Beiträge von pokusa

    Ich denke auch, dass man durch diese "Stipulation" Brock Lesnar in eine längere Pause schickt, sodass er dann bei WrestleMania wieder in den Ring steigt. Ist natürlich zweifelhaft, vor allem hinsichtlich seines Gehalts, aber wenigstens ist er dann den Belt los.

    Jop, also das Punjabi Prison Match war in meinen Augen kein Totalausfall. Gut, ein paar Minuten zu lang auf jeden Fall, das Flag Match an dem Abend fand ich aber wesentlich schlimmer. Meltzer Match Ratings schaue ich mir ohnehin nur an, wenn ich was zum Lachen brauche. Seine Wertung für das Punjabi Prison Match bestätigt mich darin.

    Ich muss dem Nature Boy : beipflichten: Dieses Mal hat die WWE komplett auf Designelemente verzichtet, sogar auf der Stage herrschte dieses Mal gähnende Leere. So kommt bei mir einfach keine PPV-Stimmung auf, das sieht langweilig und beliebig aus. Genau das, was ein PPV eben nicht sein soll, egal wie viele man davon in einem Jahr abhält.


    - Das Tag Team Titelmatch war wirklich die Blaupause für einen perfekten Opener: Sehr tolle Sequenzen, ansehnliche Spots und viel Dramatik. Die Entscheidung, Xavier Woods statt Big E antreten zu lassen, kann ich nur begrüßen, da er die Face-Rolle noch einmal anders präsentiert als das Powerhouse. Den Titelwechsel kann ich nachvollziehen, da das Publikum offensichtlich von New Day nicht genug bekommen kann. Die Usos gehen als Heels ebenso richtig auf, was allerdings auch nicht darüber hinwegtäuscht, dass wir bei SD! echt wenige gute Duos haben. ***1/2.


    - Die Match-Idee für Nakamura vs. Corbin hat mir eigentlich ganz gut gefallen: Ein verbissener Brawl passt zur Fehde viel besser als ein Technik-Feuerwerk, zumal beide Akteure ja auch eher für ihren "Strong Style" stehen. Trotzdem eine unheimlich unrunde Angelegenheit, nicht schön anzusehen. Die WWE bookt ja gerne Matches, in denen keiner der Teilnehmer sauber verlieren darf, weshalb man mal wieder auf solch ein kaum zufriedenstellendes Finish zurückgreifen muss. Nakamura ist für mich jetzt eigentlich schon komplett verbookt: Die Präsentation seines Gimmicks passt nicht, das Booking passt nicht, die Leistungen im Ring passen nicht - aktuell zeigt er mehr Schwächen als Stärken. Der Mann zündet tatsächlich viel besser, wenn er nicht jede Woche in den Ring steigt. Ich würde es okay finden, wenn er bis zum SummerSlam gar nicht mehr aktiv ins Geschehen eingreift.


    - Das No. 1 Contendership Match der Damen war genauso wie ich es mir vorgestellt habe: Sequenz an Sequenz, aber überhaupt kein Matchfluss. Zu allem Übel steht dann noch Lana, so mit das schlechteste, was ich in den letzten Jahren im Ring sehen durfte, noch prominent im Spotlight und verfehlt mit ihren Kicks teilweise kilometerweit. Ein Trauerspiel. Naomi am Kommentatorenpult hat es ob dieser miesen In-Ring-Performance ihrer potentiellen Herausforderinnen wohl die Sprache verschlagen, oder? Auf jeden Fall wirkte sie dort ziemlich verloren. Erneut hat wirklich niemand von dieser ganzen Ansetzung profitiert. Ich bin zwar Natalya Fan, doch die Dame schwebt trotz ihres Könnens seit Jahren (!) im Nichts. Jetzt ein Titelmatch out of nowhere und dann noch bei SummerSlam? Klingt ja Pre-Show...


    - AJ Styles gegen Kevin Owens krankt in erster Linie an das wirklich äußerst lächerliche Finish, das AJ wie einen totalen Amateur ausschauen lässt. Zuvor gab es aber ein klassisches (!) Wrestling-Match, was mir zur Abwechslung mal gut gefallen hat. Keine High Risk Diving Spots, sondern einfach zwei Könner im Ring. Natürlich lässt man sich da wohl bewusst noch Luft nach oben, aber das halte ich auch nicht für weiter tragisch. Bei Battleground dreht sich eben alles um das Main Event Match und die Spannungskurve dahin, da muss man als Zuschauer manchmal mit Abstrichen leben. Den großen "Hass" gegenüber dieser Paarung kann ich auf jeden Fall nicht nachvollziehen. ***1/4. Den erneuten Titelwechsel kann ich auch verstehen, nur bin ich kein großer Fan von solchen Aktionen...


    - Cena vs. Rusev im Flag Match war für mich die große Enttäuschung des Abends. Klar, durch die Stipulation kommt es schlicht und ergreifend zu Pacing-Problemen, doch zumindest hinsichtlich der Logik hätte ich doch schon etwas mehr erwartet. Da waren teilweise mal wieder klaffende Logiklöcher, bei welchen ich mir die Hände über den Kopf zusammengeschlagen habe: Warum stellt Rusev den Sockel für die Flagge wieder fein säuberlich auf die Treppe? Warum verwendet niemand die Flagge als Waffe? Dazu gab es zwischen jeder Aktion gefühlt 10 Minuten Pause, was die ganze Angelegenheit gestreckt hat bis zum geht nicht mehr. Abseits der Stipulation hätten die beiden bestimmt auch etwas mehr in das Match investieren können, die meiste Zeit gab es nämlich nur typische 0815-Aktionen und pseudo-gefährliche Manöver. Cena wirkte noch etwas rostig im Ring und auch Rusev hatte nicht seinen besten Tag. Zusammen mit dem Patrioten-Quatsch ergibt das für mich ein mieses Match, sorry. Bezüglich des Rusev Bookings muss ich sagen, dass er sich für solche Geschichten eben anbietet. Nicht mehr und nicht weniger. Das geht dann halt auf seine Kosten...


    - Nach anfänglichen Zweifeln habe ich zumindest jetzt halbwegs verstanden, was das Kanellis-Paar darstellen soll - und sie machen es eigentlich ganz solide. Typisches Midcard-Gimmick in meinen Augen, natürlich klar von PG-gefärbt. In der Attitude Era hätte sich letztendlich wohl rausgestellt, dass es Bruder und Schwester sind. :D Wie dem auch sei war das Match zwischen Mike Kanellis und Sami Zayn ganz okay: Nettes Tempo, paar schöne Aktionen, eigentlich ein guter Aufheizer für das Main Event. Nur: Nach diesem Match sind wir aufgrund des 50/50-Bookings genauso schlau wie vorher. Ich mag das wirklich nicht.


    - Das Punjabi Prison Match hat mir gefallen: Im Gegensatz zu Cena und Rusev arbeiten Orton und Mahal gekonnt um die Logiklöcher. Sie versuchen zumindest relativ glaubhaft darzustellen, warum ein erwachsener Mann es innerhalb von 60 Sekunden nicht schafft, den Ring zu verlassen. Da kann ich den Beteiligten anerkennend auf die Schultern klopfen. Im zweiten Käfig geht die Action dann erst so richtig los und das Match wird nochmal eine kleine Stufe besser: Mit den Kendo Sticks und den Singh Brothers wird für sehr viel Wirbel gesorgt, auch der Vintage DDT von Orton war recht ansehnlich. Der Bump durch das Pult von einem der beiden Brothers halte ich zwar für etwas übertrieben, auf der anderen Seite muss aber auch der Mythos um solche Matches gewahrt werden. Vielleicht war das Match ein paar Minuten zu lang, aber es war bei weitem kein Totalausfall - was ja allgemein sehr gerne behauptet wird. Das Comeback vom Great Khali hat mir ebenfalls gefallen, da es sich eben um konsequentes Booking handelt und auch irgendwie der Kreis geschlossen wird: Mahal als Inder, Punjabi Prison, Great Kahli -> macht Sinn.


    Bei der ganzen Menge an PPVs kann ich ehrlich gesagt gar nicht mehr beurteilen, ob es sich mit Battleground um die bisher schlechteste Großveranstaltung des Jahres handelt. Auf der Habenseite haben wir einen klasse Opener und zwei weitere Solide Matches. Da habe ich schon vernichtender geurteilt glaube ich. Auf der anderen Seite hatten wir mit Corbin vs. Nakamura und Cena vs. Rusev auch zwei echt miese Paarungen, weshalb ich unter'm Strich nur eine 4+ geben kann.

    Ich hätte Rusev so oder so keine Chancen eingeräumt, sind wir mal ehrlich. Der Kerl sitzt bereits seit etlichen Monaten im Doghouse, auch schon vor seiner Verletzung. Mahal vs. Cena und somit Indien vs. USA ist einfach ein zu offensichtliches Thema, als es nicht aufzugreifen. Da kann ich der WWE auch keinen Vorwurf machen, Rusev war halt die ideale Person für den Job. Ist schade für ihn, nur so ist das eben.


    Und es ist auch richtig so, denn der "Casual Fan" braucht eben "Hassbilder" bzw. klar definierte Antagonisten. Dass am Ende das Babyface immer oben steht ist ja klar, nur auf dem Weg dahin muss der Heel eben so viel Heat ziehen wie möglich - und Jinder Mahal erfüllt das. Wenn die Leute schreiben "Nein, ich hasse ihn nicht aufgrund seines überzeugenden Heel-Bookings, sondern weil er einfach ein schlechter Worker ist oder den Push zu früh bekommen hat oder was auch immer" dann kann ich nur lachen, denn die WWE workt eben genau diese Leute. In heutigen Zeiten ist es so schwierig ordentlich Heat zu generieren, weil man entweder 1.) etablierte Indy-Darlings dafür nimmt oder 2.) das Booking nicht passt. Und bei Mahal treffen diese beiden Dinge eben nicht zu, deswegen funktioniert er als Heel.


    Dass jetzt am Ende Cena wohl über ihn triumphieren wird, ist mal wieder typisch WWE. Ansonsten ist das Booking aber ideal dafür, ein neues Babyface aufzubauen, der die ach so schlimme Regentschaft beendet. Wer weiß: Vielleicht setzt sich Mahal ja überraschend durch und wir erleben noch ein USA vs. Foreigners Match bei der Survivor Series...

    Das würde ich noch nicht mal so sagen. Wenn man die Reaktionen sieht, die er jede Woche zieht, egal ob positiv oder negativ, ist er verdammt weit von der Belanglosigkeit entfernt. Sobald Roman im Ring steht schaut jeder Fan genau hin, ob man ihn nun liebt oder hasst. Daran hat sich noch nichts geändert.


    Ja, das ist richtig. Ich habe mich dann aber doch eher auf den Charakter bezogen, der sich aktuell in einer sehr seltsamen Phase befindet. Der Undertaker wird auf eine sehr unwürdige Art und Weise besiegt (Reigns weicht ihm vor seinem Spear oder Punch oder was das war mehrfach aus und lässt ihn im wahrsten Sinne des Wortes "alt" aussehen), dann die ganze Strowman-Geschichte, die sehr unglücklich gebookt wurde und dann das Segment vom vergangenen Montag, als Reigns eher wie ein Welpe wirkte denn als "Big Dog". Das bricht zumindest mit dem Charakter der beiden vergangenen Jahre. Er wird zwar zunächst noch im Main Event bleiben, aber wenn er nicht bald mal klar Position bezieht, kann sich das auch auf die Reaktionen übertragen. Lässt man bald aber wirklich den großen Turn folgen, könnte sich das auszahlen. Aktuell wirkt er aber in meinen Augen wirklich sehr belanglos..



    Bin oft selbst drauf reingefallen, aber das liegt an den Formaten. Meltzer ist für sich genommen Journalist mit hohem Mitteilungsbedürfnis. Er hat AFAIK seinen Newsletter, seine Radio-Show (Podcast) und er macht bei 1-2 anderen Formaten als Specialguest mit. Eine Menge der Äusserungen von ihm sind häufig einfach nur "Meinungen". Keine Fakten. Werden dann aber als News veröffentlicht und so behandelt, weil keiner den Unterschied macht zwischen dem, was er "druckt" - wo er sehr klar stellt, was er für Fakt und was für Spekulation hält - und was er sonst so von sich gibt. Inbesondere beim Podcast mit Bryan Alvarez - der oft wild spekuliert und dann Meltzers Meinung hören will - kommen dann solche Sachen zustande (wie mit Punk, Reigns etc.)..


    Da mache ich auch Meltzer keinen Vorwurf. Ich höre selbst ab und an die Bryan & Vinny Show und da wird fast durchgehend spekuliert, was ja auch ganz unterhaltsam und spaßig sein kann. Nur dann aus allgemeinen Aussagen wie "In der WWE ist alles möglich" etc. eine große News über mehrere Absätze zu stricken, halte ich für sehr fragwürdig. Ich kenne die Quelle dieser News nicht, aber die Kritik bezieht sich auf diese ominöse Seite.

    Aus welcher Quelle stammen eigentlich diese "News"? Da werden aus vagen Vermutungen, aktuellen Geschehnissen und einfachen Meltzer-Zitaten (siehe CM Punk) große Nachrichten gemacht. Es passt in die heutige Presselandschaft, aber zu Schlagzeilen wie dieser gehört keine große journalistische Begabung. Da muss nicht einmal Recherche betrieben werden. Da schaut man sich einfach das aktuelle WWE Produkt an, zieht seine Meinung aus den Entwicklungen und schreibt dann sowas wie "Ist Roman Reigns' großer Push bald beendet?" Darauf kann wirklich jeder kommen, der sich die letzten Wochen angeschaut hat.


    Wie dem auch sei: Das Thema Roman Reigns hatten wir schon ganz oft hier breitgetreten. Die einzige Chance, Standing beim Publikum zurückzugewinnen, ist ein Heel-Turn - und zwar ein lupenreiner Heel-Turn, nicht sowas wie bei Great Balls of Fire, was ihn bei den Smarks sicherlich "cooler" erscheinen lassen sollte. Ein zweites großes Problem sind seine Promos, die bis zur letzten Pause durchgeskriptet sind. Ein fähiger Writer sollte sich dem Projekt Roman Reigns annehmen und ihn Promos auf den Leib schreiben, sodass er bald nur noch mit Stichpunkten arbeiten und eine eigene Note mit einfließen lassen kann. Das gilt für die aktuelle aber genauso auch für eine etwaige Heel-Gesinnung. Der Mann hat einfach kein Profil, das Writing Team drängt ihn vom Gimmick her jedes Jahr in eine andere Richtung. Zuerst der Superman, dann der grinsende Fan Favorite, nun der "Big Dog" Tweener - das wirkt verzweifelt und kommt bei den Fans einfach nicht an.


    Durch die jüngsten Booking Entscheidungen kann ich verstehen, warum nun die Merchandise-Zahlen zurückgehen. Dinge wie der Aftermath-Übergriff gegen Strowman kommt bei den Kids / Eltern / Frauen / was auch immer nicht gut an. Die Smarks durchschauen die Masche, die männlichen Casual Fans sind nicht kaufkräftig und selten im Live-Publikum. Die WWE ist aktuell so nah dran wie nie, Reigns in die Belanglosigkeit zu schicken, irgendwo ins Nirgendwo.


    Jetzt aber zu glauben, dass man Reigns nach einem dreijährigen Super-Push sang- und klanglos in die Midcard schickt, ist sehr naiv. Er wird im Main Event Picture bleiben und muss zusehen, dass er gegen Leute wie Lesnar, Joe und gar Strowman und Rollins nicht untergeht. Denn die Mannen sind einfach in der wichtigsten Kategorie, dem "Talking", deutlich besser, teilweise auch bedingt vom Gimmick. Sind wir mal ehrlich: Gegen Leute wie The Miz kackt Reigns in einem verbalen Duell gnadenlos ab.


    Meiner Ansicht nach sollte man sich auf Rollins konzentrieren und ihn präsent im Main Event halten, mit großen Storylines und Angles, die seinen Face-Status weiter stärken. Warum keine Fehde gegen Strowman oder Joe? Rollins hat den Aufbau und das Potential, das neue Gesicht der WWE zu werden.

    Bezüglich der Pyros finde ich das doch sehr schade. Sie haben einen Superstar erst "besonders" gemacht und auch auf eine neue Stufe gebracht, z.B. bei Batista damals, als er als Main Eventer durchgestartet ist. Heutzutage sind so viele Gimmicks so ähnlich, da braucht man jede Stellschraube, an der man drehen kann. Die Begründung finde ich auch recht zweifelhaft mit den vermeintlichen "Kosteneinsparungen", da die WWE doch immer so gerne mit ihren Einnahmen prahlt. Da wird wohl ordentlich abseits des In-Ring Products investiert, was ich sehr schade finde. Auch diese einheitlichen Universe-Stages damals waren unsäglich. Jede Show sah gleich aus, was gleich alles gleich (teils viel) uninteressanter gemacht hat.

    Naja, Battleground ist doch erst am 23. Juli. Ich bin mir relativ sicher, dass Owens noch ein Rückmatch bekommen wird, eventuell schon bei SmackDown. Vielleicht gibt's bei Battleground dann gar den 3-Way mit Corbin, wobei ich aktuell nicht auf dem Schirm habe, inwieweit er in andere Fehden verstrickt ist.