Batista schließt WWE Comeback aus: "PG ist nicht meine Welt"

  • Ex-WWE Champion Dave Batista hat am vergangenen Mittwoch in einem 60minütigen Audio-Interview mit Dave Meltzer & Bryan Alvarez von f4wonline.com ein Comeback in der Promotion von Vince McMahon vorerst ausgeschlossen. "The Animal" hatte im Frühjahr 2010 nach einer längeren Fehde gegen John Cena frewiliig die WWE verlassen, um sich eine Auszeit vom Wrestling zu nehmen.


    In besagtem Interview distanzierte sich Batista in überraschend deutlichen Worten vom derzeitigen WWE-Produkt. Auf die Frage von Meltzer, wie es seiner Meinung nach um das Wrestling-Business [in den USA] stehe, meinte der Ex-Champion klar und deutlich, dass es sich seiner Meinung nach in einem großen Tief befinden würde. Auf weitere Rückfragen präzisierte er dann seine Kritik. Er halte absolut nichts von der "PG"-Ausrichtung der WWE und habe seit der Einführung dieser neuen Philosophie jegliche Lust am WWE-Produkt verloren. Er glaube, dass es immer härter werde, sich die Shows anzusehen und "die Realität auszublenden, um sich vom Produkt fesseln zu lassen" ("Suspension of disbelief"), da viele Stories mittlerweile einfach zu kindisch gebookt würden, um noch glaubwürdig zu erscheinen. Seine eigenen Stärken im Batista-Gimmick seien definitiv nicht "PG", so dass er 2009/2010 immer mehr den Spaß am Wrestling verloren hätte. Und wenn man bereits 10 Jahre den harten WWE-Schedule "on the road" freiweillig in Kauf nehmen würde, sollte einem der Beruf doch wenigstens Spaß machen, so dass er sich schließlich zum Rücktritt entschlossen hätte.


    Auf Nachfragen von Alvarez, der anmerkte, dass aber gerade der letzte Heel-Run von Batista im Frühjahr 2010 für ihn der "beste Batista aller Zeiten" war und er sich daher wundere, dass "The Animal" hier bereits keinen Spaß mehr an der Arbeit gehabt haben soll, antwortete Big Dave entwaffnend ehrlich: "Der Heel Run konnte nur so gut werden, weil ich mit Gedanken bereits mit der WWE als Arbeitgeber abgeschlossen hatte. Ich wusste, dass ich bald [nach der Fehde gegen Cena] die Promotion verlassen würde. Normalerweise ist dieses Business [in der WWE] extrem politisch. Du musst immer genau aufpassen, zu wem Du backstage was sagst und wem Du welche Vorschläge [bezüglich der Entwicklung Deines Wrestling-Charakters] machst. Letztes Jahr wusste ich aber bereits, dass ich eh bald gehen würde, also hat es mich am Ende nicht länger gekratzt, wen ich vielleicht "anpissen" könnte. Ich habe einfach die Kontrolle über die Darstellung meines Wrestling-Charakters in den Shows übernommen." Der Heel-Batista hätte in vielerlei Hinsicht seine ehrliche Stimmungslage 2010 widergespiegelt und sei ganz natürlich aus seinem Bauch heraus gespielt worden. Wahrscheinlich wäre er deshalb so authentisch rübergekommen.


    Die Fehde gegen Cena hätte ihn zudem vor die Herausforderung gestellt, das Publikum wirklich total gegen ihn aufzubringen, da Cena als Tweener, den viele nicht mögen, meist automatisch für Pops für seinen jeweiligen Fehden-Gegner sorgen könnte. Dies wollte Batista unbedingt unterbinden. Daher habe er beim letzten RAW vor WrestleMania in San Jose eine große Heel-Promo gehalten, die nicht wirklich backstage mit dem Office abgesprochen und nicht länger "PG" war. In dieser Promo habe er dann das Publikum massiv beleidigt, um in das WrestleMania-Match als eindeutiger Heel gehen zu können. Dafür gab es dann nach der Show großen Ärger für ihn. Vince McMahon habe ihn zur Seite genommen und eingebleut, dass er [in seiner Wortwahl] "zu weit gegangen wäre". Ansonsten sei der weitere Verlauf der Fehde aber weitestgehend von ihm mitbestimmt worden. Auch die "cooleren" Outfits in seinen letzten drei Monaten stammen aus seiner eigenen Kreation.



    Quelle: f4wonline.com
    Credits: MOONSAULT.de

  • Das ist ja mal interessant... Die WWE soll sich mal Gedanken drüber machen. Allgemein ein sehr offenes Interview was man so liest


    Apropos: Ein Freund war vor 2 Wochen in New York und hat mir die Pro Wrestling Illustrated mitgebracht - mir sind schier die Augen rausgefallen, dagegen ist die Power Wrestling auf WWE Kids Niveau. Das ist echt ein fast schon intelektuelles Blatt, mit vielen Indy Elementen und eben auch triefgründigen Interviews - deshalb komm ich drauf.

    [align=center]Steiner's Wrestling Tour 2014
    01.02.2014 TNA Maximum Impact VI London
    26.04.2014 wXw Superstars of Wrestling Oberhausen
    03.05.2014 GWP Focus on Optimum II Roth
    12.07.2014 GSW Power Game Marburg
    06.09.2014 NEW SnakePit Erlangen
    27.09.2014 WFW Night of Pride Waldkraiburg
    18.10.2014 wXw Slammania II Mannheim
    25.10.2014 SOW American Catch Wrestling IV Odelzhausen
    22.11.2014 wXw 14th Anniversary Tour Hamburg

  • Batista hat recht! Wie ich auch schon sagte, kann man die Stories einfach nicht mehr so "ernst nehmen" und gefesselt wird man auch nicht so richtig. Zumindest geht es mir so. Wie Steiner hoffe ich auch, dass es der WWE endlich mal zu denken gibt. Na ja, auch die PG-Ära wird ein Ende haben. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. :D

  • Im ersten Teil unseres großen Interview Recaps des ehemaligen WWE Champion Dave Batista erfuhren wir interessante Details über Batistas letzten Run als Heel, sein Match gegen John Cena bei WrestleMania und die Tatsache, weshalb ihm das Wrestlingbusiness in der Form keinen Spaß mehr bereiten würde. Im zweiten Teil möchten wir euch nun Batistas Aussagen zum Thema „Scripted Promos“, eine Rückkehr zur WWE, seinen schlimmsten Gegner und die Fehde zwischen ihm und Triple H im Jahre 2005, die beinahe eine völlig andere Wendung genommen hätte, präsentieren.


    Dave Meltzer sprach den Fakt an, dass Batistas Promos über die Jahre hinweg deutlich besser geworden seien. Man hätte als Zuschauer das Gefühl, Dave sei deutlich sicherer am Mikrofon geworden. Meltzer wollte wissen ob Batista Unterricht genommen hätte oder wie es zu dieser Veränderung gekommen sei. Dave Batista erklärte, dass er an sich ein sehr introvertierter Mensch sei und er die Arbeit am Mikrofon nie gelernt hätte. Gleichzeitig kritisierte er Ohio Valley Wrestling. Dort habe er in seiner „Aufbauzeit“ zwar einige Grundlagen über Matches gelernt, jedoch nie ein Mic in die Hand bekommen oder Tools, wie man eine Promo vor Publikum zu halten habe. Weiterhin machte Batista klar, dass er substanziell bei OVW auch In-Ring technisch nichtvfiel beigebracht bekommen hätte. Dementsprechend schwer fiel es dem ehemaligen Champion dann, vor einer ausverkauften Halle zu sprechen. Batista erklärte den Wendepunkt seines verbesserten Micworks ab dem Zeitpunkt, als er nur noch Stichpunkte („bullet points“) von den Writern bekam und seine Promos frei gestalten konnte. Dies sei erst möglich gewesen, als Batista ein gewisses Standing innerhalb der WWE erreicht hatte und zu den „Top-Playern“ der Liga gehörte. Batista beklagte, dass vorgeschriebene Promos oft genau so beim Fan ankommen würden, wie sie eben sind: auswendig gelernte Texte.


    Grundsätzlich schließt Batista eine Rückkehr zur WWE nicht aus. Auf die Frage von Bryan Alvarez, was Dave sich als Ziel für die nächsten zehn Jahre gesetzt hätte, sprach „The Animal“ an, er würde gerne in der WWE offiziell in den Ruhestand eintreten. Er wünsche sich eine Art „Retirement-Story“. Zur Zeit habe Batista andere Pläne. Am Samstag eröffnet er sein neues Gracie Jiu Jitsu Gym in Tampa. Dort weden am Tag der Eröffnung neben ihm auch noch die Diaz Brothers vor Ort sein und Autogramme geben.


    Angesprochen auf seinen schlimmsten Gegner, antwortete Batista lachend und wie aus der Pistole geschossen: The Great Khali. Khali sei ein unglaublich toller und netter Mensch aber es sei unbeschreiblich schwer mit ihm zu worken. Khali entscheide oftmals mitten im Match worauf er gerade Lust hätte und dann gebe es kein Zurück mehr. Entweder man macht als Gegner das was Khali möchte oder dieser zieht sein Ding einfach durch, was ein dementsprechendes Ergebnis nach sich ziehen würde. Die Matches mit Khali seien die schlimmsten seiner Karriere gewesen. Er habe sich irgendwann dazu entschieden einfach die Bumps für den Inder zu nehmen, zum Ende sein Comeback zu starten und dann ins Finish überzugehen.


    Meltzer, Alvarez und Batista unterhielten sich im weiteren Verlauf über den Fehdenaufbau der heutigen Zeit und dass man öfter das Gefühl habe, man überstürze einiges anstatt langfristiger zu planen. Meltzer sprach daraufhin den Aufbau von Triple H vs. Batista bei WrestleMania 21 an und führte diesen als Paradebeispiel für eine exzellente Storyline auf. Dave Batista stimmte den Aussagen zu und plauderte lächelnd aus dem Nähkästchen. Insbesondere die Tatsache, dass beide Kontrahenten bis zum WrestleMania Match nie gegeneinander im Ring standen oder in eine physische Konfrontation gerieten, hätte das Match damals so groß und interessant für die Zuschauer gemacht. Dies war jedoch nicht von Beginn an der Plan. Batista erzählte, dass man bereits kurz nach dem großen Zwischenelement in Buffalo im November 2004 (zur Erinnerung: Batista geriet damals mit Triple H aneinander, verlor ein Match gegen Jericho durch DQ, da er ihn in der Ringecke würgte und führte die Fans an der Nase herum, als Evolution einen Plan schmiedete um Unstimmigkeiten zwischen Hunter und Batista vorzutäuschen) ein Match zwischen Batista und Triple H plante. Dieses sollte kurz nach dieser RAW Ausgabe stattfinden, doch Triple H legte Backstage Veto gegen diese Entscheidung ein. Hunter machte sich damals dafür stark, dass Batista und er sich bis WrestleMania niemals gegenüberstehen oder handgreiflich werden würden. Dies sei ein schwerer Prozess gewesen, da man seitens der WWE dieses Match schon lange vor WrestleMania bringen wollte. Batista machte deutlich, dass der Erfolg dieser Story und somit auch sein persönlicher Erfolg nur Triple H zu verdanken sei, der sich damals so für ihn und die Story einsetzte.



    Quelle: f4wonline.com
    Credits: MOONSAULT.de

  • Das Interview hattes echt in sich. Da hat die WWE aber mal ne volle Breitseite abbekommen - schon die zweite innerhalb kürzester Zeit nach der Sache mit Punk, vllt öffnet das den Offizielen ma die Augen. Das OVW Batista so gut wie gar nichts beigebracht hat, ist auch erschreckend zu hören, denn genau dafür war OVW damals ja zuständig...
    Die Sache mit Triple H macht mir aber Mut für die Zukunft - erst die Verpflichtungen von Kong + Cara und jetz die Enthüllung um Triple H's Kreativität. Ich würd klar sagen: Hunter for Chairman :thumbsup: