EURO 2012 (inkl. Qualifikationsspiele)

  • Co-Gastgeber Polen ausgeschieden, Tschechien Gruppensieger


    Polen ist ausgeschieden, Tschechien dagegen steht als möglicher Gegner der deutschen Nationalmannschaft im EM-Viertelfinale. In einem direkten Duell um den Einzug in die K.o.-Runde unterlag Co-Gastgeber Polen nach zuvor zwei Unentschieden dem EM-Finalisten von 1996 0:1 (0:0) und ist damit als zweiter Ausrichter einer EM-Endrunde nach Österreich 2008 ohne Sieg bereits in der Vorrunde gescheitert.


    Die Tschechen beendete durch den späten Treffer von Petr Jiracek vom VfL Wolfsburg (72.) die Gruppe A als Tabellenerster vor Griechenland. Sie treffen damit am Donnerstag in Warschau auf den Zweitplatzierten der deutschen Gruppe B. Tschechien hatte zuvor 1:4 gegen Russland verloren und danach 2:1 gegen Griechenland gewonnen. Polen war gegen Griechenland und Russland jeweils nicht über ein 1:1 hinausgekommen. Der Europameister von 2004 belegt den zweiten Platz durch einen überraschenden Sieg (1:0) im zeitgleichen Spiel gegen Russland.


    Petr Cech: "Es ist unglaublich"


    "Wir hatten einige sehr schöne Momente bei dieser EM", sagte Jakub Blaszczykowski von Borussia Dortmund: "Leider ist es jetzt vorbei. Wir danken all unseren Fans." Tschechiens Torhüter Petr Cech sagte: "Es ist unglaublich. Der Druck war riesengroß. Vor allem nach der Pause, da wussten wir, dass wir drei Punkte brauchen. Aber wir wurden besser und besser und haben den Sieg verdient." Dann äußerte er einen Wunsch für das Viertelfinale: "Es ist besser, den Deutschen aus dem Weg zu gehen."


    Da Griechenland zur Halbzeit gegen Russland führte, waren nach der Pause vor 41.480 Zuschauern in Breslau Polen und Tschechen zum Toreschießen verdammt - oder mussten auf russische Schützenhilfe hoffen. Der Druck schien jedoch beide Mannschaften zunächst zu lähmen. Die Tschechen fühlten als Erste ihre Chance, suchten sie, bekamen sie - und dann stürzte Jiracek die Gastgeber in ein Tal der Tränen.


    Hatten die Polen das Tor des Startorhüters Petr Cech in den ersten 45 Minuten noch unter Dauerbeschuss genommen, kam danach nur noch wenig - zu wenig. Auch das Dortmunder Meistertrio Robert Lewandowski, Jakub Blaszczykowski und Lukasz Piszczek, in das der zweimalige WM-Dritte große Hoffnung gesetzt hatte, konnte nichts mehr ausrichten.


    Die Frage, die eine Nation bewegt hatte, beantwortete Franciszek Smuda um 19.45 Uhr. Stammtorhüter oder Volksheld? Volksheld, sagte Smuda und beorderte Przemyslaw Tyton zwischen die Pfosten. Der 25-Jährige hatte im Eröffnungsspiel nach der Roten Karte für Wojciech Szczesny einen Elfmeter gehalten. Nun war die etatmäßige Nummer eins wieder spielberechtigt - aber der Stammplatz weg.


    Nachdem Robert Lewandowski, Jakub Blaszczykowski und Co. mit 35.000 euphorischen Landsleuten "Noch ist Polen nicht verloren" gesungen hatten, begann das Spiel mit einer Kracherchance für Tschechien. Vaclav Pilar, der künftige Wolfsburger, wurde von Theodor Gebre Selassie perfekt freigespielt, säbelte zehn Meter vor dem Tor aber am Ball vorbei. Hätte Pilar ihn vernünftig getroffen, Tyton wäre wohl geschlagen gewesen.


    Dann rissen die Polen das Spiel an sich, Tschechien bekam Probleme im Minutentakt. Blaszczykowski - Außennetz, Blaszczykowski - Cech, Lewandowski - Außennetz, Sebastian Boenisch - Cech. Die Tschechen kamen kaum zum Luftholen, doch das poröse Abwehrbollwerk überstand im Wolkenbruch einige weitere Szenen, die äußerst brenzlig waren. Die polnischen Fans schienen zu verzweifeln, nach dem griechischen Tor in Warschau schlugen sie entsetzt die Hände vors Gesicht.


    Tschechien ohne Rosicky im Spielaufbau behäbig


    Im Aufbau waren die Tschechen ohne den angeschlagenen Spielmacher Tomas Rosicky behäbig. Daniel Kolar von Viktoria Pilsen war überfordert, den Mitspielern fehlten Ordnung, Übersicht und vor allem Ruhe. Immerhin: Nach 25 Minuten ließ der Dauerdruck der Polen nach - Tschechien hatte nun ab und an zumindest längere Phasen von Ballbesitz.


    Nach der Pause war Tyton das erste Mal richtig gefordert. Er reagierte glänzend, nachdem der tschechische Abwehrspieler Tomas Sivok freistehend aus drei Metern Entfernung auf das Tor geköpft hatte. Smuda war stinksauer, ruderte mit den Armen, doch es schien, als könne nur ein Geschenk des Himmels noch die Wende bringen. Die Wende kam nicht. Stattdessen Jiracek.


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    Griechenland als Zweiter im Viertelfinale


    EM-Aus für Geheimfavorit Russland, Griechenland darf sensationell in der EURO bleiben: Der Ex-Europameister bezwang die überhebliche "Sbornaja" nach einer beeindruckenden Defensivleistung 1:0 (1:0) und präsentierte sich beim Einzug ins Viertelfiale acht Jahre nach dem EM-Triumph unter ihrem deutschen Volkshelden Otto Rehhagel mal wieder als Favoritenschreck. Nun sind die Griechen als Zweiter der Gruppe A hinter Tschechien potenzieller deutscher Gegner in der ersten K.o.-Runde.


    Die Russen fielen durch die erste Niederlage nach 16 Spielen auch durch den 1:0-Sieg der Tschechen im Parallelspiel gegen Co-Gastgeber Polen auf den dritten Platz zurück. Ein Unentschieden hätte der Elf von Dick Advocaat bereits sicher zum Viertelfinaleinzug gereicht. "Wir haben sehr gut gespielt. Wir haben angegriffen, und Griechenland hat nur verteidigt. Leider ist unsere Serie heute gerissen, so ist Fußball", sagte der Niederländer.


    Rekordspieler Karagounis sorgt für goldenes Tor


    Schütze des goldenen Tores der Griechen war Kapitän Georgios Karagounis, der in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nach einem schweren Abwehrpatzer der Russen traf - ausgerechnet in seinem 120. Länderspiel, das ihn zum Rekordnationalspieler seines Landes machte.


    55.614 Zuschauer im Warschauer Nationalstadion sahen eine ebenso tempo- wie abwechslungsreiche erste Halbzeit, in der die seit 16 Spielen ungeschlagenen Russen insgesamt mehr vom Spiel hatten. Griechenland zeigte in der von Stürmer Theofanis Gekas als "wichtigstes Spiel seit zwei Jahren" bezeichneten Begegnung eine kampfstarke Leistung, setzte mit Kontern immer wieder Nadelstiche und lieferte den Russen lange ein Duell auf Augenhöhe.


    Auch die erste gute Chance der Begegnung gehörte den Griechen, als Russlands Keeper Wjatscheslaw Malafejew in letzter Sekunde vor dem ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönig Theofanis Gekas rettete (6.). Anschließend hatten die technisch starken Russen ihre beste Phase und zogen ihr gefürchtetes Kombinationsspiel auf: Andrej Arschawin scheiterte am glänzend parierenden Ersatztorhüter Michalis Sifakis (10.), Alexander Kerschakow verfehlte mit einem Distanzschuss das Tor nur um wenige Zentimeter (13.).


    Russland rennt in der Schlussphase vergeblich an


    Nach dem furiosen Auftakt verflachte die Begegnung zunächst. Während die Griechen das hohe Tempo oft nicht mitgehen konnten, leisteten sich phasenweise aufreizend lässige Russen im Mittelfeld zu viele Unachtsamkeiten. So auch in der 29. Minute, als Kerschakow im Strafraum lauerte, Kyriakos Papadopoulos von Schalke 04 jedoch zur Stelle war und klärte. In der 40. Minute verfehlte Roman Schirkow mit einem Schuss vom Strafraumeck das Tor der Griechen nur knapp.


    Nach der Pause wuchs die Spannung minütlich. Russland warf angesichts des drohenden Ausscheidens alles nach vorne, ermöglichte den Griechen aber auch gute Konterchancen. Knifflig wurde es in der 61. Minute, als der starke Karagounis im russischen Strafraum nach einer Berührung zu Fall kam und vehement Elfmeter forderte. Schiedsrichter Jonas Eriksson (Schweden) entschied auf Schwalbe und zeigte dem Kapitän Gelb.


    In der Schlussphase rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Tor der Griechen, allerdings fehlte den Russen gegen die kompakte Abwehr der Griechen die rettende Idee. Fast wäre gar das 2:0 für Griechenland gefallen, als ein Freistoß des zuletzt von Eintracht Frankfurt nach Monaco ausgeliehenen Giorgos Tzavellas am Pfosten landete (70.). In den letzten Minuten rannte Russland verzweifelt auf das Tor von Sifakis an.


    Quelle: dfb.de

  • Bender trifft spät und sichert den Gruppensieg


    Die deutsche Nationalmannschaft hat auch ihr drittes Vorrundenspiel bei der EURO 2012 in Polen und der Ukraine gewonnen und sich als Gruppensieger für das Viertelfinale qualifiziert. Gegen Dänemark gelang vor 32.990 Zuschauern in Lwiw ein 2:1 (1:1), nun wartet am Donnerstag (ab 20.45 Uhr) in Danzig Griechenland auf die DFB-Elf von Bundestrainer Joachim Löw. Lukas Podolski und Lars Bender sicherten mit ihren Toren den Sieg.


    Jubilar Podolski hatte sich in seinem 100. Länderspiel offensichtlich einiges vorgenommen. Ebenso wie Thomas Müller. Die beiden Flügelspieler brachten mit einer Co-Produktion kurz nach Spielbeginn fast schon die Führung: Podolski flankte von links - doch Müller brachte es irgendwie fertig, das ausgestreckte Bein von Torhüter Stephan Andersen anzuschießen (6.).


    Überlegenes Spiel


    Das Geschehen spielte sich in der Regel in der dänischen Spielhälfte ab. Die deutsche Mannschaft war überlegen, die Dänen konnten sich nur sporadisch befreien. Allerdings fehlte zunächst ein bisschen die Genauigkeit. Zunächst - denn in der 18. Minute ging es dann sehr präzise zu: Müller passte von rechts nach innen, Mario Gomez legte kurz und elegant mit der Hacke ab - und dann war Podolski da. Strammer Schuss mit rechts: 1:0.


    Es lief also alles nach Plan, für Podolski auch nach Wunsch, doch schnell erwies sich, dass der Bundestrainer nicht umsonst gewarnt hatte, dass Dänemark ein gefährlicher Gegner sei. Trainer Morten Olsen hatte zumindest Standardsituationen einstudieren lassen: Langer Eckball von Lars Jacobsen auf Nicklas Bendtner, ein Kopfball auf den alleingelassenen Michael Krohn-Dehli, Kopfball, Tor, 1:1 (24.).


    Dänischer Abwehrriegel


    Der Ausgleich kam überraschend und motivierte vor allem Podolski. Der Neu-Londoner hatte dann auch die große Chance zum 2:1, sein fulminanter Freistoß aus 19 Metern rauschte aber knapp über das Tor (37.). Kurz vor der Pause hätte dann auch Sami Khedira die erneute Führung erzielen können, spitzelte den Ball nach einem Patzer von William Kvist aber knapp am dänischen Tor vorbei (41.).


    Die Dänen kamen weiterhin selten vor das deutsche Tor, wenn, dann aber brandgefährlich. In der 51. Minute legte Bendtner glänzend für Jakob Poulsen ab, der aus 16 Metern aber lediglich den Außenpfosten traf. Danach wurde es wieder einseitig: Dänemark zog sich weit zurück und erwartete die DFB-Elf 30 Meter vor dem eigenen Gehäuse. Lange Zeit fehlten Özil und Co. die zündenden Ideen, um den Abwehrriegel zu knacken.


    Bender erlöst die deutsche Elf


    Der eingewechselte André Schürrle sorgte dann für Belebung, seinen Schuss aus spitzem Winkel entschärfte Andersen aber (67.). Die Skandinavier setzten ihrerseits sporadisch Nadelstiche: einen langen Ball von Daniel Agger konnte Bendtner aber nicht an Neuer vorbeispitzeln (75.).


    Dann kam der große Moment für Lars Bender. Der Stellvertreter des gesperrten Rechstverteidigers Jerome Boateng stahl sich bei einem Konter mit nach vorne und schob das Spielgerät aus sechs Metern zur erneuten Führung an Andersen vorbei ins Netz (80.). Es war in seinem neunten Länderspiel das erste Tor im deutschen Trikot.


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    Ronaldo führt Portugal ins Viertelfinale - Oranje gescheitert


    Oranje am Boden, Portugal dank Cristiano Ronaldo obenauf: Vize-Weltmeister Niederlande muss bei der EM in Polen und der Ukraine nach einer historisch schlechten Vorrunde die Heimreise antreten. Die Elftal verlor in Charkow nach zwei Ronaldo-Treffern mit 1:2 (1:1) und scheiterte trotz totaler Offensive bei ihrem Versuch, als erste Mannschaft in der EM-Geschichte nach zwei Niederlagen zum Auftakt doch noch ins Viertelfinale einzuziehen. Null Punkte aus drei Spielen - das gab's für Oranje noch nie.


    Die Portugiesen stehen dagegen im Viertelfinale, dank der ersten beiden Turniertreffer von Ronaldo (28. und 74.). Gegner des EM-Zweiten von 2004 in der ersten K.o.-Runde ist am Donnerstag in Warschau Tschechien.


    Rafael van der Vaart brachte die Niederlande zwar schon in der elften Minute mit 1:0 in Führung, doch danach was es vorbei mit der Oranje-Herrlichkeit. Ein Sieg mit zwei Toren Unterschied hätte hergemusst, gleichzeitig waren die Niederländer auf Schützenhilfe des Erzrivalen Deutschland angewiesen. Nur eins von beiden traf ein, die DFB-Elf gewann gegen Dänemark 2:1.


    Niederländer offensiv eingestellt


    Bondscoach Bert van Marwijk hatte schon mit der Aufstellung die Zeichen auf Offensive pur gestellt. Er brachte erstmals Bundesliga-Torschützenkönig Klaas-Jan Huntelaar von Beginn an. Ebenfalls neu in der voll auf Offensive ausgerichteten Startelf standen van der Vaart und Ron Vlaar, weichen mussten Kapitän Mark van Bommel, Jon Heitinga und Ibrahim Afellay. Portugals Trainer Paulo Bento vertraute der gleichen Elf wie beim 3:2-Sieg gegen Dänemark.


    Auf dem Rasen zahlte sich die totale Offensive zunächst aus, 37.445 Zuschauer in Charkow sahen zu Beginn eine überlegene Oranje-Mannschaft, die im Mittelfeld beinahe nach Belieben kombinieren durfte. Angetrieben vom starken van der Vaart sowie Flügelstürmer Arjen Robben setzte Holland die Portugiesen unter Dauerdruck und wurde früh belohnt: Nach Vorarbeit von Robben schoss van der Vaart in seinem 99. Länderspiel aus 20 Metern unhaltbar ein.


    Statt auf den zweiten Treffer zu drängen, zog sich das Oranje-Team nach der Führung überraschend zurück. Allen voran Portugals Superstar Cristiano Ronaldo schaltete einen Gang höher und riss das Spiel an sich. Pech hatte der Real-Torjäger, als er nach schöner Einzelleistung mit seinem Schuss nur den linken Außenpfosten (16.) traf. Zwei Minuten später konnte Helder Postiga einen bösen Schnitzer von Gregory van der Wiel nicht nutzen (18.), Raul Meireles traf kurz darauf das Außennetz (19.).


    In der Folge übernahm Portugal immer mehr das Kommando. Während Holland mit seinem flüssigen Kombinationsspiel kein Durchkommen mehr fand, nutzte die Seleccao gekonnt den entstehenden Freiraum. So auch beim Ausgleich: Nach einem Ballverlust spielte Joao Pereira einen Traumpass durch die unsichere niederländische Viererkette auf Ronaldo, der zu seinem ersten Turniertor vollendete. Kurz darauf hätte Ronaldo mit einem Flatterball aus 35 Metern sogar beinahe das 2:1 erzielt.


    Schwindende Elftal-Hoffnungen


    Nach der Pause begannen die Niederlande erneut druckvoll, die erhoffte schnelle Führung verpassten aber sowohl Huntelaar (51.) als auch Vlaar (54.). Mit zunehmender Spieldauer schwanden dann die Hoffnungen bei der Elftal. Während Robben und Co. die Enttäuschung immer deutlicher ins Gesicht geschrieben war, lauerten die Portugiesen nur noch auf Konter.


    Ein Gegenstoß wie aus dem Lehrbuch führte in der 67. Minute beinahe zum zweiten Tor der Portugiesen. Der spielfreudige Ronaldo überbrückte das gesamte Mittelfeld und bediente den mitgelaufenen Fabio Coentrao, der in Maarten Stekelenburg seinen Meister fand. Nachdem auch Nani freistehend an dem Oranje-Schlussmann gescheitert war, machte es Ronaldo höchstpersönlich: Nach einem Pass von Nani hatte der Superstar alle Zeit der Welt und vollendete überlegt zum 2:1. Van der Vaart traf in der 83. Minute mit einem Distanzschuss nur den Pfosten, ebenso Ronaldo kurz vor dem Abpfiff.


    Quelle: dfb.de

  • Cassano und Balotelli führen Italien ins Viertelfinale


    Italien hat dank Antonio Cassano und Mario Balotelli eine historische EM-Pleite verhindert. Die beiden Stürmer führten den viermaligen Weltmeister mit ihren Treffern in der 35. und 90. Minute gegen Irland zu einem hart erkämpften 2:0 (1:0) und damit ins Viertelfinale der Endrunde in Polen und der Ukraine.


    Selbst Italiens Trainerlegende Giovanni Trapattoni konnte auf der Bank der Iren nicht verhindern, dass sein Team ohne Punkt und mit 1:9 Toren die Heimreise antreten muss. Schon mit einem Unentschieden hätten "Trap" und seine "grünen Jungs" der skandalgeschüttelten Squadra Azzurra neben dem Vorrunden-Aus auch das schlechteste Ergebnis ihrer EM-Geschichte eingebrockt. Die Gelb-Rote Karte gegen Keith Andrews in der 89. Minute konnten die Iren locker verschmerzen.


    Immerhin machte es Trapattoni seinem Heimatland wie angekündigt schwer. Die Italiener begannen nervös und mit vielen Fehlern. 38.794 Zuschauer in Posen, darunter zahlreiche sangesfreudige Iren, sahen zwar feldüberlegene Italiener, denen jedoch über weite Strecken die Ideen fehlten. Irland stemmte sich mit einer massiven Abwehr und viel Leidenschaft gegen die dritte Niederlage in Folge.


    Gegen die starke Abwehr versuchten es die unter Siegzwang stehenden Italiener zunächst mit Kurzpass-Spiel, fanden jedoch kein Durchkommen. Nicht viel besser klappte es aus der Distanz: Federico Balzaretti (19.) verfehlte das Ziel aus 30 Metern ebenso wie der harmlose Spielmacher Andrea Pirlo (22.).


    Die Iren, bei denen Damien Duff in seinem 100. und wohl letzten Länderspiel die Kapitänsbinde trug, lauerten derweil auf Kontermöglichkeiten. Die wenigen Gelgenheiten verpufften allerdings ergebnislos, so auch bei der besten Chance durch Aiden McGeady (25.). Auf der Gegenseite hatte Antonio Di Natale Pech, als sein Schuss vom Elfmeterpunkt gegen den angelegten Arm des Verteidigers Sean St. Ledger prallte und Schiedsrichter Cüneyt Cakir (Türkei) auf Weiterspielen entschied (30.).


    Vor der Pause erhöhte Italien den Druck und wurde doch noch belohnt: Nach einer Ecke von Pirlo köpfte Cassano den Ball aufs Tor, eine Rettungsaktion von Duff erfolgte deutlich hinter der Linie.


    Mit der beruhigenden Führung im Rücken nahm Italien nach der Pause endlich das Heft in die Hand. Besonders Cassano brachte die irische Abwehr immer wieder in Verlegenheit und hatte gleich mehrfach seinen zweiten Treffer auf dem Fuß. Der 29-Jährige blieb allerdings ebenso in der vielbeinigen Defensive hängen (48./49.) wie Di Natale (55.), dem nach einem Alleingang die Luft ausging.


    In der Schlussphase konzentrierte sich der Viertelfinalist von 2008 nur noch darauf, den kostbaren Sieg über die Zeit zu retten. Echte Gefahr ging von den Iren ohnehin nicht aus, mehr als Fernschüsse brachte die harmlose Offensive nicht zustande. Der eingewechselte Balotelli machte kurz vor Schluss alles klar.


    Einziger Wermutstropfen für die Italiener war das mögliche EM-Aus von Giorgio Chiellini: Der Verteidiger verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am Knie und musste ausgewechselt werden.


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    Spanien holt sich den Gruppensieg


    Titelverteidiger Spanien hat sich mit einer Zitterpartie vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw für das EM-Viertelfinale qualifiziert und Kroatien aus dem Turnier geworfen. Der eingewechselte Jesus Navas entledigte den Welt- und Europameister in Danzig mit seinem Treffer zum 1:0 (0:0) in der 88. Minute aller Sorgen. Spanien trifft damit als Gruppensieger im Viertelfinale am Samstag in Donezk auf den Zweitplatzierten der Gruppe D mit Frankreich, England und der Ukraine. Auf Deutschland könnte die "Rote Furie" erst im Finale treffen.


    Zur Halbzeit hatte es für Spanien nicht gut ausgesehen. Italien führte gegen Irland, bei einem zeitgleichen Sieg der Kroaten wäre der Titelverteidiger vorzeitig draußen gewesen. Und in der 58. Minute wäre es tatsächlich beinahe so weit gewesen: Vor 39.076 Zuschauern kam der ehemalige Schalker Ivan Rakitic im Strafraum unbedrängt zum Kopfball, doch Torhüter Iker Casillas verhinderte den scheinbar sicheren Rückstand - und das Aus.


    Del Bosque mit glücklichem Händchen


    Spaniens Trainer Vicente del Bosque nahm drei Minuten später sogar seinen einzigen Stürmer Fernando Torres vom Feld und brachte in Jesus Navas einen Mittelfeldspieler, der Dortmunder Ivan Perisic hatte dennoch nochmal die Chance zu einem kroatischen 1:0 (78.). Del Bosque aber bewies ein glückliches Händchen: Er hatte Jesus Navas schließlich eingewechselt.


    Kroatien, bei einem Sieg der Italiener Leidtragender des Dreikampfs um die zwei Viertelfinalplätze, drängte mit Beginn der zweiten Halbzeit auf den Führungstreffer.


    Die spanische Passmaschine stotterte erheblich, im "Tiki-Taka"-Uhrwerk griffen die Rädchen noch nicht ineinander. Die Kroaten schafften es, kompakt zu stehen und den Ball in den eigenen Reihen zu passen, um den Weltmeister vom eigenen Tor fernzuhalten. Die erstmals bei der EM in den himmelblauen, an Uruguay erinnernden Auswärtstrikots spielenden Spanier mussten sich in Geduld üben. Chancen gab es in den ersten 20 Minuten keine, dann war es Torres, der aus spitzem Winkel schoss - doch Kroatiens Torhüter Stipe Pletikosa stellte seinen Fuß in den Weg (25.).


    Quelle: dfb.de

  • Rooney köpft England weiter - Ukraine ausgeschieden


    Die englische Nationalmannschaft hat dank Rückkehrer Wayne Rooney als Gruppensieger das Viertelfinale der Europameisterschaft erreicht und trifft in der Runde der letzten Acht am Sonntag (ab 20.45 Uhr) in Kiew auf den viermaligen Weltmeister Italien. Im letzten Vorrundenspiel der Gruppe D in Donezk siegten die "Three Lions" gegen den Co-Gastgeber Ukraine 1:0 (0:0).


    Die Entscheidung erzwang Rooney, der die ersten beiden Spiele in der Gruppenphase aufgrund einer Sperre verpasst hatte, mit seinem Tor vor 48.700 Zuschauern in der 48. Minute. Einem Treffer des Ukrainers Marco Devic in der 62. Minute wurde die Anerkennung verweigert, obwohl der Ball erst hinter der Linie von John Terry aus dem Tor befördert wurde.


    Die Hausherren, die zunächst ohne den verletzten Stürmerstar Andrej Schewtschenko angetreten waren, schieden aus. Schewtschenko wurde in der 70. Minute eingewechselt. Damit sind beide EM-Ausrichterländer im Viertelfinale der EURO nicht mehr vertreten, nachdem zuvor schon Polen in der Gruppe A gescheitert war.


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    Schweden siegt, aber Frankreich ist weiter


    Ex-Weltmeister Frankreich ist bei der EM in Polen und der Ukraine trotz der ersten Niederlage als Gruppenzweiter ins Viertelfinale eingezogen. Die Franzosen konnten sich am abschließenden Spieltag der Gruppe D in Kiew gegen die bereits zuvor gescheiterten Schweden eine überraschende 0:2 (0:0)-Niederlage erlauben.


    In der Runde der letzten Acht trifft der zweimalige Europameister am Samstag in Donezk auf Titelverteidiger und Weltmeister Spanien (ab 20.45 Uhr). Zlatan Ibrahimovic erzielte in der 54. Minute den Führungstreffer der Schweden. Sebastian Larsson stellte den Endstand her (90.+1). Für Frankreich war es die erste Pleite nach zuvor 23 Spielen ohne Niederlage.


    Quelle: dfb.de

  • Scoccer EM 2012 - Quarterfinal
    1. QF CZE - POR
    2. QF GER - GRE
    3. QF ESP - FRA
    4. QF ENG - ITA


    Scoccer EM 2012 - Semifinal
    Winner CZE-POR vs. Winner ESP-FRA
    Winner GER-GRE vs. Winner ENG-ITA


    Tippspielergebnisse WC 2010
    2. Platz WC-Gesamttippspiel
    2. Platz WC-TNA Tippspiel
    3. Platz WC-Euro- & Indytippspiel
    6. Platz WC-WWE Tippspiel

  • Ronaldo köpft Portugal ins Halbfinale


    Ein Cristiano Ronaldo in Klasse-Form lässt Portugal weiter vom ersten großen Titel träumen, Tschechien muss hingegen die Koffer packen. Der teuerste Fußballer der Welt führte seine Mannschaft beim ersten Viertelfinale der EM-Endrunde 2012 mit seinem Treffer in der 79. Minute zu einem 1:0 (0:0) gegen die Tschechen, Gegner im Halbfinale wird am Mittwoch in Donezk Welt- und Europameister Spanien oder Frankreich sein. Portugal hat es erst einmal in ein Endspiel geschafft - 2004, bei der EM-Endrunde im eigenen Land, gab es ein 0:1 gegen Griechenland.


    Nani: "Wir können alles erreichen"


    "Wenn wir weiter das tun, was nötig ist, können wir alles erreichen. Wir haben das Halbfinale erreicht, das ist ein Traum. Aber wir werden weiter für unseren ganz großen Traum arbeiten", sagte Ronaldos Mannschaftskollege Nani.


    Ronaldo war nach einer halbstündigen Anlaufphase die auffälligste Figur vor 55.590 Zuschauern im Nationalstadion von Warschau. Erst lieferte er sich noch ein kleines Privatduell mit dem Gestänge des tschechischen Tores: In der 49. Minute streifte ein Schuss aus 25 Metern den rechten Außenpfosten, zuvor hatte "CR7" in der ersten Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den Pfosten getreffon (45.+1). Dann, nach zahlreichen weiteren Gelegenheiten für die Portugiesen, klappte es endlich: Nach einer Flanke von Joao Moutinho köpfte der Superstar unhaltbar für Weltklasse-Torhüter Petr Cech ein.


    Den Sieg gegen Tschechien kann Portugal als gutes Omen werten. Tschechien war bei drei der vergangenen vier Endrunden jeweils am späteren Europameister gescheitert. 2004 unterlag der Europameister von 1976 (als Tschechoslowakei) im Halbfinale den Griechen (0:1), 1996 im Endspiel von Wembley nach dem Golden Goal von Oliver Bierhoff der deutschen Mannschaft (1:2).


    Die Tschechen hatten die erste gute Chance des Spiels. Vladimir Darida passte von rechts in den Strafraum, wo Milan Baros, 2004 noch Torschützenkönig der EM, den Ball knapp verfehlte (18.). Darida spielte auf der Position des an der Achillessehne verletzten Tomas Rosicky. Der Kapitän hatte wie beim letzten Gruppenspiel gegen den gescheiterten EM-Gastgeber Polen (1:0) auf der Bank Platz genommen. Chancen danach für Tschechien: spärlich.


    Portugal hat als einziger der acht Viertelfinalisten noch nie einen EM- oder WM-Titel gewonnen - und Ronaldo war erkennbar elektrisiert von der Chance, dies nun zu ändern. Wie sehr der Kapitän der Portugiesen unter Strom stand, wurde schon in der siebten Minute deutlich, als er nach einem schlampig gespielten Pass ins Aus erregt wie Rumpelstilzchen in die Luft sprang. Portugal war erkennbar bemüht, das Spiel zu kontrollieren, die Tschechen aber standen sehr geordnet.


    Das Publikum in Nationalstadion von Warschau hatte jedenfalls seinen Spaß. Unter dem geschlossenen Cabrio-Dach, das die Zuschauer vor Gewittern über der polnischen Haupstadt schützen sollte, schwappte schon nach gut zehn Minuten "La Ola" über die Ränge.


    Ronaldos Pfostentreffer mit Signalwirkung für Portugiesen


    Die ersten guten Szenen von Ronaldo blieben ohne Wirkung: Einen Fallrückzieher im Strafraum setzte er neben das Tor (33.), ebenso einen Freistoß von außerhalb (35.). Kurz danach Pech für Portugal: Helder Postiga musste mit einer Oberschenkelverletzung raus, es kam der frühere Bremer Hugo Almeida (40.).


    Spätestens der Pfostentreffer kurz vor der Pause hatte Signalwirkung für Portugal - und Ronaldo, der es nun wissen wollte. Die Mannschaft von Trainer Paulo Bento störte früher, sie war überlegen und dominierte das Spiel. Nur im Abschlus, da haperte es. Nicht zuletzt wegen Cech, der Schüsse von Nani (58.) und Joao Moutinho (64.) glänzend parierte. Ein Treffer von Almeida wurde wegen Abseits nicht anerkannt (59.), Nani schaufelte den Ball drüber (75.). Am Ende richtete es Ronaldo dann doch selbst.


    Quelle: dfb.de

  • DFB-Team knackt das griechische Abwehrbollwerk


    Die deutsche Nationalmannschaft steht im EM-Halbfinale. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw ließ sich im Viertelfinale in Danzig beim 4:2 (1:0) gegen Griechenland auch von einem überraschenden Ausgleichstor nicht aus der Ruhe bringen. Kapitän Philipp Lahm, Sami Khedira, Miroslav Klose und Marco Reus trafen für das DFB-Team. In der Runde der letzten Vier wartet nun am Donnerstag (ab 20.45 Uhr) in Warschau der Sieger des Viertelfinal-Duells zwischen England und Italien.


    Klose stand in seinem 120. Länderspiel vor 40.000 Zuschauern sofort im Blickpunkt. Bereits nach 35 Sekunden tauchte er nach Zauberpass von Mesut Özil vor dem griechischen Tor auf - der Bremer Sokratis rettete gerade noch zur Ecke. Eine gute Minute später rutschte Klose völlig freistehend nach einer Hereingabe von Marco Reus am Elfmeterpunkt weg (2.). Und in der vierten Minute lag der Ball im Tor der Griechen - Bastian Schweinsteiger hatte nach einem Schuss von Khedira allerdings aus Abseitsposition "abgestaubt".


    Schnelles Tor erwünscht


    Schnell war klar: Löw wollte ein schnelles Tor und setzte auf schnelles, direktes Passspiel. Das klappte bisweilen so gut wie beim Zuspiel von Sami Khedira auf Reus (12.) - der Gladbacher verzog.


    Weiterhin fehlte im deutschen Angriffsspiel die Präzision ein wenig, auch beim Abschluss: Özil schoss freistehend Torhüter Michalis Sifakis an (23.), der auffällige Reus scheiterte ebenfalls am griechischen Schlussmann (24.) und jagte den Ball kurz darauf aus guter Position neben das Tor (25.).


    Lahms Schuss findet den Weg ins Tor


    Auch André Schürrle meldete sich wenige Minuten später mit einem Schussversuch, aber auch er verzog nach feinem Solo aus halblinker Position (33.). Mit einem strammen Schuss aus 16 Metern belohnte dann Lahm die permanenten Angriffsbemühungen (39.). Schürrle hätte sogar noch vor der Pause erhöhen können, traf aber aus 17 Metern nur das Außennetz (45.).


    Das Bild änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nicht. Das deutsche Team versuchte sein Glück immer wieder über die Außenpositionen. Umso überraschender fiel der griechische Ausgleich. Nach Ballverlust in der Offensive ein Pass auf Dimitrios Salpingidis, der in der Mitte Giorgos Samaras bediente (55.).


    Khedira antwortet, Klose und Reus legen nach


    Kurz war die deutsche Elf geschockt, besann sich dann aber auf ihre Fähigkeiten - mit Erfolg. Der Ball wanderte einmal um den griechischen Strafraum zu Jerome Boateng, dessen Flanke Khedira volley aus elf Metern unter die Latte hämmerte (61.).


    Und Klose legte nach - einen Freistoß von Özil köpfte der Angreifer zum 3:1 ins griechische Netz (68.). Wenig später hätte der 34-Jährige beinahe sein 65. Länderspieltor folgen lassen, scheiterte aber aus kurzer Distanz (70.).


    Am vierten deutschen Tor war Klose aber trotzdem beteiligt. Er selbst scheiterte zwar an Sifakis, doch den Abpraller wuchtete Reus per Direktabnahme über die Unterkante der Latte ins Netz (74.). In der 80. Minute verpasste der inzwischen eingewechselte Mario Gomez sogar das fünfte Tor nach Vorarbeit Özils. Der zweite griechische Treffer durch einen verwandelten Handelfmeter von Salpingidis war nur noch Ergebniskosmetik (89.).


    Quelle: dfb.de

  • Titelverteidiger Spanien steht in der Vorschlussrunde


    Titelverteidiger Spanien ist dank Jubilar Xabi Alonso ins Halbfinale gegen Portugal eingezogen. Der 30-Jährige von Real Madrid erzielte im dritten EM-Viertelfinale in seinem 100. Länderspiel beide Treffer zum 2:0 (1:0) gegen Frankreich.


    Die effizienten Spanier sind dagegen nach ihrem 18. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage nur noch zwei Siege vom historischen Triple entfernt: Zwei EM-Titel in Folge und ein WM-Triumph dazwischen sind bislang noch keinem Team gelungen. Alonsos Treffer in der 19. Minute per Kopf und in der Nachspielzeit per Foulelfmeter (90.) brachten die spanische Überlegenheit nur unzureichend zum Ausdruck.


    Die Spanier dominierten das Spiel mit der "Null-Stürmer-Taktik" aus dem ersten Gruppenspiel gegen Italien (1:1) und sicherem Passspiel. Bayern-Star Franck Ribéry, noch einer der Bemühteren bei "Les Bleus", stand dem Treiben ebenso machtlos gegenüber wie seine Mitspieler.


    Erste gute Möglichkeit bringt zugleich die Führung


    Nach einer zerfahrenen Anfangsphase mit vielen Fehlpässen auf beiden Seiten rissen die Spanier die Begegnung an sich, zunächst jedoch ohne Erfolg. Die Bemühungen der "Furia Roja", die ihr typisches Passspiel aufzog, endeten meist vor dem Strafraum der Franzosen. Die "Équipe Tricolore" ließ jedoch ihrerseits in der Offensive jegliches Konzept vermissen, Stürmer Karim Benzema sah nahezu keinen Ball.


    Die erste gute Gelegenheit führte dann prompt zum Tor. Nach einer Flanke des aufgerückten Linksverteidigers Jordi Alba stand Xabi Alonso völlig frei im Strafraum und hatte keine Mühe, den Ball mit einem Kopfball-Aufsetzer aus 14 Metern zu versenken. Für den Routinier war es im 100. Länderspiel das 14. Tor, in der Nachspielzeit ließ er gleich noch Nummer 15 folgen.


    Die Franzosen erhöhten nach dem 0:1 etwas das Tempo, blieben jedoch das unterlegene Team. Auch Ribéry fand gegen den bissigen Álvaro Arbeloa kein Durchkommen und tauchte weitgehend ab. Die einzige Chance vor der Pause bot sich Yohan Cabaye, dessen Freistoß in der 32. Minute Iker Casillas parierte. Aus dem Spiel heraus blieb Frankreich in der Halbzeit ohne Torchance.


    Del Bosque beginnt erneut ohne echten Angreifer


    Spaniens Trainer Vicente del Bosque entschied sich erneut für seine "Null-Stürmer-Taktik", für Torjäger Fernando Torres begann Cesc Fabregas. Frankreichs Laurent Blanc ließ Hatem Ben Arfa und Samir Nasri auf der Bank, auch Alou Diarra und der gesperrte Philippe Mexes fehlten. Dafür rückten Laurent Koscielny, Cabaye, Florent Malouda und Gael Clichy in die Anfangsformation.


    Auch nach der Pause blieb das erhoffte Fußball-Fest aus. Während Spanien das Geschehen im Griff hatte, fehlten den Franzosen sowohl Ideen als auch spielerische Mittel. Erst nach einer Stunde nahm die Partie ein klein wenig Fahrt auf: Nach Flanke von Ribéry köpfte Mathieu Debuchy bei Frankreichs erster Chance aus dem Spiel heraus über die Latte (60.). Im Gegenzug kam Fabregas nach Traumpass von Andrés Iniesta einen Schritt zu spät (62.).


    Wenig später machte Fabregas für Fernando Torres Platz, doch auch der Starstürmer von Champions-League-Sieger FC Chelsea blieb wirkunglos. Während Spanien vergeblich auf den vorentscheidenden Konter lauerte, warfen die Franzosen, angetrieben vom nun etwas stärker aufspielenden Ribéry, alles nach vorne. Mehr als ein gefährliches, am Ende aber erfolgloses Tempo-Dribbling des Bayern-Profis (71.) sprang dabei aber nicht heraus.


    Quelle: dfb.de

  • Italien siegt im Elfmeterkrimi - Halbfinale gegen Deutschland


    Sechs Jahre nach dem schmerzhaften Ende des WM-Sommermärchens bekommt die deutsche Nationalmannschaft die Gelegenheit zur Revanche. Im Elfmeterkrimi des EM-Viertelfinals gegen England setzte sich die bärenstarke Squadra Azzurra mit 4:2 durch und ist für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wieder die vorletzte Hürde auf dem Weg zu einem Titel. Am Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) kommt es in Warschau zur Revanche für das bittere Aus 2006, England muss seinen Traum vom ersten Titel seit 1966 begraben.


    Gianluigi Buffon wurde zum Helden des Elfmeterschießens, der frühere Welttorhüter parierte den kümmerlich geschossenen Strafstoß von Ashley Cole. Den entscheidenden Schuss versenkte Alessandro Diamanti. Nach 120 Minuten hatte es trotz italienischer Überlegenheit noch 0:0 gestanden.


    Italien wartet mit breiter Brust: In sieben Versuchen ist dem Vize-Europameister Deutschland kein Sieg in einem Turnierspiel gegen den viermaligen Weltmeister gelungen. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw muss den "Fluch" mit dem ersten Sieg gegen die Italiener seit dem 21. Juni 1995 (2:0) vertreiben, um ins Endspiel am 1. Juli in Kiew einzuziehen.


    DFB-Kapitän Philipp Lahm freut sich auf einen "Fußball-Klassiker" in der Tradition großer Spiele wie den WM-Halbfinals 1970 und 2006 oder dem WM-Finale 1982 - allesamt endeten mit deutschen Niederlagen. "Taktisch ist Italien sehr gut geschult", sagte Lahm voller Respekt.


    Sonderlich sattelfest sind die früheren Catenaccio-Künstler defensiv allerdings nicht. Einen Tag nach dem faden 2:0 der Spanier gegen Frankreich sahen die Zuschauer im Olympiastadion von Kiew einen offenen Schlagabtausch, vergebene Hochkaräter auf beiden Seiten - insgesamt war das Spiel um Klassen spannender. Italien spielte schnell und präzise nach vorn, drückte, jedoch war vor allem "Skandalnudel" Mario Balotelli vom englischen Meister Manchester City zu unentschlossen. Er ließ Großchancen im halben Dutzend liegen - darunter eine dreifache (53.); Daniele De Rossi (3.) und Alessandro Diamanti (101.) trafen den Pfosten (101.). England hielt mit Wucht und Leidenschaft dagegen.


    Italiens Allenatore Cesare Prandelli ging untypisch für die Azzurri auf Risiko. Neben Leonardo Bonucci für den verletzten Giorgio Chiellini in der Abwehr sowie Riccardo Montolivo für den angeschlagenen Thiago Motta vertraute er von Beginn an auf Balotelli. Der Angreifer ist den Engländern bestens bekannt - er ist in zwei Jahren bei den Citizens schon fünfmal vom Platz geflogen.


    Das Spiel ließ sich gut an, bald hatte es mehr hochkarätige Torchancen gegeben als am Abend zuvor in 90 Minuten zwischen Spanien und Frankreich. Erst drehte sich ein Schuss De Rossis aus 25 Metern an den Pfosten (3.) - Torhüter Joe Hart wäre chancenlos gewesen. Nach 3:10 Minuten hatten die Engländer das erste Mal den Ball unter Kontrolle, kurz darauf schoss dann Glen Johnson aus sechs Metern: "Gigi" Buffon reagierte atemberaubend (5.).


    Abwarten gehörte offensichtlich nicht zu den taktischen Anweisungen beider Trainer. Von Beginn an galt für beide Mannschaften die Devise: voller Einsatz und den Ball so schnell wie möglich nach vorn, schnörkellos, möglichst direkt. Erst machten die Engländer Druck, spielten variabel und mit Herz, oft über den Außenverteidiger Johnson, der die linke Seite der Squadra Azzurra beschäftigte. Prandelli wirkte nervös, gestikuliert wild. Dann kam Italien auf und hatte das Spiel fast immer im Griff.


    Balotelli? Hatte seine erste große Chance in der 25. Minute. Kurz vor der Strafraumgrenze erreichte ihn ein wunderschöner Pass von Andrea Pirlo, dem 33 Jahre alten Strategen der Azzurri, doch der dunkelhäutige Angreifer brauchte zu lange, um daraus etwas zu machen - John Terry grätschte dazwischen. Nur sieben Minuten später erreichte Balotelli ein Lupfer von Montolivo - wieder stellte sich der 21-Jährige in bester Position ungeschickt an (32.).


    Wayne Rooney wurde bestens bewacht, legte Sturmpartner Danny Welbeck allerdings einen gefährlichen Schuss auf, der knapp über Buffons Tor ging (32.). Dann tauchte er ab und lange nicht mehr auf, setzte jedoch in der Nachspielzeit zu einem Fallrückzieher an, der knapp über das Tor flog.


    Quelle: dfb.de

  • Elfmeterkrimi: Spanien steht im Endspiel


    Welt- und Europameister Spanien steht zum vierten Mal nach 1964, 1984 und 2008 in einem EM-Endspiel. Im Halbfinale in Donezk bezwang die "Furia Roja" den iberischen Erzrivalen Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo 4:2 im Elfmeterschießen. In 120 Minuten waren keine Tore gefallen. Am kommenden Sonntag (ab 20.45 Uhr, live ZDF) treffen die Spanier im Endspiel in Kiew auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen Deutschland und Italien, das Donnerstag in Warschau stattfindet.


    In ihrem vierten EM-Halbfinale unterlagen die Portugiesen zum dritten Mal. Nur als Gastgeber 2004 hatten sie das Endspiel erreicht, allerdings dann gegen Griechenland mit Trainer Otto Rehhagel 0:1 verloren.


    (Quelle: dfb.de)