WrestlingCorner-Interview mit Marius AL-Ani

Veröffentlicht am 18. März 2016 um 18:00 Uhr von WrestlingCorner in der Kategorie: Europa-News, Intern, Interviews.

WrestlingCorner.de führte ein Interview mit Marius AL-Ani, einem aufstrebenden Wrestler, der sich zur Zeit nicht nur bei westside Xtreme wrestling (wXw) einen Namen macht. Hier erzählt er uns über seine Anfänge im Wrestling Business, seine Lieblings-Gegner und was er in der Zukunft erreichen möchte.

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WrestlingCorner.de: Hallo Marius, vielen Dank erst einmal dafür, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast.

Marius AL-Ani: „Bedanke mich auch für die Anfrage für das Interview.“

WrestlingCorner.de: Dann legen wir auch gleich mal los. Wann war dir klar, dass Du Wrestler werden wolltest und wer waren deine Vorbilder?

Marius AL-Ani: „Mit 12 Jahren habe ich mich ernsthaft entschlossen Wrestler zu werden. Ich lag in dieser Zeit wegen eines Autounfalls lange mit schweren Schädelverletzungen im Krankenhaus und habe viel über mein Leben nachgedacht. Ich habe das damals ohne OP überstanden, obwohl es hieß, das ich zu 95% eine OP bräuchte. Ich hatte mir gesagt, ich lebe nicht um ein normales Leben zu führen. Ich will Wrestler werden! Ich weiß gar nicht wer mich damals am meisten beeindruckt hatte. Die ersten Wrestler die ich gesehen habe waren Triple H, Steve Austin, Goldberg und Booker T. Als ich dann mehr in der Materie drin war, war ich riesiger RVD und Eddie Guerrero Fan.“

WrestlingCorner.de: Du bist jetzt 25 Jahre alt und hast dein Debüt vor knapp 5 Jahren bei der European Wrestling Promotion (EWP) gegeben. Dort hattest du auch schnell Erfahrungen in einem Six Man Tag Team Match gegen einen Hochkaräter der europäischen Wrestling-Szene sammeln können. Denn der heutige WWE NXT-Coach Robbie Brookside war dabei einer deiner Gegner. Wie war es für dich in einem deiner ersten Matches gleich gegen so einen erfahrenen und bekannten Mann anzutreten?

Marius AL-Ani: „Mit so jemandem wie Robbie Brookside im Ring zu stehen ist eine große Sache. Und er hat mir damals auch haufenweise Tipps gegeben, da ich als absoluter Rookie natürlich nicht wirklich Plan hatte von der Materie. Aber selbst heute könnte er mir noch haufenweise Tipps geben. Ich war auf jeden Fall aufgeregt soviel weiß ich noch.“

WrestlingCorner.de: Mit einer Körpergröße von 1,76m und einem Gewicht von etwa 90kg bist du ja ein ganz schönes Kraftpaket, bzw. Powerhouse. Du zeigst allerdings auch technische Sehenswerte Aktionen, wie die „Huracanrana“. In welchem Stil siehst Du dich? Und wer waren eigentlich deine bisherigen Trainer, wo wir gerade schon von Robbie Brookside gesprochen haben?

Marius AL-Ani: „Naja was heißt Powerhouse? Ich bin sicherlich nicht der schwächste und dünnste, aber verglichen mit wirklich schweren und großen Wrestlern bin ich einfach nur gut trainiert. Ich mache sicherlich auch Powerhouse Aktionen aber mich deshalb Powerhouse zu nennen find ich übertrieben. Dann bin ich doch noch eher Techniker oder vielleicht ein Mix oder Allrounder. Ich liebe alles was ich mache, aber besonders den Dropkick. Meine Trainer waren Ecki Eckstein und Leon van Gasteren. Zu dem habe ich an vielen Seminaren teilgenommen. Darunter waren Leute wie Fit Finlay, Robbie Brookside, Lance Storm, Cannonball Grizzly, Thunder, Juventud Guerrera, Hernandez, Doug Williams, Dick Togo und Hiroshi Yamato.“

WrestlingCorner.de: Und wie bist Du zu deinem Beinamen „Mr. No Bullshit“ gekommen? Was für eine Bedeutung hat der Name für dich?

Marius AL-Ani: „Der Beiname ist noch gar nicht so alt. In irgend einem Talk hat man mich so genannt, weil ich so straight zum Ring gehe und einfach wrestle. Und da ich Oldschool trainiert wurde und früher der Kampf im Vordergrund stand, fand ich das ganz cool und zutreffend. Dazu kommt noch mein Look und hier bin ich „Mr. No Bullshit“.

WrestlingCorner.de: Man kann schon sagen, dass Du im Jahr 2015 deinen absoluten Durchbruch hattest. Du hälst inzwischen den EWP Junior Titel und hast am 12. Dezember 2015 bei der SWE (Swiss Wrestling Entertainment) den dortigen Haupttitel gewinnen können, indem Du Michael Kovac schultern konntest. Wie haben sich Deine ersten Titelgewinne angefühlt? Hat es Auswirkungen auf Dein Ansehen im Lockerroom gehabt, bzw. hat sich Dein Schedule dadurch erhöht?

Marius AL-Ani: „2014 ging es schon relativ gut voran. 2015 hatte ich nochmal mehr Bookings und war auch im Ausland (in England, Frankreich, Schweiz und Finnland) aktiv. Der Titelgewinn war nur eine Bestätigung/Anerkennung meiner Leistung und das freut mich natürlich, aber ob das Auswirkungen auf mein Ansehen hat, weiß ich nicht. Und was ist ein besseres Booking? Mehr Gage, mehr Titelchancen, bekanntere Gegner, größere Locations? Ich glaube nicht! Der Titel allein verschafft einem ein solches Booking nicht, sondern die gesamte Leistung, dein Look und deine Einstellung.“

WrestlingCorner.de: Seit Mai 2014 steigst Du auch für Europas erfolgreichster Promotion – Westside Xtreme Wrestling (wXw) – in den Ring. In diesem Jahr warst bereits Teil der 16 Carat Gold League, in der Du für das größte Turnier auf europäischen Boden hättest qualifizieren können. Immerhin gelang Dir in deiner Gruppe ein Sieg gegen Tyler Bate. Leider hat es in diesem Jahr jedoch nicht gereicht. Wie findest Du dieses Turnier und würdest du gerne im nächsten Jahr mit dabei sein?

Marius AL-Ani: „Das 16 Carat Gold ist auf jeden Fall ein Mega Event auf deutschem Boden, und natürlich will ich daran teilnehmen! Dieses Jahr hat es noch nicht gereicht/gepasst oder wie auch immer. Das heißt, ich habe Zeit bis zum nächsten Jahr besser zu werden, um in Bestform auftreten zu können.“

WrestlingCorner.de: Du hast bei der wXw in den letzten Monaten auch einige Kämpfe an der Seite von Absolute Andy bestritten. Gibt es für diese Koalition eventuell weitere Pläne? Bist Du im allgemeinen lieber als Single Wrestler oder im Tag Team aktiv?

Marius AL-Ani: „Ja, ich habe jetzt schon ein paar mal mit Andy geteamt, was auch cool war, aber es gibt jetzt keine Pläne in dieser Hinsicht. Wir werden sehen was die Zeit so bringt. Bisher bin ich als Single Wrestler unterwegs und das bleibt so bis sich etwas anderes ergeben sollte.“

WrestlingCorner.de: Du wurdest zuletzt – neben der wXw – auch auch von Alex Wright’s „New European Championship Wrestling“ (NEW) gebookt. Wird man dich im Jahr 2016 auch weiterhin in den beiden Ligen sehen? Du warst ja auch im letzten Jahr in England aktiv? Wie geht es da für dich weiter?

Marius AL-Ani: „Ich werde im April beim Doppel Event der NEW anwesend sein. Alle weiteren NEW Events sind noch nicht bestätigt. England will ich im Sommer in Angriff nehmen, und alles weitere klärt sich jetzt in den nächsten Wochen nach und nach.“

WrestlingCorner.de: Im letzten Jahr hast Du auch ein Match gegen das „Monster aus Irland“, „Big Damo“ aka Damian O`Connor, der zuletzt auch für die wXw und TNA antrat, bestritten. Steigst du gerne mit solchen „Brocken“ in den Ring, oder hast du lieber einen technisch versierte Gegner, wie zuletzt bei der wXw in Karlsruhe gegen Axel Dieter Jr.? Und gibt es potentielle Gegner aus Europa, gegen die Du gerne mal ins Seilgeviert steigen würdest?

Marius AL-Ani: „Ich versuche mit jedem Gegner das beste heraus zu holen. Es gibt ja nicht so viele Brocken wie Damo, aber gegen ihn bestreite ich gerne Matches. Ansonsten liebe ich rein vom Wrestlerischen her sportlich technische Matches. Ich würde gerne gegen Timothy Thatcher antreten. Ansonsten hab ich wirklich keine Favs so auf Anhieb. Gegen Damo wollte ich damals unbedingt ran und ich durfte schon 2 mal. Mit Axel Dieter Junior wollte ich auch unbedingt arbeiten, weil wir den selben Stil lieben. Mit Tommy End wäre es sicherlich  auch ganz spannend.“

WrestlingCorner.de: Was willst du in diesem Jahr noch erreichen? Kannst Du dir vorstellen in der wXw z.B. Jagd auf den Shotgun-Titel zu machen?

Marius AL-Ani: „Ich will dieses Jahr weiterhin so viele Bookings wie nur möglich haben, mich in allen Bereichen verbessern und versuchen mich über die Landesgrenzen hinaus bekannter zu machen. Wo sich Chancen auf einen Titel ergeben werde ich definitiv angreifen.“

WrestlingCorner.de: Zum Schluss kannst du unseren Lesern noch erklären, warum es sich lohnt, eine Veranstaltung einer deutschen Promotion zu besuchen?

Marius AL-Ani: „Wer nur die WWE kennt, kennt meistens nur das Sports Entertainment und das nur aus dem TV. Wer dann sagt Wrestling ist Fake. Dazu sage ich, lernt Wrestling kennen, geht z. B. zu einer Euro Wrestling Show und seht live was Wrestling ist.“

WrestlingCorner.de: So, dann bedanke ich mich noch einmal bei Dir und wünsche Dir für das weitere Wrestling-Jahr noch alles Gute.

Marius AL-Ani: „Danke auch, und dir auch weiterhin viel Erfolg.“

Das Interview führte Martin Mahony für WrestlingCorner.de und die Facebook Wrestling-Gruppe „WWE & Pro Wrestling Inside“.

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