Mickie James spricht über Ihr Leben und ihre Karriere nach WWE

  • Auf ihrer Homepgage mickiejames.com gab Mickie James am Montag ein Interview, in dem sie über ihr Leben und ihre Karriere nach WWE sprach.


    Wie waren die Reaktionen auf dein erstes Album?


    Ich war angenehm überrascht. Viele Leute hatten wohl nicht besonderes erwartet, da ist es schön, wenn man das übertreffen kann. Ich bin dankbar für das positive Feedback von meinen Kollegen, Fans, Radiosendern und im Internet. Dass die Country Music Association mir gleich einen Artikel in ihrer offiziellen Zeitschrift gewidmet hat, war außerdem eine absolute Ehre.


    Wird es ein zweites Album geben? Nimmst du weiter Songs auf?


    Wir haben noch kein zweites Album geschrieben. Ich schreibe weiter und habe auch neues Material aber es ist noch nicht fertig. Ich hoffe, bald wieder ins Studio zu gehen um Anfang 2011 neue Songs präsentieren zu können.


    Deine Fans kennen dich durch deine Wrestling- und deine Musikkarriere. Gibt es noch andere Interessen oder Projekte, die du verfolgen möchtest?


    Ich bin daran interessiert, mehr im Schauspielbereich zu machen. Jetzt habe ich ja die Möglichkeit, Dinge zu tun, die ich wirklich tun will. Ich habe früher schon Schauspielunterricht genommen und mit ein paar Serienauftritten auch etwas Erfahrung sammeln können. Ich hätte nichts dagegen, mehr in diese Richtung zu tun. Ich finde es faszinierend, verschiedene Charaktere zu verkörpern. In einen Charakter zu schlüpfen und mich darin zu verlieren, ist eines meiner liebsten Dinge am Wrestling.


    Du wurdest ja auch schon wegen einer Reality TV Show angesprochen. Wie stehst du dazu?


    Das ist schwierig, denn ich schaue kaum Fernsehen und schon gar kein Reality TV. Ich will nicht noch zum ganzen Trash TV beitragen und würde es höchstens machen, wenn es eine außergewöhnliche Show wäre, die eine positive Ausstrahlung hätte. Aber ich müsste mein Leben vor allen ausbreiten und das meiner Familie und Freunde und ich weiß nicht, ob ich das wollen würde.


    In den letzten Monaten bist du gegen einige der Top Namen der Independent Szene wie ODB, Mercedes Martínez und Mia Yim angetreten. Wie war es, wieder independent aufzutreten?


    Es erfüllt einen mit Demut, wieder zu den Wurzeln zurück zu gehen und ich hatte die Chance, auf einige Frauen zu treffen, mit denen ich noch nicht zusammenarbeiten konnte. Ich habe Frauen gesehen, die voller Tatendrang waren, so wie ich vor zehn Jahren. Es ist schön, dem Business dabei etwas zurückgeben zu können.


    Kannst du etwas über den Entscheidungsfindungsprozeß sagen, der dich zu deiner Unterschrift bei TNA gebracht hat?


    Viele Leute wissen sicher, dass Dixie Carter bei meiner CD Release Party in Nashville war. Wir kamen ins Gespräch und ich hatte die Entscheidung schon länger im Hinterkopf. Als ich dann bei einer Indy Show auftrat und dort viele Freunde aus dem Business traf, machte mir das wieder klar, warum ich überhaupt in dieses Business gegangen bin. Nämlich wegen meiner Liebe zum Wrestling. Manchmal wird es einfach nur noch ein Job und man vergisst die wichtigen Dinge. Nun fühle ich mich aber, als hätte ich den Kopf wieder frei. Dixie steht außerdem hinter mir und meiner Musik. Wir werden in Terminfragen zusammenarbeiten und sie versteht das. Sie will, dass ich erfolgreich bin, egal was ich mache, denn sie weiß, dass ich bei allem, was ich tue, TNA repräsentiere. Diese Freiheit hat man in diesem Business nicht oft und ich finde das ist eine tolle Sache. Ich kann so mein Schicksal bestimmen und meinen Träumen folgen und weiter eine individuelle Person sein. Was mir außerdem viel bedeutet hat, war dass sie mir zu meinem Geburtstag eine SMS geschrieben hat. Wir haben uns bis dahin zwar ab und zu unterhalten aber ich finde, dass zeigt, was für ein Mensch sie ist, dass sie sich dafür die Zeit genommen hat. Sie hat mir versprochen, mir den Rücken frei zu halten und 100% hinter mir zu stehen.


    Was würde es für dich bedeuten, die erste Frau zu sein, die den WWE Women's Title, WWE Divas Title, und TNA Women's Knockout Title gehalten hat?


    Das wäre eine große Ehre für mich. Auf meiner to do-Liste bei TNA steht das ganz oben.


    Bei TNA hast du auch ein neues In Ring-Outfit. War das deine Entscheidung und fiel die Umstellung dir leicht?


    Das war meine Idee, denn ich wollte etwas, dass einzigartig bei TNA ist. Etwas, dass frisch und neu ist und das mit meiner musikalischen Seite in Verbindung steht. Das ist einfach mehr "Ich". Meine Outfits waren immer anders als die der anderen und ich wollte etwas, dass mich repräsentiert. Und besser geht es gar nicht, denn ich bin heimatverbundenes Countrygirl mit indianischen Wurzeln, dass jederzeit auf den Kriegspfad gehen kann.


    Am Sonntag bei "Turning Point" hattest du ein Match gegen Tara, das in einen Brawl ausartete, der durch die ganze Halle ging und auch später noch backstage weiterging. Was denkst du, wird sich daraus entwickeln?


    Es war unglaublich. Es war mein erstes PPV-Einzelmatch bei TNA und so gesehen mein eigentliches Debüt. Ich denke, es gibt viel Geschichte zwischen Tara und mir und sie ist definitiv eine der Besten in diesem Business. Wir haben uns nicht zurück gehalten und die Latte für die anderen ziemlich hoch gelegt. Es hat Spaß gemacht, auch wenn uns am nächsten Tag alles weh tat. Ich habe Kommentare gehört, dass das nicht nur das Match des Abends sondern vielleicht das beste Womens Match des Jahres war. Das ist schon ein großes Lob und ehrt mich. Frauenwrestling ist nicht sanft. Wir können genau so hart zuschlagen wie die Jungs. Darum sind wir in diesem Business. Wir sind Wrestler, kein Blickfang, der nur da ist, um gut auszusehen. Das Publikum "Let them fight" rufen zu hören, war toll und ich bin gespannt, was als nächstes kommt.


    2010 hast du einiges erlebt. Von deiner Knieverletzung über deine WWE Entlassung über deine erste CD, bis zur Rückkehr zu TNA. Wo siehst du deine Karriere 2011 hinführen?


    2010 hat mir auf jeden Fall die Augen geöffnet. Es gab viele Veränderungen. Einige gute, einige unerwartete. Einige Türen wurden mir zugeschlagen, andere geöffnet. Es war für meine Karriere aber auch für mich als Person ein wichtiges Jahr. Veränderungen sind immer Teil eines Wachstumsprozesses. Ich denke, ich weiß jetzt besser, wer ich bin und so lange ich das tun kann, was ich liebe und dabei ich selbst sein kann, bin ich glücklich. Ich kann mit hoch erhobenem Kopf herumlaufen und muss nicht auf alles hören, was andere sagen. Ich versuche, ich selbst zu bleiben, verstehe aber, dass manche Leute das falsch auffassen. 2010 war ein Jahr des Wachstums und des Lernens für mich. Wenn man mich mag, finde ich das toll, wenn nicht, ist es aber auch OK. Man kann es nicht jedem Recht machen. Im Moment versuche ich einfach, das zu tun, was mich selbst glücklich macht und hoffe, meine Fans begleiten mich dabei. Ich hatte Höhen und Tiefen dieses Jahr aber das geht jedem so. Das ist es, was uns dazu bringt, uns weiter zu entwickeln. Das einzig Konstante im Leben ist die Veränderung. Leute kommen und gehen, Dinge kommen und gehen. Dieses Jahr brachte einige der schlimmsten Momente für mich, daher denke ich 2011 wird es weiter bergauf gehen. Ich war schon immer ein positiv denkender Mensch und ohne es beschwören zu wollen, hoffe ich doch, dass ich damit Recht habe.


    Gibt es noch etwas, das du deinen Fans sagen möchtest?


    Ich möchte mich für die Unterstützung meiner loyalen Fans bedanken, die mir während dieser wechselhaften Zeit die Stange gehalten haben. Ohne sie könnte ich das alles nicht tun und schon gar nicht auf diesem Level. Dafür werde ich immer dankbar sein.



    Quelle: Genickbruch