WrestlingCorner Kolumne: The Big Empire

Veröffentlicht am 18. April 2021 um 19:08 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Kolumnen.

Roman Reigns hat seinen Titel bei „WrestleMania 37“ verteidigt. Das ist ein Fakt, der zunächst bei einigen Medien, Wettanbietern und Sheets, inklusive mir, für Erstaunen gesorgt hatte. Es zeigt deutlich, was die WWE ihrem Star für eine Attitüde geben will und wie es in Zukunft mit ihm weitergehen wird.

Ich erinnere mich noch gut, so wie sicherlich viele von Euch, an „WrestleMania 34“, als es im Main Event zum Universal Championship Match zwischen Champion Brock Lesnar und Herausforderer – natürlich, der Dauergast – Roman Reigns kam. Für viele war es eigentlich beschlossene Sache, dass sich Reigns zum ersten Mal als Universal Champion krönen wird. Es kam aber alles anders.

Es hagelte so viele F5’s, dass man sie fast nicht mehr zählen konnte, doch Reigns hatte immer eine Antwort darauf: Eine befreite Schulter. Allein diese Momente waren für alle ein Indiz dafür, dass es gleich den erwarteten Spear aus einer letzten Kraftanstrengung geben wird und Lesnar besiegt ist. Doch das Beast ließ sich nicht unterkriegen, nahm die Fäuste für seinen Triumph. Das Eindreschen auf den Kopf von Reigns hat dann doch gereicht, nach dem völlig unerwarteten F5, ihn zum Sieg zu pinnen.

Dann waren alle geschockt! Oder besser gesagt sind viele der Leute in großen Jubel ausgebrochen, weil sie mal keinen Reigns am Ende als triumphierenden Superstar inkl. Feuerwerk gesehen haben. Doch jeder weiß, was danach folgte. Beim „Greatest Royal Rumble“ stieg ein Steel Cage Match der beiden. Aber schon wieder war es nicht Reigns, der jubeln durfte, sondern Lesnar. Wenn man dachte, dass wäre alles gewesen, folgte der „SummerSlam“ und schlussendlich der Sieg von Reigns. Bald darauf war aber wieder Schluss und Lesnar schnappte sich wieder den Titel. Reigns war bekanntlich nach einem erneuten Rückschlag mit Leukämie vorerst zurückgetreten.

Vor „WrestleMania 37“ haben wir viel über „Déjà-vu’s“ gesprochen. Das wäre in diesem Falle das Frühjahrsmärchen gewesen, wenn Bryan gewonnen hätte. Aber er hat es nicht und auch nicht Royal Rumble Gewinner Edge. In diesem Falle können wir eindeutig davon sprechen, dass sich die WWE nichts aus Wiederholungen macht. Dennoch gäbe es da ja dieser eine Weg, der oben beschrieben wurde.

Man könnte jetzt rätseln, was als nächstes passiert. Aber es ist kein Geheimnis, dass Reigns nicht mehr viele Gegner übrig hat. Also muss man jetzt schlau überlegen, wie man jetzt verfährt. Dabei ist das Ende des Matches wohl ein entscheidender Faktor. Keiner der beiden Herausforderer wurde explizit geschwächt. Wenn man es plump sagen will, wären beide geschwächt, weil beide gepinnt wurden, aber ich sehe es eher als stärkendes Zeichen. Somit ist es sowohl für Edge als auch für Daniel Bryan möglich, ein weiteres Match zu bestreiten. Eher natürlich für Edge, weil Bryan natürlich schon des Öfteren verlor. Allerdings war in diesem Match die Rivalität zwischen Edge und Bryan im Vordergrund gestanden, die sich bekämpften. Dass Reigns daraus seinen Vorteil zieht, wenn auch mit Hilfe von Jey Uso, war in dieser Hinsicht eine beschlossene Sache. Es zeigt aber auch, dass ein veränderter Fokus eine veränderte Ausganssituation hervorruft.

Vergleicht man die Situation, die im Moment vorherrscht, mit jener von vor drei Jahren, dann könnte man hier beispielsweise wieder mit einem Déjà-vu argumentieren – ich lasse jetzt das Wort weg, damit es nicht zu hochfrequent ist. Jetzt könnte es so weitergehen. Wenn wir wieder ein erneutes Aufeinandertreffen beim SummerSlam sehen, könnte es erneut tatsächlich für einen der zwei zu einem Titelgewinn kommen. Ob es für beide noch den Weg gibt, ist allerdings unwahrscheinlich. Tatsächlich ist Bryan durch seine etlichen Niederlagen fast schon auszuschließen. Aber nicht, wenn Edge irgendwann mal Champion wäre. Diese Rivalität von „WrestleMania 37“ kann bestimmt auch fortgesetzt werden.

Erleben wir also Reigns vs. Edge beim „SummerSlam“ oder früher? Bestimmt. Dafür sprechen viele Punkte. Der Größte ist wohl der, dass man Matches gerne nochmal ansetzt, wenn es einen großen PPV in Zukunft gibt. In Japan ist das z.B. die Spanne zwischen „Wrestle Kingdom“ (WrestleMania) und „Dominion“ (SummerSlam). Und damals traten die beiden Hochkaräter Kazuchika Okada und Kenny Omega gegeneinander an. Was lange währt, wird endlich gut. Zumindest für Omega, der es sodann schaffte. Also wäre es doch sicherlich eine tolle Vorstellung, wenn Edge im Sommer dann als Champion gekrönt wird, um dann gegen Bryan zu fehden, der dann wiederum gewinnt.

In der Tat wäre ein Sieg von Bryan gegenüber Edge mittlerweile wahrscheinlicher als gegen Reigns. Das hat auch eher mit einer internen Sache zu tun. Höchstwahrscheinlich will man Bryan nicht gegen Reigns gewinnen lassen, da Reigns eigentlich der neue Bryan ist. Als Letzterer verletzt war, kam das „Empire“ zu erwachen. In einem Kampf der beiden in früheren Jahren war auch schon Reigns der Sieger und es wurde ganz klar die Richtung vorgegeben, wer die Hosen anhat.

Warten wir also ab, wer es werden wird. Nach „WrestleMania 37“ ist trotz allem alles offen, weil man ein kluges Ende herbeiführte.

Kommende Veranstaltungen

8
error: Content is protected !!