Das ist doch wohl die Dreistigkeit! #1 : A-LIE-ns: Colonial Marines

Jetzt aber mal zum Thema um das es heute gehen soll. Aliens: Colonial Marines aus dem Hause Gearbox wurde nach 6 Jahren Entwicklung endlich am 12. Februar für Windows, Playstation 3 und XBox 360 veröffentlicht. Im Vorfeld bildete sich ein riesiger Hype um das Spiel. Die Geschichte von Aliens: Colonial Marines wurde von den Battlestar-Galactica-Autoren Bradley Thompson und David Weddle geschrieben und spielt 11 Monate nach den Geschehnissen von Alien³. Ein Such- und Rettungsteam der Colonial Marines wurde ausgesandt, um auf dem Raumschiff U.S.S. Sulaco nach Ellen Ripley, Korporal Dwayne Hicks und den anderen vermissten Marines zu suchen, die auf den Planeten LV-426 geschickt wurden. Die Sulaco, LV-426 und das Wrack des Alienraumschiffs aus Alien sowie weitere Örtlichkeiten dienen als Schauplätze im Spiel.

Von der Fachpresse erhielt Aliens: Colonial Marines mittelmäßige bis schlechte Kritiken. Der Metascore für den PC beträgt 42, basierend auf 26 Reviews. Das Xbox-360/ Playstation 3-Spiel erhält eine Bewertung von 46 Punkten, basierend auf 29 Kritiken .

Zitat

OXM UK (60/100): "It needed to offer intense combat against an unstoppable force, deft storytelling that matched the cinematic flair of the films, and some new ideas that could have rejuvenated an overexposed franchise. It needed, in short, to be a better game."

Edge (50/100): "Colonial Marines feels stiff, shallow and dated. First announced for a 2008 release before the Aliens franchise machine prioritized other projects, it feels like more work has been retained from that initial production period than either Gearbox or Sega would care to admit. "

Game Informer (40/100): "Take away the Aliens license, and you've got a shooter that has no reason to exist. It would be like stripping the terraforming from Fracture or playing Inversion without its gravity-defying gimmick. At its best, it's barely mediocre."

Eurogamer (30/100): "It's shocking stuff, certainly one of the most glitchy mainstream releases of this hardware generation, and the sort of thing that would barely pass muster as a low budget game from 2002."

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Für Gearbox keine unbekannte Erfahrung, erst 2011 veröffentlichten sie das von der Fachpresse zerrissene Duke Nukem Forever was ebenfalls einen Metascore von rund 49 hat. Beide Spiele waren über 6 Jahre in Entwicklung und haben eine große Fangemeinde zu denen laut Randall Pitchford (Einer der Gründer von Gearbox) auch das eigene Team gehört und dementsprechend viel Liebe und Mühe in das Produkt gesteckt wird. Ich habe beide Spiele gespielt und war besonders mit Duke Nukem soweit zufrieden. Ich habe das bekommen was mir versprochen wurde. Anders ist es allerdings bei Aliens: Colonial Marines der Fall (Und somit kommen wir auch zur eigentlichen Dreistigkeit):

Auf der E3 2012 zeigte Gearbox das erste mal Gameplay für ihr neues Spiel. Hierbei handelte es sich um eine 10 minütige Demo die einen Querschnitt für das Spiel darstellen soll. An dieser Stelle bitte ich euch darum euch das Video einmal anzugucken:

Sieht doch ganz nett aus oder? Ich bin selber kein großer Fan der Aliens Reihe aber das hat durchaus dafür gesorgt das ich mich auf dieses Spiel gefreut habe und letztendlich auch vorbestellte. Als ich das Spiel nach gut 6h mit einem Freund durchgespielt habe war ich erst mal ziemlich baff. Nichts was mir in diesen 10 Minuten versprochen und gezeigt wurde konnte ich in meinem Spiel widerfinden.

An dieser muss ich natürlich nochmal klarstellen das ich weiß was eine Demo ist und es durchaus üblich ist das die Grafik aufgehübscht oder der Spielverlauf ein bisschen verändert wird. Würde es nur darum gehen würde ich diese Kolumne auch gar nicht schreiben. Viel mehr ist mein Problem das diese Demo (und das ist noch großzügig) zu 90% faktisch inkorrekt ist. Bis auf die Schauplätze gibt es in dieser Demo NICHTS was in dieser Art im finalen Produkt vorhanden ist. Die gesamte Demo ist eine einzige Lüge deren Zweck ist einen Hype zu erzeugen auf den man später schlechte Kritiken schieben will. Und das fängt schon bei der ersten Szene an:

Die Demo beginnt direkt nach einer Explosion, ein anderer Marine findet den bewusstlosen Protagonisten und fragt ihn wie viele Finger er ausstreckt worauf er einen Mittelfinger zurückbekommt. Kurz darauf läuft man durch das Labor mit dem sich bewegenden Facehugger gefolgt von einer kleinen Unterhaltung der beiden anderen Marines wegen der aufgerissenen Tür. Das alles ist in dieser Art nicht im Spiel zu finden. Nicht mal diese beiden Marines sind im finalen Spiel. Wird sind jetzt gut 2 Minuten in der Demo und das einzige was bisher stimmt ist der Name des Protagonisten.

So zieht sich das durch die gesamte Demo, der Marine der durch den Lüftungsschach gezogen wird, die ausgeklügelte KI (Wie Randy Pitchford es nennt) der Aliens, wie sie sich bewegen und mit der Umgebung interagieren, das gesamte Segment mit dem Crusher (ich hoffe der wird auch im deutschen so genannt).ist alles nicht repräsentativ für das Spiel da es nicht mal im Endprodukt vorhanden ist. Was hier noch genial Inszeniert wirkt, bezogen auf den Kampf gegen den Crusher, stellt sich im Spiel als „Lass den Gegner auf dich zurennen, gehe einen Schritt nach links, schieß auf ihn“ Kampf heraus.

Nach der Verfolgungsjagt mit dem Chrusher kommt ein kleiner Abschnitt der es tatsächlich so auch ins Spiel geschafft hat. Die Umgebungsdetails sind in der Demo viel höher aber daran möchte ich ja, wie oben beschrieben, gar nicht rummeckern. Sobald man mit der Turret die Treppe runtergeht sind wir wieder im Fantasy Modus. Von hier an trifft bis zum Ende nichts mehr mit dem Spiel überein.

Dabei will ich es aber auch mal belassen. Ich bin einfach nur geschockt wie sehr Ich und viele andere von dieser Firma verarscht wurden. Jetzt würde mich natürlich mal eure Meinung dazu interessieren. Darf sich eine Firma so etwas erlauben? Wie werdet ihr zukünftig mit Gameplay Videos umgehen? Ich habe jedenfalls erst mal genug davon.