Beiträge von pokusa

    Tja, das ist wohl eine typische Booking-Falle bzw. die Umsetzung anderer Pläne auf Kosten von Strowman. Ich verstehe bis heute ehrlich gesagt nicht, warum er bei Fastlane klar und deutlich gegen Reigns verloren hat. Das hat ihm doch schon einiges an Impact genommen, das man dann über die Wochen nach WrestleMania und nach seiner Verletzung wieder aufgebaut hat. Aber wenn er dann wieder gegen Reigns verliert...


    Mir ist da einfach Fastlane ein Dorn im Auge. Würde er jetzt bei GBOF seine erste klare Niederlage kassieren, dazu ja noch in einem Gimmick Match, wäre das okay. Nur: Fastlane hat auch gezeigt, was Strowman sein soll: Kanonenfutter für das vermeintliche Top-Face. Und davon haben wir im WWE-Kosmos wohl aktuell nur eines...

    Vollkommen richtige Entscheidung, Lesnar vs. Reigns bereits beim SummerSlam zu bringen. Es verwundert mich, wie die WWE davon ausgehen konnte, dass eine einjährige World Title Regentschaft eines Part-Timers, der bei RAW vielleicht 12-15 Mal im Jahr auftritt und die meisten PPVs auslässt, funktioniert. Sowas braucht kein Mensch.


    Das macht die ganze Reigns-Sache aber natürlich nicht besser. Wenn sie weiterhin mit dieser Gleichgültigkeit den Reigns-Stiefel runterbooken, sehe ich für die Main Event Szene bei RAW schwarz.

    - Das historische erste Money in the Bank Match der Damen war für mich ein großer Letdown, und damit meine ich nicht nur das Finish. Gerüchteweise wollten die Frauen ja ein paar ordentliche Spots zeigen, doch unter'm Strich gab es eigentlich keinen einzigen - dafür aber einige Botches. Das Ende setzt dem Ding aber natürlich die Krone auf: Die Person, die im ersten MitB Match der Women's Division den Koffer abhängt, ist James Ellsworth. An sich finde ich es nicht verkehrt, aber man hätte es nicht bei solch einem wichtigen Match für die Frauen machen sollen. Dass das Leiter-Match jetzt wohl bei SmackDown wiederholt wird, ist mal wieder ein Schlag ins Gesicht für alle Käufer des PPVs.


    - Das Match um die Tag Team Championships fand ich sehr ordentlich. Die Usos blühen als Heels mittlerweile auf und haben mit The New Day einen sehr dankbaren Face-Gegner, sodass die Rollenverteilung funktioniert. Viele knappe Nearfalls, nette Aktionen und generell einiges an Action. Mit dem Finish bin ich aber auch hier nicht zufrieden, die Usos hätten einen Pinfall-Sieg verdient gehabt. Sei es durch Ablenkung des Ringrichters oder wie auch immer. Da gibt es Abzüge, sodass unter'm Strich ***1/4 bleiben.


    - Eigentlich finde ich es immer gut, wenn Teile der aktuellen WWE an die glorreiche RA-Ära erinnern - aber nicht bei den Damen! Naomi vs. Lana war ein Flashback zurück in die Zeit, als es auf das Aussehen und nicht auf das Talent im Ring ankam. Dementsprechend war das Match richtig mies und auch die Tatsache, dass die durchweg grüne Lana Naomi weitgehend dominieren durfte, lässt die Championesse nicht gut aussehen. Das unnötige Teasen von Carmella mit dem Koffer zieht das Ding weiter runter. Ich behaupte mal, dass das sogar für die SmackDown Weekly zu schlecht gewesen wäre.


    - Puh, das Debüt des Kanellis' Paares lässt böses erahnen. Ich spare mir aber noch eine Bewertung dazu.


    - Beim WWE Championship Match zwischen Jinder Mahal und Randy Orton schneiden sich ja die Geister. Zuerst einmal das Positive: Sehr gute Reaktionen für Hometown-Hero Orton, was ihn gleich weniger langweilig erscheinen lässt. Die Legenden als Zuschauer waren ein nettes Gimmick. Mahal zieht viel Heat und da ist es mir auch egal, ob es X-Pac Heat ist oder nicht. Mittlerweile haben wir kaum noch Heels mit entsprechenden Reaktionen, in der Hinsicht wirkt der Inder sehr erfrischend. Dann hört es aber schon auf: Die 20 Minuten kamen mir endlos vor, da das Match sehr, sehr langsam geworkt wurde und nach dem Tag Team Match und dem Singles Match der Damen zum dritten Mal ein geworkt wurde. Da fehlt der WWE mittlerweile völlig das Gespür für, ich erinnere mich an einen der letzten PPVs, als es ständig Angriffe nach einem Match gab. Ermüdend. Ebenfalls fand ich es ziemlich bescheuert, dass wir quasi das gleiche Finish wie beim letzten SD PPV gesehen haben. Ne ne, sehr schwache Angelegenheit. Ich frage mich, wie ein Dave Meltzer da 3 1/2 Sterne geben kann und qualitativ besser als das Tag Team Match sieht. Ich kann da maximal **3/4 geben.


    - Warum wir dann Breezango gegen The Ascension zu sehen bekommen haben, wissen wohl nicht mal die Writer selbst. Fashion Vice war ja noch ganz witzig und mit den mysteriösen Angreifern hätte man vielleicht was nettes für Zwischendurch draus basteln können. Dass dann aber einfach ohne Ankündigung oder Impact The Ascension rauskommen, zeigt, wie viel Mühe die WWE investiert hat - gar keine.


    - Im Main Event sehen wir das einzige PPV-würdige Match an diesem Abend. Was ich interessant finde ist, dass Nakamura direkt aus dem Match rausgeschrieben wurde, um dann später wieder aufzuräumen. Ist da wirklich was an den Gerüchten dran, dass er Ladder Match nicht worken kann / will? Ansonsten sehen wir sehr viele klasse Sequenzen und Manöver, ein wahres Spot-Fest mit Könnern am Werk. Schade, dass die Crowd erst beim Nakamura Comeback wirklich aufgewacht ist, denn das hat das Match nicht verdient. Dass sich letztendlich Baron Corbin durchsetzt, war zu erwarten, wenngleich ein Sami Zayn den Koffer wohl etwas mehr verdient gehabt hätte. Auf der anderen Seite sind Heels einfach prädestiniert für den Briefcase-Gewinn, zumal man Zayn wohl nie im Leben turnen würde. Aktuell erinnert er mich an den früheren Kofi Kingston: Irgendwo im Nichts auf der Card. Ich finde es gut, dass die WWE bei SmackDown zumindest jetzt zwischen WrestleMania und SummerSlam Leuten das Spotlight gibt, denen man das nicht zugetraut hätte. Sie müssen eben an ihrer Verantwortung bzw. ihren Rollen wachsen. ****1/4.


    Was muss man also von diesem PPV gesehen haben? Das Main Event Match, das wars. Bis auf das Ladder Match der Herren haben wir viele miese Matches und Finishes gesehen, die die Crowd kontinuierlich heruntergezogen haben. Das war selbst für einen B-PPV zu schwach. Ich vergebe ebenfalls eine 4.

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    So ganz grob mal aufgezeichnet das GIGA 2.0. :D

    Naja, hinsichtlich Edge hat es die WWE aber immerhin permanent versucht, nur eben bookingtechnisch nicht besonders smart. Sein Face Run 2004 war völlig verkorkst, erst die Real-Life-Affäre mit Lita und die tatsächlich legitime Fehde zwischen ihm und Matt Hardy haben ihn bei den Fans "over" gebracht (in diesem Falle als Heel). Das, was die WWE seit 2002 krampfhaft versucht hat. Ab da an war Edge eigentlich ein Selbstläufer. Er hatte halt das Glück, zu der Zeit, in der er richtig heiß wurde,, den Koffer zu haben. Da hat man 1 und 1 zusammengezählt. Die WWE erkannte schon früh, dass Edge alles mitbringt, nur die Storylines passten nicht. Zu erkennen u.a. daran, dass er 2004 eben diesen großen Comeback-Angle als Face bekam.


    Aber auch Edge hatte natürlich drunter zu leiden, dass die WWE auf die breitgebauten Muskelberge gesetzt hat. Kurzzeitig war er wirklich sichtbar auf Steroiden...


    Das genaue Gegenteil ist übrigens Matt Hardy. Nach der Fehde gegen Edge war er sicherlich eines der Top Faces der WWE, sie haben aber nichts aus ihn gemacht außer einen recht langweiligen Midcarder bei SmackDown!.

    Naja, dass solch eine patriotische Storyline stattfinden wird, ist jetzt nicht unbedingt so weit hergeholt. Bei Ausländer-Gimmicks geht es ja irgendwie immer darum (auch wenn ich es als mittlerweile überholt ansehe bei solch einem globalisierten Produkt und einem multikulturellen, (teilweise) aufgeschlossenen Land). Ich habe auch schon über das Cena-Szenario nachgedacht, wusste aber nicht, dass es schon als Gerücht die Runde macht. Aber gut, jeder Dirtsheet-Schreiber wird die offensichtlichen potentiellen Fehden kennen.


    Letztendlich kommt es bei dem Titelverlust immer auf das "Wie" an. Wird Mahal so weggesquasht wie Rusev, der gegen Cena gleich drei Mal bei PPVs verlor, ist sein toller Run beendet. Schärft sich sein Profil über die Wochen aber weiter, sehe ich keinen Grund, Cena den Titel zu geben - es sei denn, danach casht direkt der Mr. Money in the Bank ein. Dann ist aber wieder die Frage, ob es nicht zu früh ist für einen Owens, Corbin oder Nakamura.

    Ja, der neue Entrance von Jinder Mahal ist sehr gelungen. Ich finde es gut, dass die WWE in ihn investiert. Sind wir mal ehrlich: Randy Orton hat als Champion nicht funktioniert. In seiner Jäger-Rolle kam er noch halbwegs gut an, die jüngsten Reaktionen waren aber sehr verhalten und auch er selbst wirkte nicht besonders motiviert mehr, nachdem die Wyatt-Geschichte beendet wurde.


    "Mahal hat sich durch den überraschenden Erfolg verbessert und ist aktuell in der Form seines Lebens" - das geht für mich als Argumentation in der WWE-Welt durch. Klar, das kann man nicht jedes Jahr bringen. Ab und zu aber eben schon.

    Einmal ein abschließendes Fazit von mir:


    - The Miz gegen Dean Ambrose war ein sehr kurzweiliger Opener. Ich fand es sehr raffiniert, wie mit der Stipulation gespielt wurde. Natürlich etwas unglaubwürdig, da Dean Ambrose zwar immer etwas verrückt ist, aber eher nicht den Ruf genießt, ständig per DQ zu verlieren. Die Beteiligten haben aber eine nette Geschichte erzählt und ein gutes Match auf die Beine gestellt. Negativ: The Miz ist jetzt quasi da, wo er auch schon vorher stand. Er müsse jetzt eigentlich bald mal in die Main Event Szene aufsteigen, doch die ist derart gut besetzt, dass ich keine Chance sehe. Dean Ambrose ist jetzt wohl endgültig ein Undercarder, schade.


    - Das Mixed Tag Team Match hat niemanden im Publikum interessiert. Zuerst war ich überrascht, dass Rich Swann so gute Reaktionen zog. Allerdings war er der Hometown-Hero, was das alles wieder etwas relativiert. Ein Match, das man auch bei 205 Live hätte zeigen können.


    - Mit dem Kendo Stick on a Pole Match hat man genau eines geschafft: Bayley begraben. Ich nutze diese Floskel ungern, aber hier trifft sie zu. Was sie storylinetechnisch durchleben musste, ist wirklich tragisch: Sie hat nie einen Mann geküsst, ist nicht extrem genug und eigentlich nur die Grinseback, die ständig verliert. Bliss ist jetzt die einzige Frau bei RAW, die mit Standing daherkommt. Ganz schwaches Match, ein klassischer Squash.


    - Das Tag Team Steel Cage Match zwischen den Hardy Boyz und Cesaro & Sheamus blieb meiner Ansicht nach etwas unter den Erwartungen, war aber eines PPVs durchaus würdig. Harte Spots, einige spannende und knappe Szenen - alles in allem unterhaltsam. Was mich aber sehr gestört hat war die fehlende Logik in diesem Match: Warum müssen beide Mitglieder den Käfig verlassen? So lässt man zwangsläufig seinen Partner in einer Handicap-Situation zurück, was die Chance ungleich erhöht, dass der Gegner gewinnt. Weiterhin kann ich auch nur das wiederholen, was ich schon seit Jahren predige: SCHAFFT DIESE TÜR AB! Ich finde es von Mal zu Mal lächerlicher, wie es erwachsende Männer nicht auf die Reihe bekommen, durch eine Tür zu gehen. ***1/4.


    - Ich finde es immer unglücklich, wenn die Cruiserweights Matches mit Heavyweight Stipulationen bestreiten müssen. Leichtgewichte stehen in der Regel nicht für Submission Moves, sondern für aufregende und riskante Moves. Davon gab es zwar etliche, nur wurde das Tempo durch die Submissions immer unnötig gedrückt. Das Publikum ist hörbar abgekühlt, was ich sehr schade finde, denn die CW-Matches sind jetzt über die letzten PPVs deutlich besser geworden. Es fühlt sich nicht so an, als wären sie Teil der Show, sondern eine Special Attraction zwischendurch. Das ist nicht förderlich für die Reaktionen. Und Hand aufs Herz: Aries und Neville gehören nach RAW oder SmackDown, die beiden sind so viel besser als der Rest bei 205 Live. ***


    - Das Main Event Match war großartig. Eventuell ein paar Minuten zu lang, aber jeder Teilnehmer hatte Spotlight und hätte den Sieg verdient gehabt. Smartes Booking bzw. smarte Match-Story. Jetzt hat überraschend Samoa Joe gewonnen, aber niemand hat darunter gelitten, sogar ein Bray Wyatt nicht. Joe gegen Lesnar dürfte ein sehr, sehr interessantes Match werden. Ich hoffe, dass Joe mithalten und mit offenem Visier kämpfen darf. ****


    Fazit: Nicht so gut wie Payback, aber einer solider B-PPV. Mehr ist mit den getrennten Rostern und dem aktuellen Booking einfach nicht drin, zumal alle Top-Stars im Main Event waren. Ich gebe eine 3+.

    Es ist wirklich schwer, das Problem wirklich auf einen Umstand herunterzubrechen. In den USA kämpfen teilweise ganze Fernsehsender (ESPN) mit sinkenden Einschaltquoten. Leute kündigen ihren Kabelvertrag und schauen sich etwas anderes oder möglicherweise gar das selbe (Stichwort Hulu) für deutlich weniger als 100 Dollar im Monat an. Man muss sich mal vor Augen führen, dass Monday Night RAW trotz den signifikant niedrigeren Ratings regelmäßig unter den Top 3 der am meisten angeschauten Sendungen des entsprechenden Slots am Montag ist. Ergo: Die Leute schauen nichts anderes im Fernsehen, sie schauen gar kein Fernsehen mehr bzw. lassen ihn immer häufiger aus. Es gibt genug Alternativen, um sich einen langweiligen Montagabend noch zu vertreiben. Sei es auf Netflix, Amazon, Hulu oder sogar Twitch. Das sind alles Konkurrenten in diesem völlig ausufernden "Entertainment"-Markt, den die WWE ja bekanntermaßen so gerne bedienen möchte.


    Aber: Wollen sie das wirklich? Ich kann mir gut vorstellen, dass Vince das gerne möchte. Aber die Wahrheit sieht doch anders aus. Seit Jahren werden in erster Linie Wrestling-Fans bedient. Es werden Indy-Superstars verpflichtet und die werden von den Neckbeards im Publikum frenetisch gefeiert. Der Fernsehzuschauer denkt sich: "WTF, wer ist das?" Noch viel schlimmer: Er versteht die Faszination eines Nakamuras oder wem auch immer nicht, da die WWE keine Mühen mehr in die Gimmicks und Charaktere steckt. Ich wiederhole mich da zwar immer wieder, doch es ist so: Es kommen jedes Jahr gefühlt 100 neue Indy-Darlings nach und das etablierte Stammpersonal fällt hinten vom Laster herunter. Das selbe Schicksal treffen dann ein Jahr später unter Umständen dann die vermeintlich gefeierten Gamechanger wie Nakamura. Wenn solch ein begabter Mann wie Kevin Owens nach der haarsträubenden Fehde gegen Roman Reigns und dem Aftermath gegen Jericho als Charakter-Overhaul ein "The New Face of America"-Gimmick bekommt, kann ich da echt nur müde lächeln. Das ist nicht innovativ, das hat keinen Impact und vor allem limitiert das einen Kevin Owens unnötig. Der Mann kann reden wie kein zweiter.


    Gut, haben wir diese große Baustelle namens "Charaktere" ausgemacht. Daraus resultiert ein anderes Problem: Ohne große Charaktere funktionieren Storylines nur unter ihrem Niveau. Seth Rollins gegen Triple H war mit der Authority-Vorgeschichte eine großartige Geschichte, nur irgendwie hat sie nicht so richtig gezündet. Warum? Sie wurde 1.) schleppend erzählt, sie hatte 2.) keine Wendungen und 3.) war Rollins einfach noch nicht so weit. Er konnte diese riesigen Face Reactions nicht ziehen und da liegt die Schuld eindeutig am Booking Team. Fast 1:1 die gleiche Storyline gab es damals mit Triple H vs. Batista. Sie wurde behutsam aufgebaut, aber es gab jede Woche neue Andeutungen. Dann kam der große Fingerzeig nach unten und das Dach ist von der Arena geflogen. Was ich damit sagen will: Dem Writing Team, oder sagen wir besser der WWE, denn es handelt sich gewiss um ein personelles und strukturelles Problem, ist das Gespür abhanden gekommen, Geschichten interessant und langfristig zu erzählen - vorausgesetzt man kann mit solch einer auf dem Papier aufwarten.


    Aber sitzen wirklich nur Vollidioten im Writing Team? Davon gehe ich nicht aus (gut, es sind aber auf jeden Fall zu viele mit viel zu kurzer Halbwertszeit). Ich erkenne als Außenstehender keine klare Philosophie und Linie im Programm: Das was vor einer Woche war, kann in der nächsten Woche egal sein. Das ist tödlich für Serienunterhaltung aber genau daran krankt es der WWE aktuell. Bis auf wenige "Pet Projects" wie Reigns und Strowman dümpelt der Rest unbedeutsam im Nichts rum, dabei runden gute Nebencharaktere eine Serie erst ab. Klar, The Rock und Steve Austin waren damals die klaren Top-Stars. Aber auf dem Weg dahin hat man lustige / skurrile / interessante / was auch immer Charaktere und Storylines geboten, das gibt es heute überhaupt nicht mehr. Es zentriert sich viel zu viel auf den Sport an sich. Eben genau das, was Vince McMahon nicht haben möchte.


    Und dies ist die perfekte Überleitung für meinen letzten Punkt: Zwischen Leuten wie Vince McMahon, Kevin Dunn etc. und dem ganzen anderen Rest herrscht offensichtlich eine riesige, kreative Diskrepanz. Anders kann ich mir teilweise nicht erklären, was da teilweise für Logiklöcher drin sind. Die eine Seite will Entertainment, die andere Seite will Wrestling. Das geht nicht gut. Ich erwarte keine Hollywood-Drehbücher, aber es darf doch zumindest auf Daily Soap Niveau sein. Und das kann die WWE - das tut mir leid, TheUndertaker : - mittlerweile nicht mehr bringen. Das ist simpler als simpler und selbst dann noch stümperhaft erzählt. Prinzipiell gibt es 3 Stunden Hochglanz-TV mit völlig hanebüchenem Inhalt. Ja, man kann NICHT 52 perfekte RAW-Ausgaben bringen. Jede Serie hat Filler-Episoden. Bei drei Stunden RAW ist es aber nicht mehr möglich, eine mitreißende Live-Show ohne Längen auf die Beine zu stellen. SmackDown macht es stellenweise besser, aber wie bereits erwähnt noch zu viel Wrestling für meinen Geschmack (und seltsame Segmente wie das mit Nakamura letztens).


    Deswegen verstehe ich einen Vince Russo, der seine Hilfe anbietet. Der Mann hat im Kern erkannt worum es in der WWE gehen sollte (bzw. worum es in der WWE gehen sollte, um Interesse bei Casual Fans zu erzeugen). Mit diesen 25-köpfigen Writing Teams, Head Writern, anderen kreativen Instanzen wie Stephanie McMahon und letztendlich Vince McMahon als der finale Daumen-Heber oder Daumen-Senker bleibt aber so unglaublich viel Potential auf der Strecke liegen...bei solch einem Roster, solch einer Produktion und solchen Fans eigentlich traurig.


    Ich kann da keine finale These aufstellen, woran es der WWE krankt. Es sind viele Faktoren: Die sich wandelnde Fernsehlandschaft, die nicht erkennbaren kreativen Ausrichtung, die wöchentliche Übersättigung, zu wenig "Casual Entertainment" und, und, und.

    Es gibt und gab genau einen guten Fußball Manager: Den Football Manager von Sports Interactive. Im sogenannten Meistertrainerforum gibt es Übersetzungen und reale Spieler. Das Spiel unterscheidet sich im Detailgrad aber sehr stark vom EA Manager. Du simulierst in erster Linie die Arbeit eines richtigen "Managers", also einem Trainer in England. Deshalb keinen Stadionausbau planen oder Preise an der Frittenbude bestimmen, dafür sehr viel Mikromanagement an anderen Stellen.