WWE Money In The Bank Ladder Matches: The Stories Behind The Stories (by Kevin Eck) / WWE-Motto: "Big Moments" statt "Long Term Storylines"

  • Hier anlässlich von WWE Money In The Bank 2017 ein interessanter Artikel vom ehemaligen WWE Creative Team-Mitglied Kevin Eck, der ein wenig über die Geschichten hinter den Geschichten vergangener MITB-Winner berichtet:





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    Laut dem ehemaligen WWE Writer Brian Maxwell Mann hat die WWE kein Interesse mehr an "Long Term Storylines", sondern setzt lieber auf "Big Moments":


  • Da es gerade rumgeistert: Nehmen wir mal 2 Events der WWE Historie:


    1. Steve Austins King of the Ring-Rede.
    Nachdem er kaltblütig sich eines bereits verletzten Jake Roberts im Finale entledigt hat, verhöhnt er diesen bzw. dessen (vermeintlichen) Glauben zum Christentum mit seiner Catchphrase-Findung von "Austin 3:16". Die Promo war sehr gut und allenthalben wird gesagt, dass das der Kickstart war von Stone Cold Steve Austin. Wars aber nicht. Direkt danach passierte erst mal noch nicht viel. Storyline-technisch entledigte man sich Ted Di Biase, beim Summerslam hatte er AFAIK nur ein Pre-Show-Match... und dann die Fehde gegen Bret Hart, die dann tatsächlich Stone Cold Steve Austin zu einem Topplayer machte.


    2. Mark Henrys Retirement Speech
    Vor fast genau 4 Jahren betrat Mark Henry während eines Segments von John Cena den Ring (in der berüchtigten lachsfarbenen Jacke). Er hält die Promo seines Lebens, hat den kompletten Hintergrund geheim gehalten (sogar vor seiner Frau), Big Show weinte backstage schon Tränen wegen Henrys Retirement und dann der Swerve des Jahrzehnts. Es folgte beim nächsten throw-away PPV eine Niederlage durch Aufgabe gegen Cena und vorbei war im Grunde wirklich Henrys Karriere. Geopfert, weil Cena für einen PPV einen Gegner brauchte.


    Es gibt eine Menge Wrestler, die Promos und Szenen erschaffen, die Historie sein können. Bray Wyatt hält Promo um Promo auf einem Niveau, wo er eigentlich die unnahbare Kälte und Stärke des Undertakers haben müsste. Sheamus und Cesaro hatten die geniale Barfight-Szene. Es gibt etliche Beispiele, wo man intelligent solche Dinge aufgreifen, am Leben halten und pushen kann. Aber sie kommen nicht. Diese Szenen werden als billiger One-Night-Stand genutzt und danach weggeworfen. Und dadurch werden eben keine neuen Megastars erschaffen, wächst niemand mehr in Titanengröße - weil sie immer dann, wenn sie auf dem Sprung sind, weggeworfen werden. Sie verlieren IHRE Fehde oder werden einem Altstar oder Teilzeitwrestler zum Fraß vorgeworfen. Schönen Gruß an Samoa Joe, der jetzt mal den Push of the Week bekommt, damit das Matchup potentiell interessant sein könnte. Aber schon jetzt weiß man, dass das eigentliche Money-Match erst gegen Braun Strowman passieren soll (der wiederum verliert) und dann die Kulmination des Ganzen gegen Roman Reigns.


    Wir Fans blieben lange dabei, weil wir mal auf eine Überraschung hofften. Schafft Dean Ambrose irgendwie den Sieg gegen Lesnar? Überrascht vielleicht Samoa Joe ihn nun? Nein. Das ist nicht mal ne Spoilerwarnung. Das letzte Mal, wo legendär überraschendes geschah, war wohl WM30 mit Daniel Bryans Doppelsieg (und der Niederlage des Takers). Und das war wohl auch mehr Zufallsprodukt und glückliche Fügung als sonst was (damals forciert wegen Punks Abgang).