Jährige aus Frankfurt/Main.


    "Ich habe zwei Jahre für Olympia trainiert, da ist die Enttäuschung natürlich groß", meinte Ariane Friedrich, die in dieser Saison schon 2,03 Meter überquert hatte. Im Finale riss die Super- Serie der übermächtigen Kroatin Blanka Vlasic nach 34 Siegen: Selbst 2,05 Meter reichten der Weltmeisterin nicht zum Sieg, denn die höhengleiche Europameisterin Tia Hellebaut (Belgien) brauchte einen Versuch weniger.


    Einzel-Olympiasieger LaShawn Merritt und Weltmeister Jeremy Wariner führten das US-Quartett vor 91.000 Zuschauern zum siebten Gold hintereinander - der souveräne Sieg in glänzenden 2:55,39 Minuten war ungefährdet. Beim Staffelsieg der Amerikanerinnen über 4 x 400 Meter in 3:18,54 Minuten "hinkte" das DLV-Quartett mit Jonna Tilgner, Sorina Nwachukwu, Florence Ekpo-Umoh und Claudia Hoffmann fast 50 Meter hinterher und wurde Letzter. "Wir sind glückliche Achte", meinte Tilgner.


    DLV-Cheftrainer Jürgen Mallow hatte eine Verdopplung der Fördermittel für die olympische Kernsportart gefordert und zugleich das zuständige Innenministerium ungewöhnlich scharf kritisiert. "Irgendwann ist der Geduldsfaden gerissen, weil die so arrogant und hochnäsig mit uns umgehen. Die wollen immer mehr Medaillen, und was tun sie dafür? Nichts, nichts, nichts!", sagte der Leitende Bundestrainer vor Medienvertretern in Peking. In Athen hatte es vor vier Jahren zweimal Silber für den DLV gegeben.



    Deutsche Hockey-Herren gewinnen Olympia-Gold


    Vier Jahre nach dem sensationellen Triumph der Damen in Athen hat Hockey-Goldschmied Markus Weise auch die deutschen Herren auf den Olymp geführt. Die Mannschaft des 45-jährigen Mannheimers bezwang in Peking "Angstgegner" Spanien in einem packenden Finale mit 1:0 (1:0).


    Den umjubelten Siegtreffer erzielte Christopher Zeller in der 16. Minute. Dank einer großartigen taktischen Leistung, unermüdlichen Einsatzes und des erneut in Glanzform spielenden Halbfinal-Helden Max Weinhold im deutschen Tor verteidigten die Weise-Schützlinge die Führung bis zum Schluss und sorgten vor etwa 7000 Zuschauern im nicht voll besetzten Olympic Green Park Stadiums für das dritte Gold deutscher Hockey-Herren nach 1972 in München und 1992 in Barcelona.


    Die deutsche Mannschaft kaufte den Iberern gleich zu Beginn den Schneid ab. Spielerisch sicher und taktisch clever ließen die Weise- Schützlinge dem spanischen Paradesturm um Hockey-Weltstar Santiago Freixa keinen Raum zur Entfaltung. Nicht einmal bis in die Nähe des Strafraums kamen die Südeuropäer anfangs. Das deutsche Mittelfeld und der Angriff übten zudem mit konsequentem Forchecking mächtig Druck auf die Defensive der Spanier aus. Die ersten Torchancen ergaben sich zwangsläufig.


    Gleich dreimal versuchte es Christopher Zeller binnen einer Minute vergeblich, auch Niklas Meinert traf nicht (5.). Doch dann riss Zeller nach einer erneuten Strafecke die zahlreichen deutschen Fans zu den ersten Jubelstürmen hin, als der Ball im Netz der verdutzten Spanier einschlug. Es war das zweite Tor des 23-Jährigen beim Olympia-Turnier.


    Wie schon beim 1:0 im Gruppenspiel agierten die Weise-Schützlinge nach der Führung kontrolliert. Zu gut in Erinnerung waren die zahlreichen nervenaufreibenden Duelle mit den Iberern wie vor zwei Jahren im WM-Halbfinale, als sich Deutschland im Siebenmeterschießen durchsetzte. In diesem Jahr hatte es bereits vier Niederlagen gegen den WM-Dritten von 2006 gegeben.


    Und die Spanier kamen mit Macht. Allerdings stoppten vor allem die deutschen Abwehr-Cracks Max Müller und Sebastian Biederlack die gegnerischen Attacken. Was durchkam, wurde eine Beute von Keeper Max Weinhold. Der Held des Siebenmeter-Krimis im Halbfinale gegen die Niederlande rettete in der ersten Halbzeit gleich dreimal mit spektakulären Paraden.


    Mit dem Rücken zur Wand drängten die Spanier nach der Pause sofort auf den Ausgleich. Die beste Chance vergab Eduard Tubeau (43.). Der deutschen Mannschaft gelang es nun nicht mehr, die Partie zu kontrollieren. Ein offener Schlagabtausch entwickelte sich, während die Fans in Schwarz-Rot-Gold schon Sieg-Gesänge intonierten. Die Stimme verschlug es ihnen kurz, als Freixa eine Strafecke nur um Zentimeter neben den deutschen Kasten schoss. Am Ende löste sich die Anspannung in ausgelassenem Jubel.



    Quelle: Olympia.de


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  • Springreiter Ahlmann lädt zur Pressekonferenz


    Der deutsche Springreiter Christian Ahlmann (Marl), der nach einer positiven Dopingprobe bei seinem 15 Jahre alten Wallach Cöster von den olympischen Reiterspielen ausgeschlossen worden war, wird sich am Sonntag (24. August) erstmals zu den Vorfällen in Hongkong äußern. Der 33-Jährige wird ab 11.00 Uhr auf einer Pressekonferenz in Marl Stellung beziehen. Das teilte Ahlmann am Samstag mit.


    Etwas überrascht reagierte der Verband, nachdem Ahlmann die PK im Alleingang und ohne Abstimmung mit der Reiterlichen Vereinigung angesetzt hatte. "Ich bin doch etwas überrascht, doch wir sind ja alle noch hier in Hongkong. Da scheint es wohl zu brennen. Deshalb habe ich Verständnis für sein Verhalten. Wir haben ihm empfohlen, sich beraten zu lassen", sagte Reinhard Wendt, Leiter der deutschen Delegation in Hongkong.


    Wendt meinte, dass der Verband grob über den Inhalt der Erklärung Bescheid wüsste. "Er muss das jetzt erstmal vortragen. Mittlerweile ist es wohl schon so, dass er nicht mehr vor die Tür gehen kann, ohne als Doping-Sünder abgestempelt zu werden", sagte Wendt.
    Ahlmann war nach seiner Suspendierung in Hongkong zurück nach Deutschland geflogen und seitdem nicht zu erreichen. Am Freitag war in Hongkong auch die B-Probe geöffnet worden. Das Ergebnis soll laut Reiter-Weltverband FEI innerhalb der nächsten sieben Tage vorliegen.


    Neben Ahlmann waren am Donnerstag drei weitere Reiter in Hongkong suspendiert worden, nachdem bei ihren Pferden jeweils in der A-Probe Rückstände des verbotenen Wirkstoffes Capsaicin festgestellt worden waren. Es handelte sich um den Brasilianer Bernardo Alves mit seinem Pferd Chupa Chup, Denis Lynch (Irland) mit Latinus und Tony Andre Hansen (Norwegen) mit Camiro.



    Gold für Brasiliens Volleyballerinnen


    Die Volleyballerinnen von Brasilien haben sich die erste Olympia-Goldmedaille ihrer Geschichte gesichert. Im Finale gewann der Vizeweltmeister mit 3:1 (25:15, 18:25, 25:13, 25: 21) gegen die USA, die zum zweiten Mal nach 1984 Olympiasilber gewann. Im ganzen Turnierverlauf hatte Brasilien zuvor in sieben Spielen keinen einzigen Satz abgegeben. Am Sonntag kommt es im olympischen Männer-Finale erneut zum Duell zwischen Brasilien und den USA.


    Gastgeber China hatte sich zuvor mit Bronze für die verpasste Wiederholung des Athen-Olympiasieges getröstet. Im "kleinen Finale" besiegten die Gastgeber vor 15.000 Fans im Capital Gymnasium den dreimaligen Olympiasieger Kuba 3:1 (25:16, 21:25, 25:13, 25:20). Die deutschen Volleyballerinnen hatten sich erstmals seit 1992 nicht für Olympia qualifiziert.



    Thorkildsen mit Olympiarekord zu Speer-Gold


    Andreas Thorkildsen ist wie 2004 in Athen Olympiasieger im Speerwerfen geworden. Der Norweger setzte sich im Finale in Peking mit 90,57m klar vor dem zweitplatzierten Letten Ainars Kovals durch, der im letzten Versuch auf 86,64m kam. Bronze ging mit 86,16m an Weltmeister Tero Pitkämäki aus Finnland.


    Deutsche Speerwerfer enttäuschen Beide deutschen Speerwerfer waren nach enttäuschenden Leistungen in der Qualifikation gescheitert. Der Hannoveraner Stephan Steding landete mit 70,05m nur auf dem 32. Platz und damit drei Ränge vor dem Saarbrücker Alexander Vieweg, der lediglich auf 67,49m kam.



    Quelle: Ard.de


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  • "Ein gewisser Restzweifel bleibt"


    Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking haben rund 150 Spezialisten insgesamt 4.500 Dopingproben der Athleten analysiert und ausgewertet. Einer der "Endkontrolleure" bei diesen Tests war Dopingforscher Mario Thevis vom Institut für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Aufgabe des 35 Jahre alten Professors war, die Kontrollergebnisse der Proben abschließend zu bewerten.


    Frage: Die Rekordzahl von 4.500 Dopingkontrollen war angekündigt für den Zeitraum der Spiele von Peking. Haben Sie Ihr Soll am Sonntag erfüllt?
    Thevis: Am Ende der Olympischen Spiele werden wir die geplante Anzahl sogar noch übertroffen haben - alle Proben konnten im vorgesehenen Zeitraum analysiert und berichtet werden.


    Frage: Sind alle gezogenen Proben dann schon geprüft oder wird es nach Ende der Spiele noch Ergebnisse geben?
    Thevis: Einige Analyseverfahren bedürfen einer etwas längeren Arbeits- und Auswertungszeit, daher werden die letzten Ergebnisse warscheinlich noch einige Tage auf sich warten lassen. Ich denke, dass Ende der kommenden Woche alle Daten vorliegen sollten.


    Frage: In Athen gab es über zwei Dutzend, in Peking bislang "nur" sechs Dopingbefunde (plus die der Springreitpferde), der spektakulärste sicherlich der der Siebenkämpferin Ludmilla Blonska, der die Silbermedaille aberkannt wurde. Sind die Spiele folglich sauberer geworden?
    Thevis: Die hier durchgeführten Kontrollen haben gezeigt, dass im Vergleich zu Athen Sportler zum Zeitpunkt der Kontrollen seltener verbotene Substanzen im Körper hatten. Dies kann zum einen bedeuten, dass weniger Doping zum Einsatz gekommen ist; aber auch die Tatsache, dass im Vorfeld der Olympischen Spiele zahlreiche Athleten des Dopings bereits überführt wurden, ist hierbei anzumerken. Schießlich bleibt aber dennoch zu bemerken, dass nicht alle Athleten in den kritischen Zeiträumen der Trainingsphasen einem umfangreichen Kontrollsystem unterlagen, so dass ein gewisser Restzweifel bleibt, ob nicht doch manche Sportler hier in Peking gedopt an den Start gegangen sind, ohne dass ihnen dies nachgewiesen werden konnte.


    Frage: Haben Sie den Urin oder das Blut von Usain Bolt geprüft? Wie sehen Sie als Biochemiker seine enorme Leistungsfähigkeit im Sprint?
    Thevis: Die ein oder andere Urinprobe des Herrn Bolt ist sicher auch in meiner Abteilung hier analysiert worden. Da wir aber ausschließlich Code-Nummern erhalten, kann ich nicht sagen, wieviele und welche es gewesen sind. Ich denke, dass Herr Bolt ein Ausnahmeathlet ist, dem bislang kein Dopingvergehen nachgewiesen wurde. Zukünftige Tests werden dies entweder bestätigen oder widerlegen müssen.


    Frage: Die Proben von Peking sollen ja einige Jahre gelagert werden. Halten Sie es für möglich, dass man in der Zukunft - im Lichte neuer Untersuchungsmethoden - zu anderen Erkenntnissen gelangt als derzeit, in Bezug auf Bolts Urin/Blut?
    Thevis: Der Sinn und Zweck der Aufbewahrung aller Sportlerurine ist, die Möglichkeiten zu haben, im Falle neuer Erkenntnisse und Detektionsmethoden nachträgliche Analysen durchzuführen. Es ist sehr schwer abzuschätzen, inwiefern dadurch gegenwärtige Olympiasieger im Nachhinein sanktioniert werden müssen.


    Frage: Wie von einem anderen Stern muten auch die Leistungen von Schwimm-Star Michael Phelps an - mit achtmal Gold und sieben Weltrekorden. Was wissen Sie über intelligente Kontrollen der USADA in seinem speziellen Fall, also Dopingtests in der unmittelbaren Vorbereitungsphase?
    Thevis: Hierzu kann ich keine Angaben machen.


    Frage: Welchen Eindruck nehmen Sie von Ihrer Arbeit als "Endkontrolleur" und der Arbeit insgesamt im IOC-Dopinglabor Peking mit nach Hause?
    Thevis: Ich habe hier sehr interessante Wochen erlebt und sehr regen Austausch mit meinen internationalen Kollegen gehabt. Es war ein durch und durch lehrreiches und konstruktives Zusammentreffen, was sich hoffentlich in weiteren Kooperationen in Zukunft äußern wird.


    Frage: Was haben Sie außer dem Labor eigentlich von Peking und den Olympischen Spielen gesehen und wie hat es Ihnen gefallen?
    Thevis: Ich hatte Gelegenheit, mir einige wenige Sportveranstaltungen anzuschauen und dabei die beeindruckenden Sportstätten, die Atmosphäre und die Begeisterung der Zuschauer zu erleben. Ich hoffe, solche Emotionen und diese Leidenschaft auch in Zukunft im Sport finden zu können. Dazu sind faire Wettkampfbedingungen nötig, die unter anderem durch Dopingkontrollen gewährleistet werden müssen. Hier kann die Forschung einen wesentlichen Beitrag leisten und mit Unterstützung der verantwortlichen Organe neue Kenntnisse und Möglichkeiten einbringen.



    Quelle: ARD.de


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  • Taekwondoka trat nach dem Kopf des Schiedsrichter


    Der Kubaner Angel Valodia Matos hat bei den olympischen Taekwondo-Wettbewerben für einen Eklat gesorgt. Im Bronze-Kampf gegen den Kasachen Arman Tschilamnow rastete der Ex-Meister seines Landes aus und versetzte dem schwedischen Schiedsrichter einen Fußtritt an den Kopf.


    Dieser hatte Matos zuvor disqualifiziert, weil er seine Verletzungsauszeit überzogen hatte. Der Kubaner lag zu dem Zeitpunkt 3:2 in Führung. Matos wurde anschließend vom Taekwondo-Weltverband lebenslänglich von allen Wettbewerben ausgeschlossen, zudem wurden seine bisherigen Ergebnisse gelöscht.


    Unterdessen sicherten sich Maria del Rosario Espinoza aus Mexiko und der Südkoreaner Cha Dongmin die Goldmedaillen. Die Mittelgewichts-Weltmeisterin besiegte die Norwegerin Nina Solheim mit 3:1. Der 21-jährige Cha gewann in der Klasse über 80kg gegen den Griechen Alexandros Nikolaidis 5:4.


    In der Frauen-Klasse über 67kg gewannen die Britin Sarah Stevenson und Natalia Falavigna aus Brasilien Bronze. Bei den Männern holten Arman Tschilamnow (Kasachstan) und Chika Yagazie Chukwumerije (Nigeria) Platz drei. Deutsche Kämpfer waren in beiden Konkurrenzen nicht angetreten.



    US-Basketballerinnen holen den Titel


    Die Basketballerinnen der USA haben zum insgesamt sechsten Mal und das vierte Mal in Folge olympisches Gold gewonnen. Zum dritten Mal nach 2000 in Sydney und 2004 in Athen setzten sich die Amerikanerinnen mit dem 92:65 (47:30) gegen den Erzrivalen und Weltmeister Australien durch. Damit sind die USA seit 1992 in Barcelona bei Olympia weiter ungeschlagen.


    In der Begegnung um Platz drei hatte sich Vize-Weltmeister Russland mit einem 94:81 (52:39) gegen Gastgeber China die Bronzemedaille gesichert.


    Vor 18.000 Zuschauern in der ausverkauften Olympia-Halle in Peking erwischten die "Aussies" den besseren Start. Als ihnen jedoch zwischen der 9. und 15. Minute nur zwei Punkte gelangen, nutzten die USA die Chance zum 16:2-Zwischenspurt und zur 34:17-Führung.


    Lawson und Leslie beste US-Werferinnen Bis zur Halbzeit schien der Korb für das Team vom Fünften Kontinent wie vernagelt. Nach 20 Minuten stand eine Trefferquote von 22 Prozent in der Statistik, während die USA die Ausbeute auf 63 Prozent erhöhten.


    Nach dem Wechsel bemühten sich die Australierinnen um den Anschluss. Doch die Amerikanerinnen hatten stets eine Antwort parat und hielten den Gegner unter anderem mit ihrer aggressiven Verteidigung auf Distanz. Nichts war mehr zu sehen von dem Spielfluss und der Treffsicherheit, mit der die Australier unter anderem im Halbfinale die Chinesinnen (90:56) beherrscht hatten.


    Im dritten Viertel konnte Australien den Abstand noch einmal auf 12 Punkte verkürzen, doch in Gefahr bringen konnten sie den vierten Olympiasieg der USA in Folge auch im Schlussviertel nicht. Die Vorentscheidung war mit der 65:48-Führung (28.) gefallen.
    Die Mannschaft aus dem Mutterland des Basketballs hatte in Kara Lawson (15 Punkte) und Lisa Leslie (14) die besten Werferinnen. Treffsicherste Australierinnen waren Lauren Jackson (20) und Belinda Snell (15).



    Quelle: ARD.de


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  • Wanjiru gewinnt Marathon: "Geschichte für Kenia"


    Als Samuel Wanjiru der Läufernation Kenia endlich das erste Olympia-Gold im Marathon der Männern beschert hatte, bekreuzigte er sich und fiel auf die Knie.


    Ausgerechnet der mit 21 Jahren Jüngste aus dem Trio des ostafrikanischen Landes, der zuletzt sechs Jahre in Japan lebte, setzte sich bei seinem erst dritten Rennen auf der klassischen 42,195-Kilometer-Strecke durch. Der Halbmarathon-Weltrekordler legte ein mörderisches Tempo vor: In der Siegeszeit von 2:06:32 Stunden lief er zum Abschluss der Leichtathletik-Wettkämpfe in Peking olympischen Rekord. "Das ist Geschichte für Kenia", sagte Wanjiru stolz.


    Silber bei dem Hitzerennen gewann mit bereits 38 Jahren der zweimalige Weltmeister Jaouad Gharib aus Marokko (2:07:16) vor Tsegay Kebede aus Äthiopien (2:10:00), der seinen Landsmann Deriba Merga auf der Runde im Nationalstadion noch überholte. Weltrekordler Haile Gebreselassie aus Äthiopien hatte wegen der schwierigen klimatischen Bedingungen auf einen Start verzichtet.


    "Der sechste Platz als bester Weißer - das ist etwas, worauf ich stolz sein kann", meinte der Schweizer Viktor Röthlin als schnellster Europäer. Der letztjährige WM-Dritte glaubte, die Taktik der Kenianer durchschaut zu haben: "Die haben Luke Kibet für die zwei anderen Kenianer geopfert. Er war der Hase." Nach 29 Kilometern musste der Weltmeister und frühere Gefängniswärter jedoch aufgeben: "Ich hatte große Probleme mit meinem Magen".


    Der Dritte im Bunde der Kenianer, Routinier Martin Lel (29), fühlte angesichts des nationalen Auftrags, endlich einen Olympiasieg herauszulaufen, "viel mehr Druck als sonst" und wurde Fünfter. "Es war der Plan, von Anfang an das Tempo zu forcieren und die anderen kaputt zu laufen", sagte der dreimalige London- und zweimalige New- York-Sieger.


    Der Marktwert von Wanjiru ist mit seinem Triumph weiter in die Höhe geschnellt. Der Olympiasieger war mit 15 nach Fukuoka gezogen, weil er von Toyota eine Schulausbildung bezahlt bekam. Da er in Japan keine Trainingsgruppe mehr hat, ist er in diesem Jahr in seine Heimat zurückgekehrt. Seinen bisher größten Zahltag hatte er als Sieger beim Abu-Dhabi-Halbmarathon mit.300.000 US-Dollar. Nun sind die Straßenläufe für den Olympiasieger mit Geld gepflastert. Beim Berlin- Marathon im nächsten Jahr will er Gebreselassies Weltrekord (2:04:26) knacken. "Eine Zeit unter 2:04 ist mein nächstes Ziel", sagte Wanjiru. Das würde ihm über 100.000 Euro einbringen.



    Mallows Schimpf-Kanonade gegen BMI und DOSB


    Mit einem beispiellosen Rundumschlag hat Chef- Bundestrainer Jürgen Mallow die Schuld am Olympia-Debakel der deutschen Leichtathleten fast komplett auf die Politik und den Sport-Dachverband abgewälzt.


    "Irgendwann ist der Geduldsfaden gerissen, weil die so arrogant und hochnäsig mit uns umgehen. Die wollen immer mehr Medaillen, und was tun sie dafür? Nichts, nichts, nichts!", schimpfte der Leitende Bundestrainer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) in Peking auf das Bundesinnenministerium (BMI) und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Die "massive Benachteiligung" bei der Förderung ist für Mallow der Hauptgrund für den historischen Absturz des DLV: Nur einmal Bronze (Speerwerferin Christina Obergföll) gab es bei Olympischen Spielen zuletzt vor 104 Jahren.


    Mallow kritisierte vor allem die unzureichende finanzielle Unterstützung und bürokratischen Hemmnisse bei den Gesprächen mit dem BMI. "Das BMI nennt das Verhandlungen, ich nenne das Diktat! Das ist eine Farce", kritisierte der 64-Jährige das "entwürdigende Spiel" des staatlichen Geldgebers. Wenn es nach dem Willen der "Schreibtischtäter" gegangen wäre, hätte der DLV viele Disziplinen längst einstellen müssen: Sprint, Lauf, Hürden, Stabhochsprung. "Die sind bekloppt", meinte Mallow. "In vielem sind wir wie ein zahnloser Tiger. Unsere Hauptkonkurrenten, die Nationen auf den Plätzen vier bis zehn, werden alle erheblich besser gefördert", erklärte der Cheftrainer. "Hinter uns stehen in der Förderung vielleicht ein paar Länder wie Honduras."


    Nach dem verbalen Amoklauf seines Spitzen-Angestellten war der entsetzte DLV-Präsident Clemens Prokop um Schadensbegrenzung bemüht. "Ich bedaure die Art und Weise der Äußerungen und missbillige sie. Das ist nicht produktiv", sagte der Jurist aus dem bayerischen Kelheim. "Ich finde es besser, wenn man Kritik auf Fakten beschränkt." Auch beim DOSB lösten "Mallows Tiraden" Unmut aus. "Ich finde die Anschuldigungen unverständlich. Es zeigt ein erstaunliches Maß an Unkenntnis über das Fördersystem", konterte Chef de Mission und DOSB-Generaldirektor Michael Vesper und mutmaßte: "Er neigt dazu, die Schuld bei anderen zu suchen."


    Fakt ist, dass dem DLV nach der Pleite von Athen 2004 (zwei Silbermedaillen) die Fördermittel um 650.000 Euro gekürzt worden waren. Darüber regt sich auch DLV-Vizepräsident Leistungssport Eike Emrich auf. "Mangelnder Erfolg, weniger Geld - das ist die falsche Logik. In der Industrie wird seit Jahrzehnten antizyklisch investiert", argumentierte der Soziologie-Professor aus Saarbrücken. Emrich forderte einen "Sondertopf, damit die Leichtathletik wieder auf die Beine kommt". Für die Heim-WM 2009 in Berlin käme selbst das aber zu spät. "Das greift dann erst 2012 in London."


    Für das laufende Olympia-Jahr kennt Mallow noch nicht einmal seinen Etat. Sein "Wunsch" für 2009 wären fünf Millionen Euro, aber "wir brauchen mindestens das Doppelte". Sonst hinkt die einstige Leichtathletik-Großmacht der Konkurrenz noch weiter hinterher.


    Geld alleine macht keine schnellen Beine, und auch im DLV liegt einiges im Argen: Die Einstellung der Athleten zum Spitzensport, die Qualität der Trainer, nur wenige effektive Leistungszentren, die mangelnde Bereitschaft zum internationalen Konkurrenzkampf. Kritiker wie Helmut Digel bügelte Mallow brüsk ab: "Unser Ehrenpräsident ist ein Dummschwätzer."


    Mit Bronze im Hochsprung war Paul Weinstein 1904 genauso effektiv wie das 60-köpfige DLV-Team 104 Jahre später. In Peking haben einige Trümpfe nicht gestochen: Hochspringerin Ariane Friedrich (7.), Kugelstoßerin Nadine Kleinert (7.) und Diskus-Vizeweltmeister Robert Harting (4.) hatten sich mehr ausgerechnet. Nur in der Zahl der Endkampf-Platzierungen (Peking: 16) gab es im Vergleich zu Athen (14) einen marginalen Aufwärtstrend. Aber die "glorreichen Zeiten einer Heike Drechsler" sind nach Mallows Ansicht aus anderen Gründen schon längst vorbei: "Diese Zeiten wollen wir nicht haben. Diese Zeiten waren dopingverseucht. Das war Kalter Krieg."



    Kanutin Wagner-Augustin trägt deutsche Fahne


    Mit Gold und Bronze erfüllte sich Kanutin Katrin.Wagner-Augustin schon einen."Traum", die Berufung zur Fahnenträgerin machte die Spiele in Peking für die viermalige Olympiasiegerin dann "perfekt".


    "Es ist eine große Ehre und macht mich stolz", sagte die 30-Jährige und durfte das deutsche Team bei der Schlussfeier mit dem schwarz-rot-goldenen Banner in das Nationalstadion führen. Vor acht Jahren in Sydney gewann die Potsdamerin ihre ersten zwei Goldmedaillen - bei den.Spielen in Peking vergoss die Sportsoldatin nach dem Sieg im Kajak-Vierer Freudentränen. Nach ihrem ersten Edelmetall im Einer würdigte die Mannschafts-Leitung sie ihre Gesamtleistungen mit der Ernennung.


    "Bei einer Medaille im.Einer kann man sagen, du warst dein eigener Kapitän und hast es ganz alleine geschafft", sagte die gelernte Arzthelferin, die mittlerweile Innenarchitektur und Raumgestaltung studiert. Bei ihren ersten Olympischen Spielen in Sydney war die deutsche Top-10-Olympionikin zwar "ein bisschen mehr aufgeregt, aber wenn man vor Ort ist, steht man wieder wie ein kleines Mädchen an der Regattastrecke und ist genauso aufgeregt wie vor acht Jahren", gestand die Frau mit der erfrischend direkten Art. Zu Hause entspannt sie sich "gerne mit Unkraut zupfen" oder Malen, in Peking beruhigten wie so oft Erfolge und "möglichst viel Schnattern".


    Die Sportlerin, die mit dem ehemaligen Rennsport-Kanuten.Lars Augustin verheiratet ist und zu ihrer Familie noch das Kätzchen Flöckchen.zählt, erpaddelte sich seit ihrer ersten.Weltmeisterschaft 1997 in.Kanada sieben WM-Titel. "Die WM in Kanada 2009 wäre noch ein schönes Ziel. Dort habe ich meine erste WM bestritten, da würde sich ein Kreis schließen", formulierte Wagner-Augustin.


    Ein Buch über die Erfolgs-Karriere hat sie nicht geplant: "Das möchte niemand lesen. Von früh bis spät für den Sport quälen macht keinen Spaß - das würde ich auch nicht lesen wollen." Dabei kann sie viel erzählen. "Sie trägt ihr Herz an der richtigen.Stelle und setzt sich als sorgende Frau für alle in der Mannschaft ein", sagt Bundestrainer Reiner Kießler über die zweiterfolgreichste deutsche Kanutin nach Birgit Fischer.


    Die WM ist im.Visier, aber auch Olympia 2012 ("Rein theoretisch ja. 34 ist ja kein.Alter") ist nicht gänzlich ausgeschlossen. Denn der Reiz, mit "weltberühmten Leichtathleten" im olympischen Dorf zusammenzuwohnen, bleibt. "Man sieht Stars, bei denen man sagt:.'Wow, die hat man schon mal im Fernsehen gesehen. Das ist, als wäre man in einer Soap selber drin", sagte sie.



    Ungarn erneut Wasserball-Olympiasieger


    Die ungarische Wasserball-Nationalmannschaft ist zum Abschluss der Sommerspiele in Peking zum neunten Mal Olympiasieger geworden. Das Team von Cheftrainer Denes Kemeny setzte sich im Finale vor rund 4000 Zuschauern gegen die USA mit 14:10 (6:4, 3:4, 2:1, 3:1) durch.


    Das Spiel um Bronze gewann der ehemalige Weltmeister Serbien gegen Europa-Champion Montenegro mit 6:4. Die deutsche Mannschaft belegte nach einem 8:10 gegen Italien den zehnten Platz. Vor vier Jahren hatte Deutschland bei den Spielen in Athen noch Rang fünf eingenommen.



    US-Volleyballer holen Gold für Trainer


    Im Moment des olympischen Triumphs übermannten Hugh McCutcheon die Gedanken an die private Tragödie. "Es war zu viel für mich, einfach nur unwirklich", gestand der Coach der US-Volleyballer nach dem überraschenden 3:1 (20:25, 25:22, 25:21, 25:23)-Gold-Coup gegen Brasilien.


    16 Tage zuvor, nur Stunden nach der Eröffnungsfeier, war McCutcheons Schwiegervater von einem Chinesen in der Olympia-Stadt erstochen worden. Seine Schwiegermutter hatte die Bluttat schwer verletzt überlebt. "Es sind die schwersten Zeiten - und zugleich die besten", beschrieb der US-Coach seine verwirrende Gefühlswelt.


    Sekunden nach dem entscheidenden Punkt im Finale von Peking zeigte der gebürtige Neuseeländer mit dem Finger gen Himmel, herzte die Teambetreuer und verschwand dann minutenlang in einem Nebenraum. "Ich musste raus und erstmal durchatmen", erklärte der 38-Jährige seine Flucht, die er auch für ein kurzes Telefonat mit seiner heimgereisten Frau Elisabeth nutzte.


    "Liz" hatte die Messer-Attacke auf ihre Eltern am Trommelturm mit ansehen müssen und trotz der schockierenden Erlebnisse ihren Mann überzeugt, zu seinem Team zurückzukehren, nachdem er die ersten drei Partien des Olympia-Turniers noch verpasst hatte. "Ich habe ihr gesagt, dass wir Gold gewonnen haben, und sie war außer sich vor Freude", erzählte McCutcheon mit zitternder Stimme.


    Mit einer E-mail hatte Elisabeth McCutcheon das US-Team vor dem Endspiel angespornt. Nach dem verlorenen ersten Satz wurde der Weltliga-Gewinner immer stärker, der Athen-Olympiasieger Brasilien hatte dem unbedingten Willen der Amerikaner nicht mehr viel entgegenzusetzen. "Hugh ist wie ein Vater für uns. Deshalb könnte ich nicht glücklicher für ihn sein", verriet Angreifer Scott Touzinsky. "Es ist extrem emotional, ein bitter-süßer Moment", sagte William Priddy. McCutcheons seelische Wunden jedoch konnte auch die Goldmedaille nicht heilen. "Das macht meinen Schwiegervater nicht wieder lebendig. Es ändert nichts", sagte der Coach.


    Die sieggewohnten Brasilianer vergaben mit der unerwarteten Final- Pleite die Chance auf den ersten Doppel-Erfolg einer Nation bei einem olympischen Volleyball-Turnier seit 28 Jahren. Tags zuvor hatten die Frauen vom Zuckerhut mit dem 3:1 gegen das US-Team ihren ersten Olympiasieg gefeiert. Doch die Männer-Auswahl, das dominierende Team der vergangenen acht Jahre, patzte auf der Zielgeraden. Zugleich das Ende einer "goldenen Generation": Viele der Schmetterkünstler von Erfolgscoach Bernadinho haben ihren Rücktritt angekündigt.



    IOC-Präsident Rogge zieht positives Fazit


    Die Spiele haben China verändert. Mit dieser positiven Schlussbilanz trat IOC-Präsident Jacques Rogge vor dem Erlöschen des olympischen Feuers vor die Weltöffentlichkeit.
    "China hat die Welt besser kennengelernt, und die Welt hat China besser kennengelernt.


    China hat sich der Welt geöffnet", erklärt der Belgier, der sich in den vergangenen 16 Tagen aus jedem Streit herausgehalten hat. Dabei hat Chinas Regierung das oft machtlose IOC.teilweise vorgeführt: Die Versprechen freier Berichterstattung und freien Internetzugangs wurden nicht eingehalten. Doch Rogge sagt nicht: "Versprechen gebrochen". Rogge sagt lieber: "nicht perfekt". Im Vergleich zu früher habe sich die Lage in China gebessert. "Der langfristige Effekt wird positiv sein."


    Organisatorisch und sportlich fällt die Bilanz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ohnehin positiv aus, auch wenn Rogge kein Urteil über den chinesischen Goldmedaillenregen und den Sturm an die Spitze der olympischen Weltsports abgeben will. "Das olympische Dorf war großartig, die Wettkampfstätten erstklassig, die Organisation makellos." China habe die meisten Goldmedaillen gewonnen, die USA.die höchste Gesamtzahl an Medaillen. "Jedes Land wird den Aspekt hervorheben, der ihm am geeignetesten erscheint."


    Kein Wort der Kritik an den chinesischen Trainingszentren, in denen Kinder bereits im Grundschulalter für Olympia gedrillt werden. "Jedes Land hat ein Auswahlsystem. Solange das nach ethischen Maßstäben läuft, haben wir kein Problem damit." Als die zwei "Ikonen" der Spiele nennt Rogge aber nicht chinesische Sportler, sondern Jamaikas Sprinter Usain Bolt und US-Schwimmer Michael Phelps.


    Rogge will künftig "Gigantismus" verhindern und die Zahl der teilnehmenden Sportler wieder auf 10.500 beschränken - was dieses Mal mit über 11.000 Athleten nicht gelang. Positiv sei dagegen die niedrige Zahl von nur sechs Dopingfällen, obwohl das IOC selbst vor Beginn der Spiele noch mit bis zu 40 gedopten Athleten gerechnet hatte. Und besonders erfreulich aus seiner Sicht: Die Fernsehquoten lägen um 20 bis 30 Prozent höher als bei früheren Olympischen Spielen. Die Sportstätten seien größtenteils eingebettet in Hochschulen. Das seien keine nutzlosen Großprojekte.


    Auch den Umweltschutz hebt der Ober-Olympier hervor: "Das war keine Sache von zwei Wochen nur für die Spiele", sagt er über die Notmaßnahmen zur Säuberung der Luft in einer der zehn meist verschmutzten Städte der Welt. Peking hat hunderte Fabriken zeitweilig geschlossen, strenge Fahrverbote erlassen. Die chinesische Seite habe ihm gesagt, dass die Fabriken geschlossen bleiben sollten. Zweifel sind angebracht: Damit käme die komplette Produktion an einem der großen Industriestandorte Chinas auf Dauer zum Erliegen.


    Doch auch Rogge muss indirekt zugeben, dass das IOC im Grunde ohne Einfluss war. So genehmigten die Pekinger Behörden keine einzige Kundgebung in den "Protestzonen", wie sie nach dem Vorbild früherer Spiele versprochen waren. "Wir fanden es ungewöhnlich, dass keiner dieser Proteste stattfand", sagt der Herr der Ringe milde.


    International Aufsehen erregten zwei alte Frauen, gegen die wegen ihrer Demonstrationspläne ein Jahr Arbeitslager auf Bewährung verhängt wurde. "Das IOC muss chinesische Gesetze respektieren", sagt Rogge. Am Ende schien auch der IOC-Boss erleichtert, dass es nun vorbei ist. Während der Spiele war Rogge für die Öffentlichkeit praktisch unsichtbar, obwohl er als Zuschauer von Wettkampf zu Wettkampf eilte. Die gesamte Abwehrarbeit musste seine Sprecherin Giselle Davies übernehmen.


    London 2012 verspricht weit weniger befrachtete Spiele. Zwar würden es die Briten in einigen Aspekten schwer haben, mit China zu konkurrieren, "aber London ist sehr kosmopolitisch, multiethnisch, multireligiös", sagt Rogge - alles, was Peking nicht ist. "Das ist ein Aktivposten."



    Frankreich erstmals Handball-Olympiasieger


    Frankreich hat den goldenen Wurf gelandet: Mit einem imponierenden Auftritt hat das Starensemble im Finale der Spiele von Peking den Siegeszug der Handballer aus Island gestoppt und sich erstmals zum Olympiasieger gekrönt.


    In einer über weite Strecken einseitigen Partie besiegte der zweimalige Weltmeister die Nordeuropäer überzeugend mit 28:23 (15:10). In der vom deutschen Schiedsrichtergespann Frank Lemme und Bernd Ullrich (Magdeburg) geleiteten Partie waren Torhüter Thierry Omeyer und Torschütze Nikola Karabatic (8) vom THW Kiel Garanten für den Sieg. Island hatte bei seinem ersten Medaillengewinn überhaupt im Handball in Olafur Stefansson (5) seinen besten Werfer.


    Platz drei hatte sich zuvor Spanien durch einen 35:29 (12:14)- Erfolg im "kleinen Finale" über Kroatien gesichert. Während die Iberer zum dritten Mal nach 1996 und 2000 Bronze gewannen, war der vierte Platz für Kroatien nach zwei Olympiasiegen (1996 und 2004) die schlechteste Olympia-Platzierung.


    Im anfänglichen Geduldsspiel zweier zunächst abwehrstarker Mannschaften verloren die Isländer Mitte der ersten Halbzeit die Nerven. Nach Fehlpässen, leichten Ballverlusten und zahlreichen Glanzparaden des Kieler Torhüters Omeyer war keine spielerische Linie mehr zu sehen. Deutlich war dem Überraschungsteam in seinem ersten großen Finale die mangelnde Endspiel-Erfahrung anzumerken. Die Franzosen hingegen, die zuletzt bei der Europameisterschaft 2006 gewonnen hatten, bewahrten die nötige Ruhe.


    Der EM-Dritte störte den Spielaufbau der Isländer konsequent. Im Angriff war die Wucht des Rückraums mit Karabatic und dem ehemaligen Gummersbacher Cedric Burdet kaum einzudämmen. Vom 4:4 (12.) enteilte Frankreich auf 9:4 (18.). Im gleichen Maße wie Frankreichs Torjäger trafen, versiebten Islands sonst sichere Schützen Stefansson und Gunjon Valur Sigurdsson ihre Chancen.


    Frankreich und Island hatten sich 1992 in Barcelona im "kleinen Finale" gegenüber gestanden, das die Franzosen damals gewannen. Auch im Endspiel von Peking bahnte sich zeitig ein Erfolg des zweimaligen Weltmeisters an. Beim 13:6 (24.) hatten die Mannen um Welthandballer Karabatic erstmals sieben Tore Vorsprung und demonstrierten mit dem starken Rückhalt Omeyer Selbstbewusstsein. Daran änderte sich auch in den zweiten 30 Minuten nichts und Frankreich distanzierte die tapferen Isländer.


    Im Spiel um Platz drei bekam Spanien erst in der zweiten Halbzeit die zuvor spielbestimmenden Kroaten besser in den Griff. In der 48. Minute lag der Weltmeister von 2005 erstmals mit drei Toren in Front und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. "Heute war es perfekt. Wir haben mit viel Herz gespielt", sagte der frühere Kieler Rückraumspieler Demetrio Lozano. Vor lauter Freude zog er noch auf dem Weg aus der Halle seine verschwitzen Sachen aus und warf diese ins Publikum.



    Ahlmann sieht sich nicht als Doping-Sünder


    Der von den Olympischen Spielen suspendierte Springreiter Christian Ahlmann (Marl) sieht sich nicht als Doping- Sünder. Er habe seinem Pferd Cöster das Mittel Equi-Block nur gegen Verspannungen auf den Rücken auftragen lassen, sagte der 33-Jährige in Marl.


    Die Beine des Pferdes seien damit nie eingeschmiert worden. Er benutze das Mittel, das die verbotene Substanz Capsaicin enthält, bereits seit Jahren und sei bei Dopingproben nie positiv getestet worden. Gegen die Entscheidung des Internationalen Reiter-Verbandes FEI, nach der er bei Turnieren gesperrt ist, werde er Einspruch einlegen.



    13. Gold für US-Basketballer


    Kobe Bryant küsste das Gold nach der Basketball- Sternstunde immer wieder, Dwayne Wade nahm die Medaille zwischen die Zähne und LeBron James lauschte ergriffen der US-Nationalhymne.


    Mit einem 118:107 (69:61) über Weltmeister Spanien in einem unglaublichen Finale vor 18.000 Zuschauern in Peking hatten die NBA-Stars ihren bei den Olympischen Spielen in Athen so arg ramponierten Ruf kräftig aufpoliert. Schon vor der Siegerehrung tanzten die NBA-Millionäre wie kleine Kinder durch die Halle, sausten in die Umkleidekabinen und feierten.


    Als das grandiose Olympia-Endspiel entschieden war, in dem der Außenseiter aus Spanien den haushohen Favoriten beinahe gestürzt hätte, produzierte der mit 22 Punkten überragende Spanier Rudy Fernandez kurz vor Abpfiff einen Schrittfehler. Dwayne Wade (27 Punkte), Kobe Bryant (20) und LeBron James (14) waren die besten US-Werfer.


    Für Amerikas Frauen war der Weltmeister bei Olympia kein Gradmesser. Zum sechsten Mal holten sich die US-Girls durch ein 92:65 (47:30) über Australien den Turniersieg. Für US-Starspielerin Lisa Leslie war es bereits das vierte Olympia-Gold. "Das ist ein Geschenk des Himmels für mich", sagte die 36-jährige. Sie verabschiedete sich mit 14 Punkten und 7 Rebounds und wurde von den NBA-Profis auf der Tribüne mit Ovationen gefeiert. Sogar Kobe Bryant war an seinem 30. Geburtstag gekommen.


    Obwohl geschlagen, sorgten auch die Spanier für Superlative. Der erst 17 Jahre alte Ricky Rubio, der auf dem Feld glänzend Regie führte, wurde zum jüngsten Basketballer, der je eine Olympia-Medaille gewonnen hat. Centerspieler Pau Gasol erzielte die meisten Punkte (158) beim Olympia-Turnier. In den anderen Leistungskategorien dominierte das Team USA. Seit dem Auftritt des legendären "Dream Team" bei den Spielen in Barcelona im Jahr 1992 mit Magic Johnson, Michael Jordan und Larry Bird hat kein US-Mannschaft mehr so überzeugen können wie der als "Redeem Team" zur Wiedergutmachung angetretene Olympiasieger.


    Sollte das Olympia-Turnier, wie vom Weltverband FIBA.gewünscht, 2012 mit 16 statt 12 Mannschaften angepfiffen werden, besteht die große Chance, dass der mit einer Auszeit in der deutschen Nationalmannschaft liebäugelnde Dirk Nowitzki noch einmal dabei ist. "Wenn wir uns noch einmal für Olympia qualifizieren, können wir darüber reden", hatte der 30-Jährige nach dem Olympia-Aus mit Platz zehn gesagt.


    Während die deutschen Korbjäger erstmals seit 16 Jahren wieder bei den Spielen dabei waren, hatten die Damen die Olympia-Qualifikation verpasst. Um es nach London zu schaffen, wartet auf Bundestrainer Imre Szittya viel Arbeit. Gegen Großbritannien verloren die DBB-Damen am Samstag in der EM-Qualifikation in Saarlouis mit 59:61 und warten damit weiter auf ihren ersten Erfolg.



    Quelle: Olympia.de


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  • Fröhliches Olympia-Finale - Flamme erloschen


    Mit einer farbenfrohen und stimmungsvollen Feier hat China zum Abschluss der XXIX. Olympischen Spiele noch einmal sein Leistungsvermögen als aufstrebende Weltmacht demonstriert.


    Nach einem 17-tägigen "heißen" Kampf um Gold, Silber und Bronze erlosch um 21.23 Uhr Ortszeit überraschend unspektakulär das olympische Feuer, das Chinas dreimaliger Turn-Olympiasieger Li Nin am 8. August nach einer atemberaubenden "Flugrunde" durch das Pekinger "Vogelnest" entzündet hatte.


    IOC-Präsident Jacques Rogge erklärte das "prächtige" Sportfest um 20.58 Uhr (14.58 Uhr MESZ) für beendet und lud "die Jugend der Welt" zu den XXX. Sommerspielen 2012 nach London ein. "Das waren wahrlich außergewöhnliche Spiele", erklärte Rogge unter großem Jubel. Die rund 11 000 Athleten aus der Rekordzahl von 204 Ländern hätten die "verbindende Kraft des Sports" demonstriert, lobte der Belgier: "Der olympische Geist lebt!" Das Doping-Gespenst überschattete die Spiele nicht wie selbst von dem Herrn der Ringe befürchtet; nur sechs Fälle musste das IOC bis zum Erlöschen des Feuers vermelden.


    Rogge glaubt, dass die Spiele China verändert haben. Auf jeden Fall hat das kommunistische Regime eine neue Sportwelt erschaffen, mit einem gigantischen Aufwand an Mensch und Material. Olympische Perfektion beeindruckte Sportler, Funktionäre und die Gäste aus aller Welt - ob die Öffnung auch bei Themen wie Menschenrechten, freier Meinungsäußerung und Umweltschutz Wirkung entfacht, muss die Zukunft weisen. "Die olympische Flamme wird erlöschen, aber die Begeisterung des chinesischen Volkes, die Welt zu umarmen, wird für immer brennen", sagte Liu Qi, Chef des Organisationskomitees BOCOG. Stolz rief er ins Stadionrund: "Das chinesische Volk hat erfüllt von Enthusiasmus seine feierlich gegebenen Zusagen eingehalten."


    Mit einem ersten Feuerwerks-Zauber und der auch von Chinas Präsident Hu Jintao mitgesungenen Nationalhymne begann das Abschlussfest, das Starregisseur Zhang Yimou wiederum als ein farbenfrohes Massen-Spektakel inszenierte. Das fantasievolle Schauspiel zwischen Tradition und Moderne paarte sich mit einer entspannten und ausgelassen Atmosphäre im weiten Rund des mit 91 000 Zuschauern besetzten Nationalstadions. Auch London war als Gastgeber der 30. Sommerspiele eingebunden - der in Asien besonders populäre Fußball-Star David Beckham kickte von einem britischen Doppeldecker- Bus einen Ball in die Menge.


    Vom 27. Juli bis 12. August 2012 wird die olympische Flamme über London leuchten, das nach 1908 und 1948 zum dritten Mal Olympia- Schauplatz sein wird. Bürgermeister Boris Johnson nahm aus den Händen von Rogge die olympische Fahne entgegen. 19 Mal Gold und Platz vier in der Nationenwertung hinter den drei sportlichen Großmächten China, USA und Russland geben den Briten viel Rückenwind für 2012.


    Als Organisatoren treten die Briten eine schwere Nachfolge an. Und auch sportlich eroberten die Chinesen bei ihren ersten Heim-Spielen erstmals den Spitzenplatz mit 51 Gold-, 21 Silber- und 28 Bronze- Medaillen. In der Gesamtsumme lagen jedoch die USA (36/38/36) als Nummer 1 von Athen mit 110 Plaketten nochmals knapp vor dem bevölkerungsreichsten Land der Erde mit 100 Mal Edelmetall. Sportler aus 87 Ländern kehren mit Medaillen aus Peking zurück.


    Das über 400-köpfige deutsche Olympia-Team legte bei der Gold- Ausbeute insgesamt auf 16 zu und verbesserte sich gegenüber Athen auch als Fünfter der Nationenwertung um einen Rang. Mit 41 Medaillen blieben die Athleten in Schwarz-Rot-Gold allerdings um acht hinter dem Ergebnis von 2004 zurück. Die mit Gold und Bronze dekorierte Kanutin Katrin Wagner-Augustin (Potsdam) führte die deutschen Sportler bei der Schlussfeier als Fahnenträgerin an. Tausende Aktive marschierten gemeinsam und gemischt ins "Vogelnest" ein.


    Für die Superlative bei den insgesamt 302 Entscheidungen hatten Schwimm-Titan Michael Phelps (USA) mit achtmal Gold sowie Sprint- König Usain Bolt von der Karibik-Insel Jamaika mit drei goldenen Weltrekordläufen gesorgt. Deutschlands Peking-Star war die Schwimmerin Britta Steffen. Die Siegerin über 50 und 100 Meter Freistil erlebte die Schlussfeier bereits wieder daheim in Berlin.


    Quelle: Olympia.de


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  • Amerikaner manipulieren Medaillenspiegel



    Peking (RPO). Nackt bis unter die Gürtellinie prangt Michael Phelps von der Titelseite des US-Magazins „Sports Illustrated“. Acht Goldmedaillen glänzen über seinem Nabel. „The Alltime Olympian“.


    An Phelps können sich die Amerikaner nicht satt sehen. Medaillenspiegel? China 51 x Gold, Vereinigte Staaten 36? Ein schlechter Witz. Lächerliche IOC-Statistik. Skandalös.


    Jim Scherr, Geschäftsführer des Nationalen Olympischen Komitees der USA, präsentiert dem staunenden Rest der Welt eine eigene Rechnung. „Es gibt mehr US-Sportler als Teilnehmer von anderen Nationen, die eine Goldmedaille um den Hals tragen, wenn sie nach Hause kommen.“


    Mister Scherr kann rechnen. Er multipliziert einfach die Mannschafts- Goldmedaillen mit der Zahl der nominierten Spielerinnen und Spieler. Offizielles Ergebnis: 125 x Gold für USA!


    Wo käme Amerika auch hin, würde der Finalsieg der US-Fußballerinnen gegen Brasilien mit einer läppischen Goldmedaille abgespeist statt mit 22? Wer erdreistet sich, die Galavorstellung der US-Basketballer nicht mit zwölf Goldmedaillen zu belohnen? Und ist der famose Sieg der US-Ruderinnen im Achter nicht seine neun Goldmedaillen wert?


    Falls es trotz der neuen Rechnung mal nicht reichen sollte für die glorreichen US-Sportler: Auch der Zehnkampfsieger in der Leichtathletik hätte eigentlich zehn Goldmedaillen verdient. Sofern er kein Chinese ist.



    Quelle: RP Online

  • Der Mr. Scherr glaubt auch nur der Statistik, die er gefälscht hat. Und das die mehrfache Medaillienvergabe nur für US-Staatsbürger gilt, erinnert einen sehr an den Wahlökampf zu Bushs Wiederwahl wo Bürger ausgeschlossen wurden, wo man wusste, dass die nicht Bush wählen. Sag nur Flori-Duh. ;)


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    Weniger Medaillen, aber mehr Gold als in Athen


    Der Absturz wurde verhindert, die Probleme bleiben: Noch vor dem Erlöschen der olympischen Flamme im Nationalstadion in Peking strotzten die Verantwortlichen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bei der Bilanz-Pressekonferenz vor Zufriedenheit.


    An die Mindestvorgabe, wie in Athen 49 Mal Edelmetall zu holen, erinnerte niemand mehr. Stattdessen wurde auf die 16 goldenen der insgesamt 41 Medaillen verwiesen und darauf, dass Deutschland in der Nationenwertung sich um einen Platz auf Rang fünf vorgeschoben hat. Doch bei aller positiven Interpretation der Peking-Ergebnisse wissen auch die DOSB-Funktionäre, dass die Diskussion um den Leistungssport in Deutschland gerade erst begonnen hat.


    Seit 1992 geht die Zahl der olympischen Medaillen für deutsche Sportlerinnen und Sportler zurück. Dennoch stellte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper fest: "Die Gesamtbilanz unseres Auftretens in Peking und unseres sportlichen Ergebnisses ist mehr als zufriedenstellend. Wir haben unsere Ziele erreicht. Wir haben den Abwärtstrend gestoppt." Auch DOSB-Präsident Thomas Bach zog ein "sehr positives Fazit". Sportdirektor Bernhard Schwank kam zu dem Schluss: "Wir haben des Ergebnis von Athen nicht nur bestätigt, sondern sogar übertroffen." Dies sei eine gute Basis für London 2012. Auch dann will sich der DOSB unter die ersten Fünf einreihen.


    Doch das wird schwer. Die internationale Konkurrenz wird immer härter. Die dominierenden Sportnationen China und USA sind enteilt, dahinter geht es eng zu: In Peking gingen die Medaillen an 87 Länder, in Athen waren es nur 74. Immer mehr Nationen investieren in den Spitzensport, weil sie ihn als Chance zur positiven Selbstdarstellung nutzen.


    "Es wird hier sehr deutlich, dass so viele Ressourcen in den Leistungssport fließen wie nie zuvor", meinte Bach. Dieser Trend der wesentlich höheren Investitionen in anderen Ländern und die "dramatisch verschärfte Konkurrenzsituation" müssen bei der Analyse der Spiele und der Zukunftsplanung berücksichtigt werden. "Wir brauchen eine gesellschaftliche Debatte darüber, was uns der Spitzensport wert ist", forderte Vesper. "Der Staat und die Wirtschaft müssen Hand in Hand arbeiten."


    Warum für die deutsche Mannschaft dennoch alles prima war im heißen Peking-Klima, versuchte Schwank mit Zahlenbeispielen zu erklären: In 12 Sportarten seien Goldmedaillen gewonnen worden, in Athen habe es 13 Olympiasiege in acht Disziplinen gegeben. "Wir sind in der Breite stabiler geworden", dozierte er. Zu den 16 goldenen, 10 silbernen und 15 bronzenen Medaillen kamen 14 vierte Ränge in 302 Entscheidungen. Insgesamt erreichten deutsche Athleten 139 Platzierungen zwischen den Rängen vier und zehn.


    Ein bedenklicher Trend der vergangenen Spiele in Athen oder Sydney setzte sich aber in Peking fort: Erfolge gab es vor allem in den Disziplinen, die sich nur alle vier Jahre medialer Aufmerksamkeit erfreuen wie Judo, Gewichtheben, Triathlon oder Moderner Fünfkampf. In den olympischen Prestige-Sportarten waren die Deutschen zumeist Statisten: Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen schönte das Debakel der Schwimmer, Speerwerferin Christina Obergföll war mit Bronze einziger kleiner Lichtblick bei den Leichtathleten. DLV-Cheftrainer Jürgen Mallow forderte deshalb schon vehement eine Verdopplung der Fördermittel für die olympische Kernsportart.


    Auch in den Ballsportarten lief es alles andere als wunschgemäß: Nur im Hockey holten die Herren-Weltmeister gegen Spanien Gold, die Damen blieben medaillenlos, standen aber wenigstens im Spiel um Bronze. Die Fußball-Weltmeisterinnen erreichten immerhin Rang drei. Dagegen waren die Handball-Frauen und -Männer, die Basketball-Herren um Superstar Dirk Nowitzki und die Volleyball-Herren schon in der Vorrunde gescheitert, die Wasserballer wurden Zehnte. Auch die Beachvolleyballer vergruben ihre Medaillenchancen im Sand.


    Unterdessen hat der Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, Peter Danckert, eine positive Bilanz der Olympischen Spiele gezogen. "Die Spiele haben in der Menschenrechtsfrage enorm zu einer positiven Entwicklung beigetragen", sagte Danckert der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ). Allerdings gebe es auch in Zukunft noch viel zu tun. "Die bei den Olympischen Spielen erlebte Öffnung werden die Menschen in China auch in Zukunft einfordern", erklärte der Ausschuss-Vorsitzende.


    Nach den Spielen ist vor den Spielen: Nach der Rückkehr aus Peking beginnt die große Analyse. Im Fokus stehen dabei nicht nur Schwimmer und Leichtathleten, sondern auch die enttäuschenden Boxer, Ruderer und Straßenradfahrer. Erste Schritte wurden schon vor dem Sportfest in China eingeleitet. Gelder sollen nicht mehr nach Erfolg, sondern als Hilfe an die Verbände gehen. Vesper: "Die Arbeit für London 2012 beginnt am Montag."



    China feiert Spiele als großen Erfolg


    China hat die Olympischen Spiele als "glorreichen Erfolg" gefeiert. Der Rest der Welt sprach von einer Demonstration des Potenzials der aufstrebenden Weltmacht.


    "China hat sich mit den Olympischen Spielen in Peking die Stellung als eine Großmacht gesichert", kommentierte die japanische Zeitung "Mainichi Shimbun" den Abschluss der XXIX. Olympischen Spiele. Auch Chinas Staatsmedien sahen in der erfolgreichen Austragung der Spiele ein Zeichen der neu gewonnenen Stärke der Nation. "Die meisten Olympischen Spiele sind bisher von entwickelten Staaten ausgetragen worden, aber China hat bewiesen, das es das genauso und noch besser kann", kommentierte die Staatsagentur Xinhua. Menschenrechtsgruppen zogen eine negative Bilanz: Chinas Regierung habe die Spiele für ihre Zwecke missbraucht.


    Chinas Staatsrat wertete den Spitzenplatz der chinesischen Athleten in der Goldmedaillenwertung als "historischen Durchbruch und ein neues Kapitel in der Entwicklung des Sports in China". Einige chinesische Kommentatoren zogen aber nüchtern eine gemischte Bilanz. Der bekannte Sportexperte Han Qiaosheng wies in der Zeitung "Xinjingbao" darauf hin, dass China in den Mannschafts-Ballsportarten immer noch Schwächen habe. Die größte Kluft zwischen China und den USA, die in Peking ihren Spitzenplatz in der Gold-Wertung abgeben mussten, tue sich weiter in der Leichtathletik und im Schwimmen auf. China habe hier nur acht Medaillen gewonnen - darunter einmal Gold.


    Die Pekinger Zeitung "Xinjingbao" fand, dass die Spiele die Erwartungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) "bei weitem übertroffen haben". "Peking ist der beste Olympia-Gastgeber der vergangenen hundert Jahre gewesen", schrieb die Zeitung "Beijing Qingnianbao" überschwänglich. "Erstklassige Einrichtungen, erstklassige Organisation - das ist es, was über die Spiele in Peking gesagt wird", kommentierte die englischsprachige Tageszeitung "China Daily". "Die Spiele sind der historische Höhepunkt von drei Jahrzehnten Öffnung", schrieb der Kommentator. "Es war auch eine Gelegenheit für die Welt, China mit neuen Augen zu sehen."


    Die japanische Zeitung "Nikkei" stellte fest: "Dass China die meisten Goldmedaillen geholt hat, spiegelt wahrscheinlich Chinas Aufstieg zu einer großen Wirtschaftsmacht wider, aber auffallend war auch, dass China in punkto Menschenrechte, Pressefreiheit sowie Demokratisierung anders abschneidet." Die Geschäftsführerin Sharon Hom von der Menschenrechtsgruppe Human Rights in China (HRiC) meinte: "Die sorgfältig verputzte Fassade kann nicht den Polizeistaat verbergen, der auf den Menschenrechten herumtrampelt." Die "New York Times" verlieh der kommunistischen Parteiführung in der Kategorie "Management eines autoritäten Images" eine Goldmedaille.


    "Peking bekam, was es durch diese weltweit im Fernsehen übertragene Spektakel wollte. Es erntete eine riesige Goldgrube für sein Prestige, die es mit Sicherheit dafür nutzen wird, seinen internationalen Einfluss auszubauen, und, so fürchten wir, den Druck im Land zu verschärfen", kommentierte die "New York Times". China habe diese Gewinne eingefahren, ohne irgendwelche Konzessionen dafür anzubieten. Wenn es die politische Verfolgung verschärft habe, statt zu lockern, "hat ein kraftloses IOC kaum einen Protest von sich gegeben". Die meisten Führer der Welt, darunter Präsident George W. Bush, der wie rund 80 andere Staats- und Regierungschefs an der Eröffnungsfeier teilgenommen hatte, hätten sich "fast ähnlich mitschuldig gemacht".



    Gewichtheber Steiner unter den olympischen Top Ten


    Der deutsche Gewichtheber Matthias Steiner ist in China als einziger Deutscher in die Liste der zehn denkwürdigsten Olympioniken aufgenommen worden.


    Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua bescheinigte dem "deutschen Herkules" die "emotionalste Siegesfeier", weil er mit dem Foto seiner vor einem Jahr gestorbenen Frau in der Hand die Goldmedaille entgegennahm. Xinhua ist nicht nur eine Agentur, sondern ein eigenes Ministerium. Ebenfalls in der Liste sind US-Superschwimmer Michael Phelps und der jamaikanische Sprintstar Usain Bolt.



    London plant Gegenspiele: "Spaß ist der Schlüssel"


    Londons Olympia-Laune ist bestens. Kaum waren die Peking-Spiele vorbei, schwärmte Fußball-Star David Beckham vom "olympischen Hochgefühl", und Bürgermeister Boris Johnson versprach ein "unvergessliches Fest" in vier Jahren.


    Angst, nach der organisatorischen Perfektion der chinesischen Gastgeber mit dem Großauftrag Olympia 2012 zu scheitern, hat im Londoner Organisationskomitee LOCOG niemand. Im Gegenteil: Im Fazit von LOCOG-Chef Sebastian Coe war sogar Kritik an den chinesischen Olympia- Machern versteckt. "Wir sind nicht eingeschüchtert. Wir wussten, dass China erstklassige Sportstätten haben würde", erklärte Coe, dessen Vater während der Spiele starb, "aber groß bedeutet nicht unbedingt besser".


    Nach dem britischen Goldrausch in China mit 19 Olympiasiegen war sogar Englands Presse "very amused" und blickte selbstbewusst auf das Jahr 2012. "The Sun" antwortete auf die Frage - Wie werden wir an Pekings spektakuläre Olympische Spiele anknüpfen? - ausgesprochen locker und slebstbewusst: "Spaß ist der Schlüssel ... Nicht, indem wir versuchen, Chinas gnadenlos durchorganisierten, fehlerfrei präsentierten, das Bankkonto sprengenden Exhibitionismus nachzuahmen, so toll das auch anzusehen war. Wir werden auf Spaß setzen - eine Prise britische Exzentrik, ein bisschen Ironie, ein Schuss selbstironischer Humor."


    Mehr als 100 britische LOCOG-Angestellte sammelten in Chinas 17-Millionen-Metropole wertvolle Erfahrungen. "Für viele war es das erste Mal bei Olympia. Für viele war es, als ob man seine Kinder sieht, die aufwachen, den Vorhang aufmachen und zum ersten Mal Schnee sehen", erzählte Coe, der ähnlich wie seine Pekinger Kollegen "Olympia für Athleten" ankündigt. Zeitplanänderungen, um TV-Gigant NBC zu befriedigen, lehnt der zweimalige 1500 m-Olympiasieger ab. Das mächtige US-Network hatte in Chinas Hauptstadt durchgesetzt, dass die Finalläufe im Schwimmen bereits am Morgen stattfinden, zur besten Primetime in den USA. "Als ehemaliger Athlet weiß ich, dass ich bei Olympia alles so haben möchte, wie ich es von vielen Wettkämpfen her kenne", meinte Coe.


    Der rauschende Erfolg des britischen Teams macht seinen Job zumindest etwas leichter. Englands Premierminister Gordon Brown kämpft zwar um sein politisches Überleben, aber die Unterstützung der Öffentlichkeit und Medien ist nach der goldenen Medaillen-Ernte von Peking groß. Großbritannien war so gut wie seit 100 Jahren nicht mehr. Bei den Spielen 1908 in London hatte der Gastgeber sogar 56 Goldmedaillen geholt. "Für mich geht es darum, möglichst viele wirklich große britische Momente zu schaffen", betonte Coe.


    Vancouver kündigte unterdessen als nächster Olympia-Gastgeber der Winterspiele 2010 "deutliche Gegensätze zu Peking" an. Festliche Atmosphäre in der ganzen Stadt und ausgelassene Stimmung in ausverkauften Arenen sind nur zwei Kernpunkte des kanadischen Vorhabens. "Und bei uns sind Proteste erlaubt. Das gehört zu Kanada", sagte John Furong, Chef des Organisationskomitee VANOC. "Wir wollen, dass jeder Einwohner Kanadas das Gefühl hat, er ist Teil unseres Projekts." Goodbye Peking. Hello Vancouver und London.



    Olympisches Aufräumen


    Die Tartanbahn, auf der Sprint-König Usain Bolt drei Weltrekorde lief, ist mit schwarzen Planen bedeckt und zwischen den 91.000 Sitzplätzen wuseln die Putzfrauen. Im Pekinger "Vogelnest" hat am Tag nach der Schlussfeier für die XXIX. Olympischen Spiele das große Aufräumen begonnen.


    Wo während der Leichtathletik-Wettbewerbe aus Hunderttausenden Kehlen der Schlachtruf "jia you" (Auf geht's) erschallte und die Flamme erlosch, herrscht einen Tag später emsige Betriebsamkeit. "Wir räumen auf und bereiten gleichzeitig die Eröffnungsfeier für die Paralympischen Spiele vor", erzählt einer der Helfer. Denn vom 6. September an erwartet Peking rund 4000 behinderte Sportler aus aller Welt. Der Olympia-Freiwillige Fu Ping ist dann längst zurück in Henan.


    "Leider sind für mich die Spiele vorbei, ich bin ein bisschen traurig", meint er. Zusammen mit weiteren 80 Freiwilligen war er aus der zentralchinesischen Provinz nach Peking gekommen. "Wir müssen nun abreisen, aber 20 andere aus unserer Gruppe sind bei den Paralympics dabei", meint Fu Ping und posiert für ein Abschiedsfoto. Auf dem weitgehend verwaisten Olympia-Gelände stehen an diesem Morgen an vielen Ecken kleine Gruppen Freiwilliger in türkis-weißen "Beijing 2008"-Poloshirts und lichten sich vor dem Nationalstadion oder dem "Wasserwürfel" ab. Die Lautsprecher am Platz vor dem "Vogelnest", aus denen in den vergangenen Wochen permanent Musik dröhnte, sind verstummt.


    "Ich bin stolz, dass ich den ausländischen Gästen helfen durfte", sagt ein junger Student aus Wuhan, der als Freiwilliger vor allem Journalisten in Elektroautos über das Areal kutschierte. "Ich werde mich jetzt erstmal ein wenig ausruhen und dann beginnen auch für mich die Paralympics." Mit 4000 Sportlern und 2000 Betreuern wird der Trubel dann zwar deutlich geringer ausfallen als während der Olympischen Spiele. "Aber das wird sicher auch ganz toll", sagt der Student überzeugt. Am Montag sieht es auf dem Olympia-Gelände allerdings zunächst einmal vor allem nach Abbauen, Aufräumen, dem Ende eines Großereignisses aus: Kartons werden über Flure geschoben, Fernsehkabel entwirrt und Plakate von den Wänden gerissen.


    Nur bei den Pin-Händlern vor dem Zaun am Medienzentrum herrscht noch immer reger Betrieb. "Die Chinesen sind infiziert, sie werden aber sicher auch nach den Olympischen Spielen nicht mit dem Tauschen der kleinen Anstecker aufhören", meint der Kanadier Ross Baxter. Am anderen Ende des Areals lächelt derweil noch immer Fu Ping für Erinnerungsfotos in Kameras. Er hat sich in Peking seinen olympischen Traum erfüllt, hat aber sogar schon die nächsten Spiele in London 2012 fest im Visier: "Wir haben uns schon darum beworben, dort als Freiwillige zu helfen, hoffentlich klappt es!"



    Toller Empfang für deutsche Olympia-Teilnehmer


    Einen Tag nach dem Ende der Olympischen Sommerspiele in Peking sind die deutschen Olympioniken in der Heimat zum Teil begeistert empfangen worden.
    Bei der Ankunft auf dem Frankfurter Flughafen erhielt vor allem Lena Schöneborn, Goldmedaillen-Gewinnerin im Modernen Fünfkampf, viel Applaus von Freunden und Vereinskollegen.


    Für die meiste Stimmung sorgten wie schon bei den Feierlichkeiten in China die deutschen Hockey-Herren. Das Team von Erfolgscoach Markus Weise hatte im Finale Spanien 1:0 besiegt und danach in der chinesischen Hauptstadt die Nacht zum Tag gemacht. Mit Triathlet Jan Frodeno (Gold) und Tischtennis-Star Timo Boll (Silber mit der Mannschaft) wurden zwei weitere Medaillen-Gewinner gefeiert.


    Während für die meisten Olympia-Teilnehmer nun erst einmal einige Tage Pause auf dem Programm stehen, geht es für die Kanuten bereits am 26. August mit den nationalen Meisterschaften weiter. "Viele stört es, dass die deutschen Meisterschaften direkt nach so einem Höhepunkt sind. Aber ich finde das ganz schön, direkt empfangen zu werden von so vielen, die die Olympischen.Spiele verfolgt haben", sagte die frisch gebackene Olympiasiegerin.Fanny Fischer.



    Quelle: Olympia.de


    Tippspielergebnisse WC 2010
    2. Platz WC-Gesamttippspiel
    2. Platz WC-TNA Tippspiel
    3. Platz WC-Euro- & Indytippspiel
    6. Platz WC-WWE Tippspiel