Bei der zweiten offiziellen Show der NWA Mexico hatte es einen Kampf zwischen El Dandy und Blue Demon Jr. gegeben, an dessen Ende Dandy disqualifiziert worden war, da er den in Mexiko verbotenen Martinete (Piledriver) anbrachte. Nachdem man ihn disqualifiziert hatte, beschwerte sich Dandy, dass dies Willkür des Leiters der NWA Mexico sei, da seinem Wissen nach nicht die mexikanischen Regeln, sondern die Regeln der NWA bei den Shows der Liga gelten würden. Deshalb hatte er angekündigt, mit dem Fall vor die regionale Box- und Luchakommission zu ziehen. Das ist inzwischen erfolgt. Ergebnis der Sitzung ist allerdings nicht die Annulierung des Kampfergebnisses, sondern vielmehr eine einmonatige Sperre für El Dandy, an Veranstaltungen in der mexikanischen Hauptstadt teilnehmen zu dürfen. Der Kommission, die die Entscheidung traf, steht El Fantasma vor, der eigentlich dem Consejo Mundial de la Lucha Libre nahesteht, da die älteste Liga der Welt seinen Sohn El Hijo del Fantasma als einen ihrer kommenden Nachwuchsstars besonders stark pusht. Zumindest bezogen auf die NWA Mexico wird El Dandys Suspendierung keine Auswirkung haben, denn deren nächste Show findet erst am 25. November statt. Für diesen Abend wurde veranlasst, dass Blue Demon Jr. eine Chance auf den derzeit von Adam Pearce gehaltenen NWA World Heavyweight Title bekommen wird. El Dandy hat inzwischen einen Anspruch auf einen Platz in dem Titelkampf eingefordert.
Nachdem es Princesa Sugeith am Dienstag gelungen ist, Goddess zu demaskieren, hat sich die merkwürdige Pressearbeit fortgesetzt, die bereits schon während des Aufbaus des Kampfes angewendet worden war. Denn anstatt den Kampf als besonderes Spektakel aufzuziehen, hatte Sugeith ihre Gegnerin als wrestlerisch zu schlecht für Auftritte beim Consejo hingestellt und einen Sieg gegen sie als bedeutungslos abgestempelt, während sich Goddess in Interviews vor dem Kampf alles andere als siegessicher zeigte. Nun fuhr Princesa Sugeith in einem Zeitungsinterview auf die gleiche Art und Weise fort, indem sie zu verstehen gab, dass ein Sieg von vorneherein klar war, denn schließlich hatte sie vor einigen Jahren bereits Dark Angel demaskiert, und diese sei wrestlerisch gleich ein paar Klassen besser als ihre Gegnerin vom Dienstag. Goddess wiederum, die mit angeblich richtigem Namen "Aurora Reina" heißt, teilte den Medien indessen mit, dass sie der Ansicht sei, nur verloren zu haben, weil Raven Hiroka den Ringrichter abgelenkt hatte. Sie würde die Niederlage allerdings akzeptieren, und nun eben alles daran setzen, Sugeith nochmal in die Finger zu bekommen, um sie zu demaskieren. Damit zerplatzen die Hoffnungen der Fans, die darauf spekuliert haben, dass die wrestlerisch kritisch gesehene Goddess nach ihrer Niederlage aus Mexiko verschwinden würde.
Gerüchten zufolge könnte der kommende Donnerstag bereits der Tag des Debüts von Dos Caras Jr. bei World Wrestling Entertainment sein. An diesem Tag beginnt eine Mexiko-Tournee der Liga mit einer Veranstaltung in Monterrey. World Wrestling Entertainment sieht sich indessen harscher Kritik durch die größte mexikanische Sportzeitschrift "Ovaciones" ausgesetzt. Dabei erfolgt die Kritik auf ungewöhnlich drastische Weise, und es wird vermutet, dass sie durch die heimischen Ligen veranlasst worden sein könnte. Der zweiseitige Artikel konzentriert sich dabei zu einem beträchtlichen Teil auf Rey Mysterio, der zudem auch mehrfach ohne Maske neben dem Artikel abgebildet wurde (siehe Foto). Der Autor des Artikels machte deutlich, dass der von World Wrestling Entertainment als Zugpferd für den mexikansichen Markt angedachte Mysterio gar kein Mexikaner sei, wie es kolportiert werden würde, und auch keine mexikanischen Wurzeln hätte. Ebenso deutlich wies man darauf hin, dass Mysterio vor zehn Jahren demaskiert wurde und man jegliche Tradition mit Füßen getreten hätte, indem man dem kleinen Kalifornier wieder eine Maske aufsetzte. Zudem behauptete "Ovaciones", dass Rey Mysterio nach seinem Maskenverlust auch ein Hair vs. Hair Match verloren hätte (ein solcher Kampf fand niemals statt). Zusammengefasst attestierte "Ovaciones" World Wrestling Entertainment deshalb, man würde das Publikum mit der Figur "Rey Mysterio" bewußt betrügen wollen.
Neben dem Betrugsvorwurf unterstellte "Ovaciones" der Liga von Vince McMahon auch noch, dass sie nur aus einem Grund nach Mexiko expandieren würde: um das heimische Lucha Libre zu ruinieren und um damit gleichzeitig alle Jobs zu vernichten, die an das Business gebunden sind. Den Fernsehsendern "Televisia" und "TV Azetca", die die Shows von World Wrestling Entertainment ausstrahlen, wurde vorgeworfen, durch ihre getroffene Vereinbarung bewusst dafür zu sorgen, dass der heimische Markt in Schwierigkeiten kommt. Damit würden die Sender vollkommen ignorieren, dass sie selbst viele Jahre durch die Übertragungen mexikanischen Wrestlings profitiert haben, und dass sie damit Ligen schaden würden, die im Laufe der letzten 75 Jahre mehr als 15.000 Wrestlern Arbeit geboten haben.
Im weiteren Verlauf des Artikels wurde unter anderem der seltsame Vorwurf geäußert, dass Ric Flair im Alter von siebzig Jahren (!) noch den WWE Title tragen musste, da Vince McMahon dies als ein besonderes Spektakel angesehen hätte, mit dem man ohne Rücksicht auf Flairs Gesundheit Geld verdienen konnte. Möglich wäre dies, da bei World Wrestling Entertainment allen Regeln des Wettbewerbs zuwider gehandelt werden würde, da man die Matchausgänge vorher festlegt. Indem man eine solche Liga in das Land lässt, würde man deshalb eine Wettbewerbstradition beenden, die über viele Jahrzehnte in Mexiko aufrecht erhalten worden wäre (was genausowenig stimmt wie das Alter von Flair).
Nicht nur bei "Ovaciones" wird die Realität etwas gedehnt, auch Sangre Azteca dreht sich einiges zurecht. Denn er erklärte den Wechsel von Grey Shadow zur AAA in einem Interview mit der mexikanischen Tageszeitung "Reforma" damit, dass dieser sicherlich einfach nur Angst davor hatte, seine Maske gegen ihn zu verlieren. Zur Erinnerung, wie durchdacht Sangre Aztecas Aussage ist: nach seinem Wechsel zur AAA demaskierte sich Romero unmittelbar selbst. Sangre Azteca fuhr fort, dass dies nun schon das zweite Mal wäre, dass es ihm passiert sei, dass ein Wrestler, mit dem er fehdete, aus Angst die Liga verlassen hätte. Denn Rayman hätte das Consejo Mundial de la Lucha Libre einst verlassen, um sich vor einem Kampf um den Occidente Light Heavyweight Title gegen ihn drücken zu können. Das Interview wurde von Sangre Azteca damit geschlossen, dass er erklärte, er würde sich in den kommenden Wochen wieder darauf konzentrieren, La Máscara zu demaskieren, denn das sei ohnehin sein oberstes Ziel gewesen, bis Grey Shadow in der Liga aufgetaucht war.
Marco Corleone hat sich am vergangenen Sonntag beim allwöchentlichen Guadalajara Domingos eine Bänderverletzung im linken Knie zugezogen, als er gegen Lizmark Jr. kämpfte. Noch ist unklar, ob und wie lange Jindrak ausfallen wird. Von der Card für den morgigen Súper Viernes wurde er bis dato noch nicht gestrichen. Da Corleone gegen Lizmark Jr. eine der derzeitigen Hauptstorylines der Liga bestreitet, wäre ein verletzungsbedingter Ausfall ein schwerer Schlag für das Consejo.
Quelle: Genickbruch.com
