27. September 2025

Naitchs Corner #8 – Bray Wyatt: From Zero to Hero

Herzlich Willkommen zur achten Ausgabe von Naitchs Corner. Was man früher noch als abhängen bezeichnete, wird heute vor allem in der Jugendsprache auch „cornern“ genannt. In diesem Fall hänge ich vor meinem Laptop ab und trage meine Gedanken zusammen. Im Fokus steht hierbei die WWE und das aktuelle Geschehen der McMahon Company. Kommt in mein Corner, lest euch durch, welche Gedanken ich zu diversen Themen habe und gebt mir am Besten noch ein kleines Feedback. Ich würde mich freuen, wenn man diese Plattform auch dazu nutzt, konstruktiv zu diskutieren.

Thema: Bray Watt – From Zero to Hero

Vergangenen Sonntag war es endlich soweit! Die Umstände waren vielleicht nicht die Besten, denn wir haben uns doch alle gewünscht, dass John Cenas geschichtsträchtiger 16. World Championship Run ein wenig mehr Bedeutung findet. Doch dass ausgerechnet Bray Wyatt diesen Run beendet, dürfte Balsam für so manche Fan-Seele sein. Wyatt spaltet natürlich die Fanlager, doch überwiegend hat man ihm einen solchen Titel seit Jahren gegönnt. Der „Eater of Worlds“ musste lange und tief durch die [anderes Wort für Kot] gehen, um nun endlich World Champion zu sein und mit diesem Titel sogar zu WrestleMania 33 nach Orlando reisen zu dürfen. From Zero to Hero ist nicht nur ein bekannter Song von einer gewissen Frau, welche die Hymne ihres Heimatlandes nicht singen kann, es ist, denke ich, der passende Titel für Bray Wyatts vergangenen 12 Monate. Sicherlich kämpft Wyatt schon bedeutend länger um die verdiente Anerkennung, um seinen Durchbruch, um jenen Championship Gewinn.

Wer erinnert sich jedoch nicht an die letztjährige WrestleMania? Wochen & Monate wurde der größte PPV des Jahres aufgebaut. Bray Wyatt wurde immer wieder für diverse Matches gerüchtet. Schließlich hatte man inkl. der Kickoff-Show insgesamt 12 Matches auf der Matchcard, allerdings komplett ohne einen fitten und gesunden Bray Wyatt. Moment, war da nicht doch was? Genau! Bray Wyatt unterbrach eine klassische The Rock Promo, zog seinerseits eine klassische Bray Wyatt-Promo auf, nur um wenig später nach dem schnellsten Sieg der WrestleMania Geschichte (6 Sekunden) von The Rock über Erick Rowan selbst eine Tracht Prügel zu beziehen. Ein Segment, welches dem neuen „Face of Fear“ sicherlich nicht gut getan hat. Generell ist Bray Wyatts WWE-Karriere eine absolute Berg- & Talfahrt. Erinnert ihr euch noch an Husky Harris? Okay, damals hätte niemand gedacht, dass dieser Typ mal WWE Champion wird, doch ich persönlich finde, dass er im Nexus-Stable lange besser eingesetzt wurde, als unter seinem jetzigen Gimmick. Klar war sein damaliges Gimmick um Welten schlechter, er hatte den Charakter einer ungeschälten Kartoffel, doch man setzte ihn besser ein, da ihm das Stable richtig gut tat und ihn mitgezogen hat. Mit dem Ende vom Nexus ging es zurück zu NXT, ehe sich Harris einen Bart wuchern lies, sich zwei bärtige Freunde suchte und 2014 als Bray Wyatt im Main Roster debütierte. Fehden & Gegner hatte Wyatt genug. Egal ob alleine oder zusammen mit seiner Family. Siege hatte er sicherlich auch genug, jedoch nie die richtigen, wenn man das so sagen kann. Die unbedeutenden Matches, die konnte Bray gewinnen. Die wirklich wichtigen Matches, die ihn nach vorne hätten bringen können, die verlor Bray Wyatt in schöner Regelmäßigkeit. John Cena, Daniel Bryan, Roman Reigns, The Undertaker, alle triumphierten letztlich über dem selbsternannten „Eater of Worlds“.

Der Großteil der Fans ist sich einig. Bray ist vielleicht nicht der beste Wrestler im Ring, die Umsetzung seines Charakters und sein Mic-Work sind jedoch perfekt. Auch ich bin dieser Ansicht. Ich erinnere mich immer wieder gerne an seine größten Promos, wie er zu und über Sister Abigail spricht, wie er die „Mind Games“ perfekt ansetzt oder wie er John Cena mit einem Kinderchor überrascht, welches durchweg Schafsmasken trägt, während ein Kind bei einem hysterisch lachenden Wyatt auf dem Schoß sitzt. Einfach nur perfekt! Man sollte an diesem Punkt noch einmal erwähnen, dass die WWE ihm bezüglich seiner Promos eine ziemlich lange Leine lässt. Das gibt es nicht oft, vor allem nicht bei Superstars, welche nicht die große Lobby wie The Rock oder Chris Jericho haben. Wyatt schreibt seine Promos selbst und führt diese perfekt aus. Ich muss immer wieder an den Aufbau seines Matches gegen den Undertaker bei WrestleMania 31 denken. Während von dem Deadman rein gar nichts kam, zog Wyatt dieses Match alleine auf. Mit großem Erfolg wie ich finde.

Der letztjährige Draft war mit ziemlich großer Sicherheit der „Turning Point“ seiner WWE-Karriere. Seit dieser Zeit läuft es besser, er gewann Matches, empfahl sich für größere Aufgaben und gewann anschließend zusammen mit Randy Orton und Luke Harper seinen ersten WWE Titel – die WWE SmackDown! Tag Team Championship. Dass dieser Championship-Gewinn nur der Anfang für mehr war, wissen wir mittlerweile. Luke Harper hat die Familie verlassen, mit Randy Orton harrt nur noch ein Wrestler an Wyatts Seite – noch! Ich muss sagen, das aktuelle Szenario ist super interessant. Am kommenden Dienstag wird eine Battle Royal ausgetragen, in welcher der WrestleMania 33-Gegner von Wyatt bestimmt wird. Bisher wissen wir nur, dass Randy Orton nicht antreten wird, solange Bray Wyatt der Champion des blauen Brands ist. Ein sehr interessantes Szenario. Wie wird man es lösen? Wird eventuell Luke Harper die Battle Royal gewinnen und wir sehen letztlich ein „Wyatt Triple Threat“ bei WrestleMania? Es wäre sicherlich ein krasser Push für Harper, doch ich hätte absolut nichts dagegen. Ich mag Harper sehr, ein großartiger Wrestler für seine Größe. Sollte es nicht zu dem Szenario kommen, wie bookt man Wyatt vs. Orton? Und wie würde dieses Match eigentlich ausgehen? Wird Bray Wyatt, wie auch John Cena, nur ein Platzhalter sein? Ich persönlich bin bisher sehr zufrieden, wie man die Storyline rund um Bray Wyatt und Randy Orton aufzieht. Nicht wenige haben erwartet, dass Orton nur mit der Familie spielt und sie von innen heraus zerstört. Bisher Fehlanzeige.

Böse Zungen behaupten, dass Bray Wyatt John Cena 3 Jahre zu spät gepinnt hat. Ich persönlich bin allerdings froh, dass man Bray Wyatt überhaupt noch in die richtige Spur gebracht hat. Er hat zwar nicht den Look eines Champions, doch den haben Kevin Owens und Samoa Joe auch nicht. Wie ist eigentlich der optimale Look eines Champions? Sieht etwa John Cena mit seinen farbenfrohen Jerseys wie ein Champion aus? Für mich gibt es diesen perfekten Look eines Champions einfach nicht. Nicht nur die WWE, sondern das Wrestling lebt generell von seiner Vielseitigkeit.

Follow the Buzzards…RUN!

Das wars im Endeffekt auch schon mit der achten Ausgabe meiner Kolumne. Eure Meinung interessiert mich natürlich sehr. Ich hoffe ich konnte die eine oder andere Diskussion anzetteln. Wie oben bereits beschrieben, würde ich mich über ein kleines Feedback freuen und ebenso würde ich es begrüßen, wenn ihr auch für die nächste Ausgabe in mein Corner kommt. 

Anmerkung: Diese Kolumne wurde von WrestlingCorner-User „CM Naitch“ verfasst.

(Credits: CM Naitch @ WrestlingCorner.de)

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