Mick Foley im großen Interview

  • In einem kürzlich gegebenen Interview sprach die Hardcore Legende Mick Foley bei GeekWeek Live zwei Stunden lang unter anderem über seine Zeit bei TNA, ob er seinen Vertrag verlängern würde, welche Kritik am TNA-Produkt er habe, Jeff Hardy, über den Monday Night War 2010, Internetfans und vieles mehr.


    Mick Foley über....


    ...Marketing und Public Relations bei TNA: "Zu allererst einmal muss man seinen eigenen Fans zeigen, dass man etwas bedeutet. Die anderen werden dann folgen. Es ist frustrierend, aber ich kann die Entscheidungsträger bei TNA nicht davon überzeugen zum Beispiel meinen Auftritt in der Jon Stewart Rally zu zeigen. Ich mag wie ein alter, ausgewaschener alter Sack wirken, aber dennoch gibt es bestimmte Umgebungen, in denen herauskommt, dass ich im Mainstream etwas zähle. Und das zu zeigen ist wichtig. Ich kann im Moment kein längeres Programm im Ring aufnehmen, da ich mich zu schnell verletze. Dementsprechend sollte man mich anders nutzen. Aber die Einsicht, wie wichtig das für TNA wäre, fehlt leider."


    ...sein Programm mit Ric Flair: "Ein ähnlicher Fall. Es gab eine Zusammenfassung von bestimmten Segmenten bei Impact, und einige davon waren das Beste, was ich in letzter Zeit so gemacht habe. Leider ging die Zeit aus, und einiges wurde herausgeschnitten. Ich halte das für einen Fehler. Man muss den Leuten zeigen, warum es so wichtig ist Ric Flair gegen Mick Foley zu sehen."


    ...Verbesserungsvorschläge: "Es ist schwierig bei TNA, so ein bisschen WCW-mäßig. Im Gegensatz zur WWE, wo man genau weiß, an wen man sich wenden muss, ist das bei TNA anders."


    ...seine Rückkehr zu HardCore Justice: "Wenn ich in etwas Emotionen investiere, kann ich, wie im Fall mit Ric Flair, etwas zum Produkt beitragen. Aber was meine Rückkehr angeht, bin ich eher skeptisch. Ich war "gefeuert" worden. Die Idealsituation wäre gewesen gegen Bischoff zu rebellieren, aber das ging nicht, da er gerade die Rolle des "Guten" inne hatte. Es gab eigentlich keinen wirklichen Grund für mich zurückzukehren, außer der Tatsache, dass ich sonst fürs zu Hause Herumsitzen bezahlt worden wäre."


    ...den Hardy-Turn: "Ich mag die Veränderung bei Jeff Hardy. Er hat alles Charisma dieser Welt, sein Problem waren immer seine Promos. Und jetzt erinnert es ein bisschen an das, was Paul Heyman mit Benoit gemacht hat, als Paul ihn zu einem Charakter formte, dessen Stärke es gerade war, wenige Worte zu benutzen."


    ...Fortune: "Ich war überrascht, als ich hörte, es habe schon zwei Abgänge mit Matt Morgan und Doug Williams gegeben. Meines Erachtens geht das zu schnell und verhindert, dass der Zuschauer dem Bedeutung beimisst."


    ...seine Zukunft: "Erst einmal möchte ich mehr zu Hause sein. Außerdem werde ich für bestimmte soziale Organisationen wie Childfund ehrenamtlich arbeiten. Ich möchte nicht mehr so viel machen, damit das Wenige dann mehr zählt. Natürlich mag ich die Vorstellung, einen gut bezahlten Halbtagsjob zu haben, da war TNA natürlich prima, aber ich bin im Augenblick nicht sonderlich motiviert. Mein Vertrag läuft in acht, neun Monaten aus, die Chancen auf eine Verlängerung sehe ich eher nicht. Und, seien wir mal ehrlich: Wenn du Hulk Hogan als Aushängeschild deiner Firma hast, dann brauchst du keinen Mick Foley. Es gibt jede Woche nur eine bestimmte Zeit für einen nicht-wrestelnden Charakter. Ich hatte über eineinhalb Jahre in einer solchen Rolle viel Zeit. Ich bin mir nicht mal sicher, ob Wrestling noch eine wichtige Rolle in meinem Leben spielen wird, auch wenn es natürlich immer Teil meines Lebens sein wird."


    ...Kurt Angle: "Als die Liste der 35 Besten aller Zeiten herauskam, sagte mir Ric Flair, dass Kurt ärgerlich war nicht unter den Top 5 zu stehen. Kurt ist so wettkampfbesessen. Wenn er nicht die Nummer Eins ist, dann ist es eine Fehlschlag. Ich weiß nicht, ob diese Einstellung in jeder Lage so gesund ist."


    ...den Monday Night War 2010: Es war ein Fehler. Ich dachte schon zu Beginn, es würde ein Fehler sein. Ich bewundere in gewisser Weise den Mut dazu, aber ich hätte es nicht gemacht. Du schlägst eine so große Firma nicht, indem du versuchst genauso groß zu sein, wenn du es nicht bist. Wenn man die vielen Kinder in Cena-Shirts bei den Live-Shows sieht, dann muss man vielleicht sehen, dass nicht jeder TNA liebt, weil er TNA guckt. Ich hasse es zu sagen, aber es fehlt teilweise die emotionale Bindung an viele unserer Leute. Du musst es schaffen, sie wie wirkliche Stars wirken zu lassen."


    ...die Internetfans: "Bitte, liebes TNA, ich sage es hier in die Kamera, bitte: Wir müssen uns nicht so sehr um Leute kümmern, die unsere Show schon im Internet gucken. Wenn wir nach Indien gehen und 6000 bis 7000 kreischende Fans um uns herum haben, dann muss das im Fernsehen gesendet werden. Es ist ein Fehler das nur im Internet zu zeigen. Zeigt unserem Publikum, welches größtenteils nicht weiß, dass wir in Indien sind, das wir dort etwas zählen. Dadurch gewinnen wir auch bei den Fans in den USA. Es ist deprimierend."


    ...Live oder Taped Shows: Live ist immer besser. Du konntest bei unseren Live Shows die Spannung in der Luft spüren. Am nächsten Tag wurde getaped, und die Stimmung ging einfach doch sehr runter."


    ...sein Lieblingsmatch dieses Jahr: "Das letzte Match der Motor City Machine Guns gegen Beer Money war fantastisch. Es zeigt, wie großartig diese Wrestler sind."


    ...welche fünf jungen Wrestler er verpflichten würde, wenn er seine eigene Promotion gründen würde: "Beer Money, die Machine Guns, AJ Styles, Sheamus und Wade Barrett."


    ...eine mögliche zukünftige Rolle in einer Wrestling Promotion: "Ich würde gerne eine beratende Rolle einnehmen. Die Entscheidungsgewalt zu haben, das wäre mir zu stressig."


    ...was er am heutigen Wrestling verändern würde: "Mehr Wrestling, weniger Segmente, und lass deine Leute wichtig erscheinen, wenn du die Chance dazu hast. Aber ich mag zum Beispiel die Interviews direkt am Ring im Anschluss eines Matches. Dort kannst du das Adrenalin nutzen, welches die Wrestler dann, gerade nach Squash-Matches, in sich haben. Ich mag die Reality-Style Interviews, die Bischoff und Hogan bei TNA eingeführt haben, aber nicht alles muss Backstage ablaufen."



    Quelle: Geek Week
    Credits: MOONSAULT.de