WrestlingCorner-Interview mit Oliver Carter

Veröffentlicht am 2. April 2017 um 20:35 Uhr von WrestlingCorner in der Kategorie: Europa-News, Intern, Interviews.

WrestlingCorner.de führte ein Interview mit dem ehemaligen NEW World Heavyweight Champion Oliver Carter. In diesem Interview erzählte er uns, wie seine Karriere begann, wie er sich auf den kommenden Titelkampf um den cOw/WPWI United Championship Titel vorbereitet, und warum er zuletzt seinen eigenen Tag Team Partner via Superkick ausschaltete.

 

WrestlingCorner.de: Hallo Oliver. Erst einmal bedanke ich mich bei dir, dass du dir die Zeit für unser gemeinsames Interview genommen hast. Wie kam es dazu, dass du Wrestler werden wolltest? Wann hast du Wrestling zum ersten Mal im TV verfolgt?

Oliver Carter: „Das Interview mache ich gerne und ich habe zu danken, weil das Interesse da war, mich einzuladen. Das ich Wrestler werden wollte, kam sehr sehr früh, da meine älteren Brüder, anstatt auf mich aufzupassen, mit mir lieber Wrestling geschaut hatten. Man könnte sagen, dass ich Wrestling geschaut habe, bevor ich überhaupt sprechen konnte.“

WrestlingCorner.de: Da kannst du aber froh sein, dass deine älteren Brüder dich mitschauen gelassen haben, denn sonst wäre aus dir vielleicht gar kein Wrestler geworden. Du kommst ja aus der Schweiz. Bist du dort auch auf die Welt gekommen? Wo bist du aufgewachsen?

Oliver Carter: „Ich denke, ich hätte durch andere Wege zum Wrestling gefunden. Ich denke, für manche Sachen hat das Leben schon eine Bestimmung geschrieben. Meine Mutter kommt aber aus Ghana und mein Vater ist Schweizer, aber geboren wurde ich in Nigeria und habe dort auch die ersten 7 Jahren meines Lebens verbracht, bevor wir im Jahr 2000 in die Schweiz gekommen sind.“

WrestlingCorner.de: Du wurdest ja in der Schweiz von Marshal T trainiert und aktuell von Alex Wright, dem ehemaligen WCW Star. 2012 hattest du deine ersten Matches bei der SCW (Swiss Championship Wrestling). Wann war davor dein erstes Wrestling-Training, bevor du überhaupt ins Seilgeviert geschickt werden konntest und wie sind die Trainings-Unterschiede bei Marshal T zu heute bei Alex Wright?

Oliver Carter: „Mein erstes Training war im Jahr 2009 bei Marshal T und 6 Monate später hatte ich mein Debüt in einer Battle Royal. Eigentlich hatte ich meine ersten Matches in der SCW auch im Jahr 2009, aber das waren Matches in den sogenannten Rookie-Shows. Wrestlerisches Training hatte ich keines bei Alex Wright. Ich habe eher durch Gespräche mit Alex von Alex gelernt, wie z.B. das Business funktioniert, auf was man im Ring und vor der Kamera z.B. achten muss usw.

WrestlingCorner.de: Ah okay, ich dachte da du ja auch bei NEW bist, dass dich Alex auch trainieren würde. Wo trainierst du denn ganz aktuell, um dich für deine Matches vorzubereiten?

Oliver Carter: „Nope. Ich trainiere an drei Orten. Im Gym, bei der Wrestling Academy von Marshal T und zu Hause vor dem PC, wenn ich Matches anschaue und studiere. Aktuell trainiere ich meistens im Gym, dort gibt es auch einen Bereich, in dem ich für mich selbst Wrestling trainieren kann. Wenn mir das zu wenig ist, gehe ich in die Academy von Marshal T. Dazu werden Wrestling Matches täglich geschaut und studiert.“

WrestlingCorner.de: Da hast du ja ein volles Programm. Wird man dich auch mal wieder in der Schweiz bei SWE (Swiss Wrestling Entertainment) sehen, denn dort warst du schon eine lange Zeit nicht mehr im Seilgeviert unterwegs?

Oliver Carter: „Wenn die Verantwortlichen der Liga bereit sind mich zu buchen, würde ich nicht nein sagen.“

WrestlingCorner.de: Dort warst du 2014 zum letzten Mal aktiv, vielleicht lesen sie ja dieses Interview in meiner Gruppe oder hier bei WrestlingCorner.de und stellen eine Anfrage bei dir. Ich weiß, dass einige Verantwortliche von SWE auch bei WWE & Pro Wrestling Inside in der Gruppe sind. Bei NEW hattest du Ende Januar 2017 den NEW World Heavyweight Titel an Juvenile X verloren. Nun hast du am 22. April 2017 bei einem gemeinsamen Event von GHW (German Hurricane Wrestling) und der cOw (Championship Of Wrestling) die Chance, dich zu revanchieren, wenn es um den neu geschaffenen cOw/WPWI United Championship Titel geht. Denn da wirst du erneut auf Juvenile X treffen, gegen den du erst kürzlich deinen NEW Titel verloren hattest. Wie bereitest du dich auf dieses Match vor? Und was hältst du vom neuen Titel, den ich zusammen mit Alex Wonder (General Manager von cOw) ins Leben gerufen habe?

Oliver Carter: „Ich mache das gleiche wie jedesmal, ich bleibe unberechenbar im Ring. Die Fans und auch Juvenile X können sich auf einen aggressiven, hungrigen und unberechenbaren Oliver Carter freuen! Der Titel ist natürlich klasse und hat schon dank dem ersten Titelträger Mr. Anderson einen hohen Wert. Ich glaube, es wäre nur gerecht, wenn ich dem Titel auch wieder seinen Wert ein wenig zurück geben könnte (lacht).“

WrestlingCorner.de: Dann wünsche ich dir auf jeden Fall viel Glück für das Match beim GHW/cOw Event, welches ich wohl mit kommentieren werde. Wie sieht es bei dir aktuell aus? Du steigst ja seit 2014 für NEW in den Ring, und nun auch aktuell auch für die GHW und die cOw. Wirst du nun auch bei diesen beiden Ligen Stammgast sein? Solltest du den cOw/WPWI United Titel gewinnen, dann müsstest du ihn ja sowieso demnächst verteidigen.

Oliver Carter: „Vielen Dank. Da ich bei beiden Ligen einen guten Start hatte, kann ich versichern, dass man mich mit Sicherheit öfters bei beiden Ligen sehen wird, sei es als Champion oder nicht. Bei CoW bin ich ja noch ungeschlagen und bei der GHW hatte ich einen tollen ersten Kampf.“

WrestlingCorner.de: Ja deine Gegner waren dort auch mit Senza Volto und WWE CWC-Teilnehmer Tristan Archer zwei Top-Techniker bzw. Highflyer. Wie sieht es bei dir aus? Zuletzt hattest du ja das Monster Demolition Davies bei der cOw besiegen können, nach einem 450° Splash. Steigst du auch gerne gegen solche massiven Schwergewichte in den Ring, oder bevorzugst du dann doch lieber Matches gegen Cruiserweight-Wrestler wie Senza Volto bzw. Tristan Archer? Du bist ja auch selbst eher ein Highflyer.

Oliver Carter: „Mir ist es relativ egal, ob Cruiserweight oder Heavyweight, ich selber habe für mich meinen Stil entwickelt, der mir erlaubt, gegen jede Art von Gegner zurecht zu kommen. Ich habe einen Stil, das Highflying, Technik und harte Schläge vereint.“

WrestlingCorner.de: Zuletzt warst du auch in England bei RevPro unterwegs. Sind dort weitere Auftritte vorgesehen?

Oliver Carter: „Time will tell (lacht).“

WrestlingCorner.de: Was wäre, wenn du ein Angebot von der WWE für ein Tryout bekommen würdest. Würdest du nach Orlando, Florida fliegen?

Oliver Carter: „Yes, selbstverständlich. Da würde ich sicher nicht nein sagen!“

WrestlingCorner.de: Dann hoffe ich doch mal, dass es in der Zukunft der Fall sein wird. Du bist ja noch jung und alles ist noch möglich, was man ja z.B. an Cesaro, Axel Tischer, Da Mack und Adrian Severe sehen konnte. Kommen wir mal zum letzten NEW „Retribution 2017“ Event, da hast du nach einer Niederlage in einem Tag Team Match deinen Partner Fast Time Moodo nach dem Match mit einem Superkick abgefertigt. Da wirst du wohl bei NEW demnächst wieder nur als Singles Wrestler zu sehen sein. Wie kam es zu den Unstimmigkeiten nach der Niederlage und warum hast du ihm den Superkick verpasst?

Oliver Carter: „Das ist so! Diese Wrestler (und weitere) zeigen, dass nichts unmöglich wäre. Gib dir das mal Mahony – 209 Tage alleine Champion und zwei Events im Tag Team und dabei direkt zwei Niederlagen. Ich war 209 Tage alleine Champion, habe alleine gewonnen und alleine Siege gefeiert, ohne Hilfe und ohne Support. Verliere den Titel und habe am nächsten Tag die Chance auf ein anderes Gold und verliere im Team. Bei Retribution das Gleiche wieder, eine Niederlage im Team. Ich bin sehr zielorientiert und die Niederlage hat mir gezeigt, dass ich im Tag Team nur gebremst werde.“

WrestlingCorner.de: So kann man das auch sehen. In welchen Ligen wird man dich in den kommenden Wochen/Monaten zu sehen bekommen?

Oliver Carter: „Bei NEW, CoW, GHW habe ich momentan fixe Daten erhalten. Im April 2017 bin ich in den Niederlanden für PWS im Ring zu sehen. In England werde ich auch wieder sein, welche Liga / Ligen wird man noch sehen. Und andere Ligen, Länder und Orte sind noch in Planung.“

WrestlingCorner.de: Wer waren eigentlich damals deine Vorbilder, als du mit dem Wrestling begonnen hattest, und wer sind es heute?

Oliver Carter: „Am Anfang war es ganz klar The Rock. In meinen Augen hatte er alles und er war einfach unterhaltsam, dazu kamen Shawn Michaels, Eddie Guerrero, Kurt Angle, Chris Benoit und Shelton Benjamin. Heutige Vorbilder zu nennen ist schwer, da ich jetzt selbst aktiver Wrestler bin. Natürlich ist Cesaro für uns Schweizer ein großes Vorbild, da er es als Erster von unserem kleinen Land auf die große Bühne geschafft hat. Ich selber würde eher sagen, dass ich die heutigen Wrestler respektiere und ihnen jeden Erfolg hoch anrechne, da es selten einfach ist im Wrestling und sie sich trotzdem mit harter Arbeit durchgesetzt haben und ihren Traum leben.“

WrestlingCorner.de: Zum Schluss noch, kannst du unseren Lesern sagen, warum es sich lohnt einen Euro-Wrestling Event zu besuchen?

Oliver Carter: „Das Euro-Wrestling (vor allem in Deutschland und UK) ist an dem Level angekommen, wo man nicht mehr so fest bei den „Großen“ abschauen muss. Es ist frisch, kreativ und hat seine eigene spezielle Atmosphäre kreiert. Man merkt das Promoter, Wrestler und die gesamte Crew viel Liebe und Herz in das Produkt und sich selbst stecken, damit die Fans nach den Shows geflasht sind, weil sie so etwas woanders nicht geboten bekommen und darum ist es sehr empfehlenswert, sich die Events live anzuschauen und die Ligen zu unterstützen.“

WrestlingCorner.de: Okay, dann bedanke ich mich bei dir und wünsche dir für deine Zukunft im Seilgeviert noch alles Gute. Man sieht sich ganz sicher mal wieder bei einem Event.

Oliver Carter: „Ich habe zu danken. Hoffe du und die Leser haben dieses Interview halbwegs interessant gefunden (lacht). 

Das Interview führte Martin Mahony für WrestlingCorner.de und die Facebook Wrestling-Gruppe „WWE & Pro Wrestling Inside“.

 

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