Bewertet WWE Fastlane 2017 nach Noten

  • Geiler Tweet :D bei KO und Rusev lohnt es sich echt dem Twitter Account zu folgen, da gibts immer so geile Sachen :D


    Zum PPV ist glaub ich schon alles gesagt, Booking war haarsträubend, Siege zum Teil nicht nachvollziehbar und die Matches/Segmente zu 90% langweilig oder Weekly Niveau, daher von mir auch ne 5.

    "You better watch..."
    "Watch what?"
    "It!!!"

  • "Gutes Wrestling, mittelmäßiges Booking" - so kann man Fastlane zusammenfassen. Da waren wirklich einige Entscheidungen und Spots dabei, die ich nicht nachvollziehen kann. Seien sie generell betrachtet oder vom gewählten Zeitpunkt her.


    Samoa Joe gegen Sami Zayn war ein solider Opener, wenngleich ich finde, dass beide Akteure unter ihren Möglichkeiten geblieben sind. Vor allem Joe ist ein Top-Wrestler und alles - aber eben auch schon Ende 30. Das sah vor zehn Jahren alles deutlich geschmeidiger bei ihm aus, was vor allem hinsichtlich seiner Statur sehr beeindruckend war. Momentan kann ich absolut nicht sehen, wohin die Reise für ihn gehen wird. Der (deutliche) Sieg über Zayn ist aktuell ja "nur" Teil seines großen Pushes. Der Rotschopf hingegen ist spätestens jetzt der Edeljobber vor dem Herren. Das kann er gut, aber er kann eben auch deutlich mehr. Eventuell liegt seine Zukunft bei den Cruiserweights?


    The Club gegen Big Cass & Enzo Amore war ebenfalls nettes Tennis mit ordentlichen Spots. Nur: Das gibt es auch jede Woche bei RAW zu sehen, zu wenig für einen PPV in meinen Augen. Ich finde es sehr schade, dass man Gallows & Anderson so unbedrohlich und feige bookt. Die beiden sehen Badass aus und sollten dementsprechend auch auftreten. Für mich sind die beiden ein wirklich legitimes, gut eingespieltes, vielversprechendes Team. Aber das sieht ja leider fast keiner so. Ich gehe davon aus, dass Cass & Amore bei WrestleMania RAW Tag Team Champions werden. Vielleicht etwas spät, aber nun gut. Ein Titelgewinn gehört definitiv in ihre Vita.


    Sasha Banks gegen Nia Jax wartete dann mit einem echt schwachen Finish auf. Jax wird als bedrohlich und fast unbesiegt dargestellt, sie ist locker doppelt so breit wie Banks - und wird eingerollt (!). Ansonsten ein sehr, sehr schwaches Match. Jax hat im Ring eigentlich nichts drauf, ich verweise da nur einmal auf ihren "Leg Drop", der so aussah, als wäre sie auf einer Bananenschale ausgerutscht.


    Dann kamen zwei wirklich recht fragwürdige Matches, die es so nie bei einem PPV hätte geben sollen. Rusev und Mahal bekriegen sich Backstage (was keine Sau interessiert) - und dann haben sie kurzerhand Matches bei einer Großveranstaltung, siehe da! Dieses Team hat wirklich gar kein Heat oder Reaktionen bei den Fans, wodurch ich nicht weiß, warum genau die beiden so prominent platziert werden und so viel Zeit bekommen. Cesaro muss sich auch wie in einem schlechten Film vorkommen. Wie dem auch sei: Lockerer Sieg für den Schweizer gegen Mahal, der sich aber mal so RICHTIG in Form gebracht hat. Das verdient Respekt. Vor zehn Jahren hätte ich dem Mann mindestens einen Midcard-Titel zugetraut, doch in heutigen Zeiten wird das wohl nichts mehr. Die folgende Demontage von Rusev gegen Big Show war dann mehr oder weniger der Sargnagel für den Bulgaren, Doghouse oder Verletzung hin oder her. Es war abzusehen, dass er fallen wird - aber so tief? Jetzt fängt er (mal wieder) bei Null an. Zwei sehr egale Matches.


    Man mag es kaum glauben, aber Neville gegen Jack Gallagher war das MOTN in meinen Augen bzw. der klare Showstealer. Ein sehr verbissen geführtes Match, knappe Nearfalls, ansehnliche Aktionen und eine Crowd, der es tatsächlich nicht egal war, was da im Ring passiert. Vor allem bei Gallagher bin ich skeptisch, wohin seine Reise führen wird, aber just für den Moment lasse ich dieses tolle Match einfach so stehen. ***1/2 dafür.


    Roman Reigns gegen Braun Strowman war ein gutes Big Man Match. Zwar hat man jetzt so langsam den Aufbau von Strowman-Matches durchschaut, aber der Kerl strengt sich redlich an und stellt zusammen mit Reigns, der im Ring ja sowieso kein schlechter ist, eine wirklich sehenswerte Paarung auf die Beine - natürlich im Verhältnis gesehen. Reigns wurde sehr ebenbürtig dargestellt, doch die ausbleibenden Face-Reaktionen ziehen das alles doch eher ins Unangenehme. Nur: Wir wiederholen uns da. Klare Abstriche gibt es für den nicht gesellten Powerslam durch das Kommentatorenpult: Reigns steht einfach so wieder auf und feuert seine Moves ab. Schwach! Ebenso war das Finish möglicherweise doch etwas plötzlich, zumal Strowman noch nie gepinnt wurde und man somit etwas mehr Dramatik hätte einbauen können. Das größte Minus ist aber das Ergebnis an sich: In meinen Augen wäre ein unbeschadeter Strowman wichtiger als ein gestärkter Roman Reigns. Ein Eingriff vom Undertaker wäre hier wohl eine bessere Lösung gewesen, aber "Make Roman look SSTTRRROOONGG" und so, ne. ***1/2.


    Ebenso schwach gebookt wurde Charlotte gegen Bayley, wobei sich die WWE da selbst in eine Sackgasse manövriert hat. Warum gewinnt Bayley bei RAW das Gold und nicht bei WrestleMania? Natürlich, "anything can happen" - die WWE versucht seit Jahren verzweifelt "Realismus" einzubringen, wo es nicht reingehört. Aber ein Titelgewinn von Bayley auf größter Bühne wäre einfach richtiger gewesen. Jetzt musste man sich bei Fastlane die Frage stellen: Gewinnt Charlotte schon wieder den Titel oder verliert sie ihre PPV-Streak bei dieser B-Veranstaltung? Zwei richtig schlechte Optionen, da kann man nicht gewinnen. Eingriffe hin oder her: Dieses Match hätte bei WrestleMania stattfinden müssen, alleine schon die Qualität der Fastlane-Paarung hätte vollends ausgereicht. Aber nein, warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Oder sinnloser...


    Das Main Event Match war dann keineswegs der viel zitierte Witz. Ich stehe dem ganzen nicht so skeptisch gegenüber, das Goldberg einen gewaltigen Vorteil hat: Publikumsreaktionen. Zwar nicht mehr so lautstark wie zu Beginn, aber immer noch sehr ordentlich. Das Match gegen Kevin Owens war einfach konsequent gebookt. Sehr vorhersehbar, aber konsequent. Jericho taucht auf und bringt Owens um den Titel, ein besseres Setup gibt es doch gar nicht für ihr Match. Goldbergs beiden Moves of Doom werden weiter gepusht bis in den Himmel, er ist quasi ständig eine Gefahr für jedermann. Immens wichtig für sein Match gegen Lesnar. Das hatte alles tatsächlich irgendwie Hand und Fuß, aber...nun ja, ein richtiges Main Event Match gab es eben nicht, eher ein ausgedehntes Segment. Kontrovers eben, wie der Goldberg-Charakter.


    Wie eingangs erwähnt war das Wrestling an sich wirklich okay. Matchverläufe, Finishes und Booking-Entscheidungen ziehen die ganze Veranstaltung aber ordentlich herunter, sodass man - je nach Gewichtung dieser Faktoren - sicherlich bei einem "Mangelhaft" landen kann. Aber ich habe schon schlechtere Brand-Only PPVs gesehen, und zwar deutlich. Von daher gibt es eine wohlwollende 3-. :)