WrestlingCorner Kolumne: Zwischen Traum und Wirklichkeit

Veröffentlicht am 28. Februar 2021 um 12:05 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Kolumnen.

Was plant die WWE mit ihren Charakteren? Diese Frage scheint schon seit längerer Zeit beantwortet, nur kann diese Versicherung wie in jedem Sport nicht gänzlich bleiben, weshalb ein Plan B genau so effektiv ist, wie der wahren Realität ins Auge zu sehen.

Wir haben mit Edge einen Royal Rumble Gewinner bekommen, der wieder einmal die Wrestling-Herzen höher schlagen lässt. In einer dominanten Regentschaft, die Reigns immer noch aufrechthält, wäre so ein Publikumsliebling nicht schlecht, um den Bösen die Grenzen aufzuzeigen.

Die Geschichte mit Reigns haben wir alle hinter uns. Viele sind da geteilter Meinung, einige halten sich an die Fakten, die nicht jeder wahrhaben will und anderen wiederum ist das ganze nun wirklich wumpe. Ich gehöre eher zu Ersterem, wobei man anerkennend sagen muss, dass sich der Heel-Turn wirklich ausgezahlt hat. Und dass man endlich Paul Heyman zu einem Superstar stellen konnte, der nicht nur vier Auftritte im Jahr zu verzeichnen hat, ist das Ganze schön vollendet. Und es war die richtige Entscheidung, ein Sprachrohr nebenan zu haben, um das Komplettpaket bei Reigns zu wahren. Nicht, dass noch einer auf die Idee kommt, dass Reigns keine Mic-Skills besäße und weshalb er Champion sei.

Aus diesem Aspekt kann man verstehen, warum so eine Regentschaft lange hält. Es funktioniert. Die Leute hassten Reigns schon vorher, jetzt dürfen sie ihn hassen. Genau umgekehrte Reaktionen, im Sinne eines Jubels, wären nun wirklich die Spitze des Eisbergs. Der Moralapostel wird sagen, dass man Menschen nicht hassen könne, aber immerhin sind wir im Wrestling und eigen.

Die Frage ist nur jetzt, was man erreichen will? Wie wir alle wissen hat Edge kein volles Kontingent an Matches zur Verfügung. (Zuvor sei gesagt, dass ich wirklich damit rechne, dass Edge Reigns entthront). Sicherlich würde man Edge als Universal Champion öfter sehen als Lesnar, aber ob das gleich in mehr Matches mündet, steht auf einem ganz anderen Blatt. Daher gibt es hier wieder die Kehrseite, die sich wieder zeigt, wenn dieses Mal kein offizieller Part-Timer gewinnt, aber vertraglich in der Regel so benannt wird.

Dazu kann man aber sagen, dass diese Berechnung für WWE sicherlich eindeutig war und klar ersichtlich. Wenn man es so will, dann werden auch alle Abwägungen erörtert. Die ganz andere Frage, die sich stellen wird und da bleiben wir auch beim Superstar Edge, ist dessen Verletzungsanfälligkeit.

Keine Frage, die schwere Verletzung im Jahre 2011 hat seine Karriere gekostet. Es war wie ein Wunder, dass jener wieder freigegeben wurde, obwohl man in die Irrenanstalt gekommen wäre, hätte man das in den früheren Jahren mal vermutet. Dennoch sehen wir es wieder, dass diese Verletzungen wiederkehren. Zwar hat man hier den „Vorteil“, nicht wie bei einem Bänderriss, dass die Wahrscheinlichkeit der gleichen Verletzung an der gleichen Stelle auftritt, jedoch sieht man es immer wieder, egal in welchem Sport, welche Athleten anfällig sind. Edge gehört meiner Meinung nach dazu. Man siehe letztes Jahr die Verletzung, als sich Edge bei „Backlash“ gegen Randy Orton am Trizeps verletzte. Und diese Art von Verletzung war kritischer als man zunächst vermutete.

Somit wird die WWE ganz sicher einen Plan B parat haben. Aber eine weitere Frage ist hier, ob man sich das als Fan wünscht? Nicht die Verletzung, sondern einen wackligen Champion oder dergleichen, wobei man immer einen Heidenangst verspürt, wenn ein Move nach dem anderen folgt. Bange hofft man auf einen glimpflichen Ausgang. Allein aus dem gesundheitlichen Aspekt ist diese Entscheidung kritisch zu betrachten.

Ganz rational betrachtet wäre jedoch kein besserer Wrestler als Edge für dieses Match gemacht, auf der großen Bühne. Reigns konnte alle Kontrahenten hinter sich lassen. Auch einem Daniel Bryan war der Titel (noch) nicht vergönnt. Daher gäbe es nicht wirklich eine Alternative.

Damit bestätigt sich, dass der eine Traum, die Vorstellung, die die WWE mit ihren Plänen pflegt, immer auch einer bleibt, so lange die Erfüllung nicht geschieht. Und diese wird erst eintreffen, wenn wir eine konstante Regentschaft gesehen haben. Die Alternative wäre natürlich die kurze Komponente, aber das wäre einem Superstar wie Edge nicht würdig, es sei denn, er heißt John Cena und muss Titel sammeln.

Zu diesem Traum gesellt sich eben immer die Realität und die Wirklichkeit, die besagt, dass alles, was kommen wird, auf Bewährung ist.

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