WrestlingCorner Kolumne: Der Krieg hat ein Ende

Veröffentlicht am 7. März 2021 um 15:22 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Kolumnen.

Jeden Donnerstag, manchmal auch Freitag, berichten und vergleichen wir die Zuschauerzahlen von WWE „NXT“ und AEW „Dynamite“. Seit einiger Zeit ist das Bild sehr eintönig geworden. Dabei brauchte es gar keine Expertise um diesen Trend zu verfolgen, dass „Dynamite“ absolut der unangefochtene Sieger war. Doch schon bald hat dieser Krieg ein Ende.

Natürlich ist vom „Wednesday Night War“ die Rede. Als dieser anfing, hat es so manchen Attitude-Fans die Sprache verschlagen. Sofort kam die Erinnerung den „Monday Night War“ zwischen der WWE und WCW (World Championship Wrestling) hoch. Und genau diese Ansicht bescherte den beiden Shows, „NXT“ und „Dynamite“, zu Beginn einen riesen Zuwachs an Zuschauern. Die Ergebnisse waren zwischen beiden Shows knapp und über 1 Million.

Doch diese Geschichte der beiden Neuzeitrivalen ist kein Vergleich zur berüchtigten Ära vor dem Millenium. Während damals die WWE stetig an Zuschauern zunahm, die WCW immer mehr in die Enge rückte, war es nur eine Frage der Zeit, bis der Krieg ein Ende hatte. Das Resultat war, dass die Liga aufgekauft wurde. Sieger: WWE.

Diese Erkenntnis kann man bei WWE und AEW nicht sehen. Nach altem Konzept müsste es die AEW sein, die dann WWE aufkaufen müsste, das wäre aber nun wirklich utopisch. Aber ehrlich gesagt kann man diese beide Ligen, trotz des Quotenkrieges, nicht miteinander vergleichen. Wir müssen uns einfach mal die Relation ansehen und uns bewusst machen, dass es sich bei „NXT“ immer noch um eine Nachwuchsliga handelt, die zwar sehr beliebt ist bei den Fans, dennoch aber bei den Hauptveranstaltungen wie „RAW“ und „SmackDown“ nicht mithalten kann. „Dynamite“ von AEW ist hingegen so eine Hauptshow, nein, es ist DIE Hauptshow.

In der letzten Zeit war die Diskrepanz in den Quoten immer über 100.000 Tsd. Dabei verzeichnete AEW durchschnittlich 800.000 Tsd. Zuschauer und WWE durchschnittlich 700.000 Tsd. Zuschauer. Wenn wir jetzt mal die Hauptshow „RAW“ der WWE zeigen, sehen wir die große Zahl von 1.800.000 Mio. durchschnittlichen Zuschauern. Eine Hauptshow (WWE) im Vergleich zu einer Hauptshow (AEW) macht den großen Unterschied von 1 Million. Das ist eine Menge und in diesem Falle hat es sich hier für die WWE ausgezahlt. Aber natürlich laufen auch beide aufgezeigten Shows an einem anderen Tag, weshalb ein Vergleich eher nur indirekt möglich ist.

Was vielmehr damit ausgedrückt werden soll, ist, dass die WWE mit ihrer Show „NXT“ eine Show präsentiert, die sich in einem anderen Bild zeigt als die der AEW. Dennoch kann man es verstehen, wenn WWE die Reißleine ziehen will. Das diese Behauptung schon fast sicher ist, konnte in der letzten Zeit durch mehrfache Berichte bewiesen werden. Die Frage ist nur, ob der angepeilte Dienstag als Veranstaltungstag bleibt.

Völlig gleichgültig welcher Tag es sein wird, die WWE will mehr Präsenz für ihre Nachwuchsliga. Und das kann man auch verstehen, wenn die besten Matches dort zu sehen sind. Der Fakt, dass man gerade mit „NXT: TakeOver“ vor „WrestleMania 37“ an zwei Tagen veranstalten will, zeigt, dass man es ernst meint und eine mehr als nur bloße Alternative zu den großen Hauptshows und vor allem der größten Großveranstaltung des Jahres zu bieten. Deshalb erübrigt sich das Erörtern dieses Wechsels vom Sendetag.

Aber auch ohne diesen Aspekt muss man hier deutlich aufzeigen, dass sich dieser Wechseltrend auch ohne „Perspektive“ angedeutet hat. Immerhin sind wir nun bei der Zahl „15“ angelangt. Diese Zahl beschreibt das Ergebnis des Sieges von „Dynamite“ gegenüber „NXT“ in den Zuschauerzahlen in Folge. Jetzt wird klar, dass sowas von WWE nicht hinnehmbar ist. Es folgt eine Veränderung. In kleiner Erkenntnis kann man sagen, dass die WWE ihre Niederlage eingesteht, mit Fassung nimmt und den Leuten vermittelt: Der Krieg hat ein Ende (zum Zweiten).

Kommende Veranstaltungen

8
error: Content is protected !!