Jeff Jarrett im Interview über seinen Vater, die McMahons, Jim Cornette, TNA Monday Night und seine aktuelle Rolle

  • TNA Gründer Jeff Jarrett sprach nun mit der englischen Zeitung “UK Sun” und gab dieser ein exklusives Audiointerview.


    Jeff über die Beziehung zu seinem Vater Jerry…
    Ihm geht es gut. Mir geht es gut. Er war zuletzt auf einem Basketballspiel meiner Tochter, als ich mit TNA auf Tour war. Wie in jeder Vater-Sohn-Beziehung ist ganz sicher nicht alles wie ein Bett aus Rosen, ganz besonders wenn man im gleichen Business arbeitet. Gerade diese Tatsache kann zu Reibereien untereinander führen. Es ist, was es ist, wir beiden leben unser Leben so wie wir es für richtig halten.


    Ob sein Vater Jerry die WWF übernommen hätte, wenn Vince 1994 nach dem Steroid Gerichtsverfahren verurteilt worden wäre…
    Ich kann mich an einige lebhafte Diskussionen diesbezüglich erinnern, welche die damaligen Verantwortlichen über ein Jahr geführt haben. Es waren lange, zwei bis dreistündige Unterhaltungen. Es gab Pläne, welche wirklich einzigartig waren.


    Jeff über die Beziehung zu den McMahons…
    Die letzte Unterhaltung führte ich mit Vince McMahon direkt nachdem meine Frau verstorben war. Er hat mich angerufen und sein Beileid bekundet. Die McMahon Familie ist großartig. Zu Linda hatte ich immer eine wirklich tolle Beziehung. Bis heute bin ich in Kontakt mit Shane. Aber ich schwöre, dass wir in den letzten drei Jahren nie über das Business miteinander gesprochen haben.


    Jeff über Jim Cornette…
    Ich kenne Jim seit ich zehn Jahre alt bin. Meine Großmutter war die beste Freundin von Jim’s Mutter Thelma. Jim war ein Fotograf und ich war gerade dabei ein Ringrichter zu werden. Jim und ich, das geht lang zurück. Jim ist ein einzigartiger Mensch, ein sehr schriller und verdammt starsinnig. Jim wäre nicht mehr in diesem Business, wenn er nicht wissen würde, wie es funktioniert, er hat einfach eine lange Lebensdauer in diesem Geschäft.


    Er ist nun bereits fast 30 Jahre im Geschäft, ich denke, das sagt alles. Er ist ein herausragender Talker am Mikrofon. Er hatte seinen Run. Das heißt jedoch nicht, dass er weiterhin seinen Wert für das Business haben kann. Er sagte manchmal Dinge, die einfach den Rahmen sprengen und einfach ein schlechtes Benehmen wiederspiegeln, aber das ist eben Jim. Du weißt immer was du bekommst, wenn du ihn für dich arbeiten lässt. Du bekommst einen launischen und temperamentvollen Typen.


    Jeff Jarrett über das Monday Night Head-To-Head Experiment…
    Wir haben es einfach versucht und es hat nicht funktioniert. Aber Jahre über Jahre war eben der Montag der Wrestlingabend schlechthin. Das ist der Tag, an dem du hin willst. Jeder kennst die Monday Night Wars aus den 90ern, aber dann kam eben so ein Ding, was sich DVR nennt dazu (Anmerkung: DVR erlaubt die Sendungen aufzuzeichnen und zur gewünschten Zeit abzuspielen). Die Gegenleistung die wir für diesen Schritt erhielten, war bei weitem nicht so groß, wie das Risiko was wir eingegangen sind.


    Jeff über seine aktuelle Rolle bei TNA
    Ich tanze derzeit auf vielen Hochzeiten. Jetzt bin ich hier um die Europatour zu bewerben. Die Liveevents sind eine wirkliche Leidenschaft von mir. Ich bin hier wirklich integriert in den Punkten Marketing, Bewerbung und Organisation. Das kostet schon einiges an Zeit. Mit einer Frau, fünf Kindern, selbst wrestlen bei 80-100 Show im Jahr, ist immer viel zu tun. Ich hab zuletzt auch einiges für unsere Lizenzen getan und habe einige Projekt im Marketing von TNA am Laufen. Ich habe wirklich einen vollen und strengen Terminkalender. Allerdings kann ich sagen, dass ich heute glücklicher bin, als ich es je zuvor gewesen bin. Gerade das kreative Arbeiten ist eine Schinderei und ein sehr undankbarer Job.


    Jeff über große Momente im Wrestling
    Wenn du zurückschaust, dann gibt es dort einige große Momente, wo du gedacht hast „WOW“. Die Mike Tyson Geschichte kommt mir da natürlich in den Sinn. Wenn es jemals eine Story eingeschlagen hat und das Timing richtig war, dann definitiv damals. Stone Cold wurde zum absoluten Superstar und ging gegen den Chef Vince McMahon vor, der Mann der vorher über 20 Jahre ein Announcer war und nun hinter dem Tisch aufstand und seine wirkliche Rolle aus dem Leben auch in den Shows verkörperte, der Boss. Du hattest Angestellter gegen den Chef und dann hattest du da Mike Tyson, „The Baddest Man on the Planet“, das war einfach magisch als es passiert ist. Es war wirklich groß.


    Jeff über iMPACT! und mehr Wrestling in der Show…
    Wenn ein kreativer Prozess erfolgreich ist, bekommen die Wrestler dafür all das Lob. Wenn etwas nicht erfolgreich ist, werden immer die kreativen Köpfe dahinter dafür verantwortlich gemacht. Du brauchst einfach einen gesunden Mix. Wenn du 52 Shows im Jahr produzierst, da ist es hart eine wirklich gute Balance zu finden. Manchmal geht man zu sehr in die eine, manchmal zu sehr in die andere Richtung. Manchmal ist es eine gerechtfertigte Kritik, manchmal eben nicht.


    Über den TNA Gut Check…
    Wir sind auf den Weg einen Star zu finden. Wir werden 20-25 Typen auswählen und wollen von ihnen ein Vorstellungsvideo sehen. Das vereinigte Königreich hat bereits einige tolle Stars für uns produziert und wir sind dabei den nächsten zu finden. Johnny Moss wird gegen mich in Wembley antreten. Er ist bereits seit 10 Jahren im Geschäft und das einzige was er noch benötigt ist der Durchbruch. Die Gut Check Challenge wird am 29. Januar stattfinden, den Tag der Wembley Show.


    Über den besten Wrestler in der Welt…
    Wenn ich mir die Talente angucke, dann musst du redden können, dann musst du in der Lage sein zu wrestlen und du musst einfach den “it-Factor” besitzen. Ich denke Kurt Angle ist hier das perfekte Beispiel, denn er hat keine Schwächen. Seine Arbeit in den letzten 10 Jahren ist einfach unglaublich. Wenn er in einem großen Match steht, weißt du, dass du etwas ganz besonderes erwarten kannst.


    Jarrett über Angle und ob dieser ihn jemals am liebsten umbringen wollte…
    Ich denke ja, das beruht aber auf Gegenseitigkeit. Professionell gesehen als Worker haben wir ein gutes Verhältnis. Persönlich können wir uns, denke ich, eher weniger in die Augen schauen.



    Quelle: UK Sun / TNAInsider / TNAAsylum
    Credits: TNAFans.de