WrestlingCorner-Interview mit Ilja Dragunov

Veröffentlicht am 6. April 2017 um 13:08 Uhr von WrestlingCorner in der Kategorie: Europa-News, Intern, Interviews.

WrestlingCorner.de führte ein Interview mit dem frisch gebackenen wXw 16 Carat Gold Tournament Sieger Ilja Dragunov, welcher in seiner Karriere bereits schon zweifacher wXw Shotgun Champion und zweifacher wXw World Tag Team Champion gewesen ist. Er zählt zu den größten Talenten weltweit in seiner Altersklasse. Einige 16 Carat Gold Tournament-Sieger wie Chris Hero aka Kassius Ohno, Tommy End aka Aleister Black, El Generico aka Sami Zayn oder auch Sami Callihan aka Solomon Crowe sowie auch Zack Sabre Jr. (WWE CWC Teilnehmer) haben den 16 Carat Gold-Turniersieg zu einem Sprungbrett für die WWE genutzt. Denn sie alle waren oder sind ganz aktuell auch vom Marktführer WWE verpflichtet worden – nur mal so als Hinweis, wo die Karriere von Ilja Dragunov noch hinführen könnte.

WrestlingCorner.de: Hallo Ilja. Erst einmal bedanke ich mich bei dir, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast. Wie geht es dir, nachdem du das 16 Carat Gold Tournament der wXw im vergangenen Monat gewonnen hast?

Ilja Dragunov: „Ich fühle Freiheit, doch vor allem Bestätigung. Wer mich kennt, weiß, dass mein Weg immer mit Schmerzen und Durchhaltevermögen gepflastert war, doch niemals würde ich Herausforderungen umgehen. Ich renne direkt in sie hinein, ramme mein Kopf dagegen, bis zu aller letzt entweder die Wand bricht, oder mein Schädel. Am 16 Carat Gold-Wochenende ist jegliche Wand gebrochen und trotz Schmerz bin ich nie gewichen. Das ist was ich bin und was sich niemals ändern wird.“

WrestlingCorner.de: Ja, die Fans kennen dich schon lange als unermüdlichen Fighter, der niemals aufgibt. So sah dann auch dein Oberkörper nach dem Kampf gegen WALTER aus, der mit Blut-Striemen übersät war. Die krachenden Chops hat man bis zum letzten Platz in der Halle hören können. Ist wieder alles okay, oder schmerzt dein Körper immer noch nach den 4 Matches, die du beim 16 Carat Gold Turnier hattest?

Ilja Dragunov: „Ich habe Schmerzen, die wahrscheinlich niemals gehen werden in mir. Doch ich konnte mich relativ gut regenerieren. Aber darauf achte ich schon lange nicht mehr. Ich brauche dieses Gefühl auf der Schwelle zum Kollabieren, zum absoluten Limit. Und was WALTER mit mir gemacht hatte, war sehr nah dran. Doch wenn ich es Revue passieren lasse, wünschte ich mir nur, es wären noch mehr Schläge gewesen. Noch mehr Wunden und noch mehr Schmerz. Einfach nur um jeden letzten Menschen zu verstehen geben, dass ich nicht breche, sondern genau diese Aktionen, das beste aus mir herausholt.“

WrestlingCorner.de: Wie wird es jetzt mit dir weitergehen? Du hast Carat gewonnen, wirst du nun auch den wXw Unified World Wrestling Titel in Angriff nehmen, oder erst einmal den Shotgun Titel? Beide Titel wechselten ja den Besitzer am Carat Wochenende.

Ilja Dragunov: „Die Zeit wird zeigen was kommt. Ich arbeite mich hin auf die größten sportlichen Erfolge meines Lebens. Ich war hungrig und gewann Carat in 4 Kämpfen gegen die Besten. So einen Hunger verspüre aber nicht nur ich. Und dieser Hunger nach Prestige, in Form welchen Titels auch immer, wird Kämpfe zeugen, für die ich geboren wurde.“

WrestlingCorner.de: Du bist mit 23 Jahren noch sehr jung und wurdest jetzt schon Carat-Sieger. Frühere Carat-Sieger wie Chris Hero, Tommy End oder Sami Zayn sind bei der WWE gelandet. Andere wie Sami Callihan auch, der allerdings nun bei Lucha Underground und CZW sowie bei anderen US-Indys unterwegs ist. Wie sehen deine Karrierepläne aus? Würdest du an einem WWE-Tryout teilnehmen, wenn eine Anfrage vom Marktführer kommen würde, was ja nicht ganz abwegig ist, nachdem du Carat gewonnen hast?

Ilja Dragunov: „Meine Pläne? Kämpfen. Kämpfer müssen kämpfen. Ich hatte bei Carat keinen Plan, oder beim Gewinn des Shotgun Titels. Es fühlte sich immer an, als ob nicht ich es gewesen wäre, der die Herausforderung auswählt, sondern sie mich. Egal wo, egal wann. So kann ich mich nicht festlegen auf eine Promotion, keinen Titel, keinen Kampf. Ich suche nicht aus, ich werde ausgesucht. Das Einzige, was die Zukunft mir bringen soll, sind Momente, in denen Schmerz mit Glück verschmilzt und ich noch abertausende Male den Ring verlasse, mit dem Gefühl, alles dort gelassen zu haben, was ich zu geben habe.“

WrestlingCorner.de: Wieso hattest du ein paar Events von der wXw ausgesetzt? Stimmt es, dass du Vater geworden bist? Falls ja, dann gratuliere ich dir herzlichst dazu.

Ilja Dragunov: „Ja, ich habe einen 3 Monate alten Sohn. Er ist all mein Stolz.“

WrestlingCorner.de: Dazu kann ich dir nur nochmal gratulieren. Kommen wir mal zur Vergangenheit. Wie kam es dazu, dass du Wrestler werden wolltest?

Ilja Dragunov: „Wie schon erwähnt, ich habe das Gefühl Wrestling hat mich ausgesucht, nicht ich das Wrestling. Und als ich in den Sport reingeraten bin, der wie kein anderer unvergessliche Momente schafft, wollte ich nie wieder raus. Meiner Meinung nach ist dieser Sport geschaffen, um Momente zu schaffen, die emotional unvergleichbar, einmalig und episch sind.“

WrestlingCorner.de: Im Jahr 2012 hattest du dein In-Ring Debüt für die GWF gegeben. Wie kam es dazu, dass du dann zur wXw gewechselt bist, für die du seit Anfang 2013 in den Ring steigst?

Ilja Dragunov: „Man hatte mich ausgesucht und ich habe die Chance genutzt. Ich wusste was für Gegner ich bekommen kann, welche Kämpfe passieren könnten. wXw gab mir die Momente für die ich lebe. Und seitdem arbeite ich für die beste Promotion Deutschlands.“

WrestlingCorner.de: Nicht nur in Deutschland, auch europaweit zählt die wXw zu den absoluten Top 3 Ligen. Trainiert wurdest du unter anderem von Axel Tischer, der zur Zeit bei NXT mit dem Stable SAnitY für Furore sorgt. Schaust du dir die Kämpfe von Axel bei NXT an, bzw. verfolgst du überhaupt die WWE im TV oder auf dem WWE Network?

Ilja Dragunov: „Trainiert wurde ich von Axel Tischer und Rick Baxxter. Nein, ich selbst schaue nicht viel Wrestling.“

WrestlingCorner.de: Das finde ich aber eigentlich sehr schade. Wird aber wohl seine Gründe haben. Du standest in deiner kurzen Karriere schon gegen klasse Wrestler im Seilgeviert. Da waren Leute wie Zack Sabre Jr., Tommy End, Michael Dante, Timothy Thatcher, „Speedball“ Mike Bailey, Tommaso Ciampa, David Starr, Lio Rush, „Bad Bones“ John Klinger, Jurn Simmons, WALTER, Da Mack, Axel Tischer, Marius Al-Ani, Lucky Kid etc. mit dabei. Wer war bisher dein Lieblings-Gegner davon? Mit welchen Wrestlern würdest du mal gerne in den Ring steigen, gegen die du noch nie zuvor gekämpft hast?

Ilja Dragunov: „Meine Lieblingsgegner waren WALTER und „Bad Bones“ John Klinger. Gegen beide wollte ich schon lange in den Kampf ziehen, bevor ich bei der wXw war – und gegen beide habe ich mehrmals Blut und Schweiß im Ring gelassen. Meine Wunschgegner? Yoshikazu Shibata und Minoru Suzuki.“

WrestlingCorner.de: Wie fühlst du dich als Singles Wrestler, nachdem du den Cerberus verlassen hattest? Es scheint ja nach deinem Erfolg die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Bist du lieber als Singles Wrestler unterwegs, oder im Team?

Ilja Dragunov: „Cerberus war das Ergebnis eines Ilja Dragunov, der es nicht erträgt zu versagen. Am Ende war ich ausgebeutet, auf Kosten all meiner Bemühungen mit einem falschen Mentor. Jetzt bin ich frei und ungezügelt und kann das sein was ich immer schon im Inneren war. UN-BE-SIEG-BAR.“

WrestlingCorner.de: Wie siehst du im Moment das Wrestling in Deutschland? Es scheint ja in den letzten Jahren immer mehr zu boomen. Die wXw ist dabei die Nummer 1 in Deutschland. Was macht die wXw aus? Was sind ihre Stärken?

Ilja Dragunov: „Das wXw 16 Carat Gold 2017 Tournament hat gezeigt und abermals bewiesen, dass Wrestling in Deutschland lebt und von Jahr zu Jahr mehr die Halle füllt. Und dass ist der Grund, warum wXw die Nummer eins in Deutschland ist – die stetige durch hart arbeitende Menschen gezeugte Progression. Und das egal in welchem Aspekt.“

WrestlingCorner.de: Kommen wir nun zum Schluss. Du kannst unseren Lesern gerne mal sagen, warum es sich lohnt einen wXw-Event zu besuchen.

Ilja Dragunov: „Wer wXw-Events besucht, kann absolut unverwechselbare Kämpfer sehen, an einem aufregenden Abend mit Momenten, die nur Wrestling schreiben. Zusammen machen wir Wrestling in Deutschland UN-BE-SIEG-BAR!“

WrestlingCorner.de: Das war ein schönes Schlusswort. Ich bedanke mich nochmal, dass du dir die Zeit genommen hast und wünsche dir für die Zukunft viel Erfolg und Gesundheit.

Das Interview führte Martin Mahony für WrestlingCorner.de und die Facebook Wrestling-Gruppe „WWE & Pro Wrestling Inside“

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