Tour de France 2009

  • Armstrong: "Ich bin jetzt Contadors Helfer"


    Ein wie entfesselt fahrender Alberto Contador hat Lance Armstrong beim ersten Schlagabtausch in den Alpen eine bittere Lehrstunde erteilt und das Gelbe Trikot in beeindruckender Manier an sich gerissen. Nach dem Rennen gingen die beiden Rivalen auf Schmusekurs.


    Der spanische Kletterkönig stürmte als Erster die Skistation in Verbier hinauf, knöpfte dem schwer mitgenommenen Astana-Kollegen Armstrong 1:33 Minuten ab und stieß damit den Italiener Rinaldo Nocentini vom Thron der Tour de France.


    Contador strahlte im Gelben Trikot über das ganze Gesicht und meinte: "Ich bin so glücklich mit dem Ergebnis. Ich habe das Maximum gegeben."


    Armstrong würdigt Contador


    Der entkräftete Armstrong sagte: "Das war Horror. Ich habe gelitten. Alberto hat gezeigt, dass er der beste Fahrer des Rennens ist."


    Der Amerikaner zeigte sich trotz aller Rivalität als fairer Verlierer und versprach, Contador als neuen Boss anzuerkennen: "Ich werde ihn nicht attackieren. Ich bin mit dem zweiten Platz zufrieden und jetzt sein Helfer."


    Contador: "Es ist eine Ehre für mich"


    "Ich bin sehr, sehr glücklich und froh, dass ich solch eine Lücke zu meinen Rivalen aufreißen konnte. Die Situation an der Spitze ist jetzt klarer", freute sich Contador und huldigte danach seinen neuen Co-Kapitän: "Armstrong war mein Idol, aber heute war er nur ein weiterer Rivale. Es ist eine Ehre für mich, wenn der große Profi Armstrong jetzt für mich arbeiten will."


    Der Amerikaner bewertete die sportliche Situation hinauf nach Verbier so, wie sie viele an den Bildschirmen aufgenommen haben: "Ich war schon am Beginn des Anstiegs fast am Limit und konnte Albertos Antritt einfach nicht folgen", würdigte Armstrong seinen Kontrahenten aus dem eigenen Team.


    Armstrong: Wir haben noch drei Trümpfe


    Gleichzeitig gab der 37-Jährige den restlichen Mannschaften wenig Grund zur Hoffnung auf einen Einbruch von Astana: "Wir haben immer noch drei starke Karten im Spiel, wenn sich die anderen Teams mit uns in taktischer Hinsicht messen wollen."


    Mit seinem Husarenritt sorgte Contador nicht nur für das Glanzlicht auf der 207,5 km langen Alpenetappe, sondern womöglich auch schon für die Vorentscheidung in der Gesamtwertung.


    Contador demütigt Armstrong


    Die Entscheidung fiel 5,7 km vor dem Ziel, als Contador eine seiner gefürchteten Attacken setzte und alle Favoriten quasi stehen ließ.


    Armstrong hatte nicht den Hauch einer Chance zu kontern und hatte schon einen Kilometer später einen Rückstand von über einer halben Minute. Am Ende wurde er nur Neunter.


    Klöden bester Deutscher - Martin verliert Weiß


    Den zweiten Platz hinter Contador sicherte sich der Luxemburger Andy Schleck mit einem Rückstand von 42 Sekunden, gefolgt vom Italiener Vincenzo Nibali. Andreas Klöden landete als bester Deutscher auf Platz acht.


    In der Gesamtwertung liegt Contador nun 1:37 Minuten vor Armstrong und 1:46 vor Bradley Wiggins (Großbritannien).


    Der deutsche Youngster Tony Martin konnte das Tempo der Favoriten ebenfalls nicht mitgehen und verlor das Weiße Trikot des besten Nachwuchsprofis an den Luxemburger Andy Schleck.



    Quelle: SPOX.com