WWE will mehr "Schwarze" im TV: Afro-Amerikanischer TV-Markt soll verstärkt bedient werden!

  • Die WWE will in den nächsten Monaten verstärkt Afro-Amerikaner in ihren drei Shows "RAW", SmackDown! und "ECW on SciFi" einsetzen. Dies berichtet Dave Meltzer in der neuen Ausgabe seines Wrestling Observer Newsletters. Demnach gäbe es schon seit Monaten eine interne "Quoten"-Regelung, mit der man aus den eigenen Nachwuchsligen vor allem Talente afro-amerikanischer Herkunft schneller in die Haupshows befördern möchte. Hintergrund ist ein seit 2006 rapide zu beobachtender Quotenrutsch in der Zielgruppe der jungen "Schwarzen" in der amerikanischen TV-Seherschaft. Markt-Analysten führten das abgesunkene Interesse in diesen Bevölkerungsschichten am WWE Programm vor allem auf die zahlreichen Abgänge afro-amerikanischer Stars im Jahr 2007 zurück. In den vergangenen 15 Monaten hatten (aus unterschiedlichen Gründen) mit dem Boogeyman, Marcus Cor Von, Booker T., Kristal, Sharmell und Bobby Lashley einige bedeutsame "schwarze" Stars aller drei Roster die Company verlassen. Die Direktive, dieses Loch möglichst schnell durch neue Afro-Amerikaner im Programm zu stopfen, wurde den Headwritern von RAW und SmackDown! bereits im September mitgeteilt. Eine Ursache für die "Quoten"-Regelung sollen dabei auch die internen Vorwürfe von Bobby Lashley gewesen sein, der der Company Gerüchten zufolge Rassismus unterstellt hatte, was die Öffentlichkeit allerdings erst im Januar 2008 über einige "Dirt Sheets" mitbekam.


    Die neue Direktive ist laut Meltzer zudem der Grund dafür gewesen, dass Nachwuchstalent Kofi Kingston im ECW Kader debütieren konnte. Es hätte damals intern viele Gegenstimmen gegen eine so schnelle Beförderung ins Hauptroster gegeben und am Ende konnte Kingston in erster Linie durch die "Quoten"-Regelung aufrücken. Da Brian Gerwertz und Michael Hayes, die Headwriter von RAW und SmackDown!, beide strikte Kingston-Gegner waren und ihn nicht im eigenen Kader wollten, landete er dann mehr oder minder aus Mangel an Alternativen im Roster der ECW.


    Auch auf andere Personalentscheidungen der jüngeren Vergangenheit hat die Quoten-Regelung laut Meltzer Einfluss gehabt. So wurde Shelton Benjamin letztes Jahr nur deshalb zur ECW transferiert, weil der dortige Headbooker Dusty Rhodes ihn mittelfristig zum Champion des Kaders pushen und zu einem größeren Star machen wollte. Dafür sollte in einer Art Tausch ECW Star Eilijah Burke zu RAW geschickt werden, um die Balance der Afro-Amerikaner in den drei Rostern aufrecht zu erhalten. Brian Gerwertz hätte aber wochenlang keine wirklichen Ideen für Burke entwickeln können, so dass Stephanie McMahon persönlich am Ende den anvisierten Tausch stoppen ließ und Burke somit bei der ECW blieb.


    Da RAW danach an akutem "Schwarzen"mangel litt, schaute man sich in der Folge nach anderen Alternativen um. Meltzer geht im Moment davon aus, dass nur aus diesem Grund vor einigen Wochen das Kult-Tag Team "Cryme Time" ihr überraschendes RAW Comeback feiern konnten.



    gelesen: MOONSAULT.de
    Quelle: Wrestling Observer Newsletter vom 21.04.2008