WrestlingCorner-Interview mit Fabian Aichner

Veröffentlicht am 17. November 2016 um 23:22 Uhr von WrestlingCorner in der Kategorie: Europa-News, Intern, Interviews, WWE-News.

WrestlingCorner.de führte ein Interview mit dem Südtiroler Fabian Aichner. Darin spricht er über seine Zeit, als er im Sommer bei der WWE in Orlando, Florida am WWE Cruiserweight Classic Tournament teilnahm und über seine Trainings-Anfänge beim ehemaligen WCW-Star Alex Wright. Außerdem spricht er noch über den cOw Interstate Titel, den er am Wochenende von Murat Bosporus beim cOw Winterclash gewinnen konnte und wie es in der Zukunft mit ihm bei COW (Championship Of Wrestling) weitergehen wird – jetzt wo er dort der aktuelle Titelträger ist.

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WrestlingCorner.de: Hallo Fabian. Erst einmal möchte ich mich bei dir bedanken, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Wie kam es dazu, dass du Wrestler werden wolltest und wer waren dabei deine Vorbilder?

Fabian Aichner: „Ich hatte damals Wrestling im TV verfolgt. Als ich ein TV-Special über Rey Mysterio gesehen hatte und sie dabei zeigten, wie er angefangen hatte mit dem Wrestling-Training usw., wusste ich genau, dass ich das auch machen wollte. Meine Vorbilder sind bis heute Kurt Angle, Shawn Michaels, Eddie Guerrero, Rey Mysterio und Owen Hart.“

WrestlingCorner.de: Trainiert wurdest du vom ehemaligen WCW-Star Alex Wright. Wie kam damals der Kontakt mit Alex zustande?

Fabian Aichner: „Ich hatte mich immer über News im Wrestling-Business auf einer Wrestling-Seite informiert und dort den Link zur Wrestlingschule „The Wright Stuff“ von Alex Wright entdeckt. Als ich gesehen hatte, dass die Schule in der Nähe von Nürnberg ist, war für mich klar, dass ich dort hingehen werde. Und so kam es dazu, dass ich dort auch angefangen hatte zu trainieren.“

WrestlingCorner.de: Dein Debüt-Match hattest du im Dezember 2011 für die Alex Wright Promotion NEW gegeben. Wie lange hattest du zuvor trainiert, um für dein In-Ring Debüt bereit zu sein?

Fabian Aichner: „Mein erstes Training hatte ich am 19. Dezember 2009 und meinen ersten Kampf am 9. Dezember 2011.

WrestlingCorner.de: Also genau zwei Jahre hattest du trainiert, um in den Ring steigen zu können. Weil es soll noch Leute geben, die denken, dass das doch eigentlich viel schneller gehen muss. Aktuell bist du immer noch für deine Heimat-Promotion NEW aktiv und warst dort auch bereits zweimal NEW World Heavyweight Champion. Im Moment hält diesen Titel Mr. Exotic Erotic. Wirst du demnächst wieder Jagd auf den Titel machen?

Fabian Aichner: „Ich werde momentan überall auf der Welt gebookt, aber Gold um die Hüften trägt man natürlich überall gerne. Also warum sollte ich nicht Jagd darauf machen?“

WrestlingCorner.de: Du bist in Deutschland nicht nur für NEW, sondern auch für die cOw und zuletzt auch für die GWF ins Seilgeviert gestiegen. Du hast erst am Wochenende Murat Bosporus bei der cOw besiegt, und dort den cOw Interstate Championship Titel gewonnen. Nun wird man dich auch öfters in der cOw und auch in der GWF sehen, wo du zuletzt bei den GWF Courage Tapings ein Match gegen den amtierenden GWF Berlin Champion Matt Cross aka Son Of Havoc von Lucha Underground verloren hattest. Wie packt man das alles, in so vielen Ligen und bei so vielen Events mit dabei zu sein? Und was sagst du zu deinem Titelgewinn in der cOw, die ich ja auch unterstütze und wo es im Jahr 2017 den gemeinsamen cOw/WPWI United Championship Titel geben wird?

Fabian Aichner: „Wie bereits schon erwähnt, Gold trägt man überall gerne und dass ich den Titel bei der cOw gewonnen habe, fühlt sich natürlich super an. Es zeigt, dass sich die ganze harte Arbeit und das ganze harte Training nun bezahlt macht – und das tut gut. Momentan ist mein Terminkalender sehr voll, aber genau das wollte ich von Anfang an so haben. Und wenn ich nach 2 oder 3 Stunden Schlaf nach einer Show am Tag vorher wieder zum Flughafen muss, um zur nächsten Show zu kommen, ist das auch okay. Es ist Teil von meinem Job und ich genieße davon jeden Tag.“

WrestlingCorner.de: Du hattest vor knapp drei Jahren ein WWE-Tryout absolviert. Dazu warst du erst in diesem Sommer ein Teilnehmer beim WWE Cruiserweight Classic Tournament 2016 gewesen, wo du leider in der 1. Runde eine Niederlage gegen Jack Gallagher einstecken musstest. Wie kam der Kontakt zur WWE zustande? Und gibt es dort aktuell noch Kontakt, so dass man dich vielleicht nochmal in der Zukunft in der WWE sehen wird?

Fabian Aichner: „Ich denke, die WWE hatte schon damals Potenzial in mir gesehen. Da war ich allerdings vielleicht noch etwas unerfahren, weil ich erst zwei Jahre aktiv war. Mittlerweile habe ich viel mehr Erfahrung sammeln können und die WWE hat sich dazu entschlossen, mir eine Chance im WWE-CWC zu geben, für die ich sehr dankbar bin. Ob man mich in Zukunft wieder bei der WWE sieht, wird sich zeigen.“

WrestlingCorner.de: Wie war die Zeit für dich, die du in Orlando, Florida im WWE NXT Performance Center verbracht hattest? Und wie waren deine Eindrücke beim WWE-CWC Turnier? Konntest du dort neue Freundschaften schließen?

Fabian Aichner: „Das war natürlich eine super Erfahrung, in Orlando, Florida bei der WWE mit dabei zu sein. Das war vom ersten Tag an mein Ziel und die Jungs beim WWE-CWC waren auch alle sehr cool. Habe sehr viele neue Leute kennen gelernt und bin mit jedem super klar gekommen.“

WrestlingCorner.de: Zuletzt hattest du, wie du ja schon selbst angesprochen hattest, einen prallen Terminkalender. Du bist in Italien für die EPW (European Pro Wrestling) angetreten, und konntest dort sogar vor kurzem den ehemaligen TNA World Heavyweight Champion Chris Sabin besiegen, der aktuell für ROH in den Ring steigt. Außerdem warst du vor kurzem in England bei FSW (Future Shock Wrestling) und PROGRESS im Seilgeviert zu sehen. Wie sieht es aus, wirst du jetzt öfters in ganz Europa zu sehen sein, vor allen Dingen in England, bei so Ligen wie ASW (All Star Wrestling) oder PROGRESS, die ja beide gute Ligen sind?

Fabian Aichner: „Das stimmt, der Terminkalender ist schon ziemlich voll, aber genau darauf habe ich ja hingearbeitet. Deswegen werde ich so oft wie möglich antreten und das nicht nur in Europa, sondern überall auf der Welt. England wird demnächst, denke ich, der Großteil meiner Bookings sein. Auch heuer habe ich schon knapp fünf Monate dort verbracht.“

WrestlingCorner.de: Hast du oder hattest du Kontakt zur wXw, bzw. würdest du gerne auch für diese Liga antreten, die ja immerhin der Marktführer in Deutschland ist?

Fabian Aichner: „Wie gesagt, ich bin jetzt schon sehr viel gebookt. Da ist höchst selten ein Wochenende frei. Ich habe nie konkret mit wXw über Bookings gesprochen.“

WrestlingCorner.de: In den letzten Monaten ging es immer weiter nach oben mit dir, was aber auch kein Wunder ist, denn du bist ein sehr guter Techniker und konntest das in Matches gegen große Namen wie Jack Gallagher, Chris Sabin, Tommy End und Matt Cross unter Beweis stellen. Deine Gegner werden immer namhafter. Gegen wen würdest du gerne mal in den Ring steigen? Gibt es da Wunschgegner?

Fabian Aichner: „Wunschgegner wären logischerweise meine Vorbilder, die ich bereits genannt hatte. Von denen könnte ich aber leider nur mehr mit Kurt Angle und Rey Mysterio ins Seilgeviert steigen, weil Eddie Guerrero und Owen Hart ja bekannterweise verstorben sind und Shawn Michaels in den Ruhestand gegangen ist. Mit Leuten wie Kota Ibushi, Tajiri oder auch AJ Styles, um nur einige wenige zu nennen, würde ich auch sehr gerne mal in den Ring steigen.“

WrestlingCorner.de: Nun mal etwas anderes und das ist auch schon die letzte Frage: Wie ist es, wenn man so gut wie jedes Wochenende bei ein bis zwei Events in den Ring steigt, die damit verbundenen Reisestrapazen hat und dazu noch beinahe täglich für das Wrestling (Kraft-Training, Fitness-Training etc.) trainiert? Dazu haben die meisten Euro-Wrestler noch einen anderen festen Job. Wie packst du das alles unter einem Hut zu bringen?

Fabian Aichner: „Ich bin seit 2,5 Jahren Vollzeit-Wrestler. Der Terminkalender ist hart, und es ist physisch und auch mental ein anstrengendes Business, aber es ist mein Traum. Ich wusste dass das ganze Reisen und Training dazu gehört und wenn ich darüber nachdenke, wie ich angefangen habe, und mir vorgestellt hatte endlich in anderen Ländern wrestlen zu können und von einer Stadt in die andere zu fliegen, dann macht es das alles leichter, weil ich weiß, es hat sich ziemlich was getan in den letzen Jahren und ich bin auf dem richtigen Weg.“

WrestlingCorner.de: Dann bedanke ich mich nochmal recht herzlich bei dir und wünsche dir für deine Zukunft im Seilgeviert und für deinen weiteren Weg, den du noch im Wrestling-Business vor dir hast, alles Gute und viel Erfolg.

Das Interview führte Martin Mahony für WrestlingCorner.de und die Facebook Wrestling-Gruppe „WWE & Pro Wrestling Inside“.

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