WrestlingCorner Kolumne: Die große Bilanz

Veröffentlicht am 9. April 2021 um 18:00 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Kolumnen.

Zum 37. Mal jährt sich „WrestleMania“, die größte Veranstaltung der WWE, im Wrestling und im Bereich der Sportunterhaltung. Ein Ereignis, von dem jeder Wrestler träumt dort im Main Event zu stehen respektive anzutreten. Es ist vergleichbar wie mit einem Eishockeyspieler, der nach dem Stanley-Cup giert.
WrestlingCorner.de macht die große Bilanz vor „WrestleMania 37“, mit allen Fakten und Wissenswertem vor dem PPV.

Zuschauer:

Endlich dürfen wieder Zuschauer dabei sein. Kritisieren kann man hier wenig, weder an den Hygienevorschriften, noch an dem Fakt, dass überhaupt Fans ins Stadion dürfen. Die MLB (Major League Baseball) macht es vor, als beim Spiel der Texas Rangers gegen die Blue Jays das Stadion mit rund 38.000 Fans nahezu ausverkauft war. Auswirkungen können zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht benannt werden, aber auch hier waren Schutzmaske und Abstand vorgeschrieben, alsgleich es manche damit nicht genau nahmen. Das ist nur ein Beispiel von vielen Sportarten und Spielen, die in Amerika laufen, bei denen Zuschauer erlaubt sind. So sollten die 25.000 Fans bei „WrestleMania 37“ keinen „größeren“ Schaden anrichten als andere sportliche Ereignisse, zumal in den USA schon über 100 Millionen Menschen gegen COVID-19 geimpft wurden.
Die Beschäftigung mit der Regierung Floridas war für die WWE, trotz Einbußen an Zuschauerzahlen, ein voller Erfolg. Durch die strengen Schutzmaßnahmen sollte erst einmal keine allzu große Gefahr ausgehen. Wichtig ist dennoch, dass die Liga mit gutem Beispiel vorangeht und etwaigen Verweigerern die Grenzen aufzeigt. Damit würde man auch gen international ein Zeichen setzen, um fortan wieder Zuschauer in Stadien zu sehen, auch abseits des Wrestlings.

Produktion:

Wie bei jeder „WrestleMania“ ist die Produktion der Show bestens durchdacht und geplant. Schon Wochen vorher beginnen Simulationen, die Planung fast schon Monate vor Beginn. Dabei ist es nicht unerheblich zu erwähnen, dass es auch dieses Mal wieder zunächst eine musikalische Eröffnung geben wird. Der Pop-Sängerin Bebe Rexha wird „America is Beautiful“ singen und damit den alljährlichen PPV eröffnen. Es folgen wie geplant die Matches, deren Ablauf bis auf den Main Event nicht geplant ist. Natürlich wird es eine Kickoff-Show und in dieser wird es sicherlich auch ein Titelmatch geben. Die Memorial Battle Royal wurde zwar noch nicht angekündigt, wäre aber ein guter Zweck für den Vorgeschmack.
Unabhängig davon ist natürlich auch wieder das Design ein großer Faktor der Show. Nicht nur die Einzüge der ein oder anderen Wrestler/innen werden spektakulär sein, sondern eben auch die Gestaltung. Bei Drohnenaufnahmen war bereits zu sehen, dass das Design sehr dem von „WrestleMania 28/29“ ähneln wird. Der Weg zum Ring wird kürzer sein, als man es von den anderen „WrestleManias“ zuvor gewohnt war. Über der Bühne, wenn die Wrestler ihren Einzug feiern, ist das Design dem Logo treu geblieben, da es an ein Piratenschiff erinnert. Des Weiteren ist auch ein großes Schiff hinter der Bühne, dennoch sichtbar, aufgestellt worden, welches auf einer Freifläche, wo keine Sitzplätze sind, platziert wurde. Der Ring wird wie gewohnt in der gleichen Größe platziert. Aus der Aufnahme könnte ein Hinweis sein, dass dieses Mal die vorderen Zuschauer etwas weiter vom Ring entfernt sein werden als sonst. Dies kann aber auch nur den Aufbaumaßnahmen geschuldet sein.
Die herrschende Hand über der Show hält der CEO der WWE Vince McMahon. Zwar ist jener nicht der Creator der sonstigen Produktion, was hauptsächlich sein enger Partner Kevin Dunn (Executive Producer and Chief) vollzieht, dennoch wird auch er die Abläufe erfahren und ggf. Anpassungen vornehmen. Die gemeinsame Matchproduktion wird Shane McMahon (zum Teil), Michael Hayes, Chris „Joseph“ Park, TJ Wilson (fka. Tyson Kidd) und Pat Buck übernehmen.

Matchcard:

Die ausführliche Erörterung sowie Erwartungen werdet ihr in der Preview lesen.
Die Matchcard ist verteilt auf zwei Tage. Deshalb wird es eine vollgepackte „WrestleMania“ werden, die pro Show die vier Stunden ankratzen wird. Alle Matches sind für die Show nahezu passend und für eine Veranstaltung dieser Größe gerecht gewählt. Es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Titelwechsel geben. Der ein oder andere Star (u.a. Rapper Bad Bunny) stehen sogar auf der Card. Andere Stars wurden bis dato noch nicht bestätigt. Eine Involvierung der Stars aus dem NFL-Team (National Football League) der Buccaneers wäre eine Option. Diese Art von Involvierung solcher Stars wird gut und gerne von der WWE getätigt.
In den letzten Jahren war die Show auch von Legenden besucht, die auch in einem Match einen Auftritt hatten. Unabhängig derer, die schon auf der Card stehen, wird es dieses Jahr sehr unwahrscheinlich sein, dass es mehrere Legenden geben wird, die sich die Ehre in einer Storyline geben werden. Bis auf die „Hall of Fame“-Kandidaten sowie Hulk Hogan als Host sollte man sich keine großen Hoffnungen machen, da das Zeitmanagement eine wesentliche Rolle spielen wird und durch die geplanten Matches straff geplant ist.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass einige Matches als Füllfaktor verwendet wurden, was die Wichtigkeit und Relevanz eher schmälert.

Storyline

Die WWE ist eigentlich dafür bekannt, dass Matches mit einer großen Storyline einhergehen, gerade bei „WrestleMania“. So ist es auch dieses Mal. Jedes Match hatte einen längeren Aufbau und lebt dadurch von der Präsenz bei diesem PPV. Kurzzeitig aufgebaute Fehden (Belair & Banks) konnten sehr gut mit einer Zwischenfehde in anderer Form kompensiert werden, so dass hier die Dauer nicht entscheidend war. Die bekanntliche „Heel vs. Face“ Konstellation wurde wieder eingehalten und hält die Brisanz und Vorfreude hoch, die mit den Matches ausgelöst werden. Positiv ist hier auch zu erwähnen, dass man dieses Mal auch jüngeres Personal die Chance auf der großen Bühne gibt und nicht wieder Teilzeit-Wrestler zurückkommen lässt, um Talente im Hintergrund stehen zu lassen. Wie in jedem Sport bildet der Nachwuchs einen unentbehrlichen Anteil am Erfolg, obzwar es an Erfahrung mangelt.
Das Entertainment, auf dass die WWE so großen Wert legt, ist auf jeden Fall vorprogrammiert. Mit Bad Bunny und The Miz wird es auch abseits der Leistung der beiden amüsant werden. Für unterhaltsame Sequenzen werden auch einige überraschende Segmente sorgen. Vielleicht gibt es sogar Rückkehrer. Ein Name, der immer mal wieder fällt, ist John Cena. Dieser sei jedoch zu sehr in filmische Projekte eingespannt, wie er mitteilen ließ. NXT-Talente werden sicherlich erst bei den Wekklies befördert werden. Ein verdeckter Hinweis könnten vielleicht die Teilnahmen an den Battle Royals sein, wenn sie denn stattfinden.

Veranstaltung:

Dass die Veranstaltung auf zwei Tage gelegt wurde, ist, wohl auch eher subjektiv, keine gute Entscheidung. Was viele Ligen schon vor der WWE machten, wird nun immer mehr für „Die Großveranstaltungen“ zur Gewohnheit. Grund: Je größer, desto besser. Ganz angepasst auf die Relevanz der Show. Doch so etwas suggeriert auch immer Relevanzdenken. Selbst durch eine gute Aufteilung der wichtigen Matches wird keine Gewichtung möglich sein. Über acht Stunden Wrestling an zwei Tagen nacheinander kann auch leicht überstrapazieren, da es nicht unbedingt den Kern dieser Veranstaltung trifft. Wo früher noch bei „WrestleMania“ und auch bei den anderen Großveranstaltungen der Ligen weltweit eine volle Show von vier bis fünf Stunden Länge gezeigt wurde, ist das Schemata immer mit den übrwiegend Titelmatches interessant gehalten worden und um ein, zwei Storyline-Matches erweitert worden. Jetzt hat man eine große Auswahl an Storyline-Wrestling, eher unbedeutend ohne Titel, welche man schnell aus dem Hut zaubert und eine anfangs gelobte längere Storyline vermuten lässt, obwohl es eigentlich nur indirekt so lief, da man kurze Segmente gezeigt hatte. Das senkt zum einen diesen royalen Charakter und hat auch wenig Sinn, nur um diese Vorgabe einzuhalten. Da gibt es einen deutlichen Punktabzug, denn es kommt einem vor, wie wenn hier die Nachahmung und Konkurrenzbewätligung über dem klugen Veranstalterdenken steht.
Was den finanziellen Aspekt betrifft, sind solche Zwei-Tages-Veranstaltungen nicht schlecht und generieren in schwierigen Zeiten zunehmend Einnahmen. Jedoch wäre diese Änderung sicherlich auch ohne der pandemischen Situation eingetreten. Allerdings ist dieses Argument eher nebensächlich, da es der WWE auf Grundwegen nicht so schlecht wie anderen Ligen geht. Von einer Notlösung kann also hier nicht die Rede sein.

Fazit:

Für jede Rubrik vergeben wir einen Punkt. Insgesamt können fünf Punkte erreicht werden.
Der Bereich „Zuschauer“ bekommt auf jeden Fall den verdienten Punkt. Es wurde hier sozial und umsorgt gehandelt, da man Kompromisse einging und Hygienemaßnahmen strikt umsetzen will.
Im Bereich der Produktion sieht man seit Jahren einen hohen Standard beim PPV. Nicht nur das Ambiente, sondern auch die Umsetzung der Stars machen die Show zu einem wahren Spektakel. In diesem Jahr steht die Piraterie im Vordergrund. Man kann gespannt sein. Der Punkt ist auch hier verdient.
Die Matchcard wird, wie bereits analysiert, der Größe der Show gerecht. Vereinzelte Matches kommen aus dem Nichts, ohne großem Aufbau. Dadurch vergeben wir hier einen versöhnlichen halben Punkt.
Die Storyline war in fast allen Matches gut gelungen. Vor allem die wichtigen Matches haben eine Geschichte, was wohl am Wichtigsten für die Show ist. Daher kann man hier auch den Punkt verdient geben.
Im Bereich der Veranstaltung haben wir eindeutig Kritik ausgesprochen. Und die wird sich auch bei anderen Ligen zeigen. Um das wieder zu bessern, wäre natürlich auch eine Überlegung, das Roster wieder zusammenzulegen. Aber auch da gibt es ja bereits in Japan das Beispiel, dass es auch dann noch passieren kann, auch, weil es dort so viele eingeführte Titel gibt. Defintiv keinen Punkt wert.
Am Ende ergeben sich 3,5 von 5 Punkten für die anstehende Show „WrestleMania 37“. Es ist dadurch die absolute Empfehlung für’s Wochenende, da sich die Punkte, die den Punkt verdient hatten, auch die letzten Jahre beständig waren. Nur die „Veranstaltung“ wäre in den letzten Jahren noch ein Pluspunkt gewesen.

WrestlingCorner.de wünscht allen Wrestling-Fans am Wochenende viel Spaß bei „WrestleMania 37“!

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