16. Oktober 2025

Ode an das Trio – Nachruf an die verstorbenen Wrestler Karsten Beck, Absolute Andy und Bad Bones

„Der König der Catcher“, „Der Adler“ und „Der Lost Rebel“ – mit diesen Beinamen haben sich Karsten Beck (Karsten Pitann), Absolute Andy (Andreas Ullmann) und John Klinger bei den deutschen Wrestling-Fans unvergesslich gemacht. Dieses Trio vereint nicht nur unglaubliche Erfolge und Fehden, sondern bedauerlicherweise auch das frühe Ableben.


Karsten Beck

Die ganz große Geschichte begann Anfang 2015, als Karsten Beck erfolgreich den hochwertigsten Titel der wXw (Westside Xtreme Wrestling) gewinnen konnte. Seit 2006 trat er bereits aktiv in den Ring und so erreichte er den Höhepunkt seiner Karriere. Dabei besiegte er nicht nur den jetzigen WWE-Wrestler Gunther (vormals Walter), sondern überzeugte auch in seinen Titelverteidigungen – u.a. gegen Absolute Andy. Gegen John Klinger musste sich Beck zwar geschlagen geben, holte sich den Titel aber nur einen Tag später wieder zurück. Und zur Krönung gab es im Jahr 2016 beim größten traditionellen wXw-Event „16 Carat Gold“ ein Aufeinandertreffen des Trios in einem Four-Way-Match, bei dem sich letztlich Jurn Simmons den Titel sichern konnte und die jahrelange Fehde ein Ende nahm. Was damals keiner wusste: Es sollte eines der letzten großen Matches von Karsten Beck gewesen sein. Ein Hirntumor bremste ihn in seiner Karriere, dem er schlussendlich nachgeben musste. 2017 wurde er in die wXw „Hall of Fame“ aufgenommen. Im Jahr 2020 verlor Karsten den Kampf gegen den Krebs im Lebensalter von nur 33 Jahren.


Absolute Andy

Wenn man sich die Karriere von Absolute Andy anschaut, so wird man ihn wohl immer bei den ganz großen Matches mitmischen sehen. Wie Karsten Beck auch, stand Andy mit den ganz großen Wrestlern bereits im Ring und gewann bei wXw so ziemlich jeden Titel, den man erringen kann: 16 Carat Gold Sieger, wXw Unified World Wrestling Champion, wXw Shotgun Champion, fünffacher wXw World Tag Team Champion. Damit ist und bleibt Andy bis jetzt alleiniger Spitzenreiter.
Nicht nur im Ring war Andy eine herausragende Persönlichkeit, sondern auch in seinem privaten Leben. So engagierte er sich in der Kommunalpolitik seiner Heimatstadt Hilpoltstein und kandidierte dort auch für den Stadtrat. Als Unternehmer stand er auch als Mentor immer wieder bereit. In seinem letzten Match verteidigte Andy noch die wXw Shotgun Championship in Oberhausen. Für folgende Titelverteidigungen war er gesundheitlich nicht mehr in der Lage. Aufgrund schwerer Krankheit zog sich der Mittelfranke zurück und erlag schließlich im letzten Jahr (2023) im Alter von nur 40 Jahren seinem Leiden. Posthum wurde er ebenfalls in die „Hall of Fame“ der wXw eingeführt.


Bad Bones

Wenn man den Namen „Bad Bones“ hört, denkt jeder deutsche Wrestling-Fan an den Mann mit dem perfekten Bart. John Klinger war in Deutschland überall bekannt und konnte sich wie Beck und Andy auch diverse Weltmeisterschaftstitel sichern. In seiner Schurkenrolle blühte der geborene Bitburger auf. Seine Zeit in der deutschen Szene wird wohl seine erfolgreichste bleiben, wenn auch Klinger einer der wenigen war, die transatlantisches Terrain betraten. So trat jener über mehrere Jahre immer wieder auch bei TNA (Total Nonstop Action) in den Ring.
Erst vor einer Woche feierte er seinen 40. Geburtstag. Seine geplante Abschiedstour wegen Karriereende bis zum Herbst 2024 konnte er nicht mehr wie geplant umsetzen. Und so schmerzt es umso mehr, dass Klingers Abschiedstour wortwörtlich eine gewesen ist.


Und so haben uns seit 2020 innerhalb von knapp vier Jahren drei der bedeutendsten Wrestler in Deutschland verlassen. Karsten Beck wurde 33, Andy und John 40 Jahre alt. Es ist kein Alter, in dem man mit einer Todesnachricht rechnet, daher ist es umso tragischer. Doch am Ende schließt sich wieder der Kreis. Das Trio führte nicht nur große Fehden gegeneinander, sondern sie waren sich auch in vielen Dingen gleich: Sie waren Kämpfer – innerhalb und außerhalb des Rings. Je mehr wir gedenken und uns erinnern – so bleiben sie für uns unvergessen.

Ode an das Trio!
Ruhet in Frieden Karsten, Andy und John!

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