EURO 2012 (inkl. Qualifikationsspiele)

  • 3:1 in Aserbaidschan: DFB-Team nach siebtem Sieg fast durch


    Siebter Sieg im siebten Spiel: Die deutsche Nationalmannschaft hat sich mit einem 2:1 (2:0) in Baku über Aserbaidschan in die Sommerpause der EM-Qualifikation verabschiedet und damit das Ticket für die Euro 2012 in Polen und der Ukraine dicht vor Augen.


    Mit der Idealpunktzahl von 21 Punkten für das DFB-Team die Tabelle der Gruppe A vor Belgien (11) und der Türkei (10) an. Nur die Türken, die ein Spiel weniger bestritten haben, können die deutsche Ausdwahl theoretisch noch von Platz eins verdrängen.


    Drei Neue in der Startformation


    Bundestrainer Joachim Löw brachte im Vergleich zum 2:1 am Freitag in Wien gegen Österreich drei neue Spieler und stellte auf vier Positionen um. So spielte Kapitän Philipp Lahm gegen die Mannschaft des früheren Bundestrainers Berti Vogts anstelle des angeschlagen abgereisten Sami Khedira im defensiven Mittelfeld neben Toni Kroos. Lahms Platz als Rechtsverteidiger nahm Benedikt Höwedes ein, der zu seinem zweiten Länderspiel kam. Für den Wolfsburger Arne Friedrich rückte Holger Badstuber in die Innenverteidigung. Zudem ersetzte Dennis Aogo auf der linken Seite der Viererkette Marcel Schmelzer. Unverändert blieb die deutsche Offensive.


    Damit lief in Baku eine der jüngsten Mannschaften der deutschen Länderspielgeschichte auf. Die DFB-Auswahl hatte einen Altersdurchschnitt von 23,45 Jahren, Lahm war mit 27 der Älteste. Die Abwehrreihe brachte es gar nur auf 22,75 Jahre im Schnitt.


    Aserbaidschan hält aggressiv dagegen


    Und die hatte zunächst überraschend einige Probleme zu bewältigen. Nach Ballverlust von Lahm, der auf der Sechs schon einmal beim 2:1-Erfolg in England am 22. August 2007 gespielt hatte, verfehlte Alexander Tschertoganow aus 20 Metern nur knapp das Ziel (5.). Noch mehr Glück hatte Deutschland in der 9. Minute, als Mats Hummels versehentlich Vugar Nadirow bediente. Dessen Schuss lenkte Torhüter Manuel Neuer mit den Fingerspitzen gerade noch an die Latte.


    Die gut eingestellten Gastgeber behinderten den deutschen Aufbau mit aggressivem Spiel. So brachte eine Standardsituation die erste Chance für den WM-Dritten: Kroos traf mit einem sehenswerten Freistoß den Pfosten (18.).


    Özil als Torschütze und Vorbereiter


    Erneut Kroos, der mit einem Weitschuss gefährlich wurde (28.), ehe Mesut Özil das 1:0 gelang. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid traf mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel - und bereitete dann auch das 2:0 mustergültig vor, bei dem Gomez nur noch den Fuß hinhalten musste. Badstuber hatte das Feld mit einem 40-Meter-Pass geöffnet.


    In der zweiten Hälfte war der Widerstand der Gastgeber durch den Rückstand gebrochen. Die deutsche Elf kontrollierte klar das Spiel, ohne dabei große Glanzpunkte zu setzen. Die beste Torchance zum 3:0 hatte erneut Gomez, der freistehend an Torwart Kamran Agajew scheiterte (68.). In der 89. Spielminute kamen die Hausherren zum Anschlusstreffer durch Murad Husejnow, doch der eingewechselte Andre Schürrle stellte in der Nachspielzeit den alten Abstand wieder her.



    Quelle: dfb.de

  • Deutschland fährt nach starkem 6:2 gegen Österreich zur EM


    Mit Tempo-Fußball zur EM: Die deutsche Nationalmannschaft hat sich dank einer starken Vorstellung vorzeitig für die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine qualifiziert. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw gewann in Gelsenkirchen souverän 6:2 (3:1) gegen Österreich und ist in Gruppe A nicht mehr von Platz eins zu verdrängen.


    Mesut Özil (23./47.), Miroslav Klose (8.), Lukas Podolski (28.), Andre Schürrle (84.) und Mario Götze (88.) trafen für die DFB-Auswahl. Dem Bremer Marko Arnautovic (42.) und Martin Harnik vom VfB Stuttgart (51.) gelangen die Treffer für die Österreicher. Damit nimmt Deutschland zum elften Mal in Folge an einer EM teil.


    Klose fälscht Özil-Schuss leicht ab


    Das DFB-Team dominierte wie von Löw gefordert von Beginn an die Begegnung. Die erste große Chance des Spiels hatten allerdings die Österreicher. Nach einer Hereingabe vom Ekrem Dag, der von einem Stellungsfehler von Kapitän Philipp Lahm profitierte, klärte Mats Hummels vor dem Stuttgarter Martin Harnik in letzter Sekunde (6.).


    Doch schon wenig später rückte Deutschland die Verhältnisse zurecht: Nach Flanke von Bastian Schweinsteiger nahm Özil den Ball von der Strafraumkante volley, Klose fälschte den Ball zur deutschen Führung noch leicht ab.


    Özil nach Doppelpass, Podolski per Flachschuss


    Der Italien-Legionär von Lazio Rom, der dieses Mal in der Startelf stand, weil Mario Gomez verletzt fehlte, verbesserte damit seine eindrucksvolle DFB-Bilanz. Im 111. Länderspiel war es der 62. Treffer für den 33-Jährigen, der damit Rekordschütze Gerd Müller (68 Tore) immer näher kommt.


    Die Gastgeber zeigten sich in der Folge spielfreudig und machten weiter Druck - und kamen so auch zu Chancen. Doch erneut Klose (17.) und der starke Özil (19.) zielten über das Tor der Österreicher. Kurz darauf hatte der Profi von Real Madrid dann aber keine Mühe, um auf 2:0 zu erhöhen. Nach einem Doppelpass mit Klose spielte der Ex-Schalker Torwart Christian Gratzei aus und schob ins leere Tor ein. Podolski profitierte anschließend von einem tollen Zuspiel von Holger Badstuber. Für den Kölner war es der 43. Treffer im 91. Länderspiel.


    Özil zum Zweiten


    Nach dem Seitenwechsel ging es zunächst mit dem munteren Toreschießen weiter. Erneut Mesut Özil erzielte gleich zu Beginn das 4:1, als ein eine Unaufmerksamkeit der österreichischen Defensive bestrafte und nach Vorarbeit von Thomas Müller souverän einschoss. Aber auch die deutsche Abwehr wirkte mitunter leichtfertig. Marin Harnik nutzte nach einer Vorlage von Arnautovic eine Unkonzentriertheit und stellte den alten Abstand wieder her.


    Anschließend schaltete die deutsche Mannschaft einen Gang zurück, strahlte aber weiter Torgefahr aus. So scheiterte Podolski in der 54. Minute mit einer Volleyanahme nur knapp, der eingewechselte Jerome Boateng vergab ebenfalls aus aussichtsreicher Position (62.). Die ebenfalls eingewechselten Schürrle und Götze schraubten kurz vor Schluss das Ergebnis in die Höhe.


    Özil als Spielmacher, Hummels und Badstuber als Innenverteidiger


    Löw hatte wie bereits angekündigt in der Startelf auf Mario Götze verzichtet. Für den Dortmunder kehrte Özil auf die Spielmacherposition zurück. In der Innenverteidigung setzte der Bundestrainer erneut auf Mats Hummels und Badstuber. Für Routinier Per Mertesacker, der am Mittwoch seinen Wechsel zum FC Arsenal perfekt machte, blieb erst einmal nur die Bank.


    Ein besonderes Spiel war es für Torwart Manuel Neuer, der nach seinem Wechsel zu Bayern München erstmals wieder in die Arena AufSchalke zurückkehrte. Die Nummer eins von Löw wurde aber freundlich empfangen.



    Quelle: dfb.de

  • Deutschland wahrt weiße Weste - 3:1 in der Türkei


    Weiße Weste gewahrt und Rekord mit zehn Siegen weiter im Blick - die deutsche Nationalmannschaft setzte sich dank Toren von Mario Gomez, Thomas Müller und Bastian Schweinsteiger 3:1 (1:0) in der Türkei durch und fuhr damit den neunten Sieg im neunten Spiel der EM-Qualifkationsrunde ein.


    Damit ist ein neuer Punkterekord für eine Qualifikationsrunde weiterhin im Bereich des Möglichen. Noch nie wurde eine Qualifikation zu einem großen Turnier mit zehn Siegen abgeschlossen. Am Dienstag (ab 19 Uhr, live im ZDF) gegen Belgien soll dieser eingefahren werden.


    Neuer glänzend gegen Altintop


    Bereits in der fünften Minute musste Manuel Neuer sein ganzes Können aufbieten. Mit einem starken Reflex rettete der Torhüter gegen den türkischen Hamit Altintop, der nach einer schönen Kombination frei vor ihm aufgetaucht war. Die Türken standen in der Anfangsviertelstunde sehr kompakt und ließen den Deutschen nur wenig Raum. Nach schöner Einzelleistung von Philipp Lahm (7.) wurde es im Strafraum der Gastgeber das erste Mal ein wenig gefährlich, doch die Hereingabe des DFB-Kapitäns fand keinen Abnehmer.


    Deutschland bemühte sich das Spiel zu ordnen und hatte in der Folge mehr Ballbesitz. Doch außer einem verunglückten Fallrückzieher von Thomas Müller (27.) der am Tor vorbei ging blieben nennenswerte Chancen zunächst weiter aus. Auf der Gegenseite versuchte es Selcuk Inan (28.) nach einem zielstrebig vorgetragenen Angriff über die rechte Seite, doch der Mittelfeldspieler verfehlte klar.


    20. Länderspieltor von Gomez bringt Führung


    Nach einer halben Stunde nahm das Spiel wieder an Fahrt auf. Zunächst kam Holger Badstuber nach einem Eckball zum Kopfball (35.), im Gegenzug probierte es Altintop mit einer Direktabnahme. Die erste gute Torchance brachte der deutschen Mannschaft auch gleich die Führung. Ein langer Pass von Thomas Müller landete bei Mario Gomez und dieser ließ Servet Cetin stehen und vollendete mit einem satten Linksschuss in der 35. Minute zu seinem 20. Länderspieltor.


    Der Rückstand versetzte den Türken keinen Schock. Angefeuert von 50.000 Zuschauern im Galatasaray-Stadion deckten die Gastgeber die ein oder andere Unsicherheit im deutschen Abwehrverbund auf, ohne sich jedoch große Möglichkeiten zu erspielen. Die letzte Szene vor der Pause gehörte wieder dem deutschen Team. Bastian Schweinsteiger (45.) setzte seinen Kopfball allerdings über das Tor.


    Nach der Pause bemühte sich die Türkei um den Ausgleich, doch die Viererkette um Per Mertesacker und Jerome Boateng machte die Räume nun enger. Torschütze Gomez setzte in der 55. Minute mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das erste deutsche Offensiv-Zeichen der zweiten Halbzeit. Nur drei Minuten später strich ein Schuss von Müller ganz knapp am Pfosten des Tores von Volkan Demirel vorbei.


    Schweinsteiger trifft vom Elfmeterpunkt


    Bundestrainer Joachim Löw brachte André Schürrle für Lukas Podolski und Benedikt Höwedes für Boateng. Und der Leverkusener Schürrle fügte sich gleich gut ein. Schürrles Schuss (64.) bereitete Demirel Probleme, die anschließende Ecke brachte einen Kopfball von Mertesacker, der am Tor vorbei ging.


    In der 66. Minute legte Deutschland dann endlich nach. Müller traf nach Vorlage von Mario Götze zu seinem achten Länderspieltor. Doch die Türken kamen noch einmal zurück ins Spiel. Hakan Balta (79.) vollstreckte nach einer Flanke von Gökhan Gönül zum 1:2.


    Die Zuschauer in Istanbul schöpften plötzlich wieder Hoffnung, doch zumindest einen Zähler gegen den Favoriten zu behalten, doch Bastian Schweinsteiger (86.) sorgte mit einem verwandelten Foulelfmeter für die Entscheidung. Zuvor hatte Gönül Müller zu Fall gebracht. Kurz vor dem Ende kam Marco Reus für Mario Götze ins Spiel und damit noch zu seinem Länderspieldebüt.



    Quelle: dfb.de

  • Es warten die Niederlande, Dänemark und Portugal


    Die deutsche Nationalmannschaft trifft bei der EURO 2012 in Polen und der Ukraine in der Gruppe B auf die Niederlande, Dänemark und Portugal. Den Auftakt macht die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw am 9. Juni 2012 um 20.45 Uhr im ukrainischen Lwiw gegen Portugal, trifft vier Tage später in Charkow in der Ukraine auf die Niederlande (13. Juni, 20.45 Uhr) und spielt zum Abschluss der Vorrunde weitere vier Tage danach, um 20.45 Uhr, erneut in Lwiw gegen Dänemark.


    Die Gruppen im Überblick


    Gruppe A: Polen, Griechenland, Russland, Tschechien


    Gruppe B: Niederlande, Dänemark, Deutschland, Portugal


    Gruppe C: Spanien, Italien, Irland, Kroatien


    Gruppe D: Ukraine, Schweden, Frankreich, England



    Quelle: dfb.de

  • Lewandowskis Treffer reicht Polen nicht, Remis gegen Griechenland


    Griechenland hat die polnische EM-Euphorie zunächst gestoppt. In Unterzahl verhinderte Dimitris Salpingidis (50.) nach dem frühen Führungstreffer durch Robert Lewandowski (17.) mit dem 1:1 (0:1) den historischen ersten Sieg der Gastgeber bei einer EURO. Es hätte sogar noch schlimmer kommen können für die Polen: Kapitän Georgios Karagounis vergab in der 71. Minute einen Foulelfmeter für Griechenland - Ersatztorhüter Przemyslaw Tyton parierte. Stammtorhüter Wojciech Szczesny war nach seinem Rettungsversuch vom Platz geflogen.


    Der Coup der Griechen, Europameister von 2004, war zugleich der verdiente Lohn für die Moral und Angriffslust des Teams von Trainer Fernando Santos, das nach einem Platzverweis für Sokratis von Werder Bremen (44., Gelb-Rot) vorübergehend in Unterzahl spielen musste. Ab der 68. Minute waren dann auch die Polen dezimiert: Szczesny sah für sein Foul an Salpingidis die Rote Karte von Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo (Spanien) und wird im nächsten Gruppenspiel gegen Russland (12. Juni) auf jeden Fall fehlen.


    In der Nachspielzeit hätte Kostas Katsouranis den Ball fast noch ins eigene Tor befördert - und damit unfreiwillig die Polen-Party gerettet.


    Griechenland wie bei der EURO 2004 als Spielverderber


    Schon bei der EM-Endrunde 2004 hatte der damals krasse Außenseiter Griechenland den Spielverderber für die Gastgeber gespielt. Erst gewann die Mannschaft von Trainer Otto Rehhagel das Eröffnungsspiel gegen Portugal (2:1), im Endspiel gewannen sie dann erneut gegen die Iberer (1:0). Diesmal dämpften die Hellenen die Euphorie der 56.070 Zuschauer im neuen Nationalstadion von Warschau, wo die Polen durch das Vergeben zahlreicher hochkarätiger Chancen den Sieg verschenkten.


    Nach der stimmungsvollen Eröffnungsfeier legten die Polen, die mit fünf Bundesliga-Legionären in der Startelf antraten, zunächst ein hohes Tempo vor und bereiteten der griechischen Abwehr große Probleme. Die Hellenen konnten häufig nur hinterher laufen, wenn die Polen kombinierten. Erst nach der Pause wehrten sich die Griechen - und das zunächst in Unterzahl, nachdem Sokratis einen recht umstrittenen Platzverweis erhalten hatte. Der Schubser des bereits verwarnten Bremers gegen Rafal Murawski wirkte harmlos.


    Das Tor von Salpingidis, der eine Verwirrung in der gegnerischen Abwehr nutzte, war die Konsequenz für die Polen, die viel zu fahrlässig mit ihren Torchancen umgegangen waren. Allein in der ersten Viertelstunde hatte der Weltranglisten-62. gleich vier gute Gelegenheiten vergeben. Bei der besten verfehlte Lewandowski, der es dann allerdings Minuten später besser machte, die Hereingabe seines starken BVB-Teamkollegen Lukasz Piszczek um Zentimeter (14.).


    Polen in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft


    Beim Gegentor irrte Griechenlands Schlussmann Kostas Chalkias in seinem Strafraum umher. Der 38-Jährige ist einer von insgesamt drei griechischen Spielern, die schon beim sensationellen EM-Triumph unter Rehhagel dabei gewesen waren.


    Nach dem Führungstreffer feierten die begeisterten polnischen Fans Lewandowski (22 Bundesliga-Tore für den BVB in dieser Saison) lautstark mit Sprechchören. Durch das 1:0 beflügelt, spielte Polen den Gegner phasenweise an die Wand. Durch ihr aggressives Spiel zwangen sie die Griechen, die erstmals seit Juli 1994 ein Turnierspiel ohne Rehhagel auf der Trainerbank bestritten, immer wieder zu Fehlern und Ballverlusten. Damien Perquis vergab eine Riesenchance zum 2:0, kurz danach erfolgte der Platzverweis, doch schon zu diesem Zeitpunkt hatten die Polen das Spiel bereits nach und nach aus der Hand gegeben. Nach der Pause wäre es beinahe völlig gekippt.


    Quelle: dfb.de

  • Russland landet Auftaktsieg, Dzagoev trifft doppelt


    Russland hat seine Ambitionen zum Auftakt der EURO 2012 in Polen und der Ukraine eindrucksvoll untermauert. Die "Sbornaja" setzte sich in Breslau 4:1 (2:0) gegen den Erzrivalen Tschechien durch und ist damit nun erster Tabellenführer der Gruppe A.


    Alan Dsagojew in der 15. und 79., Roman Schirokow in der 24. und Roman Pawljutschenko in der 82. Minute schossen vor 40.803 Zuschauern in Breslau den Sieg Russlands, des EM-Halbfinalisten von 2008, heraus. Der künftige Wolfsburger Vaclav Pilar (52.) traf zum zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstor für die Tschechen, deren Star-Keeper Petr Cech von Champions-League-Sieger FC Chelsea bei den Gegentoren machtlos war.


    Dsagojew und Pawljutschenko entscheiden das Spiel


    Nach deutlicher Überlegenheit in der ersten Hälfte kamen die tschechischen Spieler um das Bundesliga-Trio Michal Kadlec (Bayer Leverkusen), Petr Jiracek (VfL Wolfsburg) und Roman Hubnik (Hertha BSC) in den zweiten 45 Minuten zwar zunächst besser ins Spiel. Allerdings konnten die Tschechen trotz des schnellen Anschlusstreffers dem Spiel keine Wende mehr verleihen. Doppeltorschütze Dsagojew und der eingewechselte Pawljutschenko, der das 3:1 vorbereitet hatte, entschieden die Begegnung.


    In Breslau dominierten die Russen fast nach Belieben. Mit schnellen Angriffen und häufigen Tempowechseln stürzten sie das tschechische Team um Kapitän Tomas Rosicky (früher Borussia Dortmund) von einer Verlegenheit in die andere.


    Dabei waren die tschechischen Spieler eigentlich gut ins Spiel gekommen, doch nach dem Rückstand verloren sie den Faden und waren mit den beiden Gegentreffern vor der Pause noch gut bedient. Gegen die schnellen Schirokow und Andrej Arschawin hatten die Tschechen wenig entgegen zu setzen.


    Quelle: dfb.de

  • Außenseiter Dänemark lässt Oranje stolpern


    Titelanwärter Niederlande wurde von Dänemark im ersten EM-Spiel kalt erwischt und verlor sensationell 0:1 (0:1). Damit ist "Oranje" im zweiten Gruppenspiel am Mittwoch (20.45 Uhr, live im ZDF) gegen die deutsche Auswahl zum Siegen verdammt.


    Das Ärgerliche aus Sicht der Niederländer: Die Niederlage vor vollkommen unnötig. Phasenweise passte die spielerisch weit überlegene Elftal ähnlich wie beim Handball am gegnerischen Strafraum hin und her, erspielte sich Chancen im Überfluss, das Tor allerdings gelang den Dänen. Und das aus dem Nichts: Michael Krohn-Dehli (24.) nutzte die erste und beste Chance. Arjen Robben verpasste mit einem Pfostenschuss in der 36. Minute den möglichen Ausgleich.


    Robben sorgt für Gefahr


    Es war kein Trost, dass zumindest der erste Rekord der EM 2012 auf das niederländische Konto ging. Van Marwijk vertraute im Metalist-Stadion, der "Spinnen-Arena", auf Jetro Willems. Der Linksverteidiger von der PSV Eindhoven löste mit 18 Jahren und 71 Tagen den Belgier Enzo Scifo (18/115) als jüngsten Spieler der EM-Historie ab. Willems zeigte keine Scheu, er feuerte gleich einen gewaltigen Fernschuss ab (3.) - knapp drüber.


    Im Fokus stand jedoch ein anderer. Für Robben, der fast überall im offensiven Mittelfeld zu finden war, sollte es Teil eins der Traumabewältigung nach dem Champions-League-Drama mit Bayern München werden. Wie gewohnt, genoss der 28-Jährige, der bei den Bayern an die rechte Außenbahn "gefesselt" ist, in der Nationalmannschaft mehr Freiheiten, die er selten nutzte - aber wenn, dann brannte es bei "Danish Dynamite" lichterloh.


    So beispielsweise in der 7. Minute, als er Robin van Persie bediente. Der Star des FC Arsenal hatte den Vorzug vor Bundesliga-Torschützenkönig Klaas-Jan Huntelaar (Schalke 04) erhalten, tat sich aber wie auch in weiteren Szenen (47. und 49.) schwer, das Vertrauen zurückzuzahlen. Mit Robbens "Spieltherapie" war es zunächst auch nicht weit her, sein Schuss von der Strafraumgrenze klatschte an den Pfosten. Einige weitere Male scheiterte Robben knapp - oder brachte den Ball in bester Position nicht an den Mann (18.).


    Dänen setzen auf Defensivstärke


    Die Dänen zogen sich im Sonnenschein weit vor das Tor ihres Schlussmanns Stephan Andersen zurück, der den kurz vor EM-Beginn verletzten Thomas Sörensen brillant vertrat - sie machten es den Niederländern genau dadurch schwer. Bis zehn Meter vor dem Strafraum sah alles mühelos und spielerisch aus, dann aber begannen die Probleme: Wer kreuzt, wer läuft ein, wo ist die Lücke? Wenn sich Gelegenheiten für die Niederländer ergaben, und das war beileibe nicht selten, war der überragende Andersen zur Stelle.


    Und die Dänen? Taten nicht mehr, als Räume zuzulaufen, fühlten sich allerdings sichtlich wohl dabei - es stand ja 0:0; und sogar 1:0, als der bei Ajax Amsterdam gescheiterte Krohn-Dehli den niederländischen Torhüter Maarten Stekelenburg von halblinks aus kurzer Distanz getunnelt hatte. Die gut gefüllte Kurve ganz in Orange schwieg bis in die zweite Halbzeit hinein.


    Wütende Angriffe von Oranje


    Auf dem tiefen Rasen reagierte Holland wütend, spielte aber bei seinen zahlreichen Angriffen, die vor allem kurz nach der Halbzeitpause auf das dänische Tor zurollten, weiter etwas zu ungenau. Der Favorit ging mit seinen Chancen fahrlässig um - was die limitierten, aber eiskalten Dänen clever ausnutzten. Sie befreiten sich nach knapp einer Stunde, hielten auch mal den Ball in den eigenen Reihen und hätten selbst frühzeitig den entscheidenden Schlag setzen können.


    Der jedoch war gegen den Vize-Weltmeister an diesem Tag gar nicht nötig. Selbst der eingewechselte Huntelaar, der nach 70 Minuten doch gemeinsam mit van Persie randurfte, knackte die dänische Abwehr trotz einer "Hundertprozentigen" nicht. Dänemarks Torhüter Andersen parierte prächtig gegen den "Hunter" (74.).


    Quelle: dfb.de

  • Geduldsprobe bestanden: Auftaktsieg gegen Portugal


    Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr Auftaktspiel bei der EURO 2012 1:0 (0:0) gegen Portugal gewonnen, dabei vor 30.000 Zuschauern im ukrainischen Lwiw aber eine Geduldsprobe überstehen müssen. Mario Gomez erlöste die DFB-Auswahl in der 72. Minute.


    Von Beginn an fand die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw kaum eine Lücke in der gut postierten Abwehr der Auswahl um Cristiano Ronaldo. Jerome Boateng und Mario Gomez führten sich gleich gut ein. Der Sekundenzeiger hatte gerade mal eine Runde absolviert, da flankte der Abwehrspieler auf den Angreifer - und bei dessen Kopfball aus etwa zehn Metern musste sich der portugiesische Torhüter Rui Patricio gewaltig strecken (2.). Es blieb zunächst der einzige Höhepunkt, bis Lukas Podolski aus 18 Metern halblinker Position einfach mal draufhielt (9.).


    Portugiesen gut postiert in der Abwehr


    Die deutsche Mannschaft war bemüht, konstruktiv und schnell nach vorne zu spielen - die Portugiesen allerdings hatten etwas dagegen. Sie waren gut postiert, verschoben geschickt, boten kaum Räume oder Lücken an. Der einsamste Mann auf dem Spielfeld war zunächst Cristiano Ronaldo. Der Torjäger von Real Madrid sah den Ball meist nur aus der Ferne, die Deutschen griffen die Mitspieler des portugiesischen Mannschaftskapitäns derart resolut an, dass diese Mühe hatten, das Spielgerät zu verarbeiten und danach zu ihrem Anführer weiterzuleiten. Nach 18 Minuten allerdings ließ Ronaldo mit einem vierfachen Übersteiger Boateng erstmals aussteigen, passte nach innen - und prompt war Gefahr da.


    Auch weiterhin beherrschte die DFB-Elf das Spielgeschehen, verbreitete aber zunächst nur selten Torgefahr. In der 30. Minute spielte Mesut Özil Podolski glänzend frei, dessen Schuss ging aber weit über das Tor. Auch Thomas Müller traf das Spielgerät in der 40. Minute nicht richtig. Fast mit dem Pausenpfiff erlebte die deutsche Abwehr dann völlig unvermittelt eine Schrecksekunde. Portugals Innenverteidiger Pepe traf in der 45. Minute nach einer Ecke aus elf Metern die Unterkante der Latte. Von dort prallte der Ball genau auf die Linie.


    Schwerer Stand auch nach der Pause


    Mit Schwung kam die deutsche Mannschaft aus der Kabine und hatte in der 46. Minute gleich eine Doppelchance, sowohl Podolski, als auch Müller wurden aber im letzten Moment geblockt. Doch auch die Iberer setzten weiter Nadelstiche mit schnellen Kontern.


    In der 64. Minute tauchte nach einem feinen Zuspiel von Joao Moutinho Ronaldo frei im deutschen Strafraum auf, Boateng stoppte den Superstar aber mit einem beherzten Tackling.


    Langes Warten, dann trifft Gomez


    In der 72. Minute gelang dann aber dem DFB-Team der entscheidende Stich. Sami Khediras Flanke aus dem Halbfeld köpfte Gomez aus elf Metern gegen die Laufrichtung von Torhüter Rui Patricio zum erlösenden Führungstreffer ins lange Eck. Das 1:0 wirkte zunächst befreiend. Das Angriffsspiel lief jetzt mit mehr Dynamik und in der 76. Minute hätte Gomez fast nachgelegt, verpasste Müllers Hereingabe aber um Zentimeter.


    Die Portugiesen verstärkten ihrerseits ihre Bemühungen und wären in der 84. Minute fast belohnt worden, die Flanke von Nani klatschte aber auf die Querlatte. Und auch Silvestre Varela konnte den Ball frei aus sechs Metern nicht an Manuel Neuer vorbeibringen (88.).


    Quelle: dfb.de

  • Fàbregas bewahrt Spanien vor Fehlstart


    Titelverteidiger Spanien hat bei der EM in Polen und der Ukraine einen Fehlstart verhindert. Ein Treffer von Cesc Fàbregas in der 64. Minute sicherte dem Weltmeister in Danzig ein 1:1 (0:0) gegen Italien. Der fünf Minuten zuvor eingewechselte Antonio Di Natale hatte den viermaligen Weltmeister in der 61. Minute in Führung gebracht.


    Im zweiten Spiel der Gruppe C stehen sich am Abend in Posen Irland und Kroatien gegenüber (ab 20.45 Uhr, live im ZDF).


    Quelle: dfb.de

  • Fehlstart für Rekordmann Trapattoni


    An seinem historischen Tag sah Giovanni Trapattoni alt aus. Nach zwei Treffern von Mario Mandzukic von Bundesligist VfL Wolfsburg unterlag der Italiener, seit Sonntag der Methusalem unter den EM-Trainern, mit Außenseiter Irland deutlich mit 1:3 (1:2) gegen Kroatien. "Trap" hat damit fast schon fertig: Die "Boys in Green" sind nach ihrem ersten EM-Spiel seit 14 Jahren in der Gruppe C Tabellenletzter - und die weiteren Gegner heißen Spanien und Italien. Beide Mannschaften hatten sich zuvor 1:1 (0:0) getrennt.


    Mandzukic brachte Kroatien bei strömendem Regen im ausverkauften Stadion in Posen früh in Führung (3.), gleich nach der Pause erstickte er mit dem dritten Treffer für seine Mannschaft (49.) die Versuche der Iren, erneut den Ausgleich zu erzielen. Dabei prallte sein Schuss zunächst an den Pfosten, von dort an den Hinterkopf des irischen Schlussmans Shay Given und von dort ins Tor. Zuvor war Kroatien nach dem Gegentreffer von Sean St. Ledger (19.) durch Nikica Jelavic (43.) vor 39.550 Zuschauern mit der erneuten Führung in die Pause gegangen.


    St. Ledger: "Es war sehr schwer für uns"


    "Natürlich hat mein Tor uns Hoffnung gegeben", sagte St. Ledger: "In der zweiten Halbzeit haben wir uns vorgenommen, noch einmal zurückzukommen, aber dann fiel das schnelle Tor. Da war es natürlich sehr schwer für uns." Trotz der tristen Ausgangslage wollte der Abwehrspieler die Hoffnung aber nicht aufgeben: "Jetzt haben wir noch zwei Spiele - noch ist nichts verloren." Kroatien spielt nun gegen Italien, dann gegen Spanien, und gibt sich optimistisch: "Wir müssen noch zweimal Vollgas geben", sagte Ivan Rakitic von Borussia Dortmund, "aber ich bin überzeugt, dass wir die Qualität haben, ins Viertelfinale einzuziehen."


    Es war kein schöner Abend für Trapattoni, der mit dem Anpfiff zum ältesten Trainer der EM-Geschichte wurde. Mit 73 Jahren und 85 Tagen löste "Il Tedesco" (der Deutsche) den ehemaligen Bundesliga-Coach Otto Baric aus Kroatien (71 Jahre und 2 Tage) ab. Trapattoni, von den zahlreichen irische Anhängern auf der Tribüne mit "Trap-Masken" geehrt, musste danach allerdings feststellen, dass seine kämpferisch starke Mannschaft technisch zu limitiert war, um mit den beschlagenen Kroaten mithalten zu können.


    Trapattoni hatte das erste Turnierspiel für Irland seit der WM 2002 in Japan und Südkorea zum "Schlüsselspiel" in der Vorrundengruppe C erklärt, nach 2:37 Minuten lag der Ball aber schon im Netz hinter Given. Kroatiens Kapitän Darijo Srna hatte im Strafraum von der Torauslinie nach innen geflankt, beim Versuch, an den Ball zu kommen, rutschte Mandzukic erst aus, rappelte sich dann aber hoch und köpfte aus etwa zehn Metern ins Tor.


    Ein Auftakt nach Maß für die Kroaten, die bei ihren vorangegangenen drei Teilnahmen an einer EM das Auftaktspiel nie verloren hatten. Neben Mandzukic standen vier weitere Bundesliga-Profis auf dem Spielfeld im Stadion von Posen: Ivan Perisic (Borussia Dortmund), Gordon Schildenfeld von Aufsteiger Eintracht Frankfurt, Vedran Corluka (Bayer Leverkusen) und Danijel Pranjic (Bayern München). Ivica Olic (künftig VfL Wolfsburg) und Ivo Ilicevic (1899 Hoffenheim) hatten vor EM-Beginn verletzt absagen müssen.


    St. Ledger köpft zum zwischenzeitlichen Ausgleich ein


    Auch die "Deutschen" konnten aber nicht verhindern, dass es nur eine Viertelstunde nach ihrem Führungstreffer 1:1 stand. St. Ledger rannte mit Entschlossenheit in die Flanke hinein. Hinter den "Trap-Masken" wurde wieder gelacht, Irland war nach nervösem Beginn besser im Spiel, in der temporeichen, aber nicht gerade hochklassigen Begegnung bei strömendem Regen blieben jedoch die Kroaten überlegen. Nach vergebenen Chancen von Persic und Spielgestalter Modric, die Given stark parierte traf noch vor der Pause Jelavic.


    Mit seinem Billard-Treffer nur vier Minuten nach Wiederanpfiff raubte Mandzukic den Iren dann schon fast jede Hoffnung. Die Kroaten, auch in ihren vorangegangenen drei EM-Auftaktspielen ungeschlagen und 2008 Viertelfinalist, spielten die Begegnung anschließend abgebrüht und souverän zu Ende, hatten allerdings auch einmal Glück, als Schiedsrichter Björn Kuipers (Niederlande) bei einem Foul von Schildenfeld an Irlands Torjäger Robbie Keane nicht auf Elfmeter entschied (63.).


    Quelle: dfb.de

  • Kein Sieger im "Klassiker" zwischen Frankreich und England


    Englands "Three Lions" haben Geheimfavorit Frankreich im Giganten-Duell die Krallen gezeigt. Der personell arg gebeutelte Weltmeister von 1966 rang der nun seit 22 Spielen ungeschlagenen "Equipe Tricolore" zum EM-Start ein 1:1 (1:1) ab und widerlegte Befürchtungen, er könne angesichts seiner prominenten Ausfälle nicht konkurrenzfähig sein.


    Frankreich nicht besonders zielstrebig, England sehr robust und gewohnt kampfstark - das Unentschieden in der Donbass-Arena von Donezk war leistungsgerecht. Joleon Lescott hatte England mit seinem Kopfballtreffer zum 1:0 (30.) kurzzeitig vom Triumph über den Erzrivalen träumen lassen - doch der wachte auf und schlug in Person von Samir Nasri (38.) umgehend zurück. Beide Mannschaften halten sich in der Gruppe D mit der Ukraine und Schweden somit alle Optionen offen.


    Hodgson setzt im Angriff auf Danny Welbeck


    England werde kämpfen bis zum Umfallen, hatte Frankreichs Trainer Laurent Blanc vorab prophezeit - er hatte recht, denn viel mehr blieb den "Three Lions" auch nicht übrig: Wayne Rooney ist für die ersten beiden Spiele gesperrt, Frank Lampard, Gareth Barry und Gary Cahill hatten ihre EM-Teilnahme verletzt absagen müssen.


    Es war aber keineswegs eine schlechte Mannschaft, die der englische Teammanager Roy Hodgson auf den Platz schickte, sondern eine Auswahl mit Potenzial - und Problemen. Im Sturm beispielsweise musste Hodgson, am Montag 41 Tage im Amt, auf den unerfahrenen Danny Welbeck (Manchester United) setzen, der erst sein sechstes Länderspiel machte. Frankreich hielt mit seiner bärenstarken Offensive dagegen, bestehend aus Florent Malouda, Samir Nasri, dem Bayern-Star Franck Ribery und Karim Benzema. Angetreten waren die Franzosen mit der besten Empfehlung eines beeindruckenden 2:1 in Deutschland im Februar.


    Frankreich lange Zeit mit Problemen in der Offensive


    England hatte den Geheimfavoriten bei 30 Grad aber gut im Griff. Das Kombinationsspiel über die Außen funktionierte bei den Franzosen nicht wie gewohnt, zudem standen die "Three Lions" ihren Gegenspielern bei der Ballannahme ständig auf den Füßen. Und wenn die Franzosen den Ball verloren, ging es ab in Richtung französisches Tor - so beispielsweise in der 15. Minute, als James Milner nach einem Steilpass Schlussmann Hugo Lloris umkurvte, im Fallen jedoch nicht mehr die Kontrolle über den Schuss aus spitzem Winkel hatte - daneben.


    Bei der "Equipe Tricolore" hakte es vorne lange, Ribery ruderte nach 20 Minuten schon wild mit den Armen, um den Mitspielern die gewünschten Laufwege anzuzeigen. Diese Szene wiederholte sich nach einer Stunde, obwohl etwas mehr Druck vonseiten der Franzosen kam.


    Nasri trifft aus 18 Metern ins Torwart-Eck


    Vor der Pause hatten rund 5000 Engländer (ebenso viele französische Fans waren gekommen) freudetrunken die Nationalhymne angestimmt, als plötzlich mal etwas klappte beim Weltmeister von 1998. Nasri traf mit einem strammen Schuss aus 18 Metern ins Torwart-Eck und ließ die englische Kurve verstummen.


    Bei Frankreich lief auch nach der Pause viel über links, also über Ribery. Das hatte England jedoch inzwischen längst durchschaut, weswegen die Räume eng waren. Ein Zeichen, dass dies die Franzosen nervte, waren vermehrte Fernschüsse - wie jener von Benzema in der 64. Minute. Hart hielt den tückischen Ball, der kurz vor ihm aufsetzte, fest. Wenn Ribery mal in Tornähe kam, dann von rechts: Hart entschärfte aber auch diesen Schuss aus spitzem Winkel klasse (75).


    Quelle: dfb.de

  • Gastgeber Ukraine dank Schewtschenko mit Traumstart


    Das Idol Andrej Schewtschenko hat die EM-Euphorie in der Ukraine zum überkochen gebracht. Der 35 Jahre alte frühere Weltklassestürmer erzielte beim 2:1 (0:0) des EM-Mitausrichters gegen Schweden beide Tore (55./61.) und versetzte nicht nur die ukrainischen Anhänger im Olympiastadion von Kiew, sondern ein ganzes Land in Ekstase. Nach dem Sieg im historischen ersten Spiel bei einer EM-Endrunde warten auf die Mannschaft von Oleg Blochin in der Gruppe D allerdings noch zwei schwere Brocken: England und Frankreich. Beide hatten sich zuvor 1:1 getrennt.


    Schewtschenko entschied in einer lebhaften zweiten Halbzeit vor 64.290 Zuschauern auch das Duell der Superstars für sich. Zlatan Ibrahimovic hatte Schweden zunächst in Führung gebracht (52.), in der 39. Minute allerdings völlig freistehend per Kopfball nur den Pfosten getroffen. Außer "Ibrakadabra" hatten die Schweden allerdings wenig Zauberhaftes zu bieten. Insgesamt war die Ukraine, zuvor nur bei der WM 2006 Teilnehmer an einem großen Turnier, erkennbar besser, im Spiel nach vorne schneller.


    Stehende Ovationen für den Matchwinner


    Die Begeisterung war schier unermesslich. Jahrelang hatte die Ukraine auf diesen Tag gewartet, auf die Chance, erstmals bei einer EM-Endrunde mitspielen zu können. Als zum Anpfiff hin der übliche Zehn-Sekunden-Countdown mitgezählt wurde, flippten die Ukrainer völlig aus. Es war deutlich zu spüren und zu hören, wie sehr das Land dieses Spiel in seiner Hauptstadt herbeigesehnt hatte.


    Bei den Treffern von Schewtschenko riss es die etwa 50.000 ukrainischen Fans von den Sitzen, ihr Jubel war so laut, dass das neue Dach des Stadions beinahe davonzufliegen schien. Bei "Schewas" Auswechslung in der 82. Minute gab es "Standing Ovations". Den Mann des Abends hielt es aber nicht auf der Bank. Im Stehen verfolgte er die letzten Minuten.


    Schewtschenko läuft als Kapitän auf


    Schewtschenko hatte ein wenig überraschend in der Startformation gestanden, und er trug auch die Kapitänsbinde, sonst das Privileg von Anatoli Timoschtschuk (Bayern München). Im Angriff erhielt "Schewa" Unterstützung vom früheren Bundesliga-Profi Andrej Woronin. Timoschtschuk ließ sich bei den Angriffen der Schweden weit zurückfallen, um Ibrahimovic aus dem Spiel zu nehmen - was nicht immer gelang.


    Zunächst einmal war trotz großer Vorfreude erst mal gar nichts passiert - bis zur 17. Minute. Dann flog ein Ball von Ibrahimovic in den Strafraum - der ukrainische Torhüter Andrej Pjatow musste sich dabei gewaltig strecken, um ihn wegzufausten. Pjatow ist Torhüter Nummer vier in der Ukraine. Die Nummer eins und zwei sind verletzt, die Nummer drei, Alexander Ribka, ist wegen Dopings gesperrt. Ribka wiederum ist beim ukrainischen Renommierklub Schachtjor Donezk die Nummer eins - vor Pjatow. Die Nummer vier hielt aber wie eine Eins - auch beim strammen Schuss von Ibrahimovic in der 75. Minute.


    Elmander bei den Schweden zunächst auf der Bank


    Vor Ibrahimovic lief Markus Rosenberg (bislang Werder Bremen) auf, der schwedische Nationaltrainer Erik Hamrén ließ dafür den gerade erst nach einer Fraktur im rechten Fuß genesenen Johan Elmander auf der Bank. Rosenberg war es dann auch, der in der 31. Minute den ersten Schuss direkt auf eines der beiden Tore abgab, doch Pjatow war auf dem Posten.


    Wohl, weil die Ukraine sonst nicht durchkam, vesuchte es Woronin dann in der 35. Minute mal aus der Distanz und brachte Torwart Andreas Isaksson mit seinem Schuss in Verlegenheit - ein Tor glückte ihm gleichwohl nicht. Auch nicht drei Minuten später, als im schwedischen Strafraum erst Schewtschenko und dann Andrej Jarmolenko die Führung vergaben.


    Quelle: dfb.de

  • Tschechien nach Sieg wieder im Rennen, Griechen vor dem Aus


    Blitztore aus der Bundesliga haben Tschechien bei der EM zurück ins Spiel gebracht. Der Wolfsburger Petr Jiracek (3.) und sein künftiger Vereinskollege Vaclav Pilar (6.) führten die "Reprezentace" mit zwei Treffern innerhalb von drei Minuten zu einem 2:1 (2:0) gegen Griechenland. Nach dem Debakel zum EM-Auftakt gegen Russland (1:4) haben die Tschechen wieder alle Chancen, einen der ersten beiden Plätze in der Gruppe A zu erreichen und ins Viertelfinale einzuziehen. Der Gegner dort käme dann aus der deutschen Gruppe B. Griechenland steht nach dem 1:1 im Eröffnungsspiel gegen Polen dagegen vor dem Aus.


    Tschechiens Weltklassetorhüter Petr Cech hatte die Begegnung gegen den Europameister von 2004 zum "wichtigsten Spiel der Vorrunde" erklärt. Cech ließ die Griechen mit einem seltenen Patzer aber auch noch einmal herankommen. Nach einem Missverständnis mit Vordermann Tomas Sivok bekam der Champions-League-Sieger vom FC Chelsea den Ball nicht zu fassen, der eingewechselte Theofanis Gekas schaltete blitzschnell und erzielte den Anschlusstreffer (53.). Danach drängte Griechenland vor 41.000 Zuschauern energisch auf den Ausgleich - ohne Erfolg.


    Tschechen mit fulminanter Anfangsphase


    Die Tschechen hatten es zunächst auf die Innenverteidigung der Griechen abgesehen, die nach dem Ausfall von Avraam Papadopoulous (Kreuzbandriss) und Sokratis von Werder Bremen (Gelb-Rot-Sperre) neu formiert worden war. Gleich der erste Versuch gelang: Tomas Hübschmann passte steil durch die griechische Viererkette - Jiracek vollendete. Zweiter Versuch: Hereingabe von Theodor Gebre Selassie - Pilar schubste den Ball im Fallen mit dem linken Knie ins Tor.


    Papadopoulos und Co. sehen schlecht aus


    Die Tschechen waren im Gegensatz zum Spiel gegen Russland hellwach, die Griechen mit ihrer neuen Abwehr um Kyriakos Papadopoulos von Schalke 04 und Mittelfeldspieler Kostas Katsouranis im Tiefschlaf. Und dann kam, als sich die Hellenen gerade ein wenig gefangen hatten, auch noch Pech dazu: Torhüter Kostas Chalkias, einer von drei Europameistern von 2004, musste wegen einer Verletzung am Oberschenkel raus, Michalis Sifakis kam (23.). Einem Treffer von Giorgos Fotakis (41.) wurde wegen einer Abseitsposition die Anerkennung verweigert.


    Sifakis stand gerade fünf Minuten im Tor, da musste er sich schon erstmals lang machen: Einen Schuss des ehemaligen Dortmunders Tomas Rosicky (28.) konnte er gerade noch zur Ecke lenken. Auf ihrer schnellen Führung wollten sich die Tschechen nicht ausruhen, sie machten weiter Druck, sie wirkten wesentlich lebhafter und leichtfüßiger als gegen Russland, bei dem sie aussahen, als hätten sie Blei in den Schuhen.


    Nach dem Anschlusstreffer schienen den Tschechen die Beine schwer zu werden, teilweise wirkten sie völlig verunsichert. Die Griechen machten Druck, wurden von 5000 Anhängern angefeuert, wollten den Ausgleich erzwingen - Chancen dafür aber hatten sie kaum.


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    Polen droht nach Remis gegen Russland Vorrunden-Aus


    Ein Traumtor von Jakub Blaszczykowski lässt EM-Gastgeber Polen weiter auf den Viertelfinal-Einzug hoffen. Der Dortmunder Flügelspieler rettete seiner Mannschaft im brisanten Duell mit dem Erzrivalen Russland im zweiten Gruppenspiel ein 1:1 (0:1) - und dennoch steht Polen gegen Tschechien am Samstag in Breslau mit dem Rücken zur Wand. Ein Sieg: K.o.-Runde, kein Sieg: das Aus. Russland reicht schon ein Unentschieden gegen Griechenland für den Einzug in die Runde der letzten Acht.


    Immerhin haben die Polen ihr Schicksal nach Blaszczykowskis stürmisch umjubeltem Ausgleichstreffer (57.) selbst in der Hand. "Kuba" fasste sich in einer teils turbulenten zweiten Halbzeit aus 18 Metern nach Zuspiel von Lukasz Piszczek ein Herz - eine Dortmunder Co-Produktion. Alan Dsagojew (37.) hatte Russland mit seinem dritten Treffer bei der EM in Führung gebracht. Hätte sie Bestand gehabt, wäre die Sbornaja bereits durch gewesen.


    Wolfgang Stark mit souveräner Leistung


    Unter der Leitung des souveränen Schiedsrichters Wolfgang Stark (Ergolding) war die russische Auswahl zunächst überlegen, Polens "Bialo-Czerwoni" (die Weiß-Roten) hatten aber die besseren Chancen. Der künftige Stuttgarter Sebastian Boenisch lenkte den Ball nach einer Flanke von Ludovic Obraniak aus kurzer Distanz mit dem linken Knie Richtung Tor - Russlands Torhüter Wjatscheslaw Malafejew parierte (7.). Vier Minuten später schloss Robert Lewandowski von Borussia Dortmund aus 20 Metern ab, sein Schuss verfehlte den Winkel des russischen Tores knapp.


    Auch Stark war in einem heißblütigen Duell gefordert - und stets auf Ballhöhe. Er musste eine knifflige Situation bewerten, als Damien Perquis im eigenen Strafraum rustikal zu Werke ging; seine Entscheidung, keinen Elfmeter zu geben, war vertretbar. Definitiv korrekt war, Abseits anzuzeigen, als Eugen Polanski (FSV Mainz 05) ins russische Tor getroffen hatte (18.).


    Robert Lewandowski hatte es schwer, seine Gegenspieler waren keineswegs zimperlich. Sergej Ignaschewitsch und Alexej Beresuzki gingen sofort auf die Knochen, sie waren nicht willens, dem Dortmunder Star-Torjäger auch nur einen Quadratzentimeter Raum zu geben.


    Die Polen waren da weniger achtsam: Dsagojew verlängerte eine Flanke von Andrej Arschawin mit der rechten Schulter ungehindert ins Tor. Das stachelte die Polen an, die fortan schwungvoll nach vorne spielten, dabei aber auch ihre Abwehr entblößten. Leidenschaftlich, bisweilen auch ungestüm rannte Polen auch nach dem Ausgleich an - Malafejew rettete klasse gegen Polanski (68.). Russland wirkte kontrollierter, lauerte in mitreißender Atmosphäre auf den Knockout - vergeblich.


    Quelle: dfb.de

  • Portugal wahrt seine Viertelfinalchancen


    Trotz "Chancentod" Cristiano Ronaldo hat Portugal Danish Dynamite entschärft und einen EM-Albtraum vorerst vermieden. Die Portugiesen wahrten mit einem glücklichen 3:2 (2:1) im zweiten Gruppenspiel gegen den Holland-Schreck Dänemark die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale. Dank Silvestre Varela (87.), der die vergebenen Großchancen Ronaldos vergessen ließ, wird das Duell mit den Niederlanden am Sonntag zum Endspiel. Das gilt für die Dänen im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland ebenso.


    Es war wieder nicht Ronaldo, der explodierte. Der teuerste Fußballer der Welt war wie schon gegen die DFB-Auswahl mehrmals im Abschluss überhastet, er ließ aber zumindest ab und an seine Mitspieler glänzen. An der Vorbereitung der Tore durch Pepe (24.) und Hélder Postiga (36.) war er aber nicht beteiligt. Für Dänemark traf Nicklas Bendtner (41./80.). Ronaldo brachte zweimal das Kunststück fertig, freistehend vor Dänemarks Torhüter Stephan Andersen den Ball nicht im Tor unterzubringen (50./78.).


    Nach sechs Minuten hatte Portugals Trainer Paolo Bento auf seinem Notizblock schon vier Eckbälle des Gegners notiert, zweimal mussten sich portugiesische Spieler in Schüsse der Dänen werfen. Von der hochgelobten "Abteilung Attacke" um Ronaldo und Nani dagegen war zunächst wenig zu sehen - zu eng war die argwöhnische "Begleitung". Ronaldo versuchte sich zu entziehen, indem er in die Mitte auswich, forderte dort den Ball, was ihm hin und wieder eine gute Schusschance einbrachte (17.).


    Varela erlöst Portugal


    Was Dänemark in vier Versuchen nicht gelungen war, schaffte Portugal dann schon im zweiten Anlauf: ein Tor nach einem Eckball. Joao Moutinho trat ihn, zirkelte auf den kurzen Pfosten, Innenverteidiger Pepe löste sich von Dänemarks Kapitän Daniel Agger - 1:0, eine Erlösung für die Portugiesen. Ronaldo kam nun auch besser ins Spiel, scheiterte mit seinen gefürchteten Flatter-Freistößen an der dänischen Abwehrmauer (34.) oder schoss über das Tor.


    Postiga traf dann nach einem genialen Pass von Nani mit seinem ersten Torschuss des Turniers. Bento jubelte wie wild. Minuten später schimpfte er aber, als Bendtner einen kollektiven Tiefschlaf der portugiesischen Defensive zum Anschlusstreffer nutzte. So musste Portugal weiter zittern, und die Dänen rochen Lunte, denn sattelfest war die Abwehr auch in der zweiten Halbzeit nicht immer.


    Quelle: dfb.de

  • Gomez stößt Tor zum Viertelfinale auf


    Deutschland steht nach einem 2:1 (2:0) im zweiten Gruppenspiel gegen die Niederlande mit einem Bein im Viertelfinale der EURO in Polen und der Ukraine. Mario Gomez war mit seinen beiden Treffern in der ersten Halbzeit der Matchwinner für die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw. Gegen Dänemark (Sonntag, 20.45 Uhr, live in der ARD) genügt der deutschen Nationalmannschaft nun schon ein Remis, um sicher in der K.o.-Runde zu stehen.


    Die Niederländer erwischten vor 37.750 Zuschauern in Charkiw den besseren Start. Robin van Persie hatte nach sechs Minuten gleich eine gute Chance, tauchte nach einem langen Pass von Mark van Bommel alleine vor Torhüter Manuel Neuer auf - der stand aber perfekt. Und doch hätte nicht viel gefehlt, und Deutschland wäre früh in Führung gegangen. Mesut Özil zog aus 17 Metern ab, traf nur den Pfosten, von dort fiel der Ball direkt in die Arme des bereits am Boden liegenden Maarten Stekelenburg (9.).


    Gomez schlägt gleich zweimal zu


    Die Niederländer kamen dem deutschen Tor in der ersten Viertelstunde ein paar Mal bedrohlich nahe. Einmal musste Jerome Boateng in höchster Not klären, einmal Mats Hummels. Dann kam der erste große Auftritt von Gomez: Nach einem Traumpass von Bastian Schweinsteiger drehte sich der Münchner bei der Ballannahme elegant um die eigene Achse: Schuss, Tor (24.).


    Deutschland hatte nun Oberwasser. Holger Badstuber hätte eine knappe Viertelstunde später fast das 2:0 erzielt: Nach einem Freistoß von Mesut Özil von der rechten Seite köpfte er den Ball jedoch in die Arme von Stekelenburg (37.). Nur eine Minute später aber jubelten die Deutschen trotzdem. Wieder Pass Schweinsteiger, und diesmal jagte Gomez den Ball aus halbrechter Position fulminant ins Netz (38.).


    Fast wäre unmittelbar vor der Halbzeitpause sogar das dritte deutsche Tor gefallen, doch einen von Arjen Robben gefährlich abgefälschten Freistoß von Schweinsteiger lenkte Stekelenburg mit Mühe über die Latte (45.).


    Spielkontrolle in Halbzeit zwei


    Zu Beginn der zweiten Halbzeit behielt die deutsche Elf die Spielkontrolle und arbeitete weiter konsequent nach vorne. Nach einem feinen Solo über gut 40 Meter hatte Innenverteidiger Mats Hummels gleich eine Doppelchance zum 3:0, Stekelenburg war aber auf dem Posten (52.).


    In der 58. Minute setzte "Oranje" seinerseits nach langer Zeit wieder ein offensives Ausrufezeichen, die Direktabnahme von Van Persie aus 16 Metern entschärfte Neuer allerdings glänzend. In der 62. Minute zielte Wesley Sneijder nur knapp am deutschen Tor vorbei.


    Van Persie macht es noch einmal spannend


    Die Niederlande drängte jetzt auf den Anschlusstreffer, den Jerome Boateng mit letztem Einsatz gegen einen Schuss Sneijders noch verhindern konnte (71.). Wenig später fiel das 2:1 dann doch: Van Persie setzte sich auf der linken Seite durch, zog in die Mitte und ließ Neuer aus 20 Metern keine Abwehrchance (73.).


    Das Spiel wogte jetzt hin und her. Der Vize-Weltmeister von 2010 warf alles nach vorne, die deutsche Mannschaft versuchte es ihrerseits mit Konterspiel. Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr. In der Schlussphase gab es noch einen Wermutstropfen aus deutscher Sicht: Boateng sah die zweite Gelbe Karte im Turnier und muss gegen Dänemark aussetzen.


    Quelle: dfb.de

  • Mandzukic rettet Kroatien einen Zähler


    Italien hat fast fertig: Nur ein Sieg gegen Giovanni Trapattoni kann dem Weltmeister von 2006 noch den Einzug ins EM-Viertelfinale retten. Gegen Kroatien kam die "Squadra Azzurra" auch in ihrem zweiten Gruppenspiel nicht über ein Unentschieden hinaus und muss nach dem 1:1 (1:0) nun unbedingt gegen "Traps" Iren gewinnen.


    Kroatien (vier Punkte) dagegen könnte sich nach dem 3:1 zum Auftakt gegen die "Boys in Green" im günstigsten Fall sogar eine Niederlage gegen Titelverteidiger Spanien leisten - und stünde dennoch wie vor vier Jahren in der K.o.-Runde.


    Pirlo trifft mit direkt verwandeltem Freistoß


    Spielverderber für die Italiener war Mario Mandzukic. Der Angreifer vom VfL Wolfsburg, bereits zweifacher Torschütze beim Sieg gegen Irland, belohnte in der 72. Minute das Anrennen seiner Mannschaft. Von Ivan Strinic bedient, schoss er aus kurzer Distanz mit voller Wucht an den Innenpfosten, von dort prallte der Ball ins Tor. Andrea Pirlo, der Stratege der Azzurri schon beim WM-Triumph 2006, hatte die Italiener mit einem direkt verwandelten Freistoß in Führung gebracht (39.).


    Italien droht damit eine Wiederholung von 2010. Bei der WM in Südafrika war die "Squadra Azzurra" ohne Sieg in der Vorrunde ausgeschieden. Dabei hatte der Europameister von 1968 gegen Kroatien, das seit der Unabhängigkeit 1991 auch im sechsten Spiel gegen den Nachbarn ohne Niederlage blieb, gut begonnen. Das Spiel vor 37.096 Zuschauern in Posen hatte in der ersten Halbzeit wenig Spektakuläres zu bieten, vom Geniestreich Pirlos mal abgesehen. Nach der Pause wollte Italien das Ergebnis verwalten, Kroatien war immerhin bemüht um den Ausgleich - und wurde belohnt.


    Prandelli lässt di Natale zunächst erneut auf der Bank


    Bei den Italienern war die Konstanz die Überraschung. Trainer Cesare Prandelli gab tatsächlich Mario Balotelli eine erneute Chance im Sturm, obwohl der junge Exzentriker sich beim 1:1 gegen Spanien vor dem gegnerischen Tor blamiert hatte. Torschütze Antonio Di Natale dagegen saß auf der Bank. Immerhin hatte Balotelli aber gleich eine gefährliche Szene (3.), wenig später knallte Claudio Marchisio von der Strafraumgrenze auf das kroatische Tor, der Ball ging knapp am Winkel vorbei (11.).


    Auch taktisch beließ Prandelli alles beim Alten: Ein 3-5-2 mit dem Mittelfeldspieler Daniele de Rossi in der Abwehrzentrale, das bei Bedarf blitzschnell in ein 5-3-2 umgewandelt wurde. Kroatiens Trainer Slaven Bilic setzte auf ein Bundesliga-Quartett mit Mandzukic, dem Doppel-Torschützen beim 3:1 gegen Irland. Mandzukic sah jedoch lange keinen Ball: Wenn mal eine Flanke in den Strafraum kam, war sie meist zu hoch oder zu schnell.


    Mandzukic nutzt seine erste Großchance


    Ansonsten passierte nicht viel. Die italienische Defensive stand halbwegs sicher, den Kreativen um Antonio Cassano fehlten die Ideen. Kroatien war lange nicht allzu sehr am Mitspielen interessiert - obwohl ein Sieg schon den direkten Einzug ins Viertelfinale versprach. Rund 37.096 Zuschauer langweilten sich daher zunächst, etwa 2500 Plätze waren in der Posener Arena ohnehin leer geblieben.


    Aufregend wurde es erst wieder in der 37. Minute, als Marchisio sich aus einem Zweikampf herausdrehte, alleine vor Kroatiens Torhüter Stipe Pletikosa stand, aber zweimal aus nächster Nähe scheiterte. Cassano hatte die Szene mit einem herrlichen Pass eingeleitet. Dann kam Pirlos Auftritt - der Weltmeister von 2006 zirkelte den Ball über die Mauer, Pletikosa flog vergeblich. Kroatien wehrte sich spät, aber mit Macht. Mandzukic nutzte seine erste Großchance.


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    Torres ebnet Spanien den Weg zum Sieg


    Ausgerechnet "Torero" Fernando Torres hat die Taktik-Diskussion um die spanische Passmaschine beendet und Irland vorzeitig den Weg ins EM-Viertelfinale versperrt. Torres, im Auftaktspiel gegen Italien (1:1) noch Leidtragender der Null-Stürmer-Taktik von Nationaltrainer Vicente del Bosque, ebnete dem Titelverteidiger mit zwei Treffern (4., 70.) den Weg zu einem 4:0 (1:0) gegen Giovanni Trapattonis "Grüne Jungs". Die Iren haben damit als erste Mannschaft keine Chance mehr auf den Einzug in die K.o.-Runde. Kurios: Trap kann am letzten Spieltag noch seine Italiener rauswerfen.


    Spanien ist nach dem höchsten Sieg dieser EM Tabellenführer der Gruppe C, steht aber trotz des Erfolgs, zu dem David Silva (48.) und Cesc Fàbregas (82.) die weiteren Treffer beisteuerten, nur an der Schwelle zum Viertelfinale. Um sicher weiterzukommen, benötigt der Welt- und Europameister am letzten Spieltag einen Sieg gegen Kroatien. Bereits bei einem Unentschieden liefe die "Rote Furie" (4 Punkte) Gefahr, hinter den Kroaten (4 Punkte) und den Italienern (2) zu landen. Die Konkurrenten hatten sich zuvor 1:1 getrennt. Sie stehen am letzten Spieltag ebenfalls vor einem "Endspiel".


    Torres sorgt für die frühe Führung


    Nach dem unbefriedigenden Unentschieden gegen Italien stand der Sieg der Spanier gegen Irland nie infrage, allein schon wegen Torres. Del Bosque hatte sich nach den Diskussionen um seine Taktik gegen die Squadra Azzurra tatsächlich dazu entschlossen, Mittelfeldspieler Fàbregas, Torschütze im Auftaktspiel, auf die Bank zu setzen. Es kam Torres, Matchwinner des EM-Finals 2008 gegen Deutschland (1:0). Die Entscheidung ließ Weltmeistertrainer del Bosque vor 39.150 Zuschauern in der "Bernstein"-Arena in Danzig als weisen Mann erscheinen.


    Torres, losgelassen wie ein Rennpferd, das endlich aus der Box darf, machte in der Tat gleich das, was einen Torjäger auszeichnet. Die Iren fingen einen genialen Pass von Andrés Iniesta ab, trödelten dann jedoch herum, Torres ging energisch dazwischen, umkurvte Stephan Ward und schoss den Ball mit Gewalt ins Netz. 3:47 Minuten waren gespielt - es war das schnellste Tor der spanischen EM-Geschichte. Beim Jubel zeigte der Schütze mit dem Zeigefinger auf sein Ohr. Ende der Diskussion. In der 74. Minute wurde er unter Applaus ausgewechselt.


    Irland nicht mehr als ein Sparringspartner


    Torres hatte zuvor offensichtlich Nachholbedarf. Während hinter ihm die Passmaschine wie geschmiert lief, rannte der Angreifer vorne kreuz und quer, riss Lücken, bot sich an, hatte weitere Chancen. Spanien war überlegen, ließ den Ball laufen, war in Strafraumnähe aber oft viel zu verspielt. Sie wollten den Ball ins Tor tragen, was immerhin noch Silva mit einem überlegten Schieber, erneut Torres und Fàbregas gelang. Trotzdem spiegelte die Torausbeute nicht im Geringsten die Dominanz der Spanier wider.


    Und Trapattonis Iren? Waren Sparringspartner. Sie standen auf dem Platz - und hatten damit immerhin den besten Blick auf das spanische "Tiki-Taka". An den Ball, den ihre Gegenspieler bei strömendem Regen mit der gewohnten Geschwindigkeit über den nassen Rasen passten, kamen sie nur selten. Ihre Versuche, sich dem Tor von Iker Casillas zu nähern, wirkten zaghaft und wenig durchdacht. Zumeist waren sie damit beschäftigt, ihr Tor zu verbarrikadieren.


    Quelle: dfb.de

  • Großartiges Spiel von Spanien heute Abend. Hat Spaß gemacht. Sehr sauber, fair, genaue Pässe und gute Tore. Irland war in dieser Partie eine reine Enttäuschung. ;)

  • Ribery und Co. schocken Co-Gastgeber Ukraine


    Gewitter, Unterbrechung - und dann schockte Frankreich die Ukraine. Während der EM-Gastgeber beim "Regentanz" in Donezk den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale verpasste, haben "Les Bleus" durch ihren ersten Sieg bei einem Turnier seit der WM 2006 die Chance auf den Einzug in die K.o.-Runde gewahrt.


    Die "Equipe Tricolore" übernahm durch das 2:0 (0:0) zunächst die Tabellenführung in der Gruppe D. Die Ukraine erlag nach dem 2:1 gegen Schweden zum EM-Auftakt wieder mal dem "Fluch von Donezk" - und dort muss sie auch ihr "Finale" gegen England spielen.


    Frankreich mit neuer Leidenschaft und Fortune


    Nach dem Wiederbeginn des zweiten Vorrundenspiels, das in der fünften Minute wegen eines schweren Gewitters für 58 Minuten unterbrochen worden war, wurden die 48.000 Zuschauer in der Donbass-Arena mit einem sehr unterhaltsamen Spiel für ihre Widerstandskraft belohnt. Tore sahen sie zwar zunächst nicht - in der zweiten Halbzeit jedoch nutzten die überlegenen Franzosen um den starken Franck Ribéry endlich ihre guten Chancen: Zunächst erlöste Jeremy Menez (53.) die Blauen, dann legte Yohan Cabaye (56.) nach.


    Für die Ukrainer um den diesmal glücklosen Andrej Schewtschenko war die Niederlage ein Stimmungstöter, die Franzosen haben die angespannte Lage in der Heimat und rund um die Mannschaft dagegen erst einmal beruhigt. Nach dem 1:1 zum EM-Auftakt gegen England hatte es erste Unruhe gegeben, doch gegen die Ukrainer spielte Frankreich mit neuer Leidenschaft und mehr Fortune. Cabaye hätte sogar auf 3:0 erhöhen können, traf aber nur den Pfosten (65.).


    Gute Chancen hatte es schon vor der Halbzeit gegeben. Frankreich hatte mehr vom Spiel, Ribéry war sehr auffällig, doch in Strafraumnähe war die "Equipe Tricolore" zunächst harmlos - wie schon gegen England. Und dann auch glücklos. Menez auf Vorlage von Ribéry (26.), Samir Nasri (29.) und Philippe Mexès (39.) verfehlten aus bester Position das Tor knapp oder scheiterten an Torhüter Andrej Pjatow.


    Die Ukraine, zunächst frenetisch angefeuert, lauerte auf Konter - und war hin und wieder selbst dem Führungstreffer nahe. In der 25. Minute strich ein Flachschuss von Andrej Jarmolenko knapp am Tor vorbei, Schwetschenko scheiterte am glänzend reagierenden Hugo Lloris (34.). Doch nach dem zweiten Treffer der Franzosen war die Hoffnung dahin, den "Fluch von Donezk" noch zu besiegen: Auch im sechsten Versuch gelang den Ukrainern kein Sieg in der Stadt in der Westukraine. Gegen Frankreich sind sie ebenfalls weiter sieglos.


    Heftiges Gewitter sorgt für Novum in der EM-Geschichte


    Höhere Gewalt hatte kurz nach Spielbeginn um 19 Uhr Ortszeit für ein Novum in der EM-Geschichte gesorgt. 4:17 Minuten nach dem Anpfiff blies der niederländische Schiedsrichter Björn Kuipers aus den Niederlanden kräftig in seine Pfeife - und unterbrach die Begegnung wegen eines heftigen Gewitters am nachtschwarzen Himmel über der Donbass-Arena. Die Spieler verschwanden in den Kabinen, die Zuschauer flüchteten von den Tribünen, über die Wassermassen in Sturzbächen flossen.


    Als es um zwei Minuten nach 20 Uhr Ortszeit schließlich weiterging, war das Spielfeld trotz des beinahe einstündigen Wolkenbruchs erstaunlicherweise perfekt bespielbar. Pfützen, wie einst bei der legendären Wasserschlacht zwischen Deutschland und Polen in Frankfurt bei der WM 1974, waren nicht zu sehen, der Ball rollte ungehindert. Zuvor hatten Platzwarte die deutlich sichtbaren Lachen unter anderem mit einem staubsaugerähnlichen Gerät verschwinden lassen.


    Und die Franzosen kamen in der zweiten Halbzeit immer besser in Schwung. Menez schloss auf Vorlage des eifrigen Karim Benzema den ersten guten Angriff ab, Cabaye nutzte einen weiteren Aussetzer in der Hintermannschaft der Ukrainer mit einem Flachschuss zum zweiten Treffer. Die Franzosen sind nun seit 23 Spielen unbesiegt.


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    England besiegelt Schwedens Vorrunden-Aus


    England hat bei der EM in Polen und der Ukraine Kurs auf das Viertelfinale genommen und Schweden den Einzug in die K.o.-Runde vorzeitig verbaut. Der Weltmeister von 1966 besiegte die Skandinavier in Kiew in einem packenden Spiel mit 3:2 (1:0) und benötigt damit im abschließenden Gruppenspiel gegen die Ukraine am kommenden Dienstag nur noch einen Punkt, um in die Runde der besten Acht einzuziehen. Schweden hat als punktloses Schlusslicht der Gruppe D keine Chance mehr, das Viertelfinale zu erreichen.


    Andy Carroll (23.) brachte die Engländer zunächst in Führung. Ein Eigentor von Glen Johnson (49.) und ein Treffer von Olof Mellberg (59.) drehten zunächst die Begegnung. Doch England schlug durch Theo Walcott (64.) und Danny Welbeck (78.) zurück.


    Quelle: dfb.de