Kevin Eck von der Baltimore Sun sprach mit Jeff Jarrett, als dieser eine House Show in Maryland bewarb. Dabei kamen einige interessante Fragen und Antworten zustande, die ihr natürlich im übersetzten Interview auf TNAFans.de nachlesen könnt. So sprach Jeff Jarrett nicht nur über die TNA House Shows, die im Januar auch nach Deutschland kommen, sondern auch darüber, ob TNA Gewinn macht, in welchen Bereichen er selber arbeitet, über seine besondere Beziehung zu Kurt Angle, die weiteren Ziele von Total Nonstop Action und vieles mehr.
Fragen und Antworten mit Jeff Jarrett
Für TNA-Fans, die noch nie bei einer TNA-House Show waren, was ist das Besondere im Vergleich zu anderen House Shows?
Zwei Dinge sind daran besonders. Wir zaubern tatsächlich die beste Live-, In-Ring Show der Welt hin – und ich bin in dritter Generation im Wrestling und habe wahrscheinlich schon mehr Live Events gesehen als irgendwer sonst in meinem Alter. Wir bieten vier unterschiedliche Stile an – X-Division, Tag Teams, Knockouts und Schwergewichte. Dann kommt manchmal noch etwas Hardcore-Wrestling dazu. Also unser Ringprodukt braucht sich hinter niemandem zu verstecken. Und etwas, was genauso wichtig ist – du weißt, „Fanfreundlichkeit“ ist ein oft benutzter Begriff, aber wir sind wirklich die fanfreundlichste Show, die ich jemals besucht oder daran teilgenommen habe. Früher sagten wir: „Wann beginnt die Show?“ Nun, bei TNA möchte ich sagen: „Dann, wenn die Türen sich öffnen“. Und sie öffnen eine Stunde vor Beginn der Show, und du bekommst Autogramme und Bilder von diesem Zeitpunkt an. Wir haben jemandem am Merchandising-Stand – Don West – der einige einzigartige Geschäftchen wirklich völlig spontan abschließt. Während den Unterbrechungen belohnen wir die lautesten, auffallendsten Fans mit Backstage-Pässen, wir haben ein „Meet and Greet“, und am Ende der Show bekommen die Fans die Möglichkeit in den Ring zu kommen und Bilder mit einem TNA-Star zu machen. Also wir sind schon sehr, sehr interaktiv mit den Fans.
Ohne ins Detail zu gehen, macht TNA im Augenblick Gewinn?
Auf jeden Fall. Wir haben diese Kurve vor fünf Jahren genommen. Genau wie die WWE, oder jedes andere Geschäftsmodell, würden wir gerne mehr Geld machen? Natürlich, aber die Realität ist, dass die US-Wirtschaft immer noch in einer Rezession steckt, und international betrachtet müssen wir uns auf verschiedene Ökonomien einstellen, aber alles in allem sind wir zufrieden.
Wrestling-Fans und Leute aus dem Wrestling-Business orientieren sich oft an TV-Ratings und PPV-Buyrates, und in diesen Bereichen liegt TNA weit hinter der WWE. Aber da sind auf jeden Fall mehr Dinge, die eine erfolgreiche Wrestling-Firma ausmachen. Es gibt noch andere Möglichkeiten, Gewinn zu machen. Mit welchen Aspekten im Geschäftsmodell bist du am meisten zufrieden?
Da denke ich an Jakks Pacific und internationales Fernsehen. Das sind möglicherweise die zwei wichtigsten, danach Merchandising, wo Don West eine gewichtige Rolle spielt. Er weiß genau, was die TNA Fans wollen und was nicht. Er ist ein unglaublich guter Verkäufer – das kommt von seinem früheren Job bei Home Network. Außerdem noch die Live Events. Wir sind in diesem Bereich nicht riesig – wir machen zwischen 80 und 100 Auftritten, aber wir nennen es eine schlanke, den Bedürfnissen angepasste Maschine, wenn wir uns auf die Straße begeben, und die House Shows sind sehr unterhaltend und gleichzeitig profitabel.
Was sind deine Ziele für TNA im Jahr 2011?
Wir wollen global wachsen. Wir gehen nächste Woche in Europa auf Tour. Möglicherweise werden wir in Zukunft ein paar Wochen im Jahr in Übersee sein. Wir wollen die Live Events wachsen sehen und auch das Merchandising. Wir wollen überall wachsen, das mag eine sehr allgemeine Aussage sein, aber es ist die Wahrheit.
Bist du ein Jahr nach der Ankunft von Hulk Hogan und Eric Bischoff zufrieden mit TNA?
Mehr als jemals zuvor haben wir Leute in den richtigen Position um erfolgreich zu sein. Und ich rede von hinter den Kulissen und auch von unserem Kader, von unten nach oben - Kurt Angle, X-Division, die Hardys, RVD, Mr. Anderson. Wir haben ein unglaublichen Kader. Kurze Antwort: Ja, ich bin sehr zufrieden mit unserer eingeschlagenen Richtung.
Seit TNA gegründet wurde, wolltest du einmal TNA gegen Monday Night Raw antreten lassen. Das geschah dann 2010, aber, offensichtlich ging es nicht gut für TNA aus. Würdest du das nochmal machen oder ist das eine Sache, die einmal gewesen ist und nie wieder kommt?
Wir haben, genau wie die Wrestlingfans, gelernt, dass die Welt sich verändert hat. Früher, zu Zeiten des „Monday Night War“, gab es kein DVR, du musstest vor und zurück schalten. Heutzutage sind die Sehgewohnheiten anders, und das haben wir herausgefunden. Die Fernsehlandschaft hat sich verändert, also haben wir uns auf unserem eigenen Platz nun festgebissen und schauen, dass wir weiter wachsen. Das ist unsere Strategie im Moment. Wenn wir es nicht versucht hätten, hätten wir es nie herausgefunden.
Wie wir wissen, bist du der Gründer von TNA, aber außer Wrestler zu sein, was ist deine Rolle im Moment? Bist du am Geschäftlichen oder am kreativen Prozess beteiligt?
Gott sei Dank nicht im kreativen Bereich (lacht). Das ist ein undankbarer Job, wenn du es richtig machst, bekommen die Wrestler allen Dank, wenn du es falsch machst, bist du der Arsch. Meine Rolle ist vor allem auf die Live Events, das Marketing und die Lizenzen beschränkt – ich habe sehr, sehr eng mit Jakks zusammengearbeitet, als es dort losging. Die Live Events nehmen einen unglaublichen Zeitaufwand in Anspruch. Also diese drei Sachen, würde ich sagen, sind meine Hauptbeschäftigungen.
Du warst eine Zeitlang aus dem Rampenlicht heraus, und nun, so schaut es zumindest aus, scheinst du wie erneuert und scheinst auch eine Menge Spaß zu haben. Ist das richtig beobachtet?
Das ist sehr richtig beobachtet. Jedes Jahr gucke ich, wo ich war, wo ich hinwill. Ich bin nun in meinem 25. Jahr. Erneuert, das ist eine Art, es zu betrachten. Es macht mir eine Menge Spaß. Im Ring zu stehen, das war immer meine erste und wahre Liebe, also bin ich momentan sehr glücklich. Je mehr Aspekte du in dir vereinst, desto besser bist du als Darsteller, und meine augenblickliche Darstellung ist etwas, was die Zuschauer wirklich einfängt. Es ist eine Win-Win Situation – für mich und für die Zuschauer.
Wie ist das mit deiner Frau und ihrem Ex-Mann, Kurt Angle, zusammenzuarbeiten?
Naja, „Storyline“ ist ein Wort, was dazu nicht wirklich passt, wenn du weißt, was ich meine. Ich und Kurt – auf einer persönlichen Ebene kommen wir gut miteinander aus; auf professioneller Ebene glaube ich nicht, dass wir jemals zusammenkommen werden. Aber es sind einmalige, reale, unverfälschte Emotionen. Er sagt seinen Teil, ich den meinen, und, vielleicht noch wichtiger, Karen wird ihren Teil noch sagen. Es wird sehr, sehr interessant.
Ich muss dich nach Jeff Hardys Gerichtssituation fragen. Hat das eine Rolle bei der Entscheidung gespielt, ihm den Titel abzunehmen? Ist seine Situation ein Problem für TNA?
Bei allem Respekt, dazu werde ich nichts sagen.
Eine andere Sache, die ich fragen muss – und das sind eher News von gestern – aber im Sommer gab es Gerüchte darüber, dass Paul Heyman zu TNA kommen solle. Wie nahe war es denn davor, dass das wirklich passiert wäre?
Paul bringt einige einmalige Talente mit, aber, ehrlich gesagt, ich denke nicht, dass es irgendwie ernster geworden wäre. Das ist eine schwierige Frage, weil es da immer zwei Seiten gibt, seine und TNA’s Seite, aber es wurde wirklich niemals wirklich ernsthaft.
Quelle: weblogs.baltimoresun.com
Credits: TNAFans.de
