WrestlingCorner Kolumne: WWE vs. Hollywood

Veröffentlicht am 24. Januar 2021 um 18:00 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Kolumnen.

Man könnte schon fast von einer ewigen Rivalität sprechen. Eine Rivalität, die sich sehr den ewigen Konkurrenten John Cena und Randy Orton gleicht, die in vielen Matches gegeneinander angetreten sind. Der einzige Unterschied besteht darin, dass auf der einen Seite keine Titel gewechselt sind. Denn, in diesem Text soll es um die unabsichtliche Gegnerschaft zwischen der größten Wrestling-Liga und der größten Filmindustrie der Welt gehen.

Die WWE und Hollywood, das ist eine spezielle Beziehung. Vielleicht eine Hassliebe oder so manche/r Esoteriker/in würde hier von einer übernatürlichen Kraft reden, die das Geschehen steuert. Und wenn man die Vergangenheit so betrachtet, könnte man wahrhaftig an diese These glauben.

Zunächst sind die Beziehungen, die die WWE zur Filmindustrie in Hollywood hat, exorbitant groß. Das reicht bis ins große Präsidium. Nicht umsonst hat man einigen Wrestlern, durch ihre perfekte schauspielerische Leistung, einen Weg in diese Branche geebnet. Bestes Beispiel sind hierfür zwei Garanten im Unterhaltungssport: John Cena und The Rock. Beides fantastische Kämpfer im Ring, mit großem Unterhaltungswert am Mikrofon und einigen gewonnenen Titeln. So hat auch The Rock, bürgerlich Dwayne Johnson, schon früh bemerkt, dass das Filmgeschäft lukrativ und die richtige Spur sei. Bis zu diesem Zeitpunkt, dass man ihn jetzt kaum noch im Wrestling zu Gesicht bekommt. Doch auch John Cena hatte anfangs gute Filme gedreht. Seine Wrestlingkarriere stand bis dato noch nicht mal am Höhepunkt. In den letzten Jahren wurden, sicherlich auch dem Freiraum für die jungen Talente geschuldet, die Auftritte rarer.

Und genau hier entsteht schon die erste unabsichtliche Problematik. Zum einen profitieren die Wrestler von den guten Kontakten der WWE, auch, weil diese mit ihrer eigenen Produktionsfirma eng mit anderen Filmgeschäften zusammenarbeiten, andererseits verhindert dies aber auch die nötige Verfügbarkeit. Wie z.B. bei The Rock, der eigentlich für die Großveranstaltung „WrestleMania 37“ fest eingeplant war. Vorgesehen war ein Match gegen Familienmitglied Roman Reigns. Daraus wurde erstmal nichts, da der enge Terminplan von The Rock in Hollywood, einen Auftritt bei WWE nicht gewährleisten konnte. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis John Cena auch im Zeitplan so eingeschränkt ist, dass es unmöglich sein wird, jenen vielleicht viermal im Jahr im Ring zu sehen.

Natürlich hat das auch seine Vorteile. Indirekt bedeutet das für die WWE, dass man jungen Talenten keinen Weg versperren muss. Dadurch ergibt sich wieder der Vorteil, welchen man jetzt in der Company realisieren muss, damit man, durch die vielen Einkäufe, nicht noch mehr Abgänge verzeichnen muss. „Time to shine“ würde jetzt der moderne Jugendliche sagen. Dementsprechend wäre der Ball nun wieder auf der Seite von WWE, oder eher der Titel, wenn es denn einen gäbe.

Einzige Ausnahme stellt hier The Miz, bürgerlich Mike Mizanin, dar. Er ist zwar nur durch die hauseigene Produktion beschäftigt, jedoch durch die enge Zusammenarbeit beider Firmen in Hollywood bereits bestens bekannt. So, dass man bei WWE dachte, dass man dieses Gimmick über einen sehr langen Zeitraum über seinen Charakter schreiben kann. Mit Erfolg!

Was Esoteriker/innen noch mehr in ihrer Annahme festigen würde, wäre der jetzige Umstand rundum „WrestleMania 37“. Endlich, die erwartete Großveranstaltung in Los Angeles, die sich jeder gewünscht hat. Im neu gebauten SoFi Stadion wollte man in neue Sphären aufsteigen. Leider bewahrheitete sich die Corona-Pandemie als Spielverderber. Hollywood wurde abgesagt. Dieses Mal kann jener Standort aber nichts dafür. Allerdings erleben wir wieder diese Rivalität, nur jetzt hat wahrscheinlich irgendein Rückkehrer das Match zerstört. Belassen wir es bei einem No Contest.

Wer ist also der Verlierer? Diese Frage lässt sich sehr einfach beantworten und lautet: Keiner! Man kann hier wirklich nicht von einem großen Verlierer sprechen, da es sich wirklich nur um eine unbewusste Rivalität handelt. Die zum einen dazu führt, dass sich beide Parteien des Öfteren schachmatt setzen, zum anderen hingegen manchmal eine andere Kraft am Werke ist, die diese beiden unbewussten Schachfiguren hin und her bewegt. Die Esoterik wäre mit dieser Theorie sichtlich stolz auf mich.

Hoffnung machte uns hingegen wieder unser Retter der Wrestling-News: Dave Meltzer. Zuerst berichtete der Wrestling Observer darüber, dass die nächsten zwei Jahre mit Standorten festgelegt wurden, die auf keinem Fall das Wort „Hollywood“ beinhalten. Letztens meldete sich Meltzer zurück und spekulierte über eine mögliche funktionierende Durchführung an besagtem Ort. „WrestleMania 39“ wird seit einiger Zeit mit der Lokalisation Los Angeles, Kalifornien in Verbindung gebracht und wurde sogar jetzt von WWE bestätigt.

Ich will es nicht bestreiten, ob es vielleicht noch früher wieder eine kleine Auseinandersetzung zwischen beiden Firmen geben wird, aber wir können uns schon einmal auf die Fortführung der unbewussten Rivalität in zwei Jahren freuen. Gibt es wieder einen Sieger? Wer wird verlieren? Oder sehen wir vielleicht doch den so bekannten „Handschlag“, die Respektbekundung nach so langer Gegnerschaft? Sehen wir WWE und Hollywood endlich zusammen?

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