WrestlingCorner-Interview mit Pete Bouncer

Veröffentlicht am 3. Juli 2017 um 12:00 Uhr von WrestlingCorner in der Kategorie: Europa-News, Intern, Interviews.

WrestlingCorner.de führte ein Interview mit einem der Neuzugänge von westside Xtreme wrestling (wXw). Vor kurzem hatte Pete Bouncer die GWF verlassen, um nun bei der wXw als Mitglied des Stables „RISE“ durchzustarten. In diesem Interview erzählt er uns wie es dazu kam, dass er Wrestler werden wollte, wie seine Anfänge und sein Abgang in der GWF waren. Was er und „RISE“ in der wXw vor haben und noch vieles mehr.

WrestlingCorner.de: Hallo Pete! Erst einmal bedanke ich mich bei dir, dass Du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Dann legen wir auch gleich mal los. Wie kam es denn dazu, dass Du Wrestler werden wolltest?

Pete Bouncer: „Ich denke, der erste Kontakt zum Wrestling entsteht bei vielen in der frühen Kindheit. Ich war 5 oder 6 Jahre alt und mein erster Bezug war ein Panini Sammelalbum. Später folgten dann VHS-Kassetten der WWF und im Fernsehen lief die WCW. Während viele andere spätestens mit dem Einsetzen der Pubertät dann Wrestling nicht mehr cool fanden, bleiben einige wenige Bekloppte dabei und verfolgen diesen Sport weiter, vielleicht ihr ganzes Leben lang. Und wiederum einige völlig bescheuerte kommen eines Tages auf die Idee, selbst in diesen Ring zu wollen. Und hier komme ich ins Spiel! Natürlich identifiziert man sich mit seinen Helden aus der Kindheit und eifert ihnen mehr oder weniger konsequent nach. Bei mir war dieser Wunsch eigentlich schon sehr früh tiefgreifend.“

WrestlingCorner.de: Wenn Du schon die Helden ansprichst…Wer waren denn damals Deine Helden bzw. Vorbilder und welche Personen würdest heute als solche bezeichnen?

Pete Bouncer: „Als Kind sowie heute würde ich immer Shawn Michaels an erster Stelle nennen. Er hatte das komplette Paket von Charisma, großartigem Look, technischen Fähigkeiten bis hin zu dem Gespür, das Publikum mit Geschichten innerhalb eines Matches in seinen Bann zu ziehen. Später folgten zahlreiche weitere, die jeweils auf ihren Gebieten absolute Weltklasse waren: Bret Hart, Steve Austin, The Rock…die Liste ist lang. Wenn ich nach heutigen Vorbildern gefragt werde, wird die Liste noch viel länger, denn je tiefer man in diesen Sport eintaucht, desto mehr erkennt man die vielen kleinen Teilaspekte die das große Ganze ausmachen. Es gibt sowohl in den USA, als auch in Japan und Europa zur Zeit so unglaublich viele Athleten, die in jeder Hinsicht das Zeug zum großen Vorbild haben. Ich glaube, die Szene war noch nie so groß wie heute, was Wrestler mit Weltklasse-Potential angeht.“

WrestlingCorner.de: Du hattest dein In-Ring Debüt bei der GWF im September 2012. Wie lange hattest du zuvor trainieren müssen, um dein ersten Match im Seilgeviert zu bekommen?

Pete Bouncer: „Ich befand mich zum Zeitpunkt meines Debüts gerade einmal sechs Monate im Wrestling-Training. Dazu kommt, dass ich aus beruflichen Gründen die ersten Monate davon nicht in der Lage war, beide Trainingseinheiten, die damals in Berlin wöchentlich angeboten wurden, wahrzunehmen. Man wollte einfach jemanden mit Body auf den Cards der nichts kostet, ich war da und durch meine Liebe für Kraftsport und eine Körpergröße von 1,91cm brachte ich gewisse körperliche Voraussetzungen mit, die mich bei meinem Debüt zumindest wie einen Wrestler aussehen ließen. Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits 25 war, nahm ich die Gelegenheit natürlich dankend an, als mir gesagt wurde ich sei bereit, auch wenn ich mich noch längst nicht so fühlte.“

WrestlingCorner.de: Zuletzt bist Du mit Andre Trucker im Tag Team bei der GWF angetreten. Jetzt seid ihr beide nicht mehr in der GWF. Was ist passiert? Wie kam es dazu? Kannst du uns Gründe nennen?

Pete Bouncer: „Könnte ich, möchte ich aber nicht! Ich bitte da um Verständnis! Die Trennung war in meinem Fall von beiden Seiten erwünscht und Punkt. Eine Sache möchte ich allerdings richtigstellen: Im Gegensatz zu gestreuten Gerüchten gab es zum Zeitpunkt unseres Wegganges keine unüberbrückbaren Differenzen mit dem Kader. Nach wie vor gibt es guten Kontakt zu vielen alten Weggefährten, sowohl privat als auch sportlich. Mit Cash Money Erkan, um nur einen Namen zu nennen, war ich erst letztens gemeinsam auf Tour zur GWP. Auch wenn wir in vielen Punkten unterschiedliche Ansichten haben, verstehen wir uns immer, wenn wir uns sehen super und ich schätze ihn sehr. Ein toller Kollege, mit dem ich es liebe im Ring zu stehen! Des Weiteren sieht man den Einen oder Anderen auch mal privat und quatscht über alte Zeiten oder über Privates. Mit anderen schreibt man viel.“

WrestlingCorner.de: Während Du nun zur wXw gewechselt bist, hat dein ehemaliger Tag Team Partner Andre Trucker ganz aufgehört mit dem Wrestling. Er ist allerdings erst 34 Jahre alt, glaubst du er kommt nochmal zurück, und vermisst Du ihn als Partner?

Pete Bouncer: „Gott sei Dank ist es ja nicht so, dass wir uns nicht mehr sehen, schreiben, telefonieren! Natürlich vermisse ich ihn als Kollegen und auch als Mentor sehr. Zudem liegt mir die rechte und die linke „Faust des Volkes“ sehr am Herzen. Dieses Team kam ja immerhin nicht von ungefähr, sondern ist als eine Hommage an unsere Kindheits-Helden zu verstehen. Wir hatten einfach das Bedürfnis, unsere Bewunderung für Bud Spencer und Terence Hill auf die uns mögliche Weise zum Ausdruck zu bringen. Ich denke auch, diese Geschichte ist noch längst nicht zu Ende. Wann sie allerdings weitergehen kann und ob im Ring, oder vielleicht auch anderweitig, vermag ich jetzt noch nicht zu sagen.“

WrestlingCorner.de: Immerhin ist er ja jetzt unter anderem als Kult-Minister, eine Art General Manager bei WrestlingKult aktiv. Also ganz weg vom Wrestling ist der Gute ja nicht. Nun aber wieder zu dir. Ziemlich überraschend hast du bei wXw „Superstars of Wrestling“ dein Debüt in der wXw gegeben. Wie kam es dazu? Hat die wXw dich kontaktiert, als es bekannt wurde, dass du nicht mehr bei der GWF bist?

Pete Bouncer: „Ja, man ist sehr offen und ehrlich auf mich zugekommen und unterbreitete mir ein, wie ich finde, tolles Angebot. Wenn man also ein solches Angebot von der größten deutschen Wrestling-Promotion auf dem Tisch hat, fällt die Entscheidung leicht.“

WrestlingCorner.de: Nicht nur Du, auch Ivan Kiev ist von der GWF zur wXw gewechselt. Dazu sind die Young Lions (Lucky Kid & Tarkan Aslan) nun auch bei der wXw aktiv. Zusammen mit Chris Colen, der ja schon seit einiger Zeit auch für die wXw antritt, bildet ihr die Gruppierung „RISE“. Sowohl die Young Lions, als auch Chris Colen werden die Fans auch weiterhin bei der GWF sehen. Was sagst Du denn zu eurem neuen Stable in der wXw und wie kam die Idee zum Stable „Rise“ zustande?

Pete Bouncer: „Ich bin sehr zufrieden, wie es momentan läuft. Wir haben die Möglichkeit, unsere Charaktere kreativ herauszuarbeiten und das Ergebnis wird sich erst nach und nach zeigen. Ich denke, die Idee dahinter ist nahe liegend – wir alle haben diese eine Gemeinsamkeit, sind sonst aber grundverschieden. Das sorgt auf die eine Weise für Kontroverse, ist auf die andere Weise einfach erfrischend.“

WrestlingCorner.de: Was sind Deine Ziele in der wXw?

Pete Bouncer: „Ich möchte mich in der größten deutschen Liga entwickeln und etablieren! Es gibt viel zu lernen und mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass es für mich keinen besseren Ort dafür gibt. Wohin die Reise geht, werden die nächsten ein bis zwei Jahre zeigen.“

WrestlingCorner.de: Und welches Ziel verfolgt euer Stable „RISE“ in der wXw?

Pete Bouncer: „Nach Chris Colen sind nun auch wir bei der Nummer 1 angekommen und wollen unser Stück vom Kuchen – nein! – Den ganzen verdammten Kuchen! Jeder von uns verfolgt seine eigenen Ziele und als Einheit werden wir diese auch erzwingen. Bis nichts mehr übrig ist!“

WrestlingCorner.de: Du bist zwar noch recht frisch in der wXw…kannst Du uns trotzdem sagen, ob es zwischen der wXw und der GWF großartige Unterschiede gibt?

Pete Bouncer: „Und ob es die gibt! Ich sage das vollkommen wertfrei und denke ganz einfach, jede Promotion in Deutschland und sicherlich darüber hinaus hat ihre ganz eigenen Mechanismen entwickelt, die Dinge anzugehen. Das würde aber den Rahmen dieses Interviews sprengen.“

WrestlingCorner.de: Bist Du eigentlich lieber als Singles Wrestler unterwegs oder aber im Tag Team?

Pete Bouncer: „Ich genieße es zur Zeit unheimlich, beides tun zu können, denn es ist eine vollkommen andere Arbeit. Natürlich hat das Singles Wrestling schon allein dadurch seinen Reiz, dass der komplette Fokus und damit auch die Verantwortung auf den eigenen Schultern lastet. Andererseits habe ich immer das Glück gehabt, im Tag Team mit Kollegen agieren zu können, mit denen ich menschlich komplett auf einer Wellenlänge bin. Am Anfang steht da Rick Baxter, der mich ganz zu Beginn meiner Karriere an die Hand genommen und mir erstes Selbstvertrauen gegeben hat. Dann folgte das Team mit André, ein weiterer Freund von mir, dem ich viel zu verdanken habe, einschließlich Bookings. Aktuell gibt es dann noch ein Projekt, das mir in mehrerlei Hinsicht sehr am Herzen liegt. Der Purge Club zusammen mit Ivan Kiev ist nicht nur das erste Gimmick, das ich frei erdenken und dank des Vertrauens von Maximum Wrestling auch voll austesten konnte, es ist auch das Tag Team mit einem der besten Wrestler Europas und einem meiner engsten Freunde.“

WrestlingCorner.de: In welchen Ligen wird man dich in den kommenden Monaten zu sehen bekommen?

Pete Bouncer: „Vor Allem natürlich wXw, allein aufgrund der Fülle an Shows. Maximum Wrestling, PWF, MWA, Next Step Wrestling und GWP. Das sind die Ligen, in deren Kader ich fest bin. Zusätzlich hatte ich vor Kurzem mein Debüt bei IPW und dort eine Menge Spaß… schau’n wir mal!“

WrestlingCorner.de: Kannst du unseren Lesern noch abschließend sagen, warum man einen Event der wXw, oder aber auch generell einen deutschen Wrestling Event besuchen sollte?

Pete Bouncer: „Das ist einfach! Ich denke, das Preis-Leistungsverhältnis ist unschlagbar. Für einen Bruchteil dessen, was man für eine WWE Houseshow hinlegen muss, kriegt man drei Stunden Action von top motivierten Männern und Frauen geboten und ich bin sicher, der eine oder andere, den man zur Zeit Woche für Woche durch die Republik tingeln sieht, wird bald den Weg aus Deutschland und dem Kontinent heraus finden. Wrestling in Deutschland ist auf dem Vormarsch, mehr als je zuvor. Dazu kommt die unvergessliche Stimmung und die Nähe zu den Wrestlern nach den Shows.“

WrestlingCorner.de: Das war es dann auch schon von mir! Ich wünsche dir für deine weitere Zukunft im Seilgeviert alles Gute!

Das Interview führte Martin Mahony für WrestlingCorner und der Facebook Wrestling-Gruppe „WWE & Pro Wrestling Inside“

Kommende Veranstaltungen

8
error: Content is protected !!