WrestlingCorner Meinung: Wrestling aus der Dose

Veröffentlicht am 13. Juni 2024 um 12:00 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: WrestlingCorner.

Notiert von Vincent Hummel

„Am Dienstag kam der amtierende Undisputed WWE Champion Cody Rhodes zu ‚NXT‘. Hoher Besuch für die Nachwuchsliga. Was es wirklich gebracht hat, ist mir noch nicht eingefallen. Zumindest hat es sich auch nicht bei der Zuschauerzahl bemerkbar gemacht. Aber es ist ein Zeichen einer Entwicklung, die ich so nicht befürworte. In den Jahren 2016-2018 war ‚NXT‘ ein Geheimtipp für viele Fans, die richtiges Storytelling und Fehden erleben wollten. Man wusste genau, wo es richtig gutes Wrestling zu sehen gab. Mittlerweile hat es sich mit ‚NXT 2.0‘ zu einem überfüllten Amateurladen entwickelt. Man hat die Show um 30 Minuten verlängert, es werden fast immer sechs Matches gezeigt (früher nur drei) und viel Zeit bleibt nicht, um wirkliche Fehden oder Matches aufzubauen, auf die man sich wirklich freut. Das ist schade, weil es sich damit fast an die Hauptshows angleicht. Ein Beispiel: Ethan Page unterschreibt bei WWE und bekommt gleich ein Titelmatch gegen Trick Williams. Das scheint kein Problem zu sein. Was das Problem ist: Die Fehde beginnt zwei Wochen vor ‚NXT Battleground 2024‘. Hier redet man vom Main Event, dem Hauptkampf! Es fehlte die komplette Rivalität. Es war nur ein typischer Angriff von Page, der das Match auslöste. Und zusätzlich wurde er noch von Oro Mensah angegriffen, was dem Match auch nicht half. Generell habe ich nichts dagegen, wenn man seitens des Marktführers eigene Talente entwickeln will und diese gleich nach dem Collegeabschluss holt und in die Shows schmeißt, weil man der Meinung ist, da lerne man es besser. Aber es sollte doch bitte auch eine Grundlage geschaffen werden. Ich schaue wöchentlich jede Episode und mir fallen immer wieder Namen auf, die ich noch nie gehört habe. Ich will keinen Pool an Talenten. Es muss wieder mehr der Fokus hin zu den Wrestlern wie Seth Rollins, Kevin Owens, Fínn Balor, die eine richtig überzeugende Zeit bei ‚NXT‘ hatten und folgerichtig nun im Main Roster auf WWE-Niveau stehen. Ich rede von Einzelpersonen, die sich aus der Masse abheben. Wenn man nun auch noch damit anfängt, wahllos Wrestler mit verschiedenen Rostern zu tauschen, dann ist für mich die Zeit von ‚NXT‘ verbraucht. Ich verstehe es, wenn man volles Risiko gehen und die Talente gleich an ihre Arbeit gewöhnen will, aber es besteht der Unterschied darin, dass die Zeit fürs Wesentliche fehlt, wenn mittlerweile eine Matchcard steht, die von der Frequenz überfüllt wirkt. Es ist vielleicht dem neuen Konzept geschuldet, aber es ist auch die Paul-Levesque-Ära und da erwarte ich schon, dass er sein Meisterwerk nicht verkommen lässt.“

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