Amoklauf in Landshut: Zwei Tote und zwei Schwerverletzte!

  • Zwei Tote nach Schießerei in bayerischem Gericht

    Bei der Bluttat im Landgericht Landshut ist Polizeiangaben zufolge auch eine Frau getötet worden. Der Täter verletzte zwei weitere Menschen schwer, bevor er die Waffe gegen sich selbst richtete. Ministerpräsident Seehofer sprach von einer "unbegreifbaren Tat".


    Hamburg - Tödliches Ende eines Erbschaftsstreits: Bei einer Schießerei im Landgericht der bayerischen Stadt Landshut sind laut Polizeiangaben zwei Menschen getötet und zwei weitere schwer verletzt worden. Eine 48 Jahre alte Frau habe zunächst von einem Notarzt wiederbelebt werden können, sei schließlich aber ihren Kopfverletzungen erlegen, sagte ein Polizeisprecher. Unter den Toten sei auch der 60-jährige Schütze. Er soll aus dem nahe Landshut gelegenen Ort Dingolfing stammen und mit einem Revolver der Marke Smith & Wesson geschossen haben.


    Die getötete Frau war die Schwägerin des Täters. Bei den beiden Schwerverletzten handelt es sich um eine Frau und einen Mann. Sie wurden mit einem Rettungshubschrauber abtransportiert, schweben aber nicht in Lebensgefahr. Eines der beiden Opfer erlitt einen Schuss in den Oberkörper.


    "Die Polizei hat keinen einzigen Schuss abgegeben"


    Oberstaatsanwalt Markus Kring sagte, einer der Verletzten sei möglicherweise ein Rechtsanwalt. "Der Richter ist unverletzt", erklärte ein Gerichtssprecher.


    Zeugen des Vorfalls erlitten einen Schock und wurden vor Ort von Ärzten und einem Kriseninterventionsteam betreut. Einige wurden ins Krankenhaus gebracht.


    Polizeisprecher Leonard Mayer sagte SPIEGEL ONLINE, der Schütze sei bereits tot gewesen, als die Polizei wenige Minuten nach dem ersten Notruf am Tatort eintraf. "Die Polizei hat keinen einzigen Schuss abgegeben."


    Nach Angaben des Polizeisprechers schoss der Mann um 10.15 Uhr in einer Verhandlungspause vor einem Saal im ersten Stock des Gebäudes um sich. In dem Sitzungsaal wurde ein Erbschaftsstreit verhandelt, eine sogenannte Auskunftsklage.


    Bei einer solchen Klage geht es um Informationen über den Bestand einer Erbschaft. Bei allen Opfern soll es sich um Prozessbeteiligte handeln.


    "Das hat sich sehr nach einem Amoklauf angehört"


    Danach sei der Schütze in einen Nebenraum gegangen, wo er sich selbst mit seinem Revolver erschossen habe, sagte Mayer.


    Ein Augenzeuge berichtete, die Menschen in dem Gebäude hätten panisch auf das Geschehen reagiert. Reinhard Kriesel sagte, erst sei ein lauter Streit zu hören gewesen, kurz darauf seien drei oder vier Schüsse gefallen. Dies habe Panik ausgelöst. "Das hat sich sehr nach einem Amoklauf angehört", sagte Kriesel, der die Strafsachenstelle des Finanzamtes leitet und sich im Erdgeschoss des Gebäudes aufhielt. In dem Verhandlungssaal, in dem er sich aufgehalten habe, hätten die Menschen mit Stühlen die Tür blockiert und sich im Saal verschanzt. Einige seien aus dem Fenster gesprungen und davon gelaufen. Die anderen seien später von Beamten abgeholt worden.


    Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) zeigte sich bestürzt. "Das ist wiederum eine unbegreifbare Tat", sagte er am Dienstag in Berlin. Er bekräftigte, dass das bayerische Kabinett nach Ostern über eine Verschärfung der Waffenkontrolle beraten werde.


    "Mir erscheint nach allen Informationen, die wir in den letzten Wochen gesammelt haben, die Kontrolle des Waffenrechts als ein Schwachpunkt."


    Seehofers Staatskanzleiminister Siegfried Schneider, CSU, ist am frühen Nachmittag am Tatort eingetroffen.


    Gerichtssprecherin Waitzinger sagte, bislang gebe es keine Erklärung, warum die Situation so eskaliert sei. Auf die Frage, wie der Täter eine Waffe in das Gerichtsgebäude bringen konnte, sagte sie, bei Zivilverfahren gebe es keine Kontrollen.


    Das Justizgebäude, in dem Amts- und Landgericht untergebracht sind, wurde großräumig abgesperrt, ein Polizeihubschrauber wurde eingesetzt. Auch ein größeres Nachbargebäude wurde umgehend evakuiert.


    "Diese Amoklage hat sich aus heiterem Himmel ergeben", sagte Mayer. Die Tat habe sich binnen Minuten abgespielt. Unklar blieb zunächst, wie viele Schüsse der Täter insgesamt abgab.


    Das Gerichtsgebäude befindet sich rund anderthalb Kilometer außerhalb des Zentrums der 63.000-Einwohner-Stadt.


    Es ist nicht die erste Bluttat an dem Gericht: 1992 erstach ein 52-Jähriger aus Wut über seine Unterhaltsverpflichtungen die 51-jährige Rechtsanwältin seiner Ex-Frau. Der seelisch schwer gestörte Mann wurde wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.



    Quelle: Spiegel.de

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von EnigmaX ()

  • Ministerin verlangt Sicherheitsschleusen in Gerichten


    Der Erbstreit galt als fast erledigt - mündete aber in eine Bluttat: Ein Rentner hat im Landgericht Landshut seine Schwägerin erschossen und zwei Menschen schwer verletzt. Dann richtete er die Waffe gegen sich selbst. Bayerns Justizministerin fordert nun Eingangskontrollen in Gerichten.


    Hamburg - In einer Verhandlungspause zückte er den Revolver der Marke Smith & Wesson und schoss ohne Vorwarnung auf dem Flur des Landshuter Landgerichts um sich: Zwei Frauen und ein Mann wurden durch Schüsse in Kopf und Oberkörper schwer verletzt. Dann ging der Täter, ein gelernter Koch, quer durch das Foyer in einen anderen Raum, wo er sich selbst durch einen Kopfschuss tötete. Die Bluttat des 60-jährigen Mannes hat die bayerische Stadt am Dienstag erschüttert.


    Stunden rangen die Notärzte um das Leben einer der beiden schwerverletzten Frauen - die Mediziner konnten die 48-Jährige zunächst wiederbeleben, doch schließlich erlag sie ihren Verletzungen. Bei der Getöteten handelt es sich um die Schwägerin des Schützen. Auch eine weitere Schwägerin des Täters und ein Rechtsanwalt erlitten schwere Verletzungen, beide sind aber außer Lebensgefahr.


    Der Streit: "Im Grunde erledigt"


    In dem Saal im ersten Stock des Landshuter Landgerichts an der Maximilianstraße wurde an diesem Dienstagmorgen eine Erbsache verhandelt - nach Angaben des Gerichts war die Auseinandersetzung von sieben Geschwistern um ein Haus in Augsburg "im Grunde erledigt". Seit Jahren stritten die 48-Jährige und ihre Brüder und Schwestern um das Gebäude. In dem Verfahren heute war der 60-jährige Rentner als Beklagter geladen. Er musste in der sogenannten Auskunftsklage im Sitzungssaal Nummer 8 aussagen.


    Die Sitzung lief so ab, wie viele andere Zivilrechtsauseinandersetzungen auch: Die Stimmung war nicht freundlich, aber sie war nach Einschätzung des Richters auch nicht außergewöhnlich aufgeheizt. In dem Verfahren könne kein direkter Anlass für die Tat erkannt werden, sagte ein Gerichtssprecher am Nachmittag.


    Warum aber richtete der Mann aus Dingolfing seine Waffe an diesem Morgen gegen seine Schwägerin, zwei weitere Prozessbeteiligte und sich selbst?


    Am Nachmittag präsentierte ein Angehöriger des Schützen einen angeblichen Abschiedsbrief. In ihm beklagt sich der Schreiber über den jahrzehntelangen "Terror" seiner Verwandten und über jahrelange rechtliche Streitereien. "Heute ist wohl mein letzter Morgen", heißt es in dem Schreiben. "Ich fühle mich nicht als Mörder, wenn es passiert." Er wolle die Verwandtschaft für ihr Verhalten bestrafen. "Ich zahle dafür den höchsten Preis: mit meinem Leben." Die Polizei will nun klären, ob das Schriftstück echt ist.


    Die Tat: völlig unerwartet


    Fest steht: Der verheiratete Mann eröffnet um 10.15 Uhr auf dem Gerichtsflur das Feuer. Seit 35 Jahren ist er berechtigt, Waffen zu führen. 1974 erwarb der Sportschütze die Waffenbesitzkarte. Gegen die Vorlagen verstieß er in all den Jahren nicht.


    Wie konnte es dem Mann gelingen, die Waffe mit in das Gerichtsgebäude zu nehmen? Der Täter musste am Morgen keine Sicherheitsschleuse passieren: In Zivilverfahren gibt es bislang keine Kontrollen. Auch wenn die Auseinandersetzungen häufig ebenso konfliktträchtig sind wie strafrechtliche Verfahren.


    Mehr Sicherheit durch Schleusen?


    "In Familiensachen sollte man Kontrollen einführen, weil da die Emotionen oft schnell hochkochen", sagte ein Staatsanwalt, der am Dienstag das Landshuter Gerichtsgebäude verließ. Per Lautsprecherdurchsage waren die Mitarbeiter am Mittag dazu aufgefordert worden, Dientschluss zu machen und nach Hause zu gehen.


    Die Debatte um Eingangskontrollen in Gerichtsgebäuden hat längst die Politik erreicht: Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) sagte, man müsse in Zeiten "zunehmender Gewalt" Konsequenzen ziehen. "Hierzu gehört auch ein verstärkter Einsatz von Sicherheitsschleusen an Gerichtseingängen." Zugleich betonte Merk, man könne aus Gerichtsgebäuden natürlich keine Hochsicherheitstrakte machen. Sie seien nun einmal ein öffentlicher Ort mit viel Publikumsverkehr.


    Der Deutsche Richterbund forderte, Einlasskontrollen müssten den örtlichen Gegebenheiten angepasst sein. "Gerichte sind Dienstleister, die für die Bürger offen sein müssen. Wir dürfen da nicht überreagieren", sagte der Richterbund-Vorsitzende Christoph Frank der "Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung".


    Zwar müsse alles für die Sicherheit der Bürger, Richter, Anwälte und Bediensteten getan werden. "Gleichwohl ist Öffentlichkeit eine zentrale Legitimation deutscher Gerichte", sagte Frank. Vorfälle wie in Landshut seien Einzelfälle. Kein Richter im Gerichtssaal habe heutzutage Angst.



    Quelle: Spiegel.de

  • Da waren bestimmt die Killerspiele dran Schuld!


    Na klar wissen wir das.
    Echt schlimm und ich habe schon beim letzten amoklauf gesagt das es hoffentlich der letzte war und nun ein paar wochen später gehts schon wieder los.Zum glü+ck ist es diesmla nicht ganz so krass aber trotzdem ziemlich heftig.